Coca-Cola-logie

Erfunden wurde Coca Cola von Dr. John Pemberton – einem Apotheker und Arzt im Süden von Amerika als Gesundheitsgetränk. Ursprünglich war es der Ersatz für seinen Coca-Wein, der aber wegen der Prohibition 1886 verboten wurde. Also ersetzte der kluge Mann den Alkohol durch Zuckerwasser und gab Kohlensäure dazu – damals dachte man noch, Blubberwasser sei gut für die Gesundheit.
1887 wurde das Gesetz übrigens rückgängig gemacht, worauf die Formel für Coca-Cola an Asa Candler verkauft wurde und Pemberton sich wieder auf seinen Coca-Wein konzentrierte.
Den Erfolg seines Produktes bekam Dr. Pemberton übrigens nicht mehr mit, weil er 1888 starb.

Coca Cola enthielt tatsächlich einmal Cocain. Das war noch in der Zeit, als Bayer Heroin als Schmerzmittel verkaufte, also nicht so schockierend, wie sich das heute anhört. Aber man trank das eigentlich nicht um einen Kick davon zu bekommen (jedenfalls nicht vom Cocain) – obwohl wir nicht sagen können, wie viel Cocain in den Anfangstagen drin war, bis 1902 waren es noch 1/400stel von einem Gramm pro Unze Sirup. Und ab 1929 war gar nichts mehr drin.

Der Name des Getränkes kommt von den Hauptbestandteilen zu der Zeit, wo es zuerst produziert wurde: Coca Blatt und Kola Nuss. Dass es nicht Coca-Kola heisst, liegt daran, dass Dr. Pembertsons Geschäftspartner Frank Robinson dachte die Doppel-C’s würden besser aussehen in der Werbung. Er hatte recht… Robinson war auch verantwortlich für das Schriftlogo: man nennt den Font Spencarian.

Hast Du auch schon einmal das Gerücht gehört, dass nur 2 Menschen auf der Welt die Formel für Coca-Cola kennen … und jeder nur die Hälfte davon? Das sei, damit die Formel nicht verkauft werden kann. Tatsächlich stimmt das nicht. Die Formel liegt (komplett) in einem Schliessfach in Atlanta und mehrere Angestellte kennen sie. Natürlich unterstehen die strengen Sicherheitsvorkehrungen und haben Verschwiegenheitserklärungen unterschrieben, bevor sie sie zu sehen bekommen.  Das hier könnte sie übrigens sein: :-)

Coca Cola und Pepsi sind ziemlich ähnlich. Der Hauptunterschied ist, dass Pepsi süsser schmeckt – ein Grund, warum es die Leute im „Pepsi-Test“ bevorzugen. Tatsächlich schmecken die beiden ziemlich ähnlich – wobei ich ein echter Coca Cola Fan bin und Pepsi nicht sehr mag. Ausser dem Geschmack teilen sie aber noch mehr: auch Pepsi wurde von einem Apotheker in Amerika erfunden: Caleb Bradham, nur wenige Jahre nach Cola.

Coca Cola umranken einige Urbane Legenden … siehe auch Snopes, das eine eigene Abteilung namens Cokelore hat.

Übrigens: Ein Zahn, den man über Nacht in einem Glas Cola lässt, löst sich nicht auf – genauso wenig wie Fleisch, Knochen oder Geldstücke. Wenn man einen Zahn ein paar Tage drin lässt, könnte er aber schon von den Säuren angegriffen werden. Da wir aber kaum tagelang mit Cola im Mund herumlaufen (oder mit Orangensaft etc.) macht das nicht mehr Zahnprobleme als anderes mit Zucker.

Cola eignet sich nicht als Verhütungsmittel – auch nicht, wenn man direkt damit spült. Ausserdem ist es kein Entfetter.
Cola eignet sich aber dazu Dinge zu reinigen wie Chrom, Münzen … und es entfernt Blutflecken – mehr darüber bei den Mythbusters, die das und mehr getestet haben.

Das ist ein Cola aus Thailand – zu meinem Glück findet sich das Getränk so gut wie überall auf der Welt – und das Rot und Weiss sind ja gut für den Wiedererkennungseffekt, auch wenn man die Schrift nicht kennt.

Wer wissen will, was im Körper passiert, nachdem man eine Cola (oder Pepsi …) getrunken hat, kann das hier nachlesen.

So. Genug zu Cola – hab ich noch was vergessen?

10 Kommentare zu „Coca-Cola-logie

  1. Cool, danke für den ausführlichen Artikel :)
    Passt übrigens grad gut zu der Klassenarbeit, für die ich lernen muß…geht nämlich auch um Geschichte der Apotheke und wir müssen einige bekannte Apotheker nennen können. Da macht sich Pemberton bestimmt gut ;)

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  2. Die Hauptkritik bezüglich Zahngesundheit liegt ja primär an der Art des Genusses: Die meisten Süßigkeiten werden in kurzer Zeit verspeist, so dass danach im Mund wieder Ruhe herrscht – während Getränke wie Cola alle paar Minuten den Mundraum mit Zucker bedecken.

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  3. Auch heute kann Cola durchaus noch Extrakt aus Cocablättern enthalten, nur dass das Cocain vorher entfernt wurde. Bei Red Bull Cola ist (war?) das sogar deklariert: http://www.shopblogger.de/blog/archives/6934-Red-Bull-Cola-Nachtrag.html

    Was allerdings dazu geführt hat, dass deutsche Lebensmittelkontrolleure mal nachgeguckt haben und doch noch Spuren von Cocain gefunden haben (iirc Nanogramm/l). Man würde wohl eher an zu viel Zucker zugrunde gehen, bevor man eine Menge Cocain konsumiert hätte, die eine Wirkung zeigt. Gab trotzdem einen riesigen Skandal.

    Aber auch Coca Cola verwendet Cocablätterextrakt und kauft dazu decocainisierte Blätter von der Stepan Company, die Cocain aus Cocablätter produziert und in Coca Cola wohl einen Abnehmer ihres Abfallprodukts gefunden hat.

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