Es läutet nach Ladenschluss an der Notdiensttüre. Wir zwei die Abenddienst hatten sind noch da, gerade fertig mit Laden sicher machen und uns umziehen.
Ich öffne das Fenster der Türe.
Junger Mann: „Das ist ein Notfall! Ich brauche unbedingt (jetzt kommts) ein Glas Rüeblibrei!“ (Karottenbrei für meine deutschen Leser).
Ich schaue ihn an: Will der mich veräppeln? Was für ein Notfall ist das denn?
„Entschuldigen sie, aber wir haben schon geschlossen. Die Computer sind runtergefahren, die Kassen versorgt.“
Mann: „Aber das ist wichtig! Mein Meersäuli hat Durchfall und der Tierarzt hat gesagt, ich soll es mit Rüebibrei probieren. Das haben sie doch?“
Ja, haben wir – als Baby Gemüsebrei. Meine weiche Seite bekommt überhand und ich hole es: „In Ordnung. Er kostet 2 Franken 50. Aber wenn sie es nicht korrekt haben: ich kann ihnen nicht herausgeben, die Kassen sind weggeräumt.“
Er drückt mir 3 Franken in die Hand, die ich zusammen mit einem Zettel zur Erklärung für die Mitarbeiter morgen auf die Theke lege.
Eigentlich hat er Glück gehabt, nicht nur dass wir noch im Laden waren und das hatten, was er wollte … wenn er seinen Brei im Apotheken-Notfalldienst geholt hätte wäre es einiges teurer geworden.
Ohhhh jööööö! Das nenn ich Liebe! Ich hatte auch mal Meerschweinchen und kann ihn verstehen. Die Viecher wachsen einem ans Herz.
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Meersäuli….ach, ich liebe Euren Dialekt😂 Aber bei den Tierchen ist es tatsächlich wichtig, schnell zu handeln, denn Durchfall ist für Meerschweinchen schnell lebensbedrohlich. Halte seit Jahren selbst welche.
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