Nichtverstahn

Nachdem wir in der Apotheke wiederholt Telefonanrufe auf Englisch bekamen – immer Werbeanrufe von Firmen für irgendwelche Aktien, hatte ich gestern einfach genug. Ich habe das Telefon in einer hektischen Zeit über Mittag abgenommen, wo wir sowieso weniger Leute sind. Ich hatte wirklich keine Lust und keine Zeit dem Menschen zu erklären, dass der Inhaber praktisch nie anwesend ist, er woanders anrufen müsste, aber das nichts bringt, da die sicher keine Aktien am Telefon kaufen würden. Und das noch auf Englisch. Also … habe ich mal eine andere Taktik versucht:

Mann mit üblem Akzent: „This is (murmelnuschelirgendwas) from (nuschelmurmelwasanderes), could I please speak with the owner of your firm?“

Pharmama: „I am sorry, nobody here speaks english.“

Mann: „Nobody understands englisch?“

Pharmama: „That’s right. I am sorry.“

Mann: „Oh, okay.“ (Hängt auf.)

:-)

Übersetzung:

„Hier ist (murmelnuschelirgendwas) von (nuschelmurmelirgendwasanderes), könnte ich bitte mit dem Inhaber ihrer Firma sprechen?“

Pharmama: „Tut mir leid, niemand hier spricht Englisch.“

Mann: „Niemand versteht Englisch?“

Pharmama: „Das ist richtig. Niemand.“

Mann: „Oh, okay.“ (Hängt auf)

Und: Nein, ich habe mich nicht bemüht so zu sprechen, als könnte ich kein Englisch.

19 Kommentare zu „Nichtverstahn

  1. So reizende Anrufe kommen bei mir im Büro auch immer rein. Eine Weile habe ich mich dumm gestellt und beinhart nur deutsch geredet bis man auflegt. Seit ich aber gesagt habe (auf englisch) das sie uns nie wieder anrufen sollen, ist auch nix mehr gekommen.

    Deine Anrufer sitzen warscheinlich in einem Callcenter, wo einfach die nächste anzurufende Nummer aufploppt. Wenn keiner abhebt, oder man nicht zur richtigen Person durchgestellt wird kommt die Nummer wieder zurück in den DatenPool und taucht beim nächsten Angestellten dort wieder auf. Verlangt man aber nicht mehr angerufen zu werden, müssen sie einen eigenen Button klicken und deine Nummer aus dem Pool entfernen. Würde es mal so probieren;)

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  2. Ist doch gar nicht so unglaubwürdig – „Je ne parle pas de francais“ gehört auch zu den wenigen Dingen, die ich noch auf französisch sagen kann ;)

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      1. Nach meiner Erfahrung wird das als Scherz aufgefasst…
        Einmal versucht und nie wieder. Als Ergebnis wurde ich dann von der französischen Austauschschülerin meiner Cousine etliche Minuten fröhlich zugetextet (nicht negatov gemeint, hätte ich sie verstanden wäre das vielleicht ein schönes Gespräch geworden, so hätte sie für mich auch einfach wahllos irgendwelche Laute aneinanderhängen können) worden, bis sie irgendwann gemerkt hat, das ich sie wirklich nicht verstehe. Ich fürchte selbst ein dämlich-stillos-unhöfliches „Hä?“ wäre eine besser gewesen.

        Aber ichhabe aus meinen kaum vorhandenen Framzösischkenntnissen die Verneinung selbst zusammengebastelt und wollte sie unbedingt testen, Internet hatten wir damals nicht und einfach meine Cousine oder so fragen ob es richtig so ist wollte ich nicht …lieber eine leicht skurile Situation heraufbeschwören…

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  3. Habt ihr keinen Stern im Telefonbuch. Seit ich fast jedes Mal gleich zu Anfang (sobald ich merke, dass es ein Werbeanruf ist… Danke ans Bakom, dass es Schweizer Festnetz-Nummern an ausländische Werbefirmen vermietet grrrr) darauf hinweise, dass es sich um einen illegalen Kaltakquise-Anruf handelt und dieser zu Beweiszwecken aufgenommen wird und gemeldet, nehmen mich manche wohl doch aus dem Verteiler.
    Die englischsprechende Dame kürzlich hat aufgelegt, als ich konsequent auf Deutsch erklärt habe „Nein, ich spreche kein Englisch. Sie rufen in einem deutschsprachigen Gebiet an. Was wollen Sie?“.

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  4. Du bist ja richtig Geschäftsschädigend…

    …gegenüber deiner Apotheke.

    Versuch dem Anrufer doch einfach Zahnseide oder ähnliches zu verkaufen.
    „Nein Inhaber ist nicht da abe auch ich dar Ihnen Zahnseide verkaufen!“
    “ Sind 50 Packungen Ok?“
    „Ab 100 Packungen ist der Versand Gratis!“

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    1. Ja, den Spiess konsequent umdrehen.

      Wie hier: http://www.daujones.com/detail.php?usrid=7083 :)

      Und wenn z.B. ein lukratives Angebot gemacht wird – wie in Pharmamas Fall eben irgendwelche Aktien – penetrant die Frage stellen: Wenn die Aktien so lukrativ sind, warum sitzen SIE in einem Callcenter und rufen unschuldige Leute an, anstelle dass Sie IHR Vermögen mit diesen Aktien zu vermehren?

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    1. Das ganze lässt sich auch verkürzen – indem man penetrant nach Vorname, Name und privater Telefonnummer des Anrufers fragt.

      Um ihm oder ihr dann zu passender Zeit zurückzurufen…

      „Aber ich darf Ihnen dies nicht mitteilen“, habe ich schon zur Antwort bekommen.

      • „Was? Ihr Arbeitgeber hat es Ihnen verboten, Auskünfte über Sie selbst herauszugeben?“

      „Ja.“

      • „Haben Sie mir dann die Telefonnummer ihres Chefs? Ich möchte ihn gerne um Ihre Nummer fragen.“

      „Nein, darf ich nicht rausgeben.“

      …usw.

      Ich versuchte mal anstelle ein Zeitungs-Probeabonnement ein einziges, kostenloses Exemplar dieser Zeitung herauszufeilschen. „Wäre das ein guter Deal? Sie senden mir ein kostenloses Exemplar der Zeitung, und ich sende Ihnen dann eine ausführliche Kritik. Ich verspreche Ihnen, dass ich dann mehrere Stunden meiner Zeit in ein tiefgründiges Feedback investiere. Und dieses sende ich Ihnen dann.“

      • „Nein, das ist leider nicht möglich…“

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  5. Gut bekannt und gehasst, wenn abends müde nach der Arbeit beim Kochen so ein Anruf kommt, trotz Sterneintrag. In letzter Zeit hat es gebessert. Ich habe jeweils das Telefon sobald ich merkte was für ein Anruf es war, einfach neben mich gelegt weiter gekocht, hörte
    die Stimmen aus dem Telefon jeweils noch ein paar Minuten…das half irgendwie…ich hielt die auf und sie bemerkten es nicht gleich….

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