Kundin in der Apotheke: „Ich brauche eine Cortison-Creme für meinen Ausschlag.“
Ich zeige ihr eine.
Kundin: „Nein, nicht diese, die kenne ich schon, die macht mich müde.“
Pharmama: „Ah, Cortison-Cremen machen nicht müde …“
Kundin: „Doch, die benutze ich seit Jahren und sie macht mich müde!“
…
vielleicht sollte ich zuerst mit Ihnen ein Gespräch darüber führen, dass man Cortison nicht lange verwenden soll, weil es sonst die Haut ausdünnen kann.
Vor Cortison haben viele eine ganz schlechte Meinung und wollen das nicht freiwillig nehmen, dabei kann es -richtig angewandt- ein kleines Wundermittel sein. Richtig heisst nach Möglichkeit lokal, genügend stark und nur kurzfristig angewandt – da hat man kaum Nebenwirkungen.
Leider gibt es genug Leute, die wenn sie merken, dass der Ausschlag oder die Entzündung damit weggehen, das dann anfangen erst immer häufiger und dann ständig zu verwenden. Lange merkt man da auch nichts – ausser vielleicht, man benutzt sie im Gesicht. Das gibt dann wegen der Hautveränderung so ein … Waschbärengesicht. Um die Augen herum wird die Haut dunkler, so hat man in Extremfällen wirklich das Gefühl einen Waschbär oder Panda vor sich zu haben.
Plötzlich absetzen ist in dem Fall auch nicht gut – das muss man dann ausschleichen, das bedeutet: Erst jeden 2. Tag nehmen, dann jeden 3. / 4. usw.
zuerst muss man auch sagen dass cortison ein körper eigener stoff auch ist
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Mir wurde auch immer „Angst“ damit gemacht. Bis mir mal ein Dermatologe sagte: Hören Sie, wenn Sie nach Amerika wollen, können Sie fliegen, das Schiff nehmen oder schwimmen.
Seither nehme „den Flieger“: wenns akut ist (Neurodermitis fast nur um die Augen), Cortison, dann wieder aufhören. So klappt das super!
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Die Metapher find ich gut :D
Hab auch Neurodermitis im Gesicht (um den Mund rum :/) und Cortison ist wirklich die schnellste Art das wegzukriegen. Hab schon alle möglichen anderen Sachen ausprobiert, aber nix hilft schneller (und mal ehrlich, Neurodermitis im Gesicht will man auch nicht lange haben..)
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Das ist mal eine nette Erklärung :-) Gefällt mir!
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Das war wirklich ein sehr hilfreicher Beitrag für mich, denn ich muss seit einigen Wochen auch Cortison-Salbe verwenden und die Meinung anderer Laien hat mich teilweise sehr verunsichert. Das Problem bei mir ist nur, sobald ich sie in größeren Abständen nehme, verhält sich die Psoriasis am Ellebogen so als würde ich gar nicht cremen :(
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Lass Dich nichts in’s Bockshorn jagen. Praktisch keiner der Laien kann auf Nachfrage sauber begründen, warum „Cortison“ (richtig wäre Glucocorticoide) schlecht sein soll. Is halt schlecht, weiss doch jeder, nicht wahr?
Eine langfristige Behandlung ist zwar allgemein nicht empfehlenswert, aber es gibt genug Fälle, in denen die Vorteile die Nachteile überwiegen. Psoriasis gehört sicher dazu, wenn nur kleine Hautbereiche betroffen sind! Und wer mit Creme seine Krankheit in Schach halten und keine Tabletten schlucken muss, der sollte sich freuen.
Creme also beruhigt weiter und behalte das einfach im Auge.
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Meine Mutter hat auch immer Panik vor dem Zeug gehabt und mich als Kind lieber leiden lassen. Inzwischen habe ich immer eine Tube davon in der Schublade, wende sie vielleicht 3 bis 4x pro Jahr an (meistens im Herbst) und hab wieder für Monate Ruhe. Die letzte Packung ist mir sogar abgelaufen. Also, als Creme steh ich dem Zeug absolut positiv gegenüber, weil’s das einzige ist, was meine Neurodermitis – wenn sie denn mal auftritt – tatsächlich lindert.
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Ganz blöde Frage: Wie lange bleibt dieser Panda-Effekt?
Liebe Grüße,
Javea
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Das muss ich zugeben, weiss ich leider nicht.
Ich denke aber, dass sich die Haut nach dem Aufhören wieder erholen kann – die Dauer dürfte abhängig sein davon, wie lange das vorher gemacht wurde.
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Das Problem bei Cortisonpräparaten ist meistens, dass diese Medikamente völlig unreflektiert als Universal- und Wundermittel eingesetzt werden. Dadurch kommt es bis heute zu völlig irrationalen Fehlanwendungen und zu Überdosierungen. Natürlich kam es, wie es kommen musste: Aus dem Das-Hilft-Gegen-Alles-Medikament wurde eine Nimm-Das-Niemals-Arznei. Menschen neigen eben zu Extremen.
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Bei manchen Krankheiten bleibt einem aber nichts anderes. Ich nehme Cortison auch schon jahrelang, Psoriasis halt. Es hilft einfach nichts anderes, und ich hab das schon, seit ich ein Kind bin.
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wenn es ganz schwere ist hilft remicade.
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In meiner Kindheit und Jugend wurde ich fortlaufend von Ärzten mit Cortison (äußerlich und innerlich) vollgepumpt. Es hat mehr geschadet als es genützt hat. Nachdem sie mich an den Tropf legen wollten, habe ich die Behandlung abgebrochen. Ohne und mit einer alternativen (nicht anerkannten) Behandlungsmethode geht es mir bedeutend besser als mit Cortison.
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Zurück zum Urspungsthema
Das ist in etwa so, wie gestern als ein Kunde meiner Kollegin ein Rezept über Berodual Spray gab, mit den Worten „aber nicht den Reimport, der kratzt im Hals“
schoooo rrreccht
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Ich kenne mich mit Reimporten nicht so aus – das gibt es bei uns nicht. Aber … ist das nicht genau dasselbe? So wie die Co-Marketing bei uns?
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Nur fast. Ein Reimport ist ein Medikament, welches in einem anderen Land (z.B. Spanien) im Markt ist und von dort nach Deutschland importiert wird. Dort wird es vom Reimporteur mit einer neuen Verpackung versehen bzw. überklebt o.ä., damit es eine deutsche Kennzeichnung hat.
Diese Medikamente haben eine identische Quelle und Zusammensetzung. Lediglich die Verpackung ist anders, da es für einen anderen Markt vorgesehen war.
Teilweise sind die Packungen ziemlich hässlich: Zerschnittene Blister, Überklebungen auf der Schachtel…. Klar, dass so ein Reimport schneller im Hals kratzt. ;-)
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Ah. Danke für die Erklärung.
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Ach, Cortisoncreme macht müde? Verdammt, wieso habe ich niemals die tollen „Nebenwirkungen“ von Medikamenten? :)
Ich habe immer Cortisoncreme im Haus, alleine weil ich an Neurodermitis leide und mein Sohn leider auch.
Da ich damit aufgewachsen bin gehe ich damit in den Augen der meisten Leute zu sorglos um. „Schmierst du schon wieder das Zeug auf? Nimm doch lieber ne Fettsalbe, hilft doch viel besser!“ Ne Leute. Ab einem gewissen Stadium kann ich mir die Haut in Fetzen reißen wenn ich was anderes nehme als Cortisoncreme. Auch wenn ihr den Schub noch nicht seht!
Für mich ist und bleibt Cortison ein Wundermittel, es hält mein Asthma in Schach, hilft bei Neurodermitis, bei Schürfwunden die sich entztünden wollen, entzündeten Ohrlöchern und wie ich festgestellt habe sogar bei Mückenstichen. (Den großen, fiesen Stichen)
Aber, wie Pharmama schon sagte, die Haut wird dünn. Pergamenthaut eben. Und meine Augenringe sind immer da, egal wieviel ich schlafe, der Panda-Effekt.
Schmerzempfindlicher wird die Haut dadurch auch, jedenfalls wenn man seit 30 Jahren cremt.
PS: Pharmama? Wie kann es eigentlich sein das 2 Cremes mit jeweils 0,5% Cortison sehr unterschiedlich wirken? Mein Apotheker konnte dazu garnichts sagen, leider.
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Ein Medikament besteht nicht nur aus Wirkstoff, sondern auch aus Hilfsstoffen – bei Salben / Cremes z.B. das verwendete Fett ( z. B. pflanzliches Öl oder Paraffin ),Emulgator, Konservierungsmittel etc.
Von den Hilfsstoffen hängt ab, wie gut die Salbe einzieht, wie tief der Wirkstoff in die unteren Hautschichten transportiert wird – und auch der Hautzustand spielt eine Rolle, deswegen wirkt nicht jede Salbe gleich! Ist Dir damit geholfen ?
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Ja, vielen Dank!
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Doris hat Recht – und wenn ich mich an die letzte Dermatologie-Weiterbildung erinnere … dort hat der dozierende Arzt gesagt, um wirklich in die Haut zu kommen, ist eine fettere Grundlage besser. Also lieber Salben statt Cremen.
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Waschbärengesicht…. Die Haut um meine Augen ist seit einigen Jahren auch dunkler, bräunlich verfärbt, als die restliche Gesichtshaut. Mir konnte bisher keiner sagen, woher das kommt… Könnte es am kortisonhaltigen Asthmaspray liegen, welches ich seit *rechne* 7 Jahren 2x täglich nehme? Ist zwar anderes Wirkgebiet, aber vielleicht doch die Ursache?
Kortisonhaltige Cremes benutze ich im Gesicht nur selten und dann nur zeitlich begrenzt. Das erste Mal im Frühjahr 2010, als ich auf die antibiotische Salbe, die ich gegen meine Couperose erhielt, mit einem urtikariaartigen Ausschlag im ganzen Gesicht reagierte. Mit der Kortisonsalbe war nicht nur der Ausschlag nach wenigen Tagen weg, sondern auch die entzündlichen Pusteln der Couperose. Seitdem bin ich quasi pustelfrei, nur alle paar Monate mal, wenns wieder aufflammt, schmiere ich für 3-4 Tage dünn die Kortisoncreme, bis es besser wird. In den letzten 5 Monaten habe ich gar nicht mehr geschmiert.
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