gefühlte Wahrheit und Statistische Erhebung

Grad wiedergefunden, ein paar Aussagen aus dem Apothekenmonitor / pharmajournal vom 13 6.17:

Das Vertrauen in die Apothekerschaft hängt davon ab, ob jemand über eine „Stamm-Apotheke“ verfügt. Dies ist bei fast drei Vierteln der Bevölkerung der Fall.

Das finde ich gut!

Geschätzt werden an den Apotheken die einfache Erreichbarkeit, die hohe Fachkompetenz des Personals und die unkomplizierte und kosteneffiziente Art, Gesundheitsprobleme zu lösen. Dagegen ist die Bereitschaft der Kunden für Beratungsleistungen selber in die Tasche zu greifen weiter gering.

Nichts neues, oder?

Als Gesundheitsrategeber wird dem Internet immer noch misstraut, dafür werden Freunde und Bekannte herbeigezogen – Laien, die wegen der starken gesellschaftlichen Fokussierung auf die Themen Gesundheit, Ernährung und Fitness als Gesundheitsakteure gelten und beraten. Gerne wird danach auch im Internet bestellt …

Ja, so ist das heute. Wir haben Konkurrenz durch Online-Handel und auch durch die selbstdispensierenden Ärzte. Wir müssen (!) mehr sein als reine Medikamenten-dispenser.

Die Apotheke emanzipiert sich zunehmend von ihrer Rolle als einfache Medikamentenverkaufsstelle. Auch erfreulich: die Akzeptanz der Bevölkerung dass Apotheken dank dem revidierten HMG selber gewisse rezeptpflichtige Medikamente in Eigenverantwortung abgeben dürfen ist hoch. Die Befragten würden sich aber wünschen, dass die Krankenkassen die Kosten für diese Medikamente übernehmen.

That’s it.

Ein Kommentar zu „gefühlte Wahrheit und Statistische Erhebung

  1. Was ich an den Apotheken nicht ganz so toll finde: dass sie uns niedergelassenen Ärzten zunehmend unsere Selbstdispensation abgraben. Klingt im Sinne der freien Marktwirtschaft zwar oberflächlich okay, aber solange Kanton und Santesuisse eine Erhöhung unseres (im schweizweiten Vergleich niedrigsten) Taxpunktwerts fortgesetzt verweigern mit der Begründung, wir könnten die seit Jahren rückläufigen TARMED-Einnahmen doch über unsere Medikamentenumsätze ausgleichen, sehe ich die Apos mit ihrer aggressiven Expansionspolitik zunehmend als Bedrohung für meine Praxis.

    Vor allem die (umsatzstarken) Altenheime haben sie uns mit ihren Verblisterungspartnern schon komplett abgejagt – gegen den erklärten Willen der lokalen Ärzteschaft. (Naja, also zumindest der deutschstämmigen Ärzte. Die Schweizer Kollegen sagen ja sowieso nie etwas.) Klar, sowas spart den Heimen qualifizierte Arbeitskräfte ein. Dass da wiederholt Patienten über Monate die falschen Medis bekommen und das niemand merkt, weil von der Pflege keiner mehr weiss, wie genau die jeweiligen Pillen überhaupt aussehen sollten, ist selbstverständlich nur ein „unbedeutender Kollateralschaden“ (Zitat unseres Kantonsapothekers).

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