Dialoge aus der Apotheke / 17

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Also vorwerfen lasse ich mir unsere Dienstleistungen nicht. Wir schauen häufig, dass das Rezept vom Arzt zu uns kommt, aber letztendlich ist das Sache des Patienten für seine Gesundheit Verantwortung zu übernehmen.

Patient (vorwurfsvoll): „Ganz offensichtlich bekommen SIE es nicht hin, dass der Arzt ihnen das Rezept für mich zufaxt!!“

Apotheke: „Stimmt. Wir haben ihm jetzt 2 x deswegen angerufen und 2x das Rezept als Vorlage gefaxt… Wie wäre es, wenn Sie das jetzt machen. Es ist ja ihr Medikament und Ihr Arzt?“

Dialoge aus der Apotheke / 16

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während der Beratung:

Patient: „Wissen Sie … ich habe etwas gegen Medikamente!“

Apotheke: „Ah, Ja? Ich habe etwas gegen Krankheiten!“

Immer wieder schön, wenn einem die Patienten während der Beratung / der Abgabe der Medikamente auf Rezept versichern, dass sie Medikamente nicht mögen. Ja – die muss man nicht mögen. Manchmal braucht es sie einfach. Gelegentlich gibt es Alternativen, aber irgendwie scheint die Abneigung doch nicht gross genug zu sein, als dass man auf Ernährung und Bewegung achtet um da gegenzusteuern …

Und ehrlich: was erwarten die? Sie sind in einer Apotheke!

Dialoge aus der Apotheke / 15

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Oldie but Goodie:

Patientin: „Ein Mundwaffer bitte.“

Apotheke: „Entschuldigung, ein was?“

Patientin: „Etwaff zum Mund fpfühlen, ich habe ein neuef Thungenpierphing!“

Apotheke: „Aah, etwas zum Mund spülen wegen dem neuen Zungenpiercing. Etwas desinfizierendes und schmerzstillendes?“

Dialoge aus der Apotheke / 13

Es war grad Vollmond, oder? Anders kann ich mir den gestrigen Tag in der Apotheke nicht erklären – respektive das Verhalten gewisser Leute.

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Patient: „Könnten Sie mir Placebo geben?“

Apotheke: „Oh? Wir haben kein …“

Patient: „Natürlich haben Sie! Was geben Sie den Verrückten? Geben Sie mir das!“

Apotheke (denkt). Uh – Medizin?

Ich weiss – in Deutschland gibt es Placebotabletten (sogar so angeschrieben) zu kaufen – aber bei uns sucht man das vergeblich in der Apotheke. Ich habe inzwischen einen Lieferanten gefunden, wo man das noch bekommt (Dynapharm). Allerdings ist das eine Direktlieferung … und da wir das so wenig brauchen, lohnt sich das nicht. Unter anderem brauchen wir das so wenig, da der Patient ja ausdrücklich ein Recht darauf hat, informiert zu sein, mit was er denn da behandelt wird. Ausdrücklich wirkstofflose Tabletten zu geben, macht da wenig Sinn. Wenn wirklich so etwas gewünscht wird, kann ich Kapseln herstellen mit nur Füllstoff (Mannitol) … oder homöopathische Tabletten geben.

Dialoge aus der Apotheke / 12

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Kunde: „Ich möchte gerne mit dem Chef reden. Sie wissen schon: dem Mann.“

Apotheke denkt: „Das ist der Lehrling …“

Nicht gerade aktuell, da Urs kein Lehrling ist, aber … hatten wir auch schon. Öfter. Da ist es offenbar noch nicht angekommen, dass heute etwas andere Zeiten sind. Es sind zwar immer noch viele Chefs Männer, auch in der Apotheke (und Drogerie), aber das scheint eher eine aussterbende Spezies zu sein. Frauen übernehmen im Gesundheitssystem inzwischen so ziemlich jede Rolle – und das ist gar nicht schlecht. Beispiel: Ärztinnen. Laut einer Studie haben deren Patienten die (etwas) bessere Überlebenschance. Das mag an deren etwas anderen Herangehensweise an ein Problem liegen … oder an besserer Kommunikation. Interessant.