Möchten Sie noch Pommes dazu? – Samstags Re-Run

Ich habe eine Drogisten-Kollegin, die mit viel Freude und Enthusiasmus Leute über Kosmetika berät. Ich kenne niemanden, der mehr Geduld hat. Das sollte ich vorherschicken bei der folgenden Begebenheit:

Wir haben einen Halb-Preis-Tisch mit diversen Sachen: da hat es Lippenstifte, Lidschatten, Makeup und noch vieles mehr. Es ist darum Halbpreis, weil es die Produkte nachher nicht mehr gibt und wir Platz brauchen … da verkauft man etwas auch mal unter dem Einkaufspreis, besser als die Rückgabebedingungen der Firmen ist es trotzdem.

Jedenfalls …

zieht das Kosmetik-Kunden an, die man vorher noch nie gesehen hat. Und was die alles wissen wollen! Da war diese eine, die meine oben erwähnte Kollegin fast zum Platzen brachte:

Kundin nimmt einen Lidschatten in die Hand, dessen Tester offen und gut sichtbar direkt daneben liegt: „Was ist das für eine Farbe?“

Drogistin -wirft einen Blick auf die Packung: „Das ist Fuchsia“.

Kundin: „Nein, das kann ich sehen, aber was ist das für eine Farbe??“

Drogistin: „Das ist eine Mischung zwischen Rosa und Violett“.

Kundin: „Könnten Sie mir das auftragen?“

Drogistin (die noch oft und gerne Leute schminkt): „Natürlich, kommen sie doch bitte zum Schminkstuhl …“

Kundin: „Nein, auf die Hand!“

Drogistin denkt sich: also das könnte sie ja auch Problemlos selber … „Ja. Klar.“

Die Kundin sieht sich das ein paar Sekunden an, dann: „Haben sie mir ein Abschminktuch?“ (Auch das steht mitten auf dem Tisch).

Die Drogistin reicht es ihr.

Kundin: „Und wie sieht es aus mit Make-up-Entferner?“

Und in dem Stil ging es noch fast 20 Minuten weiter, ohne dass die Kundin dann etwas gekauft hätte.

Danach brauchte meine Kollegin dringend eine Pause.

(Original vom 16.8.2009)

6 Kommentare zu „Möchten Sie noch Pommes dazu? – Samstags Re-Run

  1. Es gibt wohl leider immer öfter Kunden, die solche Aktionen ausnutzen. Ich denke, nach dem 5. Kunden ist dann die Luft beim Verkäufer raus und der 6., der dann kaufen würde, bekommt es ab.

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  2. Und wenn sie auch nur gesagt hätte: „Hier stehen welche, nehmen sie sich doch eins.“ Hätte die gute Frau was von „und das soll Service sein? Frechheit bla blabla blupp blubber“ von sich gegeben.

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  3. Au weia, ihr habt es manchmal wirklich verdammt schwer, ihr Mädels und Jungs, die ihr in einer Service-Branche Euer Geld verdient. Hut ab! ICH wäre wahrscheinlich schon beim: „Nein, auf die Hand.“ ausfallend geworden. (Nein, ganz so ungeduldig bin ich nicht, aber irgendwann ist mal gut und das geht bei mir recht fix.)

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  4. Das mit dem Punchingball wär noch eine Idee …
    Nein, bis jetzt haben wir nur einander – wir erzählen uns ab und zu, was uns aufregt. Geteiltes Leid ist halbes Leid.

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