Alt und neu (?): Vindex

Von Leserin und Kommentatorin Nicoretta:

Vindex-Kompressen von Flawa. Die Beschreibung auf der Hinterseite erklärt das Produkt so: „VINDEX desinfiziert, verhütet Entzündungen und Eiterung, lindert Schmerzen, fördert die Überhäutung und klebt nie auf der Wunde. Brand-, Schnitt-, Schürf- und Quetschwunden: VINDEX-Kompresse mit Gazebinde oder Pflaster festmachen. 1-2mal täglich erneuern. Sonnenbrand, Gfrörni: VINDEX-Salbe in Tuben.“ (Das Wort Gfrörni ist so härzig…)
Laut flawa.ch wurde VINDEX 1919 entwickelt; die Dose muss also aus den frühen 50er-Jahren sein… („…seit 30 Jahren bewährte Marke VINDEX…“) Besonders interessant finde ich den „pfeilartigen“ Streifen zwischen rot und schwarz: es ist eine Goldfarbe, die sich fast wie Sandpapier anfühlt… Meine Mutter kann sich noch an die Dose errinnern; ihre Lehre machte sie in den späten 50ern…

Ah, an Vindex erinnere ich mich, die gab es noch im hellblauen Metalldöschen, als ich angefangen habe zu arbeiten – und selbst heute fragen noch gelegentlich ältere Personen danach.

Überraschung: Vindex gibt es anscheinend noch, ist allerdings nur über das Internet zu erhalten. (Update 2014: nicht mal das mehr)

Es wurde ursprünglich aus dem Handel gezogen, weil die Salbegetränkten Gazeplätzchen in der Metalldose einfach zwischen Pergamentpapier aufbewahrt wurden – was nicht den heutigen Hygienevorschriften entspricht. Heute sind sie einzelverpackt und im Karton. Was es allerdings bringt ein Produkt, das vor allem von älteren Personen verlangt wird nur noch über’s Internet zu vertreiben (und nicht einmal mehr im Galdat Stamm zu haben, den die Apotheken und Drogerien konsultieren) sei mal dahingestellt. (und wir sehen’s jetzt 2014:  bringt gar nichts).

Zur Beachtung: Nicoretta hat mir auch ein neueres Bild von Irgapyrin geschickt – das es in veränderter Zusammensetzung auch noch länger gab. Siehe Post hier.

20 Kommentare zu „Alt und neu (?): Vindex

  1. So, Pharmama, jetzt bin ich in Zürich. Zum ersten Mal in meinem Leben in der Schweiz (und dabei nicht als Kind auf der Durchreise). Ist deine Apotheke hier, soll ich auf gut Glück in jede mal reinstürmen und nach Pharmama fragen? Lieber nicht.

    Aber ich könnte Heulen. Hab einen Adapter gekauft für die großen deutschen Stromstecker und die gute Frau an der Kasse fragt mich was. Ich nur: „???“. Nochmal frage. Ich so: „Ja, den Bon hätte ich gerne.“ Kassiererin verzieht den Mund, überlegt kurz… „ich hab nur gefragt, ob Sie a Sackchhhh brauchhhen oder ob’s so geht?“. Manno :(

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  2. Hallo Matthias,
    Du willsch jetze abr nit sage, dass du müeh hesch mit unserer art düütsch? :-)
    Aber wie man es macht ist es nicht recht. Meine Mutter ist ja Deutsche und sie hat gesagt: „was mich am meisten aufregt, ist, dass- kaum hat eine Verkäuferin bemerkt, dass ich aus Deutschland bin, sie auf Hochdeutsch umstellt. Ich verstehe aber sehr gut schweizerdeutsch!“ – naja, sie war auch grad von „äne a dr grenze“. Ich kann mir schon vorstellen, dass das nicht so einfach ist für andere…

    Das mit dem reinstürmen würde ich lieber lassen – das gäbe höchstens ein paar seltsame Blicke. Nicht mal meine Mitarbeiter wissen, dass ich blogge.

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    1. „unserer“ ist sehr verräterisch…
      Und so langsam stachelst du meinen Ehrgeiz an, dich ausfindig zu machen. Mal überlegen, was ich in einer Apotheke bloggenswürdiges anstellen könnte; natürlich in genügend Variationen, um anschliessend die richtige durch deinen Beitrag hier identifizieren zu können. ;-)

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      1. Leider bin ich zu kurz hier, um meine Fußnägel unkontrolliert auf eine beachtliche Länge wachsen zu lassen. Aber vielleicht rasiere ich mich nur zur Hälfte und besuche dann ein paar Apotheken, mal sehen :) mit „unserer“ kann ich nichts anfangen :O

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  3. Das mit dem halb rasieren, erinnert mich an die Kundin, die ihren Mann nach der Gesichtsoperation im Spital besucht hat – dem haben sie den halben Schnauz wegrasiert bei der Operation. Nicht den ganzen, nur den halben – wieso??

    Aber: Nee, nee, ihr beiden, besser nicht. Denn wenn ihr das herausfändet … dann müsste ich vielleicht aufhören mit bloggen.

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  4. Liebe Pharmama, tatsächlich bin ich auch ein äteres Semester und auf der Suche nach Videx- oder Rhenax-Salbe, oder wenn es nicht anders geht, nach entsprechenden Kompressen – für den Hausgebrauch.
    Kannst Du mir da weiterhelfen?
    Meine E-mail-Adresse:

    Besten Dank für die Informationen. Freundliche Grüsse, W.Noser.

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  5. Hallo ich bin hier weil ich vindex suche….. ja ….. jetzt komme ich mir wirklich alt vor…… bin Jahrgang 60 und kenne vindex. Das hat mir immer bei Umläufen geholfen…… viel besser als Zugsalbe…..Ich habe mit flawa kontakt aufgenommen um mir eine Packung zu bestellen.Hätte Sie aber gerne in der altmodischen Dose.Gibt es aber leider nicht mehr wie du sagst….. Nun abwarten was kommt……

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  6. Vindex – ich versuche aus Österreich an diese Salbenkompressen heranzukommen, kenne das Produkt seit meiner Kindheit. In Österreich hat man das nie kaufen können. aber jetzt gibt es das auch in der Schweiz nicht mehr in der Drogerie/Apotheke zu kaufen. Meine Mails an Flawa wurden nicht beantwortet. Was kann ich tun??? Ich habe auch schon versucht, auf der Seite www,vindex.ch konnte ich nichts bestellen, offenbar weil die Bezahlung aus dem Ausland nicht funktioniert.

    Vielleicht gibt’s Tipps, wie ich dieses Vindex Produkt doch noch bestellen kann.

    Ich wäre sehr froh!

    Danke
    LG
    Sisley

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    1. Das ist nicht ein ähnliches Produkt, es ist das Original !!

      Flawa Schweiz hat das Produkt verkauft.

      Patentinhaber jetzt:
      KOS Biomedica srl
      Via Orsini 47/2
      I – 16146 Genova / Italien

      Hersteller jetzt:
      ALEGRO medical
      Hamburg

      Leider funzt der Shopbereich bei ALEGRO (noch) nicht,
      habe heute mal eine Mail hingeschickt und nachgefragt
      wie man wo bestellen kann…

      …mal schauen was kommt.

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  7. Vindexgaze od. Salbe ist (war) die beste Wundsalbe sehr schnell heilend ! Hat immer so fein geschmeckt nach Vanille.
    Gibt es heute keine alternative Salbe ? Ausser Vitamerfen Salbe ?

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  8. ich bin Jahrgang 1961 und „schon immer“ gab es bei uns zuhause für Brand- und Schürfwunden Vindex, das beste was man sich vorstellen kann in der Hinsicht. Leider gibt es das wohl nicht mehr zu kaufen. Könnte man bzw. eine Apotheke die Zutaten erwerben und evtl. in der Apotheke ein Töpfchen Salbe anmischen lassen?

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    1. Wieviel wären sie denn bereit dafür zu zahlen? Die vielleicht danach nicht mehr gebrauchten Inhaltsttoffe und die Herstellung … da kommt so ein Büchse rasch auf über 70 Franken (und lohnen würde es sich für die Apotheke trotzdem nicht).

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      1. Wieviel Salbe wäre denn drin in einer Dose (oder Tube) für 70 Franken?
        Meine Schwester wäre wahrscheinlich auch daran interessiert. Ich könnte evtl. auch noch weiter herumfragen. Vielleicht könnte das klappen, ich würde mich freuen. Danke erstmal – und frohe Ostern!

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