Wenn ich eine Frau wäre …

Der ältere, männliche Kunde macht Smalltalk, während ich dabei bin das Rezept einzugeben:

"Wissen Sie, ich mag es nicht, Medikamente zu nehmen. Wenn ich eine Frau wäre, wäre ich wahrscheinlich mit 14 schon schwanger gewesen!"

Ich beim eingeben, mach so, als hätte ich das nur mit einem halben Ohr mitbekommen, was nicht stimmt, aber momentan weiss ich nicht, wie ich darauf reagieren soll … 

Der Mann (unbeeindruckt) fährt fort:

"Weil, ich hätte niemals die Pille regelmässig und jeden Tag nehmen können, wissen Sie?"

Pharmama: "Aaah."

 

(Zum Glück gibt es ja noch andere Methoden eine Schwangerschaft zu verhindern. Kondome zum Beispiel – ich bin sicher, ansonsten gäbe es wesentlich mehr Schwangerschaften … viele Frauen sind nämlich auch nicht gut im regelmässig nehmen …)

7 Kommentare zu „Wenn ich eine Frau wäre …

  1. Und was es sonst noch alles mehr geben würde… Nicht umnsonst waren im WK2 in den „Frontbordellen“ Kondome Pflicht. Nicht von den Frauen aus, sondern von der Wehrmachtsobrigkeit.

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  2. Bei solchen Dingen frage ich mich, wie die Sicherheit von Verhütungsmitteln wirklich brauchbar angegeben werden kann. Die Wahrscheinlichkeit einer Medikamenten-Geübten (bspw. Diabetikerin, tägliche Medikamenteneinname zusammen mit der Pille macht das Erinnern sehr leicht), mit Pille schwanger zu werden, ist bestimmt deutlich geringer als die einer weiblichen Berta, die es schon nicht packt, täglich den Zettel vom Kalender abzureissen (29. August, mittlerweile…. ;-)

    Und mit den Lümmeltüten ist es wie mit Motorradhelmen: Dabeihaben reicht nicht, das Ding muss auch angezogen werden. Ob das dann so immer passiert, hmmm… Einmal „vergessen“ reicht schliesslich auch für Drillinge, wenn es das Schicksal besonders scheusslich meint.

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    1. Das nennt sich „Methodensicherheit“ und „Anwendersicherheit“. Und gerade die „unabängigen Aufklärungsseiten“ im Design des neuesten Kontrazeptivums bringen da gerne was durcheinander. (Methodensicherheitsstudien, bei denen die Anzahl der Mütter — also nachweislich fruchtbaren Frauen — zu klein ist und das Ergebnis irgendwie zurechtgerechnet wurde versus abgelaufenes Kondom, das im Nachtschränkchen liegen bleibt…)

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    2. Ein Pharmakologe meinte zu dem Thema treffend, dass ihm keine Pillenversager bekannt wären. Lediglich jede Menge Einnahmeversager.

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      1. Ich berate schon seit ein paar Jahren in einem deutschen Forum und was einem da alles unterkommt ist unglaublich.
        Wobei die Einnahmeversager nur noch von „welche Pille muss ich denn am besten vergessen damit ich schwanger werde“ getoppt wird

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    3. Wie beurteilt der Mann „eingenommen, aber Wechselwirkung mit Antibiotikum“ und „eingenommen, fünf Stunden später Durchfall oder Erbrechen“? (Alles echte Fälle aus dem Leben.)
      Lebt er in einem Labor oder in der richtigen Welt?

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