Schmelztabletten

Kundin in der Apotheke: „Haben sie mir andere Schmerztabletten? Diejenige, die ich meiner Mutter gegeben habe, wirken nicht.“
Apotheker: „Was für welche haben sie denn probiert?“
Kundin: „Imodium lingual.“
Apotheker: „Imodium?? Aber das ist gegen Durchfall, das sind doch keine Schmerztabletten!“
Kundin: „Das steht aber drauf: Schmerztabletten.“

Sie hatte den Aufdruck „Schmelztabletten“ falsch gelesen. Üble Sache!

.

(mit besten Dank für die Geschichte an den übermittelnden Apotheker!
Wenn Du auch eine kennst und sie nicht selbst veröffentlichen kannst / willst … ich nehme sie gerne!)

19 Kommentare zu „Schmelztabletten

  1. Hmmm… müsste da nicht die Swiss Medic reklamieren?
    Die machen doch immer ein riesen Tamtam um jedes Komma in der Packungsbeilage… und dann lassen sie so ähnlich aussehende aber von der Bedeutung her massiv unterschiedliche Begriffe auf der Verpackung durchgehen??
    Oder wenigstens die Schriftgrössen der beiden Zeilen unter dem Namen austauschen, so das die Bestimmung des Medikamentes besser hervortritt.

    Apropos: Wie war das doch noch gleich? „Scherzmittel“ ;-)

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    1. Das fand ich allerdings auch beim Betrachten der Packung: Mittel gegen Durchfall wäre wohl wichtiger und darum besser gross zu schreiben – und nicht die Schmelztabletten.

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  2. Puh… beim Lesen auf dem Bild dachte ich auch erst… komisch… Imodium… Schmerztabletten???

    ja ja… so kann es gehen… habe auch schon beim schnellen Lesen was ganz anderes gesehen als es geschrieben stand…

    nun kenne ich Imodium, aber ich kann verstehen, dass so etwas irrtümlich „verlesen“ werden kann…

    LG

    Andrea

    P.S. Ich finde Deinen Blog echt klasse… informativ und dazu die Geschichten, die das Leben so schreibt…

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  3. Hmm. Könnte man da nicht einfach mal eine Reihe internationaler Symbole entwickeln, die man auf die Packung druck? Ich denke da an ein (durchgestrichenes) Thermometer wenn es gegen Fieber hilft usw.

    Oder dass man da davor schreibt, was das ist:
    Mittel gegen Durchfall. Darreichungsform: Schmelztablette.

    Viele Grüße,

    Marcel

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    1. Ich schätze mal, sie (oder ihre Mutter) hat die Imodium zuhause schon gehabt und sie wusste nicht (mehr) für was die jetzt waren. Aber stimmt schon. In der Apotheke hätte sie die nicht bekommen, wenn sie Schmerzmittel verlangt.
      Jetzt hat ihre Mutter ausser den Schmerzen wohl auch noch Verstopfung. Puh.

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    2. Möööööp.

      Ich habe mal ein Rezept über M******* Schmelztabletten abgegeben, aber nur die normalen M******* bekommen, weil die Person dachte es handle sich um denn „sinnlosen“ (und falschen, da es ein gänzlich anderes Präparat ist) Anhang Schmerztabletten.

      Irgendwie erscheint mir der Beitrag ein gutes Argument gegen „Pflege zu Hause“… (Zumindest für die große Masse, die nichtmal bei den eigenen Medikamenten Wirkstoff und Co benennen kann…)

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  4. Ich habe gerade auch erst „Schmerztabletten“ gelesen und habe erst beim zweiten Hinsehen meinen Fehler bemerkt. Eine andere Bezeichnung wäre wirklich besser, aber das wurde ja schon gesagt ;)

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    1. Also bei mir reicht im Normalfall eine einzige Tablette dann muss ich 2-3 Tage nicht mehr. Selbst nach Durchfall. :-/ … und wenn man bedenkt, dass viele ältere Leute sowieso eher verstopft sind… das ist ungut, sowas.

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  5. sicherlich ungut, so eine verwechslung. hier in wien heisst es aber: wer lesen kann ist klar im vorteil.

    und, verzeihung vielmals: aber wäre es so im allgemeinen und konkreten nicht wirklich einfacher wenn die leute lesen täten was irgendwo draufsteht als dass man dinge umbenennt und bildchen auf packungen malt? nicht nur bei medikamenten, sondern so praktisch überall im leben? sicherheitshalber und so?

    „schmelztablette“ ist im übrigen der für den deutschsprachigen raum gültige ausdruck, und wurde deshalb gewählt weil er die konsistenz dieser art von tabletten am besten beschreibt. eine änderung der bezeichnung wäre nur über einen entsprechenden antrag bei der europäischen agentur in london möglich. dann müssten die packmittel, beipackzettel, etc. geändert, und alle anderen tabletten mit gleicher konsistenz ebenfalls umbenannt werden. und natürlich wäre eine bezeichnungsänderung für alle anderen tabletten in der eu ebenfalls notwendig, in allen eu-sprachen, denn wenn es im deutschen „schmelztablette“ heisst, dann ist es im englischen eine „melting tablet“, und so weiter.

    besser genau lesen, oder?

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  6. Das ist wirklich tückisch. Gerade ältere erkennen die kleingedruckte Zeile vermutlich nichtmehr, können auch nicht den Beipackzettel lesen (weil zu klein gedruckt) und entziffern das Schmelztablette gerade so als Schmerztablette.

    Das mit den Symbolen ist sone Sache. In Brasilien wurde Contergan gegen Lepra (oder so) eingesetzt und auf die Tabletten eine durchgestrichene Schwangere gedruckt, weils bedeuten sollte, ja nicht in der Schwangerschaft nehmen. Und was war? Aufm Schwarzmarkt wurden die Dinger zur Abtreibung verkauft…..

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  7. Nunja, wäre da nicht die Blut-Hirn-Schranke, wäre Loperamid ja ein extrem potentes Schmerzmittel, ähnlich wie z.B. Fentanyl, also noch deutlich potenter als etwa Diacetylmorphin (Heroin). Würde man die Blut-Hirn-Schranke umgehen, z.B. indem man mit einer anderen Substanz (Verapamil oder Chinin könnten sich wohl eignen) die Rücktransporter stark hemmt, oder aber das Mittel direkt ins Gehirn injiziert, würde es auch dort als Opioid-Agonist wirken. Anders ausgedrückt: Würde unsere natürliche Blut-Hirn-Schranke nicht so gut funktionieren, wie sie das im Normalfall tut, würde schon eine Tablette „Immodium“ bei den meisten Menschen zu einer Opioid-Übderdosis und durch Lähmung des Atemzentrums im Stammhirn zum Tod führen.

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