Mir ist kalt

Frau in der Apotheke: „Haben Sie etwas gegen zu tiefe Temperatur? Meine Körpertemperatur ist nur 35.4 Grad!“

Pharmama: „Hmmm, ich habe Medikamente gegen zu hohe Temperatur – also Fieber, aber gegen zu niedrige? … Nein … Fühlen sie sich denn sehr unwohl?“

Frau: „Ja!“

So schlecht sieht sie nicht aus. Sie ist nicht mal besonders warm angezogen – und es ist Winter.

Pharmama: „In dem Fall würde ich es erst Mal mit wärmeren Kleidern und Bettflasche versuchen – dazu heissen Tee trinken …“

Frau: „Mein Arzt sagt, ich soll Pretuval nehmen.“

Pharmama: „Sind sie denn Erkältet?“

Frau: „Nein.“

Pharmama: „Das ist ein Medikament gegen Erkältung: Schnupfen, Husten und Fieber … also zu hohe Temperatur … ich denke das wäre kontraproduktiv *- zumindest ist es etwas warmes zum Trinken.“

Was könnte sonst noch das Problem sein? Eine Schilddrüsenunterfunktion? Sie nimmt sonst keine Medikamente, hat einen normalen Blutdruck und ausser dass ihr kalt ist, keine weiteren Probleme.

Da würde ich auch wieder sagen (heissen) Tee trinken und abwarten. Wenn es wirklich nicht besser wird, dann würde ich mal die Schilddrüsenfunktion überprüfen lassen.

Note: Man bekommt von Fiebermitteln keine Untertemperatur. Es senkt nur die erhöhte Körpertemperatur. Aber ich bin einfach nicht dafür, dass man Medikamente gegen etwas nimmt, wenn man das gar nicht hat – dann ist das nur eine unnötige Belastung für den Körper.

17 Kommentare zu „Mir ist kalt

  1. Vielleicht ist ihr auch kalt, weil sie sich lieber schick als warm angezogen hat… Und wenn dann evtl. noch das Thermometer falsch anzeigt… „die pschischische Wirkung ist eine ungeheure“.
    Und sonst tatsächlich mal auf Schilddrüsenunterfunktion testen kann nicht schaden, da hast du recht.
    Ich schwöre übrigens auf Pretuval, aber nur wirklich bei Erkältung.

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  2. Messort + Messtoleranzen decken sehr wahrscheinlich auch 35,4 Grad Celsius als völlig normale Temperatur ab.

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    1. An das habe ich auch schon gedacht – immerhin ist es nicht sehr tief. SIe sagt aber, sie habe es rektal gemessen – dafür wäre es schon tief – im Gegensatz zu axillär …

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  3. Ich würde auch das Thermometer überprüfen und schauen, wo die Patientin ihre Körpertemperatur gemessen hat.

    Warum sich diese Schnupfen-Komplexmittelchen so gut verkaufen, ist mir ein Rätsel. Paracetamol mit Vitamin C angesäuert? Da müsste es doch einem Pharmazeuten den Magen umdrehen. Und wieviel Paracetamol ist in einer Tablette drin? Bei uns gibt es ein Mittel, da sind ganze 400 mg drin – das bindet mein Serumalbumin problemlos.

    Da nehme ich doch lieber die benötigten Medikamente einzeln und in angepassten Dosen.

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    1. Das Zeug macht fit – wenigstens vorübergehend. Die Nase läuft nicht mehr, und man kann wieder klar denken.
      Ich nehme es, wenn ich nicht daheim bleiben kann zum Auskurieren.

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  4. würde der dame auch erstmal anständige kleidung empfehlen… bzw. wenn ihr mit leichter kleidung nicht kalt ist, dann ist doch eigentlich alles in ordnung (außer vielleicht thermometer und messmethode).

    btw: kann nicht auch eine infektion zu hypothermie führen? meine, sowas mal in irgendeiner vorlesung gehört zu haben *kopf kratz*

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    1. Ich denke auch, dass die Lösung dieses Problems in der Kleidung liegt. Erinnert mich an viel zu viele Teenies (eindeutig weiblichen Geschlechts), die – um z.B. in der Disco cool auszusehen – bauchfrei, mit möglichst schmalen Gürteln auch im Winter herumlaufen. Dabei ist es absolut uncool, sich zumindest zu dieser Vergnügungsstätte im warmen Auto fahren zu lassen.
      .. aber das wiederholt sich von Generation zu Generation ;-)

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  5. Schlaf! Übermüdung lässt Mensch – zumindest mich – frieren. Die beste Medizin dagegen sind 2-3 Tassen kräftigen Holdrio, sich in die Bettdecke einwickeln und mal wieder 10-12h schlafen.

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  6. Friern ist bei mir normal. Temperatur hab ich noch nie gemessen. An den Klamotten kanns nicht liegen, Kollege sitzt mit T-Shirt im Büro und ich mit T-Shirt und dickem Vliespulli ;) Man gewöhnt sich dran.

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    1. Oder ein schönes Hühnersüppchen, bei dem man ein paar Scheibchen frischen Ingwer hat mitkochen lassen. Das wärmt!
      (Und ist lecker!)

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  7. Dank Hashimoto-Thyreoiditis weiß ich, was frieren ist… Mein Rezept zum Warmwerden: Bewegung, Bewegung, Bewegung. Das fördert die Durchblutung und macht von innen warm. Zweiter Vorteil: Es kurbelt den Stoffwechsel an, der bei Hashimoto bzw. einer Unterfunktion der Schilddrüse eh zu langsam ist bzw. komplett brach liegt (deshalb auch Gewichtszunahme trotz gedrosselter Nahrungszufuhr).
    Ein warmer Tee hilft nur kurz, Bewegung ist besser :)

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  8. Nachdem Deutschland schon so ziemlich das einzige Land ist, in dem „niedriger“ Blutdruck zur Krankheit erklärt (und behandelt!) wird, entdeckt man nun vielleicht noch die zu niedrige Körpertemperatur? Bestimmt haben manche Ärzte auch schon das zu niedrige Einkommen entdeckt. Niedrige Instinkte soll es auch geben. Mal seh’n, was noch kommt.

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  9. och, 35,2 habe ich auch schon geschafft, als ich für einen ambulanten Eingriff im Krankenhaus das Aufnahmeprozedere durchmachen musste. Es war kalter Februar, ich kam gerade von der Bushaltestelle rein und das erste was sie machten nachdem ich mich vorstellte war, Ohrtemperatur zu messen „oh mein Gott, Frau Blogolade, fühlen Sie sich gut, sie haben nur 35 Grad!!!“
    ich: „warten Sie doch erstmal, bis ich aufgetaut bin, ich habe auch noch eiskalte Ohren, draußen sinds schließlich Minus 8 Grad“
    Nach einer Stunde hatte ich dann auch gesunde 36,8 Grad :)

    Untertemperatur würde ich am allerehesten noch mit einer warmen Decke behandeln, wenn ich eh gerade unterwegs bin, mit Bewegung.

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