Das vielleicht noch als „Nachschlag“ zum vorigen Post:
Es ist nicht so, dass nur die Ärzte Fehler machen. Das hier habe ich letzthin noch erwischt, bevor es rausging.
Links das Rezept – unschön zu lesen, was vielleicht den Fehler der Mitarbeiterin erklärt.
Es ist für Cobantril Suspension- ein Mittel gegen Würmer (Oxyuren). Netterweise hat der Arzt noch das Gewicht des Kindes aufgeschrieben.
Unten links ist das Etikett, das die Mitarbeiterin dazu geschrieben hat. Sie hat dabei nicht die übliche Dosierung im Kompendium nachgeschaut, sonst wäre ihr auch ohne Rezept aufgefallen, dass das viel zu viel ist:
Die empfohlene Dosierung beträgt 10 mg/kg KG (Maximaldosis 1 g) als Einzeldosis verabreicht
15kg, also 15x10mg = 150 mg. Die Suspension enthält 50mg/ml. 3ml wollen wir – laut Kompendium ist 1/2 Messlöffel bei 15kg ok. Einmal! Nicht 1 pro Tag.
Pyrantel wirkt über eine Lähmung der Nerven zu den Muskeln, so dass die Würmer sich nicht mehr bewegen können und ausgeschieden werden. Im Kompendium steht zwar dass toxische Wirkungen, die auf eine Überdosis von Pyrantel zurückzuführen wären, keine beobachtet wurden – aber das ist etwas, was ich sicher nicht mal ansatzweise riskieren möchte.
Darum oben rechts meine korrigierte Etikette.
Oh du lieber Herr Gesangverein- da kann der Patient und auch der Arzt froh sein, dass ihr das lesen könnt (überhaupt lesen könnt). Ich lese: 10 P Cebantil Snap, bs 1/2 Reiblöttel mea Zaraonen vom weg. Vielleicht kann man für den armen Doc mal sammeln, damit er sich einen Computer kaufen kann.
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Wie kommt sie denn auf 2 Messlöffel ?!
Ich finde man kann „immerhin“ den 1/2 Messlöffel noch ganz gut lesen!
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Solche Rezepte kann man eigentlich auch nur lesen, weil man ahnt, was da steht, die Produkte kennt etc – die meisten Praxen bei uns schreiben mittlerweile mit dem PC – ein echter Beitrag zur Arzneimittelsicherheit !
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