Das kann ich Ihnen nicht sagen.

Der Vater bringt mir ein Rezept vom Kinderarzt zusammen mit einem Blatt von der Krankenkasse – zur Bescheinigung der Versicherung. Darauf steht, dass die Krankenkasse bestätigt, dass (Kind ABC)  bei ihnen ab dem 1. Versichert ist.

Normalerweise gibt es dafür die Krankenkassenkarte – aber bei neuen dauert das etwas, bis die versendet wird. Hier handelt es sich um ein Kind, jetzt etwa 2 Monate alt.

Es ist der Erste des Monats, das Rezept ist von vor ein paar Tagen. Wahrscheinlich hat der Vater gewartet mit dem einlösen, bis er den Bescheid mitbringen konnte. Es ist auch nichts lebenswichtiges auf dem Rezept, bloss Schmerz-und Fieberzäpfchen, Vitamin D Tropfen, und Hustenzäpfchen.

Mein Problem ist, dass die Hustenzäpfchen per Zusatzversicherung bezahlt werden. Und dass ich die Versicherungsdeckung bei jeder Abgabe überprüfen muss – also theoretisch an dem Tag, wo das bezogen wird. Ein Blatt Papier wo drauf steht, dass man „voraussichtlich“ dann versichert ist, reicht dafür leider nicht. Auch die sogenannte Covercard-Nummer, mit der ich die Abfrage innert ein paar Sekunden via Internet machen kann steht da nicht drauf.

Also sage ich dem Vater, dass ich erst nachfragen muss bei der Krankenkasse, wie das mit der Deckung aussieht.

Ich rufe also da an – und höre den klassischen Spruch „Dieses Gespräch kann zu internen Trainingszwecken aufgezeichnet werden.“

Ein Opt-out ist da nicht möglich und ich hoffe in dem Fall ernsthaft, dass sie das noch einmal angehört haben, denn ich war mit dem Gesprächsverlauf doch … eher unzufrieden.

Pharmama: „Hallo hier ist Pharmama’s Apotheke, Pharmama am Telefon. Ich hätte gerne die Deckung für einen von ihren Kunden.“

Krankenkassenangestellte (KraKa): „Die Deckung kann ich ihnen nicht sagen, aus Datenschutzgründen, aber die Nummer.“

Pharmama: (leicht irritiert): „Sie können mir als Apotheke die Deckung nicht sagen?! Na, okay, wenn ich die Covercardnummer habe, dann kann ich das auch selber nachschauen. Was brauchen Sie von mir?“

KraKa: „Wie heisst der Patient?“

Ich nenne den Namen.

KraKa: „Und das Geburtsdatum?“

Ich nenne auch das – das ist auf dem Rezept und dem Anmelde-Blatt der Krankenkasse drauf.

KraKa: „Oh. Ja. Der Patient hat noch keine Karte.“

(Jaha! Deshalb rufe ich ja an!).

„… ich kann ihnen deshalb die Nummer nicht sagen.“

Pharmama: (jetzt wirklich etwas ärgerlich): „In dem Fall brauche ich die Deckung.

KraKa: „Die kann ich Ihnen nicht geben.“

Pharmama: „Und was sage ich jetzt dem Patienten, respektive dem Vater der hier ist und Medikamente braucht?“

KraKa: „Sagen Sie ihm, er soll das bezahlen und uns einschicken. Er bekommt es dann innert 2 Wochen zurückerstattet.“

Pharmama: „Damit wird er nicht zufrieden sein.“

KraKa: „….“

Er hat es dann bezahlt – das ganze Rezept … Nun, er war nicht zufrieden, aber immerhin handelte es sich hier nur um gerade mal 15 Franken. Und wahrscheinlich hätte er für sein 2 Monatiges Kind auch schon eine Krankenkassenkarte haben können … wenn es rechtzeigtig angemeldet hätte.

Theoretisch hätte ich davon ausgehen können, dass er zumindest grund-versichert ist (das ist ja obligatorisch hier). Dann hätte ich das trennen können – einen Teil zum bezahlen, einen Teil wo ich später noch einmal anrufen muss wegen der Versicherungsdeckung damit ich das dann direkt abrechnen kann. Für seinen zu bezahlenden Teil hätte ich dann noch eine Kopie machen müssen und die Quittung anhängen – und er hätte dann nur den Teil einschicken können. Aber der Mehraufwand auch noch dafür … nö.

Im übrigen: Das ist mir neu, dass sie mir die Deckung nicht nennen können. Ich hatte schon Kassen die blöd gemacht haben wegen der Adresse des Patienten, die sie (aus irgendeinem Grund) nicht auf der Krankenkassenkarte gespeichert hatten und die aber verlangt wird, wenn man das abrechnen will bei eben der Krankenkasse … Catch 22 sozusagen. Und doof für den Patienten. Datenschutz ist wichtig … aber hier wird er irgendwie vorgeschoben.

Ein Kommentar zu „Das kann ich Ihnen nicht sagen.

  1. Dieses Problem hatten wir letztens auch schon. Offensichtlich ist es so, dass die Kassen die Karten-Nummer auch erst wissen, wenn die Karte gemacht wird – so wurde es mir jedenfalls gesagt. D.h. wenn man die Karte verliert, kann man die Nummer bei der Krankenkasse erfragen. Wenn die Karte jedoch noch nicht produziert wurde bleibt einem nur die Barzahlung der Medikamente.

    Like

Was meinst Du dazu? (Wenn Du kommentierst, stimmst Du der Datenschutzerklärung dieses Blogs zu)

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..