Oh, ich hab kein Geld dabei …

Zuerst eine Frage, die sich jeder selbst beantworten soll: Angenommen, es passiert, dass ihr ohne Geld aus dem Haus geht – und ihr merkt das erst beim Einkauf, sagen wir – an der Kasse. Was macht ihr?

Gestern war ja ziemlich mieses Wetter und Regen hier. Das merken wir auch in der Apotheke. Weniger Leute (vor allem am Morgen), nasse Mäntel und Regenschirme … das nur im Voraus.

Die Kundin fragt beim Lehrling nach Brillenputztüchern.

Als sie sie bekommt, setzt sie sich auf unseren Wartestuhl, reisst – bevor der Lehrling reagieren kann- die Packung auf und beginnt sich gemütlich die Brille zu putzen.

Endlich fertig drückt sie dem verdutzten Lehrling den zerknüllten Abfall in die Hand.

„Ah, das macht 2 Franken 30“ sagt der Lehrling.

Die Frau fasst sich in die Manteltasche und zieht die Hand leer wieder heraus. „Oh, ich glaube ich habe kein Geld dabei. Ich komme später wieder vorbei, zahlen.“

überhaupt nicht aufgeregt oder so. Sie legt die aufgerissene Packung hin und will schon gehen.

Lehrling: „Was, ah … Nein, Moment …. könnten sie mir nicht etwas hier lassen? Wie heissen sie denn?“

Frau: „Nein, ich will ihnen den Namen nicht sagen, aber ich komme sicher ….“

Jetzt komme ich dazu, ich habe das Ganze mitbekommen, auch die Hilfesuchenden Blicke des Lehrlings: „Sie müssen uns etwas hierlassen – als Pfand sozusagen. Wie wäre es … mit ihrem Schirm?“

Wir bekommen den Schirm.

Die Frau war nach 15 Minuten wieder da – so ein bisschen Regen kann ziemlich motivierend sein  :-)

… Na klar, wären das *nur* etwa 2 Franken gewesen, aber … irgendwie geht’s mir da auch ums Prinzip. Was hättet Ihr denn getan? In meiner Situation oder der der Frau?

46 Kommentare zu „Oh, ich hab kein Geld dabei …

  1. Ich arbeite zwar nicht im Hadel, aber ich würde mir wohl auch ein Pfand geben lassen.

    Mir selbst ist es nur mal passiert, dass ich ein paar Liter getankt habe, ohne Geld dabei zu haben. Alles andere kann man ja notfalls im Geschäft zurücklassen und wiederkommen, aber das Benzin war schon im Tank, als ich gemerkt habe: mein Portemonniae (inklusive Ausweis, Führerschein, EC-Karte…) liegt noch im Büro.

    Das war mir sehr unangenehm. Der Tankstellenmitarbeiter war – wie euer Lehrling – ebenfalls relativ neu in seinem Job und wusste nicht weiter. Ein Anruf bei seiner Chefin brachte die Lösung. Sie hatten Formulare, auf denen man seine persönlichen Daten angibt und sich verpflichtet, innerhalb einer Woche zu zahlen. Ansonsten geht die Angelegenheit auf einem juristischen Weg weiter.

    Ich habe die 15 Euro aber bei der nächsten Gelegenheit vorbeigebracht…

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    1. Interessant, dass sie sogar Formulare für so einen Fall haben. Das scheint darauf hinzudeuten, dass das da häufiger vorkommt.
      In der Apotheke kommt das zwar gelegentlich auch vor, aber – wie Du sagst- man kann im Normalfall ja die Ware einfach da lassen und später wiederkommen. Ausser man reisst vorher die Packung auf …

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      1. Ich hab mal in einer Tankstelle gearbeitet, ich selbst brauchte die Formulare so jede 10. Schicht, weil irgendwem die EC-Karte „versagte“ (besonders ende des Monats häufig)oder eben Geld vergessen.
        Manche fahren auch direkt los. Dafür ist dann die Videoüberwachung….

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      2. Ware dalassen ist an der Tanke natürlich sehr schwierig. Ein adäquates Pfand meist auch, da man häufig keinen kleinen Betrag tankt. Ich trage fast nie Uhr und mein Handy würde ich auf Teufel komm raus nicht dalassen.
        Da die Kartengeräte gelegentlich mal streiken kann es dann sehr unangenehm werden. Ich habe es schon mehrfach erlebt, dass meine VISA Karte bei mehreren Versuchen nicht angenommen wurde, wenigsten bleibt dann noch die EC-Karte. Einmal haben beide nicht funktioniert, da hatte ich glücklicherweise genug Geld dabei.

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  2. Das hätte mich gewaltig genervt und ich hätte wie du gehandelt. Ich finde es eine absolute Unsitte Packungen aufzureissen bevor sie einem gehören. Es hat mich auch immer genervt und nervt mich noch, wenn Kinder in der Migros ihr Brötli schon in die Hand gedrückt bekommen bevor es bezahlt ist.
    Erst bezahlen, dann konsumieren!

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  3. Insbesondere wenn man den Kunden/die Kundin noch nicht kennt ist es völlig legitim ein Pfand zu verlangen. Ganz abgesehen davon stimme ich meiner Vorrednerin zu – erst zahlen, dann kann mit der Ware gemacht werden was man will.

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  4. Das man mal ohne Geld aus dem Haus geht, kann ja immer mal passieren. Das süße Ömmchen neulich vor mir an der Kasse hatte auch ihr Geld vergessen.
    Ich stand neulich ohne Geld oder EC Karte an der Tankstelle, hatte aber unglücklicherweise schon getankt. Ich habe dann rasch zu hause angerufen und darum gebeten, dass mir schnell jemand das benötigte geld vorbei bringt und dann dem Tankstellenmitarbeiter mitgeteilt, dass ich die Zapfsäule wohl noch ein bisschen länger belegen muss, weil ich blöderweise kein Geld dabei habe. Er war sehr freundlich und sagte, dass, selbst wenn ich nun niemanden zu hause erreicht hätte, man sich sicher hätte irgendwie einig werden können. Unangenehm war es mir trotzdem.

    Und nun aus dem anderen Blickwinkel: Ich würde mir auch immer ein Pfand geben lassen, denn wie gesagt, dass man mal das Geld vergisst/verliert/wasauchimmer kann ja immer mal wieder passieren.

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  5. Ich denke, es kommt auch auf die Art des Kunden an. Bei dieser Kundin klingt es doch sehr nach Absicht und Masche.
    Hätte sie schon beim Entgegennehmen gesagt „ich brauche aber nur eines“ wäre zB. klar gewesen, dass sie euch quasi um eine Einzeltuch-Spende bittet, hätte sie bei der Suche nach Geld aufgeregter reagiert, hättet ihr ihr das „vergessene“ Geld geglaubt; möglicherweise wäre dann die Lösung gewesen, ihr anzubieten, die Brille kurz unter den Wasserhahn zu halten?
    Aber so? Sorry, wer geht denn ohne Geld in ein Einkaufszentrum?
    Ich hatte kürzlich einen Jugendlichen an der Theke, dessen Kunden-Konto durch die Eltern gesperrt worden war. Er wollte, dass wir es wieder freigeben – ich wäre dazu bereit gewesen, er hatte noch 20 Franken Schulden. Seltsamerweise war er überrascht, dass er erst seine Schulden zahlen sollte, ehe er freigeschaltet wird. Er hat nicht bezahlt… (und ist immer noch gesperrt).

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    1. Wenn die Erziehungsberechtigten das Konto haben sperren lassen, können auch nur sie es wieder freigeben… Minderjährige sind nur beschränkt geschäftsfähig, und ein Kundenkonto überschreitet m.W. die Beschränkung. Kinder und Jugendliche dürfen ja auch keine Kredite bei der Bank abschließen.

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  6. Boah, das ist dreist.
    Ich schließe mich meinen Vorrednerinnen an – das scheint kein Versehen, sondern Absicht gewesen zu sein.
    Notfalls hätte man ja auch um ein Taschentuch bitten können – oder um ein einzelnes. Aber so scheint das eine Masche, billig durch’s Leben zu kommen zu sein.

    Ja, das mit Tanken-ohne-Geld kenne ich auch… ich habe damals als Pfand meinen Ausweis hinterlassen und bin dann zur Bank gefahren (die noch offen hatte – mir aber, weil es nicht meine Filiale war, ohne Ausweis kein Geld gab). Nach zweimal hin und her klappte es dann aber… Ich befürchte, so was sind fast alle Kaufleute gewohnt… ;-)

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  7. wie dreist! Wozu braucht sie eigentlich speziell ein Brillenputztuch? Ein Papiertaschentuch hätte es doch auch getan und wäre vermutlich sogar geschenk gewesen, oder?

    Wenn ich mein Geld vergesse, sage ich das vorher, bevor ich was aufreiße, bevor die Ware über die Kasse geht und erst mühsam rausstorniert werden muss. Ich räume dann die Waren zurück in die Regale und hole mein Geld oder wenn nix Kühlpflichtiges drin war, frage ich ob ich den Wagen schnell stehen lassen kann bis ich mein Geld geholt habe. Mittlerweile habe ich mir angewöhnt, vorm Betreten eines Ladens nach meinem Geldbeutel zu schauen, weil mir das eine Zeitlang öfter passiert ist :lol: Zum Glück nie beim Tanken.

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  8. Also, als Kundin wäre ich zunächst einmal im Boden versunken vor Scham. Und dann hätte ich Name und/oder Pfand hinterlassen, vielleicht sogar den Personalausweis, und wäre schleunigst Geld holen gegangen. Aber eigentlich benutze ich auch nichts, was ich noch nicht bezahlt habe, also in diesem Fall hätte ich das Putztuch einfach wieder hergegeben. Bei einer Tüte voller Einkaufswaren lass ich die eher stehen und geh schnell Geld holen.
    Und als Verkäufer, da käme es drauf an. Wenn es eine Stammkundin wäre würd ich sie einfach so gehen lassen (vermutlich habt ihr deren namen dann eh im System), ansonsten halte ich einen Pfand dazulassen für angemessen. Beim Namen angeben würde ich mir den Ausweis zeigen lassen und ggf (bei größeren Summen) kopieren, sonst erfindet die vielleicht noch was.

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  9. Ich finde das Verhalten der Kundin sehr dreist, klingt, als hätte sie es mit Absicht gemacht. Sowieso reisst man doch keine Packungen auf, wenn man sie noch nicht bezahlt hat??

    Mir selbst ist mal was ähnliches passiert – ich habe lange Zeit meist kein Bargeld dabei gehabt, sondern mit der Karte bezahlt. Im Supermarkt an der Kasse ging dann das Kartengerät nicht – war mir sehr peinlich, obwohl das ja eigentlich nicht mein Fehler war. Natürlich musste ich die Einkäufe (verständlicherweise) dort lassen, ungekühlt – das war blöd, a) war der nächste Automat nicht gerade um die Ecke und b) funktionierte der Automat erstmal auch nicht, war anscheinend ein Softwareproblem. Seitdem habe ich eigentlich immer Bargeld dabei (gut so, es ist nämlich vor ein paar Wochen nochmal passiert).

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  10. Ich habe einmal etwas nicht bezahltes im Laden benutzt und das war eine Rolle Küchentücher, weil es Junior prompt an der Kasse übel wurde und ich sie für den Fußboden brauchte (…). Da habe ich auch gar nicht nachgedacht (wir hatten aber Geld dabei). Obwohl die Kassiererin angeboten hat eine neue Packung zu holen, haben wir die angerissene natürlich bezahlt.
    Unsere Kinder dürfen nie irgendwelche Packungen im Laden öffnen bevor sie bezahlt sind, das wissen sie auch mit ihren 2 bzw. 3 Jahren.

    Ein einziges Mal ist es mir passiert, dass meine EC-Karte nicht angenommen wurde und das natürlich auch an der Tankstelle. ;) Ich musste keinen Ausweis hinterlegen und auch kein Formular ausfüllen, sondern bin zur Bank gefahren, habe Geld abgehoben und es hingebracht. Es war trotzdem sehr unangenehm, obwohl es wohl an dem System der Tankstelle lag, weil ich das Geld bei der Bank normal abheben konnte.

    Bei eurer Kundin glaube ich aber auch, dass das Absicht war. Ich glaube, das wäre jedem sehr peinlich und halte es auch für eine Unsitte, Waren, die noch nicht bezahlt sind, zu benutzen.

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  11. Ich finde es gut, dass du nach einem Pfand gefragt hast. wer weiss, ob die nochmal wiederkommt.

    Mir ist, wie vielen meiner ‚Vorkommentatoren“ das auch mal an der Tankstelle passiert. Ich hatte nicht mehr genug bargeld dabei.
    Ich sagte auch, dass ich ja einen Pfand dalassen koennte, obwohl die Tankstellenmitarbeiter mich kannten… was dann aber kam war nicht rechtens wie ich denke. Sie wollten als Pfand unbedingt meinen Fuehrerschein haben. Und das war damals 1 Woche nach meiner Fuehrerscheinpruefung… also einen Neuling ohne Fuehrerschein fahren zu lassen – mir war sehr sehr mulmig zumute und ich hoffte dass ich in keine Kontrolle auf dem Weg nach Hause komme.

    Damals, ich war ja gerade 18, erzaehlte ich es meiner Mutter, die ebenfalls den Tankstellenwart kennt und machte ihm die Hoelle heiss einen Fahranfaenger ohne Fuehrerschein fahren zu lassen, der Ausweis oder so haette es ja schliesslich auch getan, vor allem wenn man die Tankende kennt.
    Daraufhin bekam ich eine hoefliche Entschuldigung!

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    1. Das ist (zumindest in D) nur eine 10€-Ordnungswidrigkeit. Insofern bist du gemessen an deinen Schulden ziemlich gut weggekommen. ;)

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      1. Aber ein neuer Führerschein kostet über 40 EUR… Das ist nicht sehr attraktiv sich den neu ausstellen zu lassen…

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  12. Als Kind® füllte ich mal den alten Militär-Rucksack mit den Einkäufen, und dann hatte mir die Mutter einmal zu wenig Geld mitgegeben. Ich durfte wieder heimradeln (mit dem Einkauf!), und zwanzig Minuten später war ich wieder unten im Geschäft, um den Betrag zu bezahlen…

    Das war einmal, wie ich das Gefühl habe…

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  13. An Stelle der Kundin wäre ich vor Scham im Boden versunken und hätte dann selbst ein Pfand dagelassen das Geld gleich vorbeigebracht.

    Würd mir jemand ankommen mit „ich mag meinen Namen lieber nicht sagen“ wär meine Reaktion wohl ein freundlich lächelndes „Naja DANN werd ich den Ladendiebstahl, den Sie gerade zu begehen versuchen, mal lieber anzeigen, nicht wahr?“ quittieren.

    Aber ok, vielleicht ist es ganz sinnvoll, dass ich nicht im Einzelhandel arbeite.

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  14. Dreistheit pur. Bei uns in der Kneipe machen wir es auch so, dass ein Pfand da gelassen werden muss, aber mit nem Schirm käme man da nicht weit. Das muss schon ein Ausweisdokument her.

    Und wer das nicht will, den würde ich darauf hinweisen, dass ich unverzüglich die Polizei verständigen werde. Das ist zwar etwas krass, aber bei so asozialen (im wahrsten Wortsinne) Pack geht’s nicht anders.
    Komischerweise sind das meist die unauffälligen, gut gekleideten, meist älteren Mitbürger, die sich solche Frechheiten rausnehmen. Wenn dagegen bei mir in der Kneipe jemanden unverhofft das Geld ausgeht, bekommen die jüngeren Gäste direkt schon ne Schnappatmung, weil sie Angst vor Konsequenzen haben.

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    1. Einen Ausweis als Pfand darft Du nicht verlangen, da gibt es eine klare Aussage im Personalausweisgesetz §1 (1), jedenfalls in Deutschland. Selbst ein Pfand zu verlangen ist rechtlich fragwürdig, wenn derjenige sich ausgewiesen hat und damit die Identität feststeht.
      Wenn beide zustimmen, ist das ja o.k., Wenn der Kunde das nicht möchte und Du ihn zwingen willst, dann könnte es passieren, dass bei Eintreffen der Polizei plötzlich Nötigung deinerseits im Raum steht.

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      1. Gut, das wusste ich nicht – ich nehme aber an, die meisten Gäste auch nicht^^
        Frage ist, wie das rechtlich einwandfrei zu regeln wäre, wenn die Dame ja nicht einmal ihren Namen nennen will. Da bleibt doch wirklich nichts anderes übrig, als direkt die Bullen zu rufen, oder?

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        1. Wenn jemand nicht einmal seinen Namen nennen will, dann sieht das natürlich anders aus. Dann wäre aus meiner Sicht Vorsatz zu vermuten und damit Betrug. Da ist die Polizei angebracht.
          Aber wenn fröhlich gefuttert hat und erst dann merkt, dass er kein Geld dabei hat, dann ist das noch lange keine Straftat. Dann hat der Wirt eine offene Forderung, die der Gast aber in einem vernünftigen Zeitraum begleichen darf. Die Polizei kann dann ggf. bei der Identitätsfeststellung helfen, wenn sich jemand nicht ausweisen kann. Sie wird aber keine Anzeige aufnehmen.

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          1. Solche Leute (also die, die nicht genug Geld dabei hatten) haben mir dann aber auch von sich aus immer direkt den Perso als Pfand angeboten bzw. mein Hinweis darauf dankbar angenommen, bis sie wieder von der Bank zurück waren. Das ist ja alles kein Problem. Der geschilderte Fall sieht mir aber schon sehr nach Vorsatz aus, vielleicht auch resultierend aus geistiger Verwirrung, wer weiß.

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  15. Mir passiert es in letzter Zeit leider öfter mal, das ich nicht genug Bargeld dabei habe, liegt daran, das ich inzwischen so daran gewöhnt bin, überall mit Karte zahlen zu können, das ich nur noch selten darauf achte wieviel Bargeld im Portemonnaie ist. Und dann bin ich irgendwo, wo ich nicht mit Karte zahlen kann und merke, das Bargeld reicht nicht. Aber mir ist das dann immer sowas von peinlich! Entweder renne ich direkt los zum nächsten Bankautomaten oder ich lasse da, was immer ich kaufen wollte und komme ein andermal wieder.
    Einmal zu Unizeiten stand ich in der Cafeteria an der Kasse, hatte mir ein belegtes Brötchen aus der Auslage genommen, mir einen Kaffee gezapft – und merkte dann, das ich die falsche Jacke anhatte und mein Portemonnaie daheim in der anderen Jacke an der Garderobe hing. Die Kassiererin war zum Glück total nett und meinte, ich soll es einfach morgen vorbei bringen. (Ich habs dann aber noch am selben Tag gemacht) War mir das unangenehm!
    In den Zeiten, in denen ich selbst im Verkauf gearbeitet habe, ist mir sowas von Kundenseite eigentlich nie vorgekommen. Höchstens das mal jemand gesagt hätte „Ich habe nicht genug dabei, legen Sie es mir bitte zurück, ich hole es dann morgen ab.“

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  16. Ich weiß nicht, ob ich da überhaupt so schnell reagieren könnte. Mit so viel (zumindest kommt es bei mir so an) Dreistigkeit würde ich gar nicht rechen. Aber ok…ich bin nicht im Handel tätig, man entwickelt da wohl früher oder später eine gewisse Schlagkraft um zu überleben.
    Mir persönlich wäre es total peinlich an der Kasse zu stehen und kein Geld zu haben und egal, wie dringend es ist ich zahle BEVOR ich die Ware verwende, schließlich gehört sie mir ja nicht, bis ich ordnungsgemäß gezahlt habe (oder sehe ich das falsch?).

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  17. Schließe mich den Vorrednern an – sowas geht gar nicht! Natürlich kann sowas jedem Mal passieren – aber das Verhalten deiner Kundin ist doppelt und dreifach frech! Brillenputztücher gehören ja nun wirklich nicht zu den lebensnotwendigen Artikeln und das Öffnen der Ware vor dem Bezahlen ist schlichtweg eine unmögliche Unsitte (würde es in der Apotheke vielleicht noch bei akuten starken Schmerzen verstehen oder nem Asthmaanfall).
    Der Regenschirm-Pfand war ne super Idee von dir – passt in der Größenordnung sehr gut!

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  18. Also… ich hätte nie das Ding vor der Zahlung aufgemacht. Dazu…
    Ich wäre total rot geworden, hätte um Entschuldigung gebeten, und hätte gefragt: „darf ich mal mit meiner Karte bezahlen? Oder sonst lasse ich hier mein Personalausweis oder Führerschein und gehe schnell Geld vom Automat holen“
    Es kann immer passieren, aber so frech!!
    Mir ist es anders passiert: Mittagspause, ich ging ins Supermarkt um mein Essen zu holen. Ich nahm Brot, frisch aufgeschnittenes Schinken und ein Getränk. An der Kasse fand ich heraus, ich hatte zu wenig Geld, also wollte mit der Karte bezahlen aber die Kasse hatte Probleme mit den Linien.
    Doch hatten sie ein kleines Schild in einem unsichtbaren Punkt gestellt, aber das ich nicht sehen konnte. Da es mein Mittagessen war, keine Bank in der Nähe und ich mit Krücken laufte, habe ich gefragt, ob ich den Personalausweis lassen konnte, das Essen mitnehmen durfte und am Abend das Geld bringen konnte. Da ich oft dort ging, wollten sie keinen Pfand. Es war mir schon peinlich, aber der Hunger war wichtiger!

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  19. Wir können, dankbarerweise, Rechnungen ausstellen… aber (und das ist ein großes Aber) nur, wenn sich Kunde ausweisen kann.

    Ist es ein Stammkunde, dann umgehen wir die Regel manchmal. Wenn mir jemand 20x erzählt, er sei Gabriele Müller aus der Rosenstraße, dann gehe ich beim 21. Besuch davon aus, dass es immer noch so ist.
    Hat jemand seine Kundenkarte dabei, dann dürfen wir auch eine Ausnahme machen. Auch wenn ich das ungern tue. Nur weil jemand ein Kärtchen dabei hat, weiß ich immer noch nicht, ob es die entsprechende Person ist.
    Wenn mir jemand extrem viele Angaben zum Kundenkonto machen kann (voller Name, Adresse, Telefonnummer/Emailadresse, am liebsten noch die letzte Bestellung), dann darf ich – nach eigenem Ermessen – eine Rechnung ausstellen.

    Sie haben ihren Geldbeutel zu Hause vergessen? Argh. 99%ige Sicherheit, dass ich Ihnen KEINE Rechnung ausstelle. Warum? Ich weiß nicht, dass Sie auch wirklich Sie sind. Natürlich sind Sie sieselbst? Was, wenn nicht? Was, wenn Sie mich morgen in der Pfanne hauen und behaupten, jemand hätte unter ihrem Namen Bücher mitgenommen?
    Und nein, ist stelle ihnen sicherlich keine Rechnung auf Ihre Tochter/Mutter/Kollegin/Ehefrau aus. Nein. Nein. Nein. Sie haben kein Kundenkonto bei uns UND können sich nicht ausweisen? WTF? Warum um alles in der Welt sollte ich Ihnen ein neues Konto anlegen UND direkt eine Rechnung stellen? Ohne Ausweis? Nee, is klar.

    Ich lege gerne alles (bis zu vier Wochen) kostenlos auf ihren Namen zurück. Ich bestelle es Ihnen auch gerne zur Lieferung nach Hause (auf Rechnung, an die angegebene Adresse), dauert in der Regel zwei Tage. Mehr kann ich nicht tun. Ehrlich.

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  20. Also bei uns läuft das so, dass dann der Kassenvorgang abgebrochen wird. Die Ware wird gegebenenfalls hinterlegt; Schokoriegel werden vorher nicht aufgerissen, ich geb dem Kunden die Sachen immer erst, wenn ich das Geld schon in der Hand hab. ;)

    Aber dass sie dem Lehrling das benutzte Brillenputztuch in die Hand gedrückt hat, das bringt mich schon auf die Palme … Solche Leute haben wir nämlich auch, die ne Zeitung kaufen und dann die Werbung nicht mitnehmen wollen. Gerne auch mal den leeren Pappbecher Kaffee oder die Fresstüten von McD!! »Sie ham‘ ja nen Mülleimer?! Ich darf Ihnen das ja mal hierlassen …?« NEIN haben wir nicht, verdammt nochmal! Und: NEIN, dürfen Sie nicht! Draußen steht alle fünfzig Meter ein Mülleimer!!! *grrrr*

    Als Kundin wäre es mir unglaublich peinlich, sollte ich mal kein Geld dabei haben – aber seit ich im Einzelhandel arbeite (also seit Beginn meines Studiums) achte ich noch mehr darauf, als Kundin freundlich zu sein; ich weiß ja, wie’s auf der anderen Seite aussieht. :mrgreen:

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      1. … aber wieso muss ich den … keine Ahnung … Elektromarkt-Prospekt aus der lokalen Tageszeitung nehmen, wenn ein Kunde die kauft? Ich hab ja nichts mit dem Elektromarkt zu tun … (ist nicht böse gemeint, ich bin nur etwas verwirrt).

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  21. Ist mir vor zwei Wochen erst passiert an der Supermarktkasse, dass ich mein Geld vergessen hatte. War aber natürlich nichts aufgerissen oder dergleichen. Hab dann meine Einkaufstüten an der Kasse stehen lassen und eben schnell mein Geld geholt. Wohne zum Glück gleich gebenüber.
    Ein anderes mal hatte das EC-Kartensystem nicht funktioniert in einem anderen Supermarkt und ich hatte nicht genug bares dabei. da hat dann eine andere Kundin mir 20 Euro in die Hand gedrückt. :-) Fand ich unglaublich nett! Sie kannte mich ja gar nicht. Sie hat mir dann ihre Kontonummer aufgeschreiben und ich hab es ihr überwiesen. Da hab ich gedacht es gibt doch noch nette Menschen auf der Welt :-)

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    1. Das finde ich sehr, sehr cool – unkompliziert und (klingt doof) irgendwie auch mutig. Denn auch’n zwanziger ist ja schon ’n bisschen mehr …

      Super! Find ich toll, das sowas auch noch geht. :D

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      1. D’accord! Etwas Optimismus und den Glauben an die Menschheit muss man sich bewahren. Meine nächtlichen Spaziergänge lasse ich mir z.B. auch nicht vermiesen. Wenn es nach meinem Vater ginge, dann wäre ich schon 100x überfallen worden.
        Einer älteren Dame habe ich mal 2 Euro als Geschenk in die Hand gedrückt, als die an der Kasse gefehlt haben. Aber 20 Euro verleihen, das würde ich wohl leider nicht machen. Schade eigentlich. :-(

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  22. Hm, was würde ich mache? Als erstes würde ich nicht einfach Ware aufreißen, die mir noch nicht gehört weil ich sie ja noch nicht bezahlt habe. Heißt also, mir wäre früher aufgefallen, dass ich kein Geld dabei habe.
    Dann hätte ich mir wohl am liebsten das nächste Loch zum verkrauchen gesucht :-).
    Ich hätte mich entschuldigt und zum Glück wäre ja (außer Aufwand) noch nix passiert.
    Ich hab mal meine Geldbörse vergessen und musste tanken. Hab also getankt und an der Kasse gemerkt, dass ich kein Geld bei habe. Das war mir soooo peinlich. Der Tankwart war sehr nett, hat meinen Ausweis behalten und ich konnte den dann später quasi auslösen …

    Mich erinnert das ganze an eine nette kleine Geschichte, die mir mal passiert ist: Ich war Kellnerin bei klassischen Konzerten. Kundschaft dementsprechend oftmals etwas älter. Eine nette alte Dame quatscht ein bisschen mit mir und erwähnt noch nebenbei, dass man im alter ja soooo vergesslich wird. Nimmt ihre Flasche Wasser + Glas und geht -> natürlich ohne zu bezahlen.
    Sie war aber sehr nett und hat dann natürlich auch noch bezahlt.

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  23. Für mich hört sich das so an, als ob es Absicht war, die Kundin hat halt darauf spekuliert, dass ihr sie gehen lässt. Ich finde so ein Verhalten unmöglich, Packungen aufreissen bevor man bezahlt hat geht einfach gar nicht. Zumindest nicht, wenn es sich nicht gerade um einen echten Notfall handelt. Aber eine dreckige Brille ist mal definitiv kein Notfall und benutze Brillenputztüchern anderen in die Hand drücken ist auch sehr dreist. Aber gut, dass ihr sie nicht ohne alles gehen habt lassen.

    Mir ist es auch schon ein paar mal passiert, dass ich entweder gar kein Geld dabei hatte oder es ganz knapp nicht gereicht hat. Dann habe ich meinen Einkauf eben an der Kasse gelassen und Geld geholt. Gott sei Dank ist mein Aschenbecher im Auto voll mit Kleingeld, das hat mir schon so manches mal geholfen. :)

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  24. Als erstes: Sooo dringend war bei mir noch nie etwas, dass ich nicht erst noch zahlen konnte. Und spätestens da fällt mir dann auch auf, dass ich kein Geld dabei habe.

    Das letzte Mal passierte mir sowas vor ungefähr einer Woche, als ich am Geldautomaten vergaß, das gerade abgehobene Geld auch mitzunehmen und es erst später merkte… Stand also beim Bäcker, wollte einen Kuchen kaufen und während die Verkäuferin ihn einpacken möchte, blase ich die Aktion schon ab, weil ich beim Blick ins Portemonnaie feststelle, dass es LEER ist… War der Verkäuferin jetzt nicht sooo recht, aber was solls?! Ich konnte ja schlecht den Kuchen mitnehmen und später zum Bezahlen kommen, oder?!

    An deiner Stelle hätte ich auch ein Pfand von der Frau verlangt. Irgendwie liest es sich, als hätte sie es mit voller Absicht versucht, sich das Tuch zu erschleichen. Wenn ich mein Portemonnaie vergessen habe oder – wie oben geschrieben – denke, ich hätte Geld in der Tasche und habs dann doch nicht, dann ist es mir unendlich peinlich und ich entschuldige mich öfter als notwendig für die Unannehmlichkeiten. Am liebsten werde ich dann noch rot und total verlegen ;)

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  25. Hallo,
    ich bin PTA aus Deutschland und habe solche Sitautionen auch schon erlebt.
    Wir handeln genau wie du es getan habt, mit dem Unterschied, dass wir das Verlangte nicht aus der Hand geben ,bevor wir das Geld zumindest in der Hand des Kunden gesehen haben.

    Lg,
    Pia

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