Ein gutes Weihnachtsgeschenk – denke ich. Und einfach herzustellen, braucht aber Zeit, darum: früh genug anfangen! Ich bringe es jetzt schon, denn: wer auf Weihnachten guetzelt und Weihnachtskekse / Pralinees etc. herstellt, der kann das gut brauchen!
Man benötigt:
Ca. 12 Vanilleschoten
1 L Vodka
grosses Einmachglas
feines Sieb oder Gazeplätzchen zum durchseihen
kleine Flaschen zum abfüllen (z.Bsp )
Etiketten – zum bedrucken oder bemalen
Vanilleschoten auskratzen, den Rest der Stangen zerkleinern (ev. auch grob im Mixer) alles in ein grosses und dicht schliessendes Gefäss geben.
Vodka dazugeben. Schliessen.
Dann heisst es warten und regelmässig – einmal täglich – schütteln.
Je länger das ziehen kann, desto besser. Mindestens sollten es 3 Wochen sein.
Danach die Vanille-Schoten-Überreste absieben und die Flüssigkeit in die kleinen Fläschchen abfüllen.
Etiketten gestalten und draufkleben.
Schön verpacken und verschenken (und einen Teil für sich behalten, nicht vergessen. Das Zeug schmeckt gut!)
Und für was braucht man Vanillextrakt? Hierzulande ist das eher unbekannt – eingesetzt wird es wie Vanillezucker: in Gebäck zum aromatisieren von Keksen, Kuchen, Waffeln, Omeletten … gibt Aroma – der Alkohol verdunstet dabei hauptsächlich.
Achtung: enthält (hochprozentig) Alkohol – ist also NICHT zum direkt so trinken gedacht. Speziell nicht für Kinder.
Mehr Basteln mit Junior:
ApoMic
Lecker…
Solltest du mal mit Rum anstatt Vodka und einem Esslöffel Zucker pro Flasche versuchen. Nennt sich dann Rhum Arrangé und ist eine Aperitiv aus La Réunion
gedankenknick
[Pharmazeutische Technologie] Eine klassische Mazeration. Dabei findet eine Gleichgewichtseinstellung des Wirkstoffes zwischen der Lösemittelphase und dem Extraktionsgut statt, welche man durch Wahl des Lösemittels zugunsten der Lösemittelphase zu beeinflussen versucht.[/PT] Schön! Pharmama, Du nimmst Junior ja das Praktikum „Technologie“ im ersten Studienabschnitt vorweg.
–
Junior musste bestimmt Schutzbrille und Atemschutz tragen gemäß GMP. Was ich etwas vermisse ist das Warnschild betreffend „Umgang mit brennbaren Flüssigkeiten“ und den geerdeten Metalltrichter beim Abfüllen fraglicher brennbarer Flüssigkeiten zur Verhütung von Spontanentzündung. *kicher*
–
Und das nächste Mal zeigt uns Pharmama das ganze als Perkolation (Hierbei wird das Lösemittel langsam aber kontinuierlich am Extraktionsgut vorbei fließen lassen, was das Gleichgewicht immer zugunsten der Lösemittelphase verschiebt), wobei die Ausbeute an Inhaltsstoffen erhöht und den Zeitbedarf wesentlich verkleinert wird. (Vom Basteln des Perkolators jenseits einer Fiterkaffeemaschine mal abgesehen. Aber wenn ich so darüber nachdenke, könnte man das mit 2 Scheidetrichtern und einem durchbohrtem Gummistopfen hinbekommen… Ein „Soxhlet“ wäre natürlich das Optimum, aber wer hat den schon?) :-D
–
Aber wenn die Fläschchen zu Weihnachten 2012 verschenkt werden sollen, muss sich Pharmamas Familie jetzt dolle ranhalten! *2x kicher*
machermama
Eine schöne Idee zum Verschenken. Aber als vorweihnachtliche Beschäftigung mit Kind würde ich das nicht machen.
Hochprozentiger Alkohol…. neeee
Wenn man was bastelt mit den Kids mit Lebensmitteln sollen/wollen sie ja auch probieren.
Finde einfach die Gefahr das sich das Kind dann doch mal heimlich in die Küche schleicht oder so um mal zu probieren ist einfach zu hoch.
Auch wenn man es ihnen erklärt und man es möglichst Kindersicher wegstellt.
Ich hoffe du bist mir nicht Böse über meine Kritik.
gedankenknick
Ich finde, da sollte man dem Kindelein mehr gesunde Fähigkeiten zugestehen. Mein Kindelein wollte unbedingt mit ca. 4 Jahren Bier kosten (weil Papa das ja lecker findet). Also nicht verboten, sondern eine herbe Sorte einfach mal als kleinen Schluck angeboten. Da Kinder auf „bitter“ sowieso empfindlicher reagieren als Erwachsene, was nebenbei bemerkt die „Komposition“ antibiotikahaltiger Säften für Kinder nicht unbedingt vereinfacht, hat sich das mit der Bier- (und auch aller anderen Alkohol-)Verkostung seither erledigt. Und das ganze ist schon ein paar Jahre her. Selbst wenn ich aktiv frage: „Willst Du mal hier [Wein/Sekt/Bier…] kosten?“ verzieht Kindelein angewieder das Gesicht uns speit mir das Wort „Alkohol“ entgegen… ;-)
–
Ich finde, man sollte Kinder durchaus eigene Erfahrungen zumuten. Und mir ist es allemal lieber, das Kindelein verbrennt sich unter meiner Aufsicht an Streichhölzern die Finger [und ich kann dann a) trösten, b) sagen, ich habe ja vorher „VORSICHT!“ gesagt und c) den potentiellen Brandherd ersticken], als dass es mir in meiner Abwesenheit mittels Streichholz-Experimenten die Bude abfackelt. Und wenn Pharmama hier den Junior vorher mal an der Vodkaflasche riechen (!) läßt, und während des Herstellungsprozesses erklärt, dass es sich um ein „Zwischenprodukt“ zur Verfeinerung anderer Speisen handelt, dann ist es dem küchenhelfendem Junior durchaus zuzumuten, dass er das versteht. Just my 2Cent. (Na hoffentlicht kommt nach DER Aussage nicht das Jugendamt bei mir vorbei…)
gedankenknick
Nachtrag: Ich habe mit Kindelein, als es so 4 Jahre alt war, AKTIV geübt, was „kindergesicherte Verschlüsse“ und „Gefahren-Piktogramme“ auf Gefäßen bedeuten -> Gefahr für Leib und Leben! -> Finger weg! Das ganze habe ich mit 5 noch mal gemacht. Dann saß es auch ziemlich sicher. Nun ist mein Kindelein da eher vorsichtig und wenig experimentierfreudig (zum Glück). Aber trotzdem finde ich halt wichtig, so etwas a) zu kommunizieren [heißt in diesem Fall tatsächlich „verbieten“], aber auch b) zu üben. Und hier ganz besonders das Erkennen von Gefahren-Piktogrammen an sich. [Was welches Zeichen bedeutet, ist da noch nicht so wichtig. Aber dass man die Finger weglassen muss, heißen alle diese Zeichen.] Ich finde es sehr wichtig, dass das Kind nicht nur als „Gefahrenfaktor im Gesamtsystem“ wahrgenommen wird, sondern dass man das Kind altersspezifisch in die Gefahrenprävention mit einbezieht und das auch (spielerisch) vermittelt. So kann man mal an der Haushalts-Essig-Flasche riechen lassen – da gibt es keinen „Folgeschaden“, aber es brennt in der Nase und im Zweifelsfall tränen auch die Augen – und damit ist das Prinzip „Mit Aua spielen macht keinen Spaß“ durchaus kindgerecht vermittelt. (Und nun kommt das Jugendamt ganz bestimmt, um mit mir mal ein ernstes Wörtchen zu reden…)
stuttgarterapothekerin
ein Esslöffel pro Flasche ist untere Grenze (und bitte in diesem Fall keinen weißen Rum – den nimmt man nur für Mixgetränke). Super lecker ist die Variante 1/3 (hier weißer) Rum, 1/3 Zuckersirup und 1/3 Fruchtsaft…auch rhum arrangeé! und ich VERMISSE die Insel – die Hälfte meines Praktikums habe ich dort in der Krankenhausapotheke in St. Denis gemacht….Samoussas, grüne Mango mit piment vert, bouchons, bonbon piment….oté! (Gruß an alle, die das auch kennen…)
stuttgarterapothekerin
dann müsste es auch bei mir vorbeikommen – manche Dinge lieber unter Aufsicht! dann lernen die Kinder das besser bzw richtig.
Sakasiru
Das mit dem Zwischenprodukt finde ich gut. ich lass meine Kinder ja auch keine rohen Eier oder rohes Fleisch probieren – und ja, sie haben schon gefragt. Aber sie verstehen auch wenn ich sage dass man das SO nicht essen/ trinken kann.
Auf jeden Fall sollte man dann aber auch so bald wie möglich etwas zum probieren damit backen/ kochen, damit Kind sieht wofür das jetzt gut war.
Timtam
Tolle Geschenkidee! Wer es noch einfacher und gleichzeitig etwas dekorativer möchte: Vanilleschote aufschlitzen, in eine genügend hohe Glasflasche stecken, mit Wodka/Rum/Ethanolum potabile/wasauchimmer auffüllen, verschliessen. Danach „heisst es warten und regelmässig – einmal täglich – schütteln.“ Eine etwas längere Mazeration als 3 Wochen schadet nichts. Ich bereite mein Vanilleextrakt seit Jahren so zu und kann mich weder über eine mangelnde Intensivität, noch über unangenehme Auswirkungen der konservierten Vanilleschote in der Flasche beklagen. Wer die schwarzen Pünktchen nicht im Essen haben will, kann auf das Aufschlitzen verzichten: Das Aroma steckt hauptsächlich in der Kapselhülle.
Pharmama
Nö, ich bin dir nicht böse – allerdings bin ich auch eher gedankenknicks Meinung: Junior macht das ja unter Aufsicht – und ein Tropfen pur probiert bringt ihn nicht um: mögen tut er es aber auch nicht, so hochprozentiges brennt noch ziemlich. Da ist es dann einfach zu erklären, dass das nur Zwischenprodukt ist – und IN Guetzli drinnen viel besser schmeckt als pur.
Dann gehört mein Junior auch nicht zu denen, die alles in den Mund stecken mussten – war noch nie so. Und er versteht auch sehr gut, dass er nicht einfach etwas das herumsteht trinken soll.
… aber das ist sicher individuell unterschiedlich.
machermama
Klar kann man das so machen. Es geht mir auch nicht darum das man keinen Alkohol im Hause haben sollte oder es nicht in Anwesenheit des Kindes verarbeiten sollte.
Für mich ist es einfach ein nogo so etwas direkt als Beschäftigung mit dem Kind zu machen.
Komm wir machen was schönes ich hol den Vodka raus. ;)
Und ja ich lasse meine Kids Erfahrungen machen und bin sicher keine Helikoptermutter.
Ps.: Zwischen Bier und Vodka liegen auch noch Welten!
Pharmama
Den Vodka musste ich übrigens kaufen … ich hab’s immer noch nicht so mit dem Alkohol trinken. Für mich ist das bloss ein Lösungsmittel :-)
Bianca
Wo lagert man denn das Glas am besten? Dunkel, am Fenster oder ganz normal irgendwo im Zimmer.
So blöd muß ich jetzt mal als Nicht- Apothekerin, Nicht -Laborantin usw. fragen. ;o)
Pharmama
Ich würde es nicht voll ins Licht stellen – und vielleicht auch nicht grad über die Heizung. Ansonsten: wo Du Platz hast und ans Schütteln denkst!
Irene
Rohes Fleisch nicht, aber rohe Leber habe ich meiner Mutter oft stibitzt (sie hat immer geschnetzelte Leber zubereitet). Ich mochte Leber immer schon lieber roh als gebraten, ich gare sie auch heute nur so weit wie absolut nötig.
Allerdings war es immer Kalbs- oder Rindsleber.
nickel
(Achtung Spaß)
Manchereiner braucht zum Basteln mit Kindern eben einfach Vodka. Bei manchen Kindern mehr als bei anderen. ^^
Ril
Je besser der Vodka, desto reiner das Wasser-Ethanol gemisch. Es soll möglichst nach nichts schmecken, hat mir ein Russe mal gesagt. In Wahrheit hätte man genauso 60%iges Ethanol einsetzen können, was dann ja nicht mehr nach Trink-Alkohol aussieht. Nur hat das wahrscheinlich nicht jeder bei sich rumliegen und mit Vodka ist es irgendwie netter… :)
Ich find‘ die Idee prima! Vielleicht werde ich sie sogar umsetzen (bin überhaupt nicht die Bastlerin). Woher hast du die Fläschchen?
Pharmama
Amazon
LikeLike