Medikamentennamen sind schwierig (8)

Einer der besten (und süssesten) Versprecher eines Medikamentennamens bisher:

Der Patient verlangt von seinem Dauerrezept „Tiramisu“ :-)

Gemeint war (rasch gefunden) Torasemid.

… aber das Dessert hätte ich auch gerne auf Dauerrezept verschrieben.

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Weitere Beispiele:

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Ausserdem: Medikamentennamen – woher kommen die (Artikel von 2009)
Wie kommt man zu den Medikamentennamen – früher
Wie kommt man zu den Medikamentennamen – heute

So fängt es an.

Der Mann in der Apotheke steht mit Maske hinter der Plexiglasscheibe und murmelt auf mein freundliches „Guten Tag“ nur etwas wie „Kalanta“.

Ganze Sätze oder gar noch die Begrüssung werden ja heute echt überbewertet, aber mein Problem: Was will er?

„Entschuldigen Sie, könnten Sie das wiederholen? Was möchten Sie bitte?“

„Calentra!“

Nein, ich habe ihn nicht besser verstanden. Maske und Plexiglasscheibe helfen bei der Verständigung auch rein gar nicht. Nach noch einem Versuch nachzufragen: „Für was brauchen sie es denn?“ steht auch fest, dass der Mann kaum Deutsch kann. Leider auch kein Englisch oder Französisch, oder …

Ok – vielleicht klappt das: ich halte ihm Stift (frisch) und Notizpapier hin und bitte ihn: „Könnten Sie es mir vielleicht aufschreiben?“

Er schreibt:

Yup. Auch das hilft mir nicht weiter. Er schreibt tatsächlich noch schlechter als ein Arzt (Sorry).

Calendula? Calantura? Kalantra? Was??

Jetzt einigermassen verzweifelt hole ich die Kollegin zu Hilfe – vielleicht versteht sie ihn besser oder hat eine Ahnung, was er will.

Weitere 3 Minuten später haben wir es.

Er will einen Kalender! Klar – ist ja auch schon Oktober und die gibt’s schliesslich gratis in der Apotheke wie immer, oder?

Boah.

Still hier …

.. und so wird es leider noch etwas bleiben. Ich knabbere aktuell an ein paar Burn-Out-Symptomen. Es hat etwas gedauert, bis ich das zugeben konnte. Es ist nicht so, dass es alles abrupt schwieriger geworden wäre. Es hängt einfach (langsam) an. Ich tue was ich kann, aber aktuell fühlt es sich sehr nach stetigem gegen den Strom schwimmen an. Nach der Arbeit bin ich zu kaputt für anderes, auch für sonst gerngemachte Hobbies. Und dann plagen mich seit einigen Monaten schwer definierbare Beschwerden wie Magen-Darm Probleme, Unterbauchschmerzen an wechselnden Stellen, immer wieder erhöhte Temperatur (kein Fieber). Da bin ich inzwischen in Abklärung, aber wirklich gefunden wurde noch nichts. Ich weiss jetzt mehr, was ich nicht habe, als was es ist. Leberwerte Ok, Nierenwerte Ok, Entzündungswerte im unteren Grenzbereich (25), weisse Blutkörperchen leicht erhöht, Cholesterin zu hoch (okay, dann nehme ich jetzt doch was dagegen, am Essen liegt das nur bedingt und es ist nicht das erste Mal, dass ich das höre), Vitamin D zu niedrig (nehmen wir jetzt auch), Eisen okay ….
Am Ende läuft es wahrscheinlich darauf hinaus, dass das „nur“ Stressymptome sind.

Also … bitte entschuldigt, wenn hier grad nicht so viel läuft. Ich halte noch durch bis zu den Ferien (die wir vom letzten Jahr hierher verschieben mussten) und hoffe, dass es darin und danach wieder aufwärts geht.

So long …

Wer den Antibiotikarechner, den ich vor einiger Zeit erstellt habe nutzen will, den empfängt per sofort diese Nachricht auf der Website:

Das war leider nötig, nachdem ich Post erhalten habe von der swissmedic. Sie stufen den Antibiotikarechner, den ich zusammen mit einem Apotheker aus Österreich erstellt habe und mit dem man für die in der Schweiz erhältlichen Antibiotikasirupe einfach die Dosierungen kontrollieren konnte als „Medizinalprodukt“ ein. Als solches fällt das unter ihre Kontrollaufsicht und sie wollen per 22.9. eine Tonne Unterlagen (Konformitätserklärung, -Bescheinigung, Klassifizierung und Produktekennzeichnung, Lizenzvereinbarung etc.). Für die Bearbeitung stellen sie 200 Franken pro Stunde in Rechnung (bis jetzt eine, weitere nach Aufwand)…

Das ist für mich als Privatperson (und dazu noch alleine) unmöglich zu liefern, schon gar nicht in der kurzen Zeit. Weitere Bearbeitungsgebühren in unbekannter Höhe für die gratis angebotene Dienstleistung der Seite kann ich mir auch nicht unbedingt leisten. Ich hab mich deshalb schweren Herzens entschlossen die Seite per sofort vom Netz zu nehmen.

An alle, die die Seite brauchen konnten und genutzt haben: Tut mir sehr leid!

Gehört ihr dazu?

Explosive Retouren

Wir nehmen in der Apotheker Medikamente retour zum entsorgen – und gelegentlich auch Chemikalien. Eigentlich hauptsächlich Putzmittelartiges, aber gelegentlich kommt auch nach einer Haushaltsauflösung …. interessantes anderes zu uns.

Sowas wie im Bild oben. Da stehen 3 Fläschchen, von Hand angeschrieben mit „Berlinerblau„, „Natriumbichromat -Poison/Gift“ und „Vorsicht Zündstoff

Es stammt aus einem alten Labor (Privat?) und ist zwar angeschrieben, aber weit vom heutigen Standard entfernt. Das meiste was da zurückkam musste ich nachschauen, ob und wie giftig das ist – und ich hatte einen guten Teil Chemie in der Ausbildung. Als die Sachen abgegeben wurde, habe ich gefragt, ob da etwas explosives drin sei, vor allem, nachdem ich gehört hatte, dass er meinte, dass das meiste flüssige verdunstet sei. … Ich dachte an Pikrinsäure, die trocken sehr explosiv ist und schon für die Räumung diverser Labors und auch Apotheken gesorgt hat.

Pikrinsäure habe ich zum Glück nicht gefunden, aber was den „Zündstoff“ in dem langen, schmalen Glas angeht, bin ich doch unsicher. Ich habe keine Ahnung, was das ist. Ganz ungefährlich scheint es nicht zu sein, wenn schon „Vorsicht“ mit drauf steht. Es scheint aber zumindest nicht ausgetrocknet zu sein, sondern von Anfang an als grobkörniges Pulver vorgelegen zu haben. Es sind grobe, sandartige Kristalle in durchgehend silbrig-grau-schwarzer Farbe. Sie glänzen sogar leicht metallisch.

Ich dachte erst an Schwarzpulver, aber das müsste eine heterogenes Gemisch mit schwarzen Kristallen drin sein. Jemand eine Ahnung hier, was das sein könnte?