Meine Pharmaassistentin kommt zu mir ins Büro, wo ich mich grad in Arbeit vergrabe – mit einem leicht amüsierten Gesichtsausdruck.
„Ich hab’ da eine Pille danach Beratung für dich – sie ist nicht allein. Ihr Freund oder Vater (??) ist mit dabei.“
„Hast Du ihnen gesagt …?“
„Ja, dass Du das abklärst und es 40 Franken kostet. Er hat sofort gesagt, er zahle alles!“
Oookay. Ich gehe nach vorne.
Vor mir stehen eine hübsche, gut geschminkte jüngere Frau und ein Mann, der … nicht alt genug sein kann, dass das der Vater ist.
„Möchten Sie mit dabei sein?“ frage ich, als ich sie zum Beratungsraum bringe.
„Ja.“ sagt er und dann gleich: „Müssen Sie wissen, was Sie arbeitet?“
… ??…
„Umm nein. Das ist jetzt etwas, das ich nicht wissen muss.“
(Jetzt glaub’ sowieso nicht mehr ….)
Die weitere Beratung verläuft ereignislos und offenbar zur vollsten Beruhigung des Mannes, der nur einfach „wirklich nicht will, dass sie schwanger wird“ nach dem Kondomunfall, den sie vorher hatten. Klassiker. Kommt offenbar überall mal vor.
Erst als wir zum Punkt „Soll ich Sie noch über sexuell übertragbare Krankheiten aufklären?“ kommen und sie professionell abwinkt, wird er etwas bleich – die Idee ist ihm noch nicht gekommen, dass das auch ein Problem sein könnte.
Gut, die Chancen sind klein, dass bei dem geplatzten Kondom in der einen Begegnung …. „und ausserdem ist ja nicht sicher, dass sie überhaupt etwas haben?“ Blick zu ihr – sie schüttelt den Kopf: „Der letzte Test war negativ“ …
So konnte ich beide einigermassen ruhig entlassen – nachdem er wie versprochen bezahlt hat mit dem Nachsatz: „Das ist toll wie schnell das ging – das hätte auch mehr kosten dürfen.“
Naja – ich bin nicht ganz sicher, ob er für die zusätzliche Zeit mit ihr bei mir nicht auch noch zahlt …. und wieviel.
Wollt ihr mehr lesen über die Pille danach in (Pharmamas) Apotheke?:
- (gute und schlechte) Gründe, weshalb man die Pille danach braucht
- Zweitkürzeste Pille danach Beratung
- Die bisher kürzeste Beratung für die Pille danach
- Das letzte hat nicht gewirkt
- Die Pille danach am Morgen danach
- die Nachschmeisspille
- Etwas zu spät
- Mal wieder: die Pille d-a-n-a-c-h
- schmutzige Finger
- Auch ohne Orgasmus
- Aber er hatte sooo schöne Augen.
- Negativbeispiel
- Eine Pille für … gegen …
- Noch nie …
- Und im Notfall die Pille danach
- Plan B hat fehlgeschlagen
Liegt das an mir oder sind die Links nach dem zweiten auf einmal riesig?
LikeLike
wow. Nein. Da muss etwas falsch formatiert sein. Moment.
LikeLike
„Müssen Sie wissen, was Sie arbeitet?“ – LOL. Und wie zu jung? Aber doch schon 18, vermutlich. Und wenn sie so professionell ist – dann reißt das noch? Uh, das ist dann schon bitter
Und dann frage ich mich gerade, ob die Damen nicht sowieso von sich aus (zusätzlich) verhüten. Also hätte ich jetzt einfach mal so vermutet.
LikeLike
Zu jung: Ich möchte das mal diplomatisch so ausdrücken: der Altersunterschied zwischen Mann und Frau sprach gegen ein Vater-Tochter-Verhältnis.
LikeLike
Äh,
also er älter als sie, nur nicht eine Generation? Und dann stellt er solche Fragen? Ui.
LikeLike
Naja, kann man so oder so sehen: http://www.welt.de/vermischtes/kurioses/article109876259/96-jaehriger-Inder-wird-wieder-Vater.html Je nachdem, könnte es ja auch der Großvater mit oder ohne U(h)r sein.. ;-)
LikeLike
Zitat
„Vor mir stehen eine hübsche, gut geschminkte jüngere Frau und ein Mann, der … nicht alt genug sein kann, dass das der Vater ist.“
Ich find das ziemlich eindeutig als: Sie ist zu alt um seine Tochter zu sein :)
LikeLike
Erst hatte ich es auch so gelesen, habe mich dann aber von @ednings Interpretation zu einem Kommentar hinreißen lassen. Asche auf mein Haupt!
Andererseits: der Altersunterschied zwischen Mann und Frau sprach gegen ein Vater-Tochter-Verhältnis. Äh… Mutter-Sohn-Verhältnis? duck&cover
LikeLike
ja – so ein richtiger Sugardaddy ist halt für alle Kosten zuständig…. ;-)
LikeLike
Klassischer Fall von Fettnäpfchenalarm. Da kann man in das Verhalten und den Altersunterschied soviel hereininterpretieren, das einem schwindelig wird. Ich habe immer gut daran getan, möglichst wenig zu vermuten. Gerade die Unterstellung von Verwandschafts- oder sonstigen Verhältnissen bietet böses Potential. Oder das Körpergewicht.
LikeLike
EINMAL lasse ich den (selben) Kommentar unter so ziemlich allen Pille-danach Posts zu. Damit er korrekt beantwortet wird.
Notfallkontrazeptiva sind keine Abortiva: die Einnistung einer bereits befruchteten Eizelle wird durch die Einnahme einer hormonellen NK nicht verhindert. Eine schon vorbestehende Schwangerschaft wird durch die Einnahme einer hormonellen NK nicht beeinflusst.
Also: NEIN, keine abtreibende Wirkung, keine Abtreibung, kein Abort – und keine Erklärungen von uns, dass das so wäre (weil es nicht so ist).
LikeLike