Rezepte ausstellen für faule Ärzte

Veröffentlicht am 01/12/201730/11/2017

In der Schweiz sind die Ärzte sehr frei darin, wie sie ihre Rezepte ausstellen. Computer, Handgeschrieben, A4, A6, A5 … total wurst eigentlich, solange die Medikamente richtig drauf stehen, der Patient mit Geburtsdatum angegeben ist und der Arzt mit Adresse (Stempel) und vor allem Unterschrift drauf ist.

Hier zwei Methoden für ganz faule:

Methode 1: Stempel. Ich sage ja immer, dass die meisten Ärzte (vor allem die spezialisierten) ein „Standartrepertoire“ von ca. 20 Medikamenten haben, die sie beherrschen und verschreiben. Hier hat jemand das ausgenutzt und von denen grad Stempel machen lassen, die er dann nur noch aufs Rezept drücken muss. Ein, zwei kleine Anpassungen an der Dosierung und: Voilà:

Rpfaul1

Methode 2: Medikamentenplan ausdrucken und stempeln/unterschreiben. Neu gibt es die Version offenbar auch vom Spital in der Variante: häufigst verschriebene Medikamente auf Formular zusammengefasst und dann einfach nur das anschreiben, was man will. Das finde ich jetzt nicht so ideal, da eher verwirrend anzusehen:

Rpfaul2

Bonus: Methode 3 (ohne Foto): Betäubungsmittelrezept auf normalem Rezept ausgestellt, da der Aufwand zu gross gewesen wäre. Nach Telefon hat der Arzt erklärt, das so gemacht zu haben, da es nicht sicher gewesen sei, dass der Patient das starke Schmerzmittel wirklich benötigen würde und einlösen würde (Ja, erbraucht es jetzt). Aber wir können es jetzt mal abgeben und er würde bei Gelegenheit das Rezept dazu ausstellen – und auch schicken. Danke.

16 Kommentare zu „Rezepte ausstellen für faule Ärzte“

Alice 01/12/201708:12 Antworten

Methode 4 – mein Favorit: Patient kommt in die Apotheke und sagt, was er braucht, Apotheke ruft den Arzt an, um die Erlaubnis einzuholen. Daraufhin faxt die Apotheke dem Arzt das Vorbezugsrezept und er faxt es dann unterschrieben zurück. 😂 warum denn auch einfach, wenns kompliziert geht? – macht dann übrigens 18.- für den Arzt fürs Rezept ausstellen 👍🏻….

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1. Der Flo 01/12/201714:13 Antworten
  
  „macht dann übrigens 18.- für den Arzt fürs Rezept ausstellen“
  
  Dafür kassiert die Apotheke die Gewinnmarge – ist also nur fair.
  
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  1. Pharmama 01/12/201716:11 Antworten
    
    … Die bei einer Packung Dafalgan und Rinosedin Nasenspray ja wirklich nicht mal erwähnenswert ist und weder Arbeitsaufwand noch Telefonkosten ausgleicht. Und das ist häufig nicht mehr, denn oben erwähnte Methode wird gerade von Müttern gerne verwendet.
    
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    1. Der Flo 01/12/201719:50 Antworten
      
      Och, ich kriege fast täglich Vorbezugsrezepte mit 3, 4 oder 5 Menten drauf zur Unterschrift. Das lohnt sich für die Apos durchaus.
      
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sebastian 01/12/201710:06 Antworten

grins

ich hab nen freund der in der schweiz lange zeit arzt war, der stellt privat die rezepte ähnlich aus hier in deutschland, sagt dann nur geh zu apotheke xy wobei es in deutschland für privatrezepte auch keine genaue verordnung gibt, er nimmt nen weissen zettel und kritzelt was drauf :D

danke für die postkarte, die haben sich gefreut in der apo, sass die tage in der bahn mit der einen pta :) ich würde dir gern was für das projekt spenden aber hab kein paypal oder kreditkarte, das machts etwas kompliziert, schau mir das normal die tage an ;)

lg

sebastian

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1. Pharmama 01/12/201716:13 Antworten
  
  Gut zu hören, ist die Postkarte (gut) angekommen! Bitte sehr!
  
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nickel 01/12/201710:20 Antworten

Saubatzn. Wenn man sich die Arbeit schon macht, dann wohl auch richtig. Pah!

Und -ich habe wohl etwas gelernt- das Pflaster hätte doch auch auf ein eigenes Rezept gemusst?

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1. Pharmama 01/12/201716:14 Antworten
  
  Hier nicht, nein. Es brauchen eigentlich nur Betäubungsmittel eigene Rezepte.
  
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  1. Pharmama 01/12/201716:15 Antworten
    
    Leider nichts vermerkt. Das Rezept hat mich auch deshalb irritiert, weil nicht auf den ersten Blick ersichtlich was es jetzt eigentlich sein soll.
    
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  2. nickel 01/12/201717:08 Antworten
    
    Oh, dann war das wohl eine deutsche Regelung.
    
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    1. gedankenknick 01/12/201718:25 Antworten
      
      Nö. Verbandstoffe und Arzneimittel dürfen zusammen auf ein Rezept. Nur Hilfsmittel müssen separat sowohl von Verbandstoffen als auch von Arzneimitteln. Nun muss die Arztpraxis nur noch wissen, welches Produkt denn nun welcher Kategorie zufällt…. ;-)
      
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      1. nickel 01/12/201720:04 Antworten
        
        Ohhhh. Ahhhh. Ich bin fast gar nicht verwirrt. xD
        
        Danke für die Richtigstellung!
        
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Kathi 01/12/201713:26 Antworten

Ist denn bei Variante 2 irgendwo vermerkt, wie viele Medikamente insgesamt verschrieben wurde oder sowas? Sonst könnte ich mir ja einfach ein paar dazu schreiben…

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turtle of doom 01/12/201719:56 Antworten

Methode 5…

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Oliver Gassner (@oliverg) 02/12/201713:17 Antworten

Wie bei Kathi: es kommt mir vor Methode 2 könnte den Arzt bei Medikamentenmissbrauchspersonen recht beliebt machen, auch hinter die 1 ist ja schnell ne 0 gemalt oder eben ne Zahl in ner neuen Reihe, ich denke man müsste den Rest streichen… Bin aber nicht vom Fach….

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Kathi 02/12/201713:59 Antworten

Variante 2 haben wir bei uns mittlerweile für Verbandsmaterial. ich LIEBE es und meine Pflege auch. Ich stempel das Ding und sie kreuzen an, was gebraucht wird. fertisch! Der Rest wird aber gestrichen.
BTM schreibe ich gerne aufs „Normale“ Rezept und lege das BTM dazu – somit bleibt es übersichtlicher, was „alles“ rezeptiert wurde und es gehen alle Infos bis zur Apotheke. Gerade überforderte Patienten vergessen oft nen Teil der Papiere und blicken dann garnicht mehr durch mit den Medis.

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