Ihr kennt die Angaben auf Nahrungsmitteln – und Nahrungsergänzungsmitteln: zum Beispiel die einfache Packung Cornflakes. Sie enthält laut den Angaben darauf 100% des täglichen Bedarfs an Eisen. Gesund! Beeindruckend! Braucht ja jeder – speziell Kinder in der Entwicklung …
Deshalb dürfen auch auf Nahrungsmitteln mit Eisenzusatz und Nahrungsergänzungsmitteln diese Anpreisungen draufstehen:
Eisen trägt zur normalen kognitiven Entwicklung von Kindern bei, Eisen trägt zu einem normalen Energiestoffwechsel bei, Eisen trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei, Eisen trägt zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung bei …
Aber – ist da auch drin, was draufsteht? Sollte eigentlich. Wobei … Nahrungsergänzungsmittel und auch Nahrungsmitteln unterliegen bei weitem nicht so strengen Kontrollen wie Medikamente und zugelassene Mittel.
Und das kann dann zu so was führen:
Ihr müsst nicht den ganzen Film schauen … die beeindruckendste Szene ist hier dargestellt:
Was da am Magneten hängt – und aus der Cornflakes-Wasser-Mischung extrahiert wurde ist Eisen. Na toll, denkt man – da ist wirklich drin, was drauf steht!
Nur dass das elementares Eisen ist. Eisen0 wie in Nägeln vorhanden. Deshalb wird es vom Magneten angezogen. Das können wir aber nicht aufnehmen. Was wir brauchen ist Fe2+, dass der Körper auch aus Fe3+ mittels Säure (Vitamin C) umwandeln kann. Aus elementaren Eisen bekommt man mittels Salzsäure nur einen sehr kleinen Teil heraus … das meiste davon wird einfach wieder ausgeschieden werden.
Aber Hauptsache, man kann es auf sein Produkt draufschreiben. Und darf es dann mit Aussagen anpreisen, die sehr … gesundheitsbezogen sind.
Der Film ist schon älter, hat mich aber beeindruckt.
Schlau… aber „Eisen-Ionen“ klingt vielleicht ein wenig giftig. Wer weiss.
Das bringt mich auf eine Geschäftsidee.
„Calciumreiches Wasser – gesund für die Knochen! Besonders im Alter!“
Der Kunde erhält dann eine Flasche Wasser und ein luftdichtes Beutelchen mit reinem Calcium.
LikeLike
Örks, danke für die Information.
Cornflakes lehne ich grundsätzlich ab, zumindest die nicht puren. Da kann man seinen Kids auch gleich Torte zum Frühstück geben.
Was ich mich frage: ist es gesundheitsschädigend, etwas mit diesem nicht brauchbaren Eisen zu essen? Setzt sich das (zum Teil) fest und reichert sich über Jahre an? Kann man zu viel davon im Körper haben und sich „vergiften“?
LikeLike
Wenn sich jemand mit Eisen akut vergiftet, handelt es sich meistens um ein Kind mit Zugriff auf die elterlichen Eisentabletten… denn nur Eisen-Ionen werden vom Darm überhaupt aufgenommen.
Die Einnahme von elementarem, „metallischem“ Eisen (und auch Eisenoxid, eine kovalente Verbindung) ist so gut wie unbedenklich. Ein Anhaltspunkt zur (akuten?) Toxizität:
No clinical signs of toxicosis are ex-
pected in dogs ingesting less than 20
mg/kg of elemental iron. Dogs ingest-
ing between 20 and 60 mg/kg of ele-
mental iron can develop mild clinical
signs. When the amount of elemental
iron ingested is greater than 60 mg/kg,
serious clinical signs can develop.
In all animals, oral doses between 100 and
200 mg/kg are potentially lethal.
Bei neutralem pH-Wert fällt elementares Eisen vollständig aus der Lösung, und es wird mit der übrigen Darmsuppe auch wieder ausgeschieden.
LikeGefällt 1 Person
Stellt sich die Frage was dann genau die klinischen Symptome verursacht? Ich vermute eher dass bei hohen Dosen dann doch genug in ionische Form umgewandelt wird welches dann aufgenommen werden kann.
LikeGefällt 1 Person
Mir wurde als Kind immer nahegelegt, wegen des Eisenbedarfs im Wachstum ein Mal pro Woche Leber zu essen (mit Mehl leicht paniert und gebraten, mit Zwiebelringen), und dazu Kartoffel- und Erbspüree. – Aber immerhin bestanden meine Eltern nicht darauf, dass ich Spinat essen müsste wegen Eisen… aber das lag daran, dass sie Spinat selber beide nicht mochten. ;) (ich habe Spinat dann im Internat kennen – und hassen – gelernt…)
LikeLike
Wenn wir schon bei der Einnahme von elementarem Metall sind, kann ich auch wieder mal die Antimon-Pille erwähnen: https://de.wikipedia.org/wiki/Antimonpille
LikeGefällt 1 Person
Das ist in etwa wie mit Quecksilber und Aluminium in Impfstoffen – nur umgekehrt.
LikeGefällt 1 Person