So long …

Wer den Antibiotikarechner, den ich vor einiger Zeit erstellt habe nutzen will, den empfängt per sofort diese Nachricht auf der Website:

Das war leider nötig, nachdem ich Post erhalten habe von der swissmedic. Sie stufen den Antibiotikarechner, den ich zusammen mit einem Apotheker aus Österreich erstellt habe und mit dem man für die in der Schweiz erhältlichen Antibiotikasirupe einfach die Dosierungen kontrollieren konnte als „Medizinalprodukt“ ein. Als solches fällt das unter ihre Kontrollaufsicht und sie wollen per 22.9. eine Tonne Unterlagen (Konformitätserklärung, -Bescheinigung, Klassifizierung und Produktekennzeichnung, Lizenzvereinbarung etc.). Für die Bearbeitung stellen sie 200 Franken pro Stunde in Rechnung (bis jetzt eine, weitere nach Aufwand)…

Das ist für mich als Privatperson (und dazu noch alleine) unmöglich zu liefern, schon gar nicht in der kurzen Zeit. Weitere Bearbeitungsgebühren in unbekannter Höhe für die gratis angebotene Dienstleistung der Seite kann ich mir auch nicht unbedingt leisten. Ich hab mich deshalb schweren Herzens entschlossen die Seite per sofort vom Netz zu nehmen.

An alle, die die Seite brauchen konnten und genutzt haben: Tut mir sehr leid!

Gehört ihr dazu?

Geimpften-Bashing

Impfgegner gibt es wohl so lange es Impfungen gibt. Ich hab etwas Schwierigkeiten damit, wenn Leute selber nicht sehen können (oder wollen), was für ein Geschenk für die Gesundheit Impfungen eigentlich sind und wie fantastisch die Erfolge damit schon waren. Aber wenn sie das nur auf ihre eigene Impfungen beziehen, finde ich das meist ignorierbar. Egoistisch ja, dumm vielleicht auch, aber ignorierbar. Ich hab mehr Mühe damit, wenn offenbar gezielt Falschinformationen gestreut werden, die möglichst Zweifel säen sollen, damit sich offenbar möglichst viele nicht impfen. Das ist dann nicht mehr nur egoistisch, das ist gefährdend.

Beispiele für so gestreute Fehlinformationen und vor allem Ergebnisse derselben, sieht man inzwischen sogar ausserhalb dieser Bubbles. Leider. Sowas zum Beispiel: Ein Schild in einem Geschäftseingang, Fitnesstudio (habe ich mir sagen lassen). Darauf steht !!!CORONA !!! Schutzmassnahme GEIMPFTE PERSONEN BITTE NICHT EINTRETEN – nur Gespräche im Aussenbereich und mit FFP2 Maske. Helfen Sie uns die Mutationen zu Unterbinden.

Und was soll das? Das beruht auf der in den sozialen Medien (und so Messengerdiensten wie Telegram) herumgehender Fehl-Information, dass geimpfte ansteckend seien. An manchen Stellen steht als geimpfter würde man das Virus streuen, an anderer grad, es seien die Spike Proteine, die man nach der Impfung produziert. „Shedding“ liest man in dem Zusammenhang.

Dazu ein paar Fakten: Theoretisch kann man nach einer Impfung Viren weiter verbreiten. Einerseits, weil man sich auch nach der Covid-Impfung noch anstecken kann. Zum Glück sind die Folgen aber viel undramatischer als ohne Impfung. Die Impfung vermindert die Schwere des Verlaufes stark und es gibt noch viel weniger Todesfälle (gegen Null). Darum ist es auch weiterhin wichtig, bei Symptomen vorsichtig zu bleiben. Was die Impfung aber auch macht: sie reduziert die Wahrscheinlichkeit andere anzustecken. Man züchtet auch nicht mehr Mutationen durch eine Impfung. Die passieren eher bei massenhafter Verbreitung des Virus – deshalb ist die Eindämmung des Virus wichtig und der Aufbau einer Herdenimmunität durch die Impfung.

Die andere Möglichkeit nach einer Impfung ein Virus zu verbreiten besteht bei Lebendimpfstoffen, die danach ausgeschieden werden können. Aktuell ist das nur bei einem Impfstoff auf der ganzen Welt der Fall: dem oralen Polio-Impfstoff. Gegen Covid werden aber keine Lebendimpfstoffe eingesetzt. Nicht mal Nicht-Lebend-Impfstoffe wie ganze Inaktivierte Viren. Man benutzt mRNA-Impfstoffe und DNA- und Vektorimpfstoffe – diese enthalten keine vermehrungsfähigen Viren und sind somit nicht von Mensch zu Mensch übertragbar.

Ganz abstrus wird die Geschichte bei den Leuten, die glauben, dass geimpfte Personen das Spike Protein streuen …. und dass das irgendwelche gesundheitlichen Auswirkungen habe auf nicht-geimpfte. Das Spike-Protein ist der Bestandteil der Virushülle des neuen Coronavirus für das die m-RNA Impfstoffe praktisch den Bauplan liefern. Der Körper produziert dann (in kleinem Rahmen) dieses „fremde“ Protein, das dann von unseren Immunzellen erkannt wird und darauf Antikörper gebildet. Der Körper macht das mit der Spike-Bildung allerdings nicht lange (ist auch nicht nötig) und die Spike Proteine wurden exta ausgewählt, dass sie wirklich spezifisch sind … darauf gebildete Antikörper reagieren nicht auf körpereigene Strukturen, so dass auch darauf basierende Theorien wie dass das Auswirkungen habe auf die Fruchtbarkeit, mehrfach und mit Sicherheit widerlegt werden konnten. Ausserdem: wenn man das Spike-Protein streuen würde als geimpfter … dann käme das praktisch einer Impfung der Umgebung gleich. Die würde dann ja Antikörper bilden gegen das Spike Protein und damit das neue Coronavirus. Leider passiert das nicht.

Noch ein Beispiel das in sozialen Medien umgeht: „Wegen dem erhöhten Risiko von Blutgerinseln nach mRNA Impfstoffen diskutierten Fluggesellschaften darüber, dass Geimpfte nicht fliegen dürfen, weil das zu gefährlich wäre“. An andere Stelle schon gehört: „2 Fluggesellschaften transportieren keine Geimpften mehr, weil das zu gefährlich ist während oder nach dem Flug eine Thrombose zu machen.“

Zumindest auf den ersten Blick eine Halb-vernünftige Erklärung. Aber die Fluggesellschaften ignorieren das (auch jetzt schon bei Langzeitflügen vorhandene) erhöhte Thromboserisiko seit Jahren gekonnt … oder jedenfalls hatte es bisher kaum merklich Auswirkungen. Die Stühle sind immer noch gleich eng (bis enger), man soll möglichst angeschnallt bleiben während dem Flug, höchstens, dass sich die Möglichkeit an Flüssigkeit zu kommen etwas verbessert hat. Risikopersonen, die zum Arzt gehen, bekommen Kompressionsstrümpfe empfohlen und Blutverdünner verschrieben (Schwangere zum Beispiel), aber der Rest bekommt kaum etwas davon mit … und kontrolliert werden solche Risikopersonen durch die Fluggesellschaften auch nicht. Da würden sie sich ins eigene Bein schneiden, wenn sie da Vorlagen machen, respektive diese Leute gar nicht fliegen liessen.

Aber was ist mit der Aussage, dass das Risiko von Blutgerinseln nach einer Covid-Impfung erhöht ist? im Artikel im Bild steht da „Genau in diesem Moment beraten die Fluggesellschaften über die geimpften Kunden und das grosse Risiko, dass sie durch die experimentellen mRNA Impfstoffe Blutgerinsel bekommen“. Soooo … ihr habt sicher auch von dan Fällen gehört, dass nach der Covid-Impfung Thrombosen aufgetreten sind. Es sind (bekannte) Einzelfälle. Das Risiko ist etwa 6 auf eine Million Impfungen – und damit wesentlich geringer als das Risiko eine Thrombose zu machen wenn man Schwanger ist, wenn man die Pille nimmt, oder wenn man raucht. Dafür gibt es inzwischen schöne Vergleichstafeln:

Und es betrifft nicht mal alle Covid-Impfstoffe: Es geht hier vor allem um den von Astra Zeneca und den von Johnson und (jetzt kommt der Hammer): das sind beides NICHT mRNA-Impfstoffe!

Es gibt sicher noch mehr so Fake-Information, die zur Verunsicherung gestreut wird. Wer zweifelt wird sich dadurch bestärkt fühlen, auch wenn sich diese Information widerlegen lässt, wenn man etwas besser hinschaut und nachforscht. Sagen nicht grad so Querdenken, dass es wichtig ist, selber nachzudenken und sich zu informieren? Auch deshalb ist es wichtig, dass man derartiges nicht einfach nur stehen lässt, sondern kommentiert. Und dass man auf die Leute hört, die sich damit auskennen.

Zum Beispiel Dr. Constantine Bloch, die hier einen Vortrag hält, um Fehlinformationen zu zerstreuen und die Impfbereitschaft unter dem Pflegepersonal etwas zu erhöhen:

Mit gutem Vorbild voran: bei uns in der Apotheke sind inzwischen 14 von 15 Personen geimpft. Dafür bin ich dankbar.

Die Vor-Ort Apotheke ist für Sie da!

#telefonisch

Nur eine Erinnerung zwischen den Jahren. Darf gerne geteilt werden, heruntergeladen und weiterverbreitet (auch nur auszugsweise). Die Online Apotheken hier (eigentlich nur eine, aber da steckt so viel Geld dahinter) nutzen die Covid-Situation ja sehr zu ihren Gunsten und machen Werbung mit ihren Medikamentenlieferungen. Dabei geht bei vielen Leuten vergessen: Hauslieferungen machen die Apotheken schon ewig. Jetzt um so mehr. Sichere Übergabe und keine unterwegs verlorenen oder verspäteten Päckli inklusive … und man muss auch nicht auf die Post anstehen zum abholen.

Von der Idee zum Buch

And now to something completely different (wie Monty python immer sagte). Buchveröffentlichung. Ich hatte ja das Glück ein Buch zu veröffentlichen beim Rowohlt Verlag … und danach habe ich im Self publishing weitere Bücher veröffentlicht. Auf dem Weg habe ich einiges gelernt, von dem ich denke, dass ich es mit Euch teilen kann.

Am Anfang steht die Idee – mit der zündenden Idee für eine Geschichte oder für ein Buch allgemein beginnt es. Doch wie kommt man von der Idee zum Buch? Ein richtiges Buch, das man in der Hand halten, lesen, verschenken kann … und das sich öffentlich bestellen lässt und vielleicht sogar im Buchhandel wiederfindet?

Wenn Du ein Buch veröffentlichen möchtest, hast Du verschiedene Möglichkeiten, alle mit Vor- und Nachteilen. Schwierigkeitsstufe von sehr einfach bis erschwert. Du solltest Dir zuerst ein paar Fragen beantworten, respektive, dir klar werden, was du willst:

– willst Du einfach dein Buch einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung stellen?
– reicht es, wenn es über Amazon und Co. erhältlich ist, oder soll es wirklich in den lokalen Buchhandel vor Ort kommen?
– willst Du damit Geld verdienen?
– wie professionell soll es sein?

Die verschiedenen Möglichkeiten:

Via Verlag (wie Rowohlt):

Schwierigkeit eher hoch, da erst ein Verlag oder ein Agent gefunden werden muss. Dafür schickt man sein Exposé (die Idee, wie das Buch aufgebaut ist mit grober Kapitelübersicht und Textproben) an verschiedene Verlage, die schon ähnliche Bücher veröffentlicht haben, bis einer sein Interesse zeigt. Dann bekommt man einen Autorenvertrag, Die Hälfte des Honorars vor Abgabe des Manuskriptes, die andere nach Abgabe. Der Verlag macht dann das Lektorat (Schreibfehler und Satz etc.), sorgt für ein passendes Cover und (ganz wichtig) macht dafür Werbung auf den wichtigen Kanälen und bringt das Buch in den Buchhandel überallhin.

Kosten: * keine, (Ein eventueller Agent bezieht einen Prozentsatz vom Honorar des Verlages)

Einnahmen: ****
Ein Honorar in der Höhe von ein paar Tausend Euro als Erstlingsautor und (falls das Buch zum Bestseller wird) irgendwann später einen Prozentsatz vom Verkauf jedes Exemplars.

Aufwand: ***** bis *
Anfangs gross zum Finden des Verlages – schreiben von Exposé, suchen und anschreiben der Verlage, danach aber gering: Text schreiben und Lektorat / Cover anschauen und gutheissen innerhalb der Deadline.

Aussehen: *****
sehr professionell, aussen wie innen.

Reichweite: *****
sehr gross. Im Buchhandel lokal und Online.

Nachteile: *
Ein Autorenvertrag mit einem Verlag ist schwierig zu erlangen, aber nicht unmöglich. Es ist abhängig davon, ob ein Markt für das Buch vorhanden ist. Braucht eventuell viel Zeit und Ausdauer. Bis das Buch nach dem Finden des Verlages dann draussen ist nochmals (mindestens) ein Jahr.

Via Pseudoverlag / Zuschussverlag:

Das sind kleine „Verlage“ die zum Beispiel auf Messen oder auch im Internet „Neu- und Erstautoren“ suchen, die gerne veröffentlicht werden wollen. Sie gehen im Gegensatz zu den normalen Verlagen direkt auf die Autoren zu und bieten ihnen, sie zu veröffentlichen, im Gegenzug zu gewissen Leistungen, die dann bezahlt werden müssen (deshalb „Zuschussverlag“). Das bedeutet, als Autor liefert man den Text und sie machen das Lektorat, das Cover und die Werbung und veröffentlichen und vertreiben das Buch.

Nachteile: ***  
Gelegentlich sind weder Lektorat noch Cover das Geld wert, respektive wirklich professionell. Werbung machen sie auf Kanälen, die die breite Öffentlichkeit oft nicht erreichen. Und in den lokalen Buchhandel kommt man damit auch nicht, denn die nehmen Bücher solcher Verlage im Normalfall nicht an Lager, ausser man bemüht sich als Autor selber und geht in die Buchläden hausieren und macht zum Beispiel Vorlesungen.

Dafür bezahlt man bei manchen Verlagen für Zusatzleistungen wie Lektorat und Cover extra und manchmal auch noch für den Druck einer gewissen Auflage im Voraus … wobei dann unsicher ist, ob das tatsächlich verkauft wird. Andere verlangen das nicht, aber die Abgeltung pro verkauftem Buch ist sehr gering und bewegt sich bei einem Verkaufspreis von 25 Euro nach Abzügen um die 50 Cent bis 1 Euro – das versteckt sich oft hinter der Bezeichnung „20% vom Netto-Verkaufspreis“. Ich habe ausserdem gefunden, dass diese Verlage Bücher häufig nur als Hardcover anbieten – die kosten dann auch im Verkauf einiges mehr – und sind im Gegensatz zu Taschenbüchern schwieriger zu verkaufen.

Kosten: * bis *****
Je nach Verlag von gratis bis ein paar Hundert bis sogar paar Tausend Euro,

Aussehen: * bis ****
Kann professionell sein, Cover und Inhalt (muss aber nicht)

Reichweite: *
Klein.

Einnahmen: *
gering

Eigenaufwand: *
Sehr gering (Text abliefern).

Faktisch ist das heute oft „unterstütztes Self-Publishing“. Wenn man einfach nur mit geringem Aufwand veröffentlicht werden will und nichts (oder wenig) verdienen will, ist das eine Option … dabei sollte man aber vorher gut den Vertrag anschauen, Erfahrungen und Rezensionen vergleichen und abklären, was sie wirklich bieten damit man da nicht einfach unnötig viel Geld hineinsteckt für sein eigenes Ego.

Liste von Pseudo- und Druckkostenzuschussverlagen: https://neinzudruckkostenzuschussverlagen.blogspot.com/p/blog-page_53.html

Im Selfpublishing oder Print on Demand:

Das ist wirklich die „Do it yourself methode“. Du schreibst den Text, Du machst das Cover (oder lässt es dir von jemandem erstellen), Du machst Lektorat und Satz (da gibt es Hilfsprogramme, die gratis und ziemlich gut im Formatieren sind, aber Rechtschreibefehler oder Plotlücken finden die nicht), Du ladest das alles hoch im richtigen Format. Der Selfpublishing Verlag macht dann den Rest: sie stellen das Buch online auf die verschiedenen Plattformen ein, sie drucken das Buch dann, wenn es bestellt wird (deshalb auch das „on demand“ – auf Verlangen) und schicken es an den Leser.

Einnahmen: ** – ***
Du bekommst einen Teil vom Verkaufspreis (den Rest behalten sie für Druck und Vertrieb). Beispiel: Für ein 10 Euro Taschenbuch bekommst Du etwa 3 Euro. Wenn Du den Verkaufspreis erhöhst, steigt dein Verdienst, wenn du die Herstellung teurer machst (Farbbücher, cremefarbene dickere Seiten) sinkt dein Verdienst. Und je mehr du verkaufst, desto mehr nimmst du ein … das ist dann oft abhängig davon ob und wie und wo Du Werbung machst dafür.

Kosten: *
Ausser kdp verlangen manche Selfpublisher Verlage einen geringen Installationspreis (um die 25 Euro für ein Buch). Sie übernehmen dafür aber das Besorgen einer richtigen ISBN, liefern das Pflichtexemplar an die Nationalbibliothek und machen den Eintrag in die VLB (das Verzeichnis lieferbarer Bücher anhand dessen die Buchhändler das Buch dann bestellen können. Sie listen das auch in Amazon und anderen Online-Läden, so dass es praktisch überall bestellbar ist. – Kdp ist dagegen komplett gratis, aber macht all das nicht.

Aufwand: * – **
Technisch kein Problem (bei manchen Verlagen ein bisschen eine Lernkurve). Wenn man es professionell will, kann man Leute für die Covergestaltung und das Lektorat selber suchen und bezahlen (da gilt: man bekommt qualitätsmässig, wofür man bezahlt).

Reichweite: * – ***
mässig bis gross. Hier kommt es darauf an, ob und wie man selber Werbung für sein Buch machen kann. Am besten auf den sozialen Kanälen wie dem eigenen Blog, Website und Facebook, Instagram etc. sowie in Gruppierungen für Selbstpublisher und Lesezirkeln. Das funktioniert recht gut, wenn man schon einige Follower hat und eventuell ein bestehendes Netzwerk.
Die Bücher können dann über die Seiten der Verlage und bei Amazon bestellt werden und werden zeitnah (innert Tagen) gedruckt und versendet. Gut laufende Bücher nimmt Amazon auch an Lager. Bei Amazon ist das Bestellen und schicken lassen meist sehr günstig – auch deshalb verkauft man hier die meisten Bücher.

Nachteile: *
Die Bücher von kdp und anderen Self-publishing Verlagen werden nie im lokalen Buchhandel landen, vor allem, wenn man das nur bei Amazon via deren Print-on-demand Verlag kdp aufgelegt hat. Kdp ist der „einfachste“ dieser Verlage und hat einen riesigen Absatzmarkt, nicht nur in Europa, auch in den USA. Für die lokalen Buchhändler ist das aber einfach nur Konkurrenz und sie werden nie ein Buch bei kdp für einen Kunden bestellen.

Beispiele von Self publishing Verlagen (unvollständig): amazons kindle direct publishing, Book on demand, lulu, epubli, tredition, ingramspark (englisch mit internationalem Absatz).

Es gibt aber einen Weg, wie man sein Selfpublishing Book doch in den normalen Buchhandel bringen kann:

Dafür muss man sich selber zum Verlag machen und kauft sich für das Buch eine eigene ISBN-Nummer. Dann das Buch bei einem Self publisher Verlag wie zum Beispiel BoD oder ingram spark aufsetzen und gleichzeitig bei kdp aber mit Ausschluss der „erweiterten Vertriebswege“ und der gekauften ISBN statt der kdp-eigenen. Aufwand: gross.

Kosten: ca. 100 Euro für die ISBN Nummer und ein paar Stunden Arbeit das nachher händisch bei VLB anzumelden (und regelmässig nachzutragen) und Belegsexemplare an die Nationalbibliothek zu senden.

Damit sind die Bücher aber bei den Lageristen der Buchhändler erhältlich und sie bestellen das (aber nur bei Nachfrage) auch dort. Oder man kann sich selber ein paar Bücher drucken lassen und vertreibt sie dann von zu Hause aus an Buchhändler oder Bestellende Kunden. Sich als Autor eigene Bücher (Autorenexemplare) drucken zu lassen ist ausgesprochen günstig: so ein 10 Euro Buch um die 3 Euro… wenn man die aber weiterverkauft sollte man ein Gewerbe anmelden. Aufwand, den man sich vorher überlegen sollte, ob man ihn machen will.

Resourcen:

selfpublisherbibel.de – für alles über Self publishing

reedsy.com (auf englisch) – gratis und einfach zum hübsch gesetzten Buch

canva.com – für Covergestaltung und Bilder

Habt ihr schon ein Buch veröffentlicht? Wo und wie? Wie sind eure Erfahrungen?

Links zum Buch in den Kommentaren ausdrücklich erlaubt.

Medikamentenversand in der Schweiz (Jetzt)

Nun – eigentlich ist es klar und hat sich auch mit dem neuen Virus nicht geändert: Das Heilmittelgesetz trägt dem Umstand Rechnung, dass Medikamente halt keine normalen Konsumgüter wie Essen, Kleidung, Elektronik etc. sind, sondern etwas, das direkt Auswirkungen (positive und negative) auf die Gesundheit haben kann. Deshalb ist der Versand von Medikamenten grundsätzlich verboten:

Art. 27 Versandhandel

1 Der Versandhandel mit Arzneimitteln ist grundsätzlich untersagt.

2 Eine Bewilligung wird nur erteilt, wenn:

a.    für das betreffende Arzneimittel eine ärztliche Verschreibung vorliegt;

b.   keine Sicherheitsanforderungen entgegenstehen;

c.   die sachgemässe Beratung sichergestellt ist;

d. eine ausreichende ärztliche Überwachung der Wirkung sichergestellt ist.

Nur wenige Apotheken haben eine Ausnahmebewilligung und verschicken Medikamente – und auch diese dürfen nur Medikamente gegen Rezept verschicken. Ja, auch OTC-Medikamente wie normaler Nasenspray etc. brauchen ein richtiges Rezept! Das ist die Absicherung, dass vor der Einnahme oder Anwendung die Beschwerden professionell abgeklärt wurden und eine persönliche (direkte) Fachberatung stattgefunden hat. Dazu genügt es auch nicht, wenn der Patient einen Onlinefragebogen ausfüllt, auf den dann (vielleicht) ein Arzt rasch einen Blick wirft.

Die Zur Rose ist die grösste Versandapotheke in der Schweiz – und hat das mit dem Online-Fragebogen gemacht – die Praxis wurde 2015 vom Bundesgericht verboten. Ebenso verboten wurde das Zuweisen der Rezepte durch Ärzte an die Zur Rose (für die sie Provision bekommen haben) vor allem, wenn sie nicht in einem Kanton sind, in dem Selbstdispensation (Verkauf der Medikamente durch den Arzt) erlaubt ist. Der Patient hat ausdrücklich ein Recht auf ein Rezept und die freie Wahl, wo er das einlöst.

Der Versandhandel von Medikamenten ist vielleicht noch praktisch bei Patienten, die weit weg wohnen von Arzt und Apotheke, aber : Gerade bei akuten Beschwerden wie Durchfall, Kopfschmerzen, Schnupfen oder Husten ist so ein Versandhandel nicht sinnvoll – in dem Fall braucht es nämlich sofort (oder möglichst gleich) eine Lösung und der Patient kann nicht tagelang auf den Briefträger warten … die im Moment sowieso ziemlich überbelastet sind.

Die aktuelle Situation ist dann auch der Grund, weshalb ich diesen Blogpost schreibe. Momentan ist allgemein „Social Distancing“ angesagt (Abstand halten, Leute!) und gerade die ältere Generation soll dadurch geschützt werden. Die brauchen aber weiterhin ihre Medikamente, sowohl die chronischen als auch für akute Beschwerden – weshalb wir, wie ganz viele Apotheken auch, den Hauslieferdienst massiv aufgestockt haben und aktiv propagieren. Das wird dann direkt gebracht – und möglichst kontaktlos überreicht. Die Patienten kennen wir dazu schon, es sind meist Stammkunden. Abklärungen erfolgen telefonisch, bei Unsicherheit verweisen wir an den Hausarzt, der jetzt auch viel „Telemedizin“ betreibt. Rezepte kommen optimalerweise per Fax (ja, immer noch) oder per email direkt vom Arzt zu uns. Nein, Rezepte ohne Originalunterschrift vom Arzt gelten auch jetzt noch nicht als Rezept, da gab es keine Ausnahmebewilligung.

Auch der Versand von OTC-Medikamenten ohne Rezept ist weiterhin verboten – das gilt für alle, für die Zur Rose Versandapotheke, die Corona sei Dank da Aufwind spürt genau so wie für die Apotheken vor Ort, die das aus Kundenfreundlichkeit vielleicht in Betracht ziehen. TUT DAS NICHT! Ich weiss, ihr bekommt auch Anfragen. Wenn die Person nicht schon Patient bei Euch ist und das Medikament auf Rezept schon hatte (und ihr abklären konntet, dass das noch so gebraucht wird), dann ist eine Lieferung per Post verboten! Ausgenommen sind eben nur Nachlieferungen von chronischen Medikamenten an Stammkunden, die jetzt irgendwo fern einer Apotheke festhängen, ansonsten sollte besser an den Hauslieferdienst einer Apotheke in der Nähe verwiesen werden.

Bild von pharmasuisse