Dass Krankenkassen-vermittler ziemlich viel Geld verdienen ist bekannt. Dass die Kalt-Aquise, also Werbung am Telefon dafür bei Personen mit Sterneintrag im Telefonbuch nicht erlaubt ist, inzwischen auch.
Nun haben sie wieder einen Weg gefunden, das zu umgehen, wie ich heute in der Apotheke erfahren durfte. So im Nachhinein denke ich, der Herr hat sich das nicht ganz so gut überlegt – oder er sollte das jetzt.
Telefon läutet, ich nehme ab.
„Pharmama’s Aptheke, mein Name ist Pharmama.“
Mann (aufgesetzt freundlich, ausserdem mit „deutschem Akzent“ und einer Ansage die ich nicht verstanden habe): „Guten Tag, bitte entschuldigen Sie die Störung … wie war ihr Name nochmal?“
Pharmama: „Pharmama.“
Mann: „Oh gut, dass ich Sie gleich dranhabe, Frau Pharmama. Bitte entschuldigen Sie, dass wir Sie bei der Arbeit anrufen, ich will auch wirklich nicht stören, aber meine Kollegin hat leider ihre Haustelefonnummer nicht erfasst und …“
Pharmama: „Um was geht es denn?“ – Ja, ich habe ihn unterbrochen, er hörte sich an, als wollte er mit seinem Script loslegen und ich habe echt nicht Zeit dafür bei der Arbeit.
Mann: „Ja, Frau Pharmama, wir haben festgestellt, dass Sie zu viel Prämien bezahlen und …“
Pharmama: „Prämien? Sie reden von der Krankenkasse?“ Ah – daher weht der Wind.
Mann: „Ja, Sie haben ja die Prämienrechnung der Krankenkasse für dieses Jahr schon erhalten …“ (No shit, es ist April!) „und die sind ja wieder gestiegen, jedenfalls haben wir bemerkt, dass Sie zu viel bezahlen und deshalb …“
Pharmama: „Das meinen Sie aber nicht Ernst, oder? Sie rufen mich bei der Arbeit in der Apotheke an um mir das mitzuteilen? Ich …“
Mann: „Ja, Frau Pharmama, Sie haben da einiges an Geld zu gut und könnten noch mehr sparen …“
Jetzt habe ich endgültig genug. Offenbar hat er es noch nicht verstanden.
Pharmama: „Interessant. Ah – wenn Sie schon wissen, dass ich zu viel zahle, dann wissen sie sicher auch, bei welcher Krankenkasse ich bin?“
Mann: „Also diese Info habe ich nicht, aber …“
Pharmama: „Nein? Von welcher Krankenkasse sind Sie denn?“
Es besteht ja noch die entfernte Möglichkeit, dass er bei meiner letzten Krankenkasse angestellt ist … dann dürfte er mich kontaktieren, aber ansonsten nicht.
Mann: „Ich bin nicht bei einer Krankenkasse, ich rufe an vom Prämieninstitut des Kantons.“
Pharmama: „Sowas gibt es nicht.“
Mann: „Was?“
Pharmama: „Nochmals: Sie rufen hier in einer Apotheke an. Ich arbeite hier. Ich arbeite täglich mit Krankenkassen, so was wie ein Prämieninstitut gibt es nicht. Und ich habe einen Stern im Telefonbuch, dass ich keine Werbung wünsche. Erst recht nicht am Arbeitsplatz. Und Sie wollen mir einen Krankenkassenwechsel anbieten? Das ist ja wohl ein Witz. Wie heissen Sie und wo arbeiten Sie genau?“
klick „Tuut … tuuut … tuut…“
Ärger.
Ich hoffe, ich habe damit ein paar anderen Apotheken derartige Anrufe erspart. Scheint so als gingen sie die Geschäftsnummern durch – und nehmen dann entweder die Person, die am Telefon ist, oder sie verlangen auch gezielt jemanden. Donna hatte letzte Woche 2 solche Anrufe.
Fände das auch jemand anders interessant? Teil's weiter!
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