Neues von der Nicht-Kundin

Unsere „Nicht-Kundin“ telefoniert im Moment wieder regelmässig.

„Nicht-Kundin“ deshalb, weil wir mit ihr eine Abmachung haben, dass sie alle ihre Medikamente in einer Apotheke holt – das aus Erfahrung, sie hat angefangen, uns, die andere involvierte Apotheke und den Arzt gegeneinander auszuspielen. Ausserdem nimmt sie die Sachen nie, wie vorgeschrieben … Jetzt muss sie einfach alles in der anderen Apotheke beziehen – die haben dann auch die Info, was sie schon bekommt und können so besser schauen, was für sie geht.

Das hält sie aber nicht davon ab, bei uns anzurufen – mindestens 1x täglich, mit so tollen Fragen wie:

Nicht-Kundin (NK): „Könnte ich bitte die Apothekerin sprechen?“
Ja, es muss die Apothekerin sein. Immer. Eine einfache Pharmaassistentin oder gar Drogistin könnte ihre Fragen nicht beantworten. (Sagt sie).
„Ich habe vom Arzt Dulcolax verschrieben bekommen, wie muss ich das nehmen?“
(Wurde das nicht schon in der anderen Apotheke bei der Abgabe erklärt?)
Pharmama: „Am Abend vor dem Schlafen 1-2 Tabletten, dann können sie am anderen Morgen auf die Toilette.“
NK: „Wie lange dauert das, bis das wirkt?“
Pharmama: „Etwa 8 Stunden, darum nimmt man es ja vor dem Schlafen.“
NK: „Wann muss ich dann ins Bett?“
Pharmama: „Dann, wenn sie normalerweise gehen – die Tablette wirkt über Nacht.“
NK: „Dann muss ich nicht länger warten, mit dem Schlafengehen?“
Pharmama: „Nein. …  Denken sie aber bitte daran, dass das den Darm ziemlich vollständig leert, das bedeutet, sie müssen nicht gleich wieder am nächsten Tag auf die Toilette, das kann ein paar Tage dauern und bedeutet nicht, dass man schon wieder verstopft ist. Nehmen sie es nicht regelmässig!“

Nächster Tag, Nächstes Telefon – andere Apothekerin.
NK: „Könnte ich bitte die Apothekerin sprechen?“
„Wieviel kosten die Dulcolax Tabletten bei ihnen?“
„Und die Dulcolax Zäpfchen?“

Nächster Tag, Nächstes Telefon. Ich wieder.
NK: „Könnte ich bitte die Apothekerin sprechen?“
„Wie lange dauert es, bis das Dulcolax wirkt?“
Pharmama: „Das habe ich ihnen doch letzthin schon erklärt? : Etwa 8 Stunden … „(usw.)
NK: „Und die Zäpfchen?“
Pharmama: „Die gehen etwas schneller: zwischen 30 und 60 Minuten normalerweise.“
NK: „Und wenn ich beides genommen habe?“
Pharmama: „… Sie haben die Tabletten und die Zäpfchen genommen?“
NK: „Ja.“
Pharmama: (Grrrrumpf – ich sagte ja, sie hält sich nicht an Therapieanweisungen) „Das soll man nicht. Entweder oder reicht aus.
Ausserdem: wenn sie die Dinger ständig nehmen, können sie bald nicht mehr ohne die auf die Toilette.“
NK: „Und was soll ich jetzt tun?“
Pharmama: “ …damit aufhören für die nächsten paar Tage?“

… Oh ja – und wenden sie sich in Zukunft bitte wieder an die Apotheke, die ihnen die Medikamente auch abgegeben hat. Ich bin sicher, die sind auch daran interessiert, wie sie sie anwenden :-(

12 Kommentare zu „Neues von der Nicht-Kundin

  1. Ich hoffe, du hast den letzten Satz auch laut gesagt. Wie du sagst, es ist eine NICHT-Kundin, da muss man sich nicht jeden Mist gefallen lassen (von Kunden allerdings auch nicht). Ein paar klare Ansagen können der Frau nur guttun, und wenn sie daraufhin schmollt und nichtmehr bei euch anruft, habt ihr nix verloren.

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    1. Ja, habe ich. Das Ergebnis war dann, dass sie sich bei der nächsten Apothekerin beschwert hat, ich sein nicht nett gewesen …
      Die hat dann die Gelegenheit benutzt um ihr genau dasselbe zu sagen :-)

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  2. Ich weiss nicht ob Ihr das dürft aber kann man in diesem speziellen Falle nicht die Auskunft verweigern und auf die andere Apotheke verweisen? Oder ist euch lieber das Ihr wisst was Sie macht (und könnt ggfs. den Arzt und die andere Apotheke informieren) anstatt das Sie bei einer 3. Apotheke anruft?

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  3. Ganz ehrlich? Du musst bei solchen Menschen knallhart durchgreifen und sie NICHT mehr beraten. Egal um was es geht. Hlaub mir, ich weiss wovon ich spreche und Ja, es fällt schwer (man ist ja ein netter Mensch). Sag ihr klipp und klar das sie nicht mehr anzurufen hat und du ihr nichts mehr erklären wirst. Sie soll sich an die Apotheke wenden, die die Meids rausgibt und fertig!

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  4. Ich bin der gleichen Meinung wie Sisi.
    Diese (Nicht-)Kundin würde ich auch in Beratungsfragen konsequent an die andere Apotheke bzw. den Arzt verweisen.
    So spielt sie nämlich schon wieder wunderbar alle gegeneinander aus – genau das, was ihr ja verhindern wolltet.

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      1. Das muss nichtmal Bosheit sein, es gibt so paranoide Menschen, die glauben, alle und jeder besch***t sie und deswegen muss man sich an zehn Stellen rückversichern. Könnte ja sein, der Arzt ist inkompetent. Oder die andere Apotheke ist völlig überteuert. Oder ihr habt einfach keine Ahnung, schließlich hat sie sich ihre „Lösung“, wie man die Dinger nehmen muss schon selbst zurechtgelegt. Wenn sie sich nur überzeugen lässt, wenn ihr alle drei genau das Gleiche erzählen, wird sie so schnell nicht aufhören mit den Anrufen – oder sich andere Quellen suchen, und Gott bewahre sie findet dann sowas wie Yahoo Answers…

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    1. Ich weiss nicht, wie die gesetzliche Lage in der Schweiz ist, aber in Deutschland gibt es eine Beratungsverpflichtung in der Apotheke, wenn das aus Gründen der Arzneimittelsicherheit erforderlich ist. Da steht leider nicht dabei „nur wenn der Kunde was kauft“.
      Wenn jemand über die Anwendung eines Arzneimittel beraten werden will, das zumindest theoretisch bei falscher Anwendung Gesundheitsschäden verursachen kann, dann kommt man da formell erst einmal nicht raus.

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  5. Diese Frau hat ein ADS – Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom ;)
    Aber in dem Sinne, dass sie Aufmerksamkeit braucht, das Gefühl, dass sich jemand um sie kümmert. Es geht nicht um die Sache (sonst würde sie ja nicht immer dasselbe fragen).
    Eigentlich bräuchte sie andere Leute als Euch…

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  6. Die ist ja wie eine hängengebliebene Schallplatte…kannst Du ihr nicht auf dieselbe Weise antworten, immer wieder stereotyp dieselbe Antwort, bis sie kapiert, dass sie bei Dir nicht mehr damit durchkommt?

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