Ihre „Vitamine“

Neulich in der Apotheke:

Mann: „Ich würde gerne die Medikamente meiner Tochter abholen. Der Name ist:  …“

Pharmama: „Ok.“ – rufe im Computer das Dossier auf.

Mann: „Bitte geben sie mir wieder ihre Vitamine.“

Pharmama: „Oh ….. (das Mädchen hat ein einziges Medikament im Dossier: ihre Pille.) …… sicher.“

Was mich angeht, kann er weiter denken, dass es Vitamine sind. Die Tochter ist alt genug und es liegt in dem Fall nicht an mir, ihn aufzuklären – das wäre sogar ein Bruch des Berufsgeheimnisses.

26 Kommentare zu „Ihre „Vitamine“

  1. Väter wollen genau so ungerne über das Sexualleben ihrer Töchter nachdenken wie die Kinder über das der Eltern. :lol:
    Mütter sind da oft realistischer ;)

    Was Vattern nicht weiß, macht ihn nicht heiß.
    Und wenn er so naiv ist zu glauben dass das Vitamine sind (zu DEM Preis, wo doch jeder weiß dass es das Zeug auch billiger in der Drogerie gibt) dann WILL er es sicher nicht wissen.

    Like

    1. „DER Preis“ kann in der Schweiz deutlich anders aussehen als in Deutschland. Die Pfarrfrau bezahlte in Deutschland für das gleiche Präparat den dreifachen Preis wie in Frankreich…

      Like

      1. Normalerweise dürften in der Schweiz Medikamente teurer sein als in Deutschland.
        Das liegt daran, dass das Einkommensniveau und die allgemeinen Lebenshaltungskosten in der Schweiz höher sind als in D.

        Like

        1. Wie gesagt: Die Lebenshaltungskosten sind in der Schweiz allgemein höher. Dafür ist das Einkommensniveau (also der Verdienst der Bevölkerung auch höher), das sollte sich also ausgleichen.
          Genauso wie beides in D höher als beispielsweise in Spanien oder Polen ist.

          Rein Neugierde: Kriegst Du als Apothekerin in der CH dann auch öfters das Argument zu hören, dass Medikamente in der Schweiz SO TEUER wären, dass das nur an den vielen Apotheken liegen würde und dass das im Ausland SO VIEL BILLIGER wäre?

          Hört man hier von der Kundschaft ständig…

          Like

        2. Grins, jaja, die Apothekenpreise. Die Leute vergessen gerne, dass es sich hierbei um chemisch recht komplexe Produkte handelt und nicht um Smarties.

          Like

  2. das kommt davon, wenn man Verhütung aussschliesslich dem Mann überlässt
    .. da kommt die Frage nach Alternativen überhaupt nicht erst auf ;-)

    Like

  3. Naja, warhscheinlich gute Katholiken. Die dürfen das ja offiziell nicht nehmen…
    Wenn man sich aber einbildet Vitamine zu nehmen, drückt Gott bz. vielmehr der Papst sicher ein Auge zu ;)

    Like

    1. erinnert mich an die Geschichte, die damit endete, dass der Kunde sagt: „Ist mir doch gleich, wie der Fisch heisst .. “ ;-)

      Like

  4. Ist es nicht möglich, dass der Mann genau wusste, was er da abholt, aber den Namen „Pille“ – für seine Tochter – nicht rausbrachte?

    Erinnert mich an den Witz, wo der Mann mit dem Tic keine Kopfschmerztabletten bekam, denn immer wenn er mit seinem Zwinkern Aspirin bestellt hat, bekam er Kondome…

    Like

    1. Studien sind ja immer so ne Sache, siehe Pharmamas Post von letzter Woche. Ausserdem sagt der Bericht, dass die Mäuschen die Substanzen direkt in die Eierstöcke gespritzt bekamen. Nun ja, die Vorstellung ist nicht grad berauschend….
      Und sicher gibts auch Studien, die das Gegenteil beweisen….also sicherer ists dann wohl doch auf die altmodische Art und Weise….

      Like

  5. Also ich denke eher er hat sich aus falscher Scham (sowas wird ja heute bei vielen Menschen immernoch anerzogen, ebenso wie viele Tabus) nicht getraut.

    Denn so blöd Kontrazeptiva für Vitaminpräparate zu halten kann man ga nicht sein.
    Allein schon wenn man das List was nur auf der Packung steht.

    Like

  6. Ist es denn kein Bruch des Berufsgeheimnisses, ihm das Verhütungsmittel für die Tochter mitzugeben?

    Und überhaupt: Habt ihr (offizielle oder interne) Richtlinien, wem man Medikamente mitgeben darf? Von Eltern über Lebenspartner bis Nachbarn kann das ja durchaus heikel sein. Und bei Dauerrezepten hat der Abholende ausser dem fremden Versicherungskärtchen nix in der Hand — wenn da mehrere Medikamente zur Auswahl stehen, könnte es schnell peinlich werden.

    Like

    1. Hm…ich hole derzeit oft Medikamente für meine Großeltern, weil mein Opa stark pflegebedürftig ist und Oma ihn nicht allein lassen kann. Da renne aber nicht nur ich sondern auch meine Eltern, Onkel, Tanten, Cousin für die beiden in die Apotheke. Der Arzt kennt uns alle (einige von uns sind auch Patienten bei ihm), so dass wir dort problemlos die Rezepte bekommen und mit dem Rezept bekommen wir dann auch problemlos alles in der Apotheke…

      Like

    2. Es kann schon heikel sein, aber ich denke: wenn die Person (Elternteil, Lebenspartner…) weiss, *dass* derjenige ein Rezept in der Apotheke hat – und weiss *was* es sein soll – plus optimalerweise noch einen Ausweis, dann kann ich glaub in den meisten Fällen davon ausgehen, dass er die Erlaubnis bekommen hat, das zu holen.
      Aber genau genommen ist das schon nicht ganz legal – das ist halt der Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Wenn ich wirklich anfangen muss schriftliche Bestätigungen einzuholen, dann wird es schwierig.
      Ich mache das aber, wenn die Medikamente zu denen gehören, wo Missbrauchspotential besteht.

      Like

  7. Bekommt der Papa denn die Pillenpackung in die Hand gedrückt oder nur ein neutrales zugeklebtes Tütchen mit den „Vitaminen“?
    Im Botendienst wird ja die zugeklebte Variante aus Diskretionsgründen gerne genutzt.

    Like

    1. Ist das so ähnlich wie bei diesen „unauffälligen“ braunen Plastiktüten, mit denen manche Personen in der Fußgängerzone herumlaufen? (Michael Mittermeier) ;-)

      Like

      1. :-) Nein, nicht solche neutralen Tüten, bei denen die Träger (meist Herren) auffällig unauffällig durch durch die Gegend laufen. Wenn ich solche unbedruckten Tüten ausnahmsweise in einem normalen Geschäft bekommen habe, dann bin ich immer rot angelaufen durch die Gegend gerannt.
        Ich dachte aber eigentlich eher an die typischen Papiertütchen mit Arznei- oder Apothekenaufdruck, die dann zugeklebt werden.

        Like

        1. Ach so, Du meinst die unauffälligen Papiertütchen mit Arznei- oder Apothekenaufdruck, in die vom Apotheker unterm Ladentisch die blauweiße Verpackung mit den 4 rautenförmigen blauen Filmtabletten schnell verpackt wird (so dass man ihm unauffällig sein Medikament geben kann ohne dass die gesamte restliche Kundschaft seine Medikation mitbekommt)?

          Sag das doch gleich! ;-)

          Like

Was meinst Du dazu? (Wenn Du kommentierst, stimmst Du der Datenschutzerklärung dieses Blogs zu)

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..