Dann sorgst Du Dich um mich?

Ungewöhnlich, leicht schockierend, nachdenklich machend. Ziel erreicht, würde ich sagen.

Übersetzung:

Erwachsene wissen, dass rauchen schadet … aber sie erinnern sich selbst nicht daran.

Wie würden sie sich fühlen, wenn ein Kind raucht?

(Kind zu den Erwachsenen): „Bekomme ich Feuer?“

Die Reaktionen: „Wirklich?!“ – „Das gebe ich Dir nicht.“ „Rauchen ist schlecht, Du musst aufhören. Zigaretten enthalten Insektizide.“ „Du siehst alt aus, wenn Du rauchst.“

Jeder Erwachsene, den sie gefilmt haben, hat die Kinder daran erinnert, dass rauchen schlecht ist.

„Wenn Du rauchst, stirbst Du schneller. Willst Du nicht leben und spielen?“

„Du weisst, dass das schlecht ist, ja? Wenn Du rauchst, bekommst Du Lungenemphysema und Schlaganfälle“

Aber haben sie nicht selber etwas vergessen?

Kind: „Also warum rauchst Du?“

Zettel, die sie den Erwachsenen geben: „Sie sorgen sich um mich. Aber warum nicht um sich selber?

Fast jeder Erwachsene, der den Zettel bekommen hat, hat innegehalten und seine Zigarette weggeworfen. Keiner der Erwachsenen hat seinen Zettel weggeworfen.

19 Kommentare zu „Dann sorgst Du Dich um mich?

  1. Naja – mein Mann würde den Zettel auch nicht wegwerfen, genausowenig wie die Zigarette. Er wirft nie Zigarettenstummel auf den Boden…
    Macht man dann die gleiche Aktion bei Menschen, die bei einem Glas Wein im Restaurantgarten sitzen? Oder die an der Tramhaltestelle in einen Hamburger beissen?
    Ich mag keine Aktionen, die auf schlechtes Gewissen abzielen.

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    1. Das hat doch nichts mit schlechtem Gewissen zu tun! Die Aktion zielt darauf ab, den erwachsenen Rauchern eine Ambivalenz zu ihrem eigenen Verhalten aufzuzeigen. Niemand sagt ihnen, dass Rauchen etwas schlechtes sei – das tun sie selber! Das ist vielleicht der beste Ansatz, um Nichtraucher zu werden. Zum Thema Rotwein und Hamburger: Der Unterschied liegt in der Menge. Moderater Weingenuss und bewusstes Essen schadet niemandem. Rauchen schadet mit jedem Zug; sich selber und anderen.

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      1. Kinder loszuschicken hat aber schon was von moralischer Erpressung. Und das Kind weiss auch nicht, wie viel der Mensch, den es anspricht, raucht.
        Zudem würde ich dem Kind den Zettelinhalt nicht abnehmen; ich kenne einen Dreizehnjährigen, der seit 3 Jahren in der Öffentlichkeit raucht :-( – ich würde vermuten, dass er das nur vorschiebt, aber tatsächlich eine Zigarette schnorren wollte.

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        1. Weshalb braucht das Kind zu wissen *wieviel* die Person, die es anspricht raucht? Dass die Person raucht in dem Moment reicht doch?
          Und auf dem Zettel steht (kleiner) klar, dass es sich um eine Kampagne handelt – samt Telefonnummer für die Nichtraucher-Beratung.

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    2. Würden Raucher nur so oft rauchen, wie sie ein Glas Wein trinken oder einen Hamburger essen, dann würde der Vergleich schon eher passen.

      Oder anders rum: jemand, der 20 Gläser Wein pro Tag trinkt oder 20 Hamburger am Tag isst, hat das ein oder andere Problem – dem stimmt wohl auch jeder Kettenraucher zu.

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  2. ich rauche zwar selber, aber das würd ich i wie trotzdem gerne mal in der schweiz probieren XD.. wobei das argument mit dem schlechten gewissen hat schon was.. ist auch nicht von dauer

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  3. Bringt die Kampagne wirklich so viel oder ist das nur eine moralinsauere Kampagne für Nichtraucher, um sich selbst zu bestätigen?
    Die meisten Raucher wissen doch, dass es schädlich ist, zu rauchen. Das dürfte angekommen sein. Viele würden nicht nochmals erneut anfangen, sondern rauchen weiter, weil es eine Sucht ist. Es ist doch erfreulich, dass keiner der erwachsenen Raucher einem Kind Feuer gegeben hat. Wenn ich Raucher wäre und mit der Kiste gefilmt worden wäre, hätte ich die Kippe auch weggeworfen.

    Alkohol (auch ein Glas Rotwein), Motorradfahren, Bungee- und Fallschirmspringen, Paragliding, ein ausgiebiges Sonnenbad, die Teilnahme bei Brandeinsätzen bei der freiwilligen Feuerwehr –> Alles nicht gesund. Machen viele Erwachsene ebenfalls und halten ihre Kinder hoffentlich davon ab.

    Irgendwie stößt es mich auch etwas auf, dass diese Nichtraucherkampagne Kinder zu diesem Zweck eingesetzt hat. Die konnten sich da nicht wehren.

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    1. Naja, immerhin hatten sie (laut Video) nach der Aktion 40% mehr Anrufe auf die „Hilfe zum Aufhören-Rauchen-Nummer“. Das würde ich als erfolgreich ansehen.
      Was die Kinder betrifft: die waren ja wirklich nicht die Opfer hier, oder denkst Du man hat sie gezwungen?

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      1. 40% klingt nach viel. Aber das ist ein Werbevideo; diese Aussage muss nicht richtig sein. Sie klingt aber gut.
        Der Zweck ist ja edel, Plakate oder sonstige Werbung reicht da aber. Der offensive Einsatz geht zu weit. Man stelle sich einfach nur vor, man würde die Kinder vorschicken, um deutlich adipöse Menschen anzusprechen und denen einen Zettel zu geben: Sie sind fettleibig, nehmen Sie ab!

        Die Kinder würde ich nicht als „Opfer“ bezeichnen, das ist ein drastisches Wort. Aber hier instrumentalisieren Eltern ihre eigenen Kinder für einen Zweck. Und diese Instrumentalisierung stört mich: völlig unabhängig davon, ob das jetzt gegen das Rauchen, gegen Atomkraft, gegen Gentechnik, whatever geht.
        Wenn das die Entscheidung der Kinder war, dass man ein Filmchen machen will, ist der Film völlig okay. Wenn hier aber die Eltern ihre eigene Meinung über ihre Kinder transportieren wollten und sie vorgeschickt haben, kann ich die Eltern nicht verstehen.
        Ich bin selbst Papa. Zur Durchsetzung meiner Meinung spanne ich doch nicht meine Kinder vor den Karren.

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        1. Sehe ich auch so. Über die Kinder sollen die Raucher im Innersten getroffen und also zur Aufgabe ihres Lasters gebracht werden.

          Um die Schädlichkeit des Rauchens weiß heutzutage jeder, wie ja auch die Aussagen der Angesprochenen zeigen, aber was hier völlig untergeht: Rauchen ist eine Sucht, eine Krankheit und keine Handlung aus Unwissenheit und Dummheit, die sich mittels zu Herzen gehender Appelle mal eben so beseitigen ließe.

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  4. Ich verstehe die Anti-haltung gegenüber diesem Film nicht. im Prinzip ist es fast wie eine Mini-Psychotherapie, denn hier wird eine Frage gestellt, die offenbar zum Nachdenken anregt. Die Leute haben selbst gegen das Rauchen argumentiert, es ist keiner auf sie zugegangen und hat ihnen erklärt dass Rauchen schlecht ist. Das Kind repräsentiert einfach einen unschuldigen Anteil, den jeder hat und bei dem jeder das Bedürfnis hat, ihn zu beschützen. Nur gehen die meisten ziemlich schlecht mit diesem „inneren Kind“ um. Ich denke durchaus dass so etwas was bewirkt.

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  5. ich glaube nicht, dass solche Werbungen funktionieren. Was hat man nicht schon alles versucht. Da schreibt man auf die Schachteln, dass es impotent macht, andere Länder drucken gruselige Raucherlungen-Photos drauf. Es wurden Filme gedreht, jeder dürfte mittlerweile einen Lungenkrebs-Patienten in der Familie oder Bekanntschaft haben. Wir wissen alle, wie schlimm das Rauchen ist.
    Aber trotzdem wird weitergeraucht. Und da kann man jetzt auch Werbung mit Oh-wie-süß-Kinder-Effekt machen, das hilft auch nicht.
    Und ich glaube, das liegt daran, dass Raucher zur Entspannung rauchen, sprich Rauchen = Stressabbau. Also mach dem Raucher Stress und er wird sich eine Zigarette anzünden. Sagt ihm, dass er sterben wird, dass er krank wird, dass er stinkt, dass er hässlich wird – das alles löst nur Stress aus und im Sucht-Hirn des Rauchers wird für Stressabbau nur eine Option angeboten: Nikotin

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    1. Ich glaube das Problem bei all den Aufdrucken und Raucherlungen-Bildchen ist, dass Raucher das nicht wirklich auf sich beziehen. „Ja klar, das kann passieren, aber mir doch nicht!“ Da herrscht eine ziemliche Verdrängung.
      Und da setzt diese Werbung an, indem sie den Menschen den Spiegel vorhält und sagt: Ja, du, um dich geht es, du weißt dass es schlecht ist, wir müssen dir die ganzen Folgen nicht zeigen und runterbeten. Du musst nur begreifen, dass es dir genauso passieren kann, und dass du genauso auf dich selbst aufpassen musst wie gerade eben auf dieses Kind.
      Ich hab zweimal relativ problemlos mit dem Rauchen aufgehört, und zwar beide Male, als ich schwanger wurde. Für mein Kind war es selbstverständlich, dass ich ihm das nicht antue. Die Frage bleibt: Warum war ich selbst mir nicht so wichtig? Warum hab ich nach dem ersten wieder angefangen?

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  6. Ich habe übrigens noch nie geraucht. Aber einige andere hier sehen es ähnlich wie ich, das beruhigt mich. Es genau das Instrumentalisieren der Kinder, das mich stört. Und 40% mehr Anrufe – super! Welchen Inhalts? Vielleicht auch Kritik an der Aktion ;-) ?
    Jeder Raucher weiss, dass er sich schadet. Viele Raucher nehmen deshalb auch Rücksicht auf die Menschen in ihrem Umfeld und rauchen so, dass diese nicht passiv rauchen.
    Würde irgend jemand annehmen, dass eine gleichartige Aktion bei Junkies hilft? Warum soll es dann bei Rauchern nutzen? Es ist eine Sucht…

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