Dialoge aus der Apotheke / 9

apodialog15

Patient: „Ich habe von Ihnen gestern dieses Antibiotika bekommen. Jetzt habe ich eine Tablette genommen und es hat überhaupt nicht geholfen!“

Apotheke:

Patient: „Ich will sie zurückgeben und das Geld dafür wiederbekommen.“

Das Antibiotikum, die Antibiotika … Aber nach einer Tablette ist da im Normalfall noch keine Wirkung zu erwarten, die muss man eine Zeitlang nehmen; tatsächlich sogar besser zu lange als zu kurz (wegen der möglichen Resistenzentwicklung). Und auch wenn es einmal so ist, dass es nicht wirken sollte: wegen schon vorhandener Resistenzen oder weil es das falsche Wirkungsspektrum hatte … Medikamente kommen nicht mit Garantieleistung. Leider.

18 Kommentare zu „Dialoge aus der Apotheke / 9

  1. Habe ich ähnlich auch schon dutzende Male erlebt. Patientin (witzig, meist sind es junge Frauen oder Mütter, die mit ihrem Kind kommen) kommt am Abend um 9 auf den Notfall, am besten noch Samstags.
    „Ich war heute Morgen beim Hausarzt und der hat mir dieses Antibiotikum gegeben und ich hab jetzt zwei Tabletten genommen und mir gehts noch NICHT besser/die Rötung ist noch NICHT weniger geworden. Die wirken doch garnicht!“

    So ein bisschen Geduld muss man schon haben – Wunder wirken können wir auch noch nicht…

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    1. Es ist doch gut, wenn die samstagabends beim Notfall aufkreuzen. Dann kann jemand prüfen, ob zwischen den Ohren noch ein bisschen graue Masse vorhanden ist…

      Was ist eigentlich aus dem altbekannten Respekt vor einem Arzt geworden? Wenn er etwas von „Fünf Tage lang drei Mal täglich (nach dem Essen) eine Tablette einnehmen“ sagt, hat es wohl einen Grund…

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    2. Eigentlich wäre es gerade für diese Leute gut, wenn es möglichst lange dauert, bis eine sichtbare Besserung eintritt. Tendenziell sind das doch dann auch die Spazialisten, die die böse Chemie sofort absetzen, sobal es sich etwas bessert, mit eben den Resistenzen als Folge. Schade eigentlich, dass logischerweise die Symptome schon nachlassen, bevor alle Erreger wirklich tot sind, statt erst ganz zum Schluss. Würde einige Probleme ersparen (ok, und die armen Apotheker und Ärzte noch mehr Nerven kosten, Dank panischer Patienten).

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      1. Jaja, die böse Chemie. Dabei sind doch gerade Antibiotika meist natürliche Substanzen, wenn man mal die Fluorchinolone und Sulfonamide außen vor lässt.

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  2. Auch immer lustig mit Generika und Generikum :P
    Nein wissen sie in bin allergisch gegen alle Generikum..
    Wir müssen jeweils aufpassen das wir nicht lachen.

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    1. Sich über Leute lustig machen, die den Unterschied zwischen „Generikum“ und „Generika“ nicht kennen, selber aber den Unterschied zwischen „das“ und „dass“ nicht kennen… Die Leute haben wir gerne! ;-)

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      1. Dass passiert nunmal. Mir eigentlich nicht, aber beim schnellen Tippen kommt es vor, das nur ein s dran kommt – oder halt mal eins zu viel. (s. die absichtlich falsch verwendeten vorne dran).
        Dass und das klingen absolut gleich (und die Schreibung dass oder das oder sogar daß ist Konvention) – Generikum und Generika, Antibiotikum und Antibiotika dagegen deutlich unterschiedlich. Daher sehe ich hier schon einen Unterschied. Das eine ist nämlich eher ein Problem der Rechtschreibung, das andere Sprachkompetenz.
        Wobei mir Generikum als Plural noch nicht untergekommen ist. Ein Generika, ja, mehrere Antibiotikas auch, aber alle Generikum nicht.

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  3. Ich verstehe solche Leute nicht. Noch weniger verstehe ich Menschen, die ihre Antibiotika nicht lange genug nehmen – und sich am Besten dann noch wundern, wenn die Symptome nach kurzer Zeit wiederkommen.

    Ich nehme meine Antibiotika, wenn ich welche nehmen muss, so lange wie mir der Arzt oder der Apotheker das sagt und frage ich Zweifel auch noch mal nach. Kann doch nicht so schwer sein…

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        1. Für die Männlichkeit macht man doch alles. Sich zum Affen. Body builden bis zum Gehtnichtmehr. Einen geilen Schlitten mit Unterhosenbeleuchtung kaufen und damit herumprotzen.

          Sich eine Spritze in den corpus cavernosum zu rammen halte ich dagegen für fast normal.

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  4. Oh… mir fällt ein Krankheitsbild ein, bei dem oft schon wenige Stunden nach Beginn der Antibiotika-Einnahme eine Besserung spürbar ist: Harnwegsinfekt (Kategorie: extra schlimm), da gibts oft so nach 6-12 Stunden bereits spürbare Besserung…

    Aber sonst: Für Wunder bitte bei Religion deiner Wahl nachfragen. Wir können nur Wissenschaft.

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  5. Liebe Pharmama, das letzte Wort in Deinem Post ist aber reichlich heuchlerisch ;-)
    Ich wünsch‘ Dir eine schöne Woche.
    Liebe Grüsse
    Hajo

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    1. Nee – stell dir vor, die Wissenschaft wäre so weit, dass man das genau richtige Medikament für die genau richtige Krankheit nicht nur hätte, sondern auch jeweils zuordnen könne. Aber: in der Wissenschaft ist ja bekanntlich nichts 100% und auch heute sind wir leider oft gezwungen auszuprobieren, was funktioniert.

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      1. ja ja, frei nach dem Motto: „so geht’s nicht, probieren wir’s mal anders, vielleicht geht es damit auch nicht“ ;-)
        Ja, ich weiss, ich bin böse, aber ist nicht Halloween? :-D

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  6. Ich fand die Wirkeintrittsgeschwindigkeit gegen Streptokokkenangina allerdings beachtlich schnell. Ab Tag 2 wurde das AB nur aus Pflichtgefühl und Wissen um etwaige Konsequenzen weiter genommen/gegeben :)

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