Es gibt Frauen und auch Männer, die haben offensichtlich … Angst vor ihrem Partner.
So wie wohl der ältere Kunde letztens. Auf dem Rezept ein neues Medikament für seine Frau. Das Medikament haben wir bisher noch nicht gebraucht – und dementsprechend auch nicht an Lager.
Pharmama: „Ich muss es bestellen – es ist aber schon heute mittag nach 4 Uhr hier.“
Jetzt sieht der Mann doch eher … beunruhigt aus.
Mann: „Oh – das ist nicht gut, sie braucht es gleich!“
Okay – das Rezept ist vom Arzt, heute ausgestellt, einzunehmen einmal täglich, morgens. Aber … um einen Tag kommt es dabei nicht drauf an.
Es ist ein Wechsel der Therapie. Nicht für etwas brandneues, nicht für ewas, das nicht einen Tag warten könnte.
Trotzdem:
„Hmm…“ – sage ich – „mal schauen, was ich machen kann.“
Es gibt andere Generika – aber ich habe keine davon hier.
Anruf bei den Nachbarapotheken – leider auch nichts.
Pharmama: „Tut mir leid, aber … vorher bekomme ich es nicht.“
Mann: „Dann müssen Sie das ihr aber sagen!“
Er hört sich an, als würde sie mir den Kopf durchs Telefon versuchen abzureissen, wenn ich das mache …
Pharmama: „Natürlich. Ich rufe ihr rasch an.“
Telefon. Sie nimmt auch gleich ab.
„Guten Tag Frau … hier ist Pharmama von der Apotheke. Ihr Mann ist gerade hier mit ihrem Rezept. Das Problem ist, dass ich das Medikament darauf nicht an Lager habe und die anderen Apotheken in der Umgebung auch nicht … Aber ich kann es auf heute mittag 4 Uhr bestellen – und dann gleich bringen lassen, wenn …“
Frau (in absolut unaufgeregtem Tonfall): „Oh, Danke, aber das ist nicht nötig. Ich komme dann morgen selber in die Apotheke dafür.“
…
Das war doch gar nicht schlimm.
Oder macht sie ihn jetzt zuhause deswegen zur Schnecke?
pharmama, ganz ehrlich: Du hast ein kleines Samariter-Problem… Wenn ich immer so lese, was du alles für deine Kunden machst, was so überhaupt gar nicht in deinen Arbeitsbereich fällt… Ne, da wundert es mich dann manchmal nicht, wenn die Menschen immer dreister und fordernder werden. Das ist doch ein erwachsener Mann, kein Kleinkind! DER sollte das seiner Frau sagen, nicht DU. Unnötige Zeit- und Telefonverschwendung…
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Ich habe ganz sicher ein Samariter-äh-…Problem würde ich jetzt nicht sagen, aber: das *braucht* man für den Job :-)
Und wenn ich ihm so ein grosses Problem ersparen konnte …
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das mit dem Helfersyndrom ist mir auch schon aufgefallen wie den Kollegen. Da kann man schnell in eine Zeit-Vernichtungs-Falle treten, wo man irgendwann diese Dinge tun MUSS, weil sonst alle Welt beleidigt ist, dass man „plötzlich so stur und egoistisch“ ist, obwohl man sich nur so verhält, wie der Rest der Menschheit und momentan einfach gar keine Zeit für Extrawürstchen hat…
Wenn ich dann noch die Zeit dazu zähle, die du im blog verbringst, einen „normalen“ Ganztagsjob, eine Familie und (Sportstudio, gesellschaftliche Verpflichtungen und…), dann frage ich mich schon, wer oder was zu kurz kommt. Schlaf? Muße? oder DU, Du, DU!?!
In einem Seminar hörte ich einmal: „Lass den Affen dort sitzen, wo er hingehört! Die Leute wollen uns dauernd ihren Affen – die Verantwortung – auf unsere Schulter setzen. Gib ihn mit einem Lächeln aber mit großer Bestimmtheit zurück.“
Seitdem muss ich eh grinsen, wenns einer versucht. Und schon habe ich ein Lächeln im Gesicht und schwupps ist der Affe, wo er hingehört…
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Es ist durchaus möglich, dass sie ihm gegenüber keineswegs „unaufgeregt“ bleibt.
Es kann sogar sein, dass er Ärger bekommt, weil du sie angerufen hast. Genauso wie er Ärger bekommen hätte, wenn du nicht anrufst.
Vielleicht telefoniert er aber auch nur nicht gern. Oder ist generell schüchtern.
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ach was, sagen wir’s doch deutlich: er Arme steht mörderisch unter’m Pantoffel
.. und fühlt sich möglicherweise damit auch wohl, nur in besonderen Situationen ist das halt anders
(„nein Schatz, ich arbeite gerade am Computer, aber ich komm gleich zum Geschirrspülen ..
Kommentare in Blogs? neeeein, ich doch nicht“)
:-)
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Rasch! Zurück an den Herd! (Oder so)
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