Verschreibungspflichtig – die zweite

Wer weiss? Vielleicht haben sich die Ärzte hier gedacht: „Wenn ich das so unleserlich wie möglich aufschreibe, dann sieht man auch nicht, wenn etwas falsch geschrieben ist?“ … Oder sie schreiben einfach immer so mies. Bisserl ungeschickt, wenn wir in der Apotheke dann rätseln müssen, was es denn sein darf.

(Unter dem Bild die Lösung in der Bildbeschreibung. Merke: wenn man weiss, was es sein soll, ist es immer einfacher)

Zum repetieren 12 Monate. Esomep 20, Atorvastatin 20, Eltroxin 50, Condrosulf 800, ViDe3, Dafalgan 500, Magnesiocard 5

Einfach, oder? Nein? Aber das ist noch steigerbar

Makatussin Comp Sirup, Ponstan 500, 30 (als repetatur), Sympany (das ist die Krankenkasse – gehört nicht mal hier aufs Rezept), Avalox 400 7Stck, Spiricort 50 zu 20 Stck (1 morgens 5-6 Tage lang, dann Stop), Buscopan Dragees

Und noch eine Rückseite eines Rezeptes (ja, da kann man auch draufschreiben, zum Beispiel, wenn es vorne zu wenig Platz hat):

Da steht: 1 OP Naaprep o.ä. / bitte Kassenpflichtiges NaCl 0.9% falls möglich / 1 OP Imazol Cremepaste 2x/Tag 10 Tage

Ich musste den Arzt (oder besser die Patientin) enttäuschen: Salzwasserampullen sind alle maximal NLP, also via Zusatzversicherung und meist noch so, dass die Krankenkassen das auch dann nicht zahlen.

Besten Dank noch an die Kommentare und Einsendungen mit den Bedenken wegen den nicht ganz gelungenen Übermalungen im letzten Post. Ich hab’s angepasst – auch wenn ich nicht denke, dass ich mit einem halben Strassennamen oder GLN Nummer da zuordnenbare Patientendaten freigebe. Ich hoffe, ich habe diesmal einen besseren Job gemacht.

Entziffern macht Euch Spass? Ihr wollt mal in der Apotheke arbeiten und schon üben? Hier könnt ihr das:

10 Kommentare zu „Verschreibungspflichtig – die zweite

      1. Ausgelassen bei deiner Auflösung…oder auch bei der Abgabe? ;)

        Es ist sicher schon eine andere Handschrift, man vergleiche nur das M beim Magnesiocard. Und ok, Mirtazapin ist nicht Xanax, aber durchaus als Schlafmittel missbrauchbar, zumal in dieser Dosierung…

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        1. Mirtazapin wird sogar oft als Schlafmittel abgegeben, wenn von einer längerdauernden Behandlung (>4 Wochen) auszugehen ist, um das Risiko einer Benzodiazepinabhängigkeit zu vermeiden. Allerdings dann in niedrigerer Dosierung von 15mg/d. Die höheren Dosierungen sind interessanterweise weniger schlafanstossend (dafür aber besser stimmungsaufhellend, ein Effekt, der bei 15mg kaum vorkommt).

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  1. Dann war da noch die Patientin, die das Vierfache der eigentlich gedachten Dosis bekam (was der Maximaldosis entsprach), weil ALLE KollegInnen das, was eine 1 hätte sein sollen, überienstimmend eine vier lasen.

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  2. Das erste Rezept konnte ich ja noch spontan ganz gut entziffern, aber die anderen beiden…

    Meine Hochachtung für Eure hellseherischen Fähigkeiten!

    (Aber in Rp #3 scheint der Name der verordnenden Ärztin sehr klar durch. Und damit ist die Kollegin samt Adresse problemlos zu ergooglen.)

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