Jetzt weiss ich’s!

ein sehr junger Mann, maximal 14 Jahre alt, offensichtlich ohne Mama an der Theke.

Er, ziemlich nervös: „Mein Arzt sollte ein Rezept faxen.“

Pharmama: „Für wen?“

Junger Mann: „Mich.“

Okay … es ist wahrscheinlich das erster Mal …

Pharmama: „Und der Name ist ….?“

Junger Mann: „Tobias.“

Pharmama: „Und der Nachname?“

Junger Mann: „Meierlein“

Ich schaue nach – es wurde noch nichts gefaxt.

Pharmama: „Bis jetzt haben wir noch nichts bekommen. Ich kann aber den Arzt anrufen und fragen, wo das bleibt.“

Ich versuche seinen vielleicht ersten eigenen Apothekenbesuch trotz Schwierigkeiten so einfach wie möglich zu gestalten.

Junger Mann: „Okay!“

Pharmama: „Und wie heisst der Arzt?“

Junger Mann (verlegen): „Das weiss ich nicht mehr …“

Pharmama: „Ist es einer in der Nähe?“

Junger Mann: „Ja, In der Mühlebach-Strasse!“

… die ist unglücklicherweise ziemlich lange und hat diverse Praxen.

Ich fange an, die Ärzte entlang der Strasse aufzuzählen.

Nach dem 4. Arzt fällt dem jungen Mann etwas ein. Er strahlt mich an und sagt: „Jetzt weiss ich´s Dr. Med!“

Ich habe mir ernsthaft überlegt auch kurz mit der Pharmaassistentin im Labor zu verschwinden, weil sie einen „Hustenanfall“ bekam …

15 Kommentare zu „Jetzt weiss ich’s!

  1. *huuuuuuuust* Und jetzt muss ich Monitor putzen…*gg* Aber eigentlich tut mir der Junge ein bissel leid. Hat er denn sein Medi bekommen?

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  2. Pharmama, „Dr. Med“, also Herr Doktor [med.] Horst Med, direkter Nachfahre der Familie de’ Medici, hat seine gut gehende kleine Privatpraxis genau am anderen Ende der Mühlebach-Str., weil ihn die Lage an den Palazzo Vecchio in Florenz erinnert. Das weiß man doch aber…. :-P

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  3. Och nein wie süß :D
    Schön, dass du kuhl geblieben bist und es ihm nicht schwer gemacht hast. Mich hätte meine fiese, sadistische Ader ja dann doch ein wenig gepiekst. ;)

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  4. Ach mensch, wenigstens kommt er selbst. Ich war jetzt mit 19 das erste Mal als Kunde in einer Apotheke.
    Aber schön, dass du ernst bleiben konntest *g*

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  5. Meine Mutter (sie wird dieses Jahr 80) hat mich vor ein paar Wochen gefragt ob ich weiss, welches Fachgebiet wohl „Dres“ ist – das steht bei ihrem Arzt auf dem Schild am Eingang.
    Ähm ja, es ist eine Gemeinschaftspraxis eines Ehepaars, da steht „Dres Meier“ ;-)

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  6. Nachdem eine wissenschaftliche Dissertation gewöhnlich nur von 4% aller Absolventen eines Studiengangs absolviert wird, sollte es doch nicht schwer sein, den entsprechenden Allgemeinmediziner mit wissenschaftlichem Grad herauszufinden, oder?

    Achso, Tschuldigung: Wir reden von Ärzten. Da hat ja fast jeder Absolvent die wissenschaftliche Befähigung nachgewiesen… :-)

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    1. Was genau ist denn „eines Studiengangs“?
      In den Naturwissenschaften ist der Anteil der Promotionen deutlich höher als in den meisten Geisteswissenschaften. Chemiker promovieren z.B. zu ca. 80%. Ich hab dazu diesen interessanten Artikel gefunden: http://www.die-fachwerkstatt.de/wp-content/uploads/2011/05/Fc09_Brennpunkt_Promotionen.pdf

      Die Qualität einer Promotion hat nichts damit zu tun, ob ein kleiner oder großer Anteil der Absolventen promoviert. Sondern mit dem Arbeitsaufwand der dafür betrieben wird und den Ansprüchen, die von den Prüfern an die Arbeit gestellt werden.

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  7. Und das sind in der Straße auch noch mehrere Praxen gleicher Fachrichtung? Manches läßt sich ja von vornherein ausschließen, 14jährige Jungs gehen selten zum Gyn und auch selten zum Urologen; wenn’s der Kardiologe wäre, wüßte es der Junge auch… etc.pp. – also wird’s ein Internist oder Allgemeinmediziner sein.

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