Die sehr beschäftigt wirkende jüngere Frau in der Apotheke reicht mir einen Zettel. Naja – zumindest sieht sie beschäftigt aus. Sie ist am Handy.
Ich schaue den Zettel an.
Pharmama: „Das ist ein Arztzeugnis für die Schule.“
Sie hört mich nicht – wie auch? Sie ist am Telefon. Ich warte einen Moment, bis sie merkt, dass ich etwas von ihr brauche und mich anschaut.
Pharmama: „Das ist kein Rezept. Das ist ein Arztzeugnis für die Schule“
Frau: „Oohhh…“
Sie hat dann das richtige Rezept noch gefunden, so dass ich meine Arbeit noch machen konnte. Dauerte halt etwas länger – aber das macht ja nichts, wenn man nebenbei beschäftigt ist … oder?
Ich wurde einmal von einem Handyfonierer richtig angewutzt, als er lautstark in der Offizin telefonierte, ob mir das Wort Diskretion etwas sage; ich habe den Verkaufsraum gefälligst zu verlassen wen er telefonieren will …
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Was? Äh, sorry: Wie bitte?
Hast Du ihm dann auch erklärt, dass dein Chef vielleicht etwas dagegen hätte, wenn du einfach deinen Arbeitsplatz verlässt?
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Die absolute Krönung, die mir mal widerfahren ist: Ich untersuchte das Kniegelenk des Patienten… Handy klingelt… er schubste mich regelrecht zur Seite um telefonieren zu können… Nun gut. Ich hatte ja noch drei andere besetzte Zimmer…. die hab ich dann zwischenzeitlich gemütlich abgearbeitet…. ;-)
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Ja, würde ich auch. Er hat ja ziemlich deutlich gezeigt, wo seine Prioritäten liegen. Offensichtlich nicht bei seinem Kniegelenk – dann kann das auch noch etwas warten.
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Also ich finde so ein Verhalten einfach nur unhöflich. Sie wollte was, also sollte sie auch ihre Aufmerksamkeit (nur) auf dich richten. Kann doch eigentlich nicht so ein großes Problem sein, oder?
Liebe Grüße
Andrea
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Handys haben die Manieren schon ein bisschen beeinflusst, finde ich. Allein, dass man gezwungen ist, Gespräche mitzuhören, die nicht für fremde Ohren bestimmt sind, ist peinlich. Meist leider dem Zuhörer, nicht dem Sprecher. Ganz übel finde ich die zugestöpselten Jungen Leute in öffentlichen Verkehrsmitteln, die nichts um sich her wahrnehmen. Und dann stehen alte Mütterchen und Menschen mit Kindern auf dem Arm im Gang. Ich habe keine Ahnung, wie man diese respektlosen Unsitten abschaffen kann. Natürlich ist es indiskutabel, zu telefonieren, wenn man von anderen gleichzeitig eine Dienstleistung erwartet. Das nähert sich dem Thema, das ich gestern angesprochen habe. „Ich Herr, du Diener, du warten, bis ich habe Zeit“.
Jolanda
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Jau, ich hasse das, wenn ich andern beim lauten Gespräch zuhören muss. Und die am Fon haben meist nicht so ein Gespür für Lautstärke (Alter, das funktioniert via Funk. Der hört dich nicht besser, wenn du hier rumbrüllst.) Aber genausowenig kann ich alte Leute ab, die im ÖV ihre Gesundheistprobleme diskutieren. Und ich stimm dir zu, Manieren sind heute ein Luxus, den sich nicht mehr viele leisten. Das sind aber längst nicht nur Jugendliche, die da zu wünschen übrig lassen. Erleb ich auch täglich beim Pendeln.
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