Dann klappts auch mit dem Apotheker …

15 Tips für alle, damit auch Ihr Besuch in der Apotheke zum Erfolgserlebnis wird!

Ihr Apotheker wird sie dafür lieben.

1. Wenn sie ein Rezept einlösen, nehmen sie ihre Krankenkassenkarte mit. Wenn sie schon mal in der Apotheke gewesen sind, ist es möglich, dass wir ihre Versicherungsdaten noch haben, aber Wechsel sind immer möglich. Nehmen sie auch ihr Portmone mit, v.a. wenn sie Assura oder Supra versichert sind (oder die Prämien nicht bezahlt haben).

2. Kommen Sie nicht im letzten Moment. Sie wissen besser als ich wann sie in die Ferien fahren – planen sie entsprechend vor. Eventuell muss ich ein Medikament für sie bestellen und das geht im besten Fall 1/2 Tag, im schlechtesten ist es Wochenende, dann geht es bis Montag morgen. Ich kann auch nichts dafür wenn sie das Rezept vorher tagelang im Portmone herumgetragen haben.

3. Kommen Sie bitte nach Möglichkeit nicht 5 Minuten vor Ladenschluss mit 3 vollgeschriebenen Rezepten, die alle unbedingt heute noch eingelöst werden müssen. V.a. dann nicht, wenn sie nicht zur arbeitenden Bevölkerung gehören und eigentlich den ganzen Tag Zeit gehabt hätten zu kommen.

4. Wenn Sie ein Dauerrezept haben oder etwas abholen kommen, sagen sie nicht: „Ich brauche meine xyz“. Ich bin kein Gedankenleser und kann leider nicht alle Kundennamen merken – auch wenn ich es bei den Stammkunden sehr probiere. Sagen Sie: „Ich heisse … und habe hier ein Dauerrezept“ oder „Mein Name ist …, sie haben für mich Medikamente bestellt“– dann ist der Fall klar.

5. Dasselbe gilt für Bestellungen via Telefon: Sagen Sie ihren Namen und nicht einfach nur „Hallo, ich brauche meine Medikamente.“

6. Wenn Sie ein Dauerrezept für mehr als ein Medikament haben, wäre es gut, wenn sie auch den Namen des Medikaments wüssten, das sie brauchen. Es hilft schon etwas, wenn sie sagen – das Blutdruckmedikament, aber es kommt vor, dass man mehr als ein BD Medi auf dem Rezept hat. Ideal ist es auch, wenn sie z.B. die Verpackung mitnehmen von dem das sie brauchen. Ganz schlecht ist es zu sagen: „Ich brauche wieder die kleinen weissen Tabletten …“

7. Es macht gar keinen Sinn beim Apotheker über ihre Krankenkassenprämien zu schimpfen: meine sind genauso gestiegen wie ihre.  :-(

8. Wenn der Arzt ihnen etwas aufgeschrieben hat, das die Versicherung nicht zahlt – es bringt wenig, ihren Frust darüber an uns abzuladen. Versichern sie sich einfach das nächstemal, dass der Arzt wirklich möglichst nur Produkte von der SL Liste aufschreibt.

9. Wenn das Wetter draussen superschön ist – sagen sie es nicht ihrem Apotheker. Die Chancen, dass er den ganzen Tag im Geschäft ist und von Sonnenschein und warmem Windchen nichts mitbekommt sind ziemlich hoch – das frustriert ihn nur.

10. Wenn Sie sehen, dass alle Angestellten damit beschäftigt sind, Kunden zu bedienen und über ihre Gesundheit zu beraten (das machen wir normalerweise in der Apotheke), gehen sie nicht zu einem hin, unterbrechen das Beratungsgespräch und sagen „nur schnell eine Frage?“ Warten sie bitte und respektieren sie die Privatsphäre, die wir den Kunden zu geben versuchen. Merke: Es sind immer die schnellen Fragen, die zu längeren Antworten führen.

11. Bitte reklamieren sie nicht lautstark, dass das Medikament wieder aufgeschlagen hat ….ich kann nichts dafür und nichts dagegen …. aber sie dürfen jederzeit fragen, ob es auch eine günstigere Variante (ein Generikum) davon gibt.

12. Warten Sie nicht, bis der Apotheker alle 15 Medikamente auf ihrem Rezept herausgesucht, in den Computer eingegeben und mit Etiketten versehen hat bevor sie sagen: „Aber ich brauche das Glutril und das Sortis noch nicht.“

13. Sie sollten nie erwarten, dass der Apotheker männlich und über 40 ist. Das war einmal. Die meisten Apotheker heute sind weiblich und das Alter kann von 25 bis 65 variieren. Es ist auch nicht automatisch die ältere Person in der Apotheke die Apothekerin ..

14. Lassen sie ihr Natel in Ruhe während sie in der Apotheke sind. Wenn Sie während dem Beratungsgespräch einen Anruf annehmen, kann es gut sein, dass der Apotheker beschliesst, in der Zwischenzeit einen anderen Kunden zu bedienen.

15.  Grundsätzlich sind sie für sich und ihre Gesundheit selbst verantwortlich. Dazu gehört auch zum Arzt zu gehen und sich ein neues Rezept zu besorgen, wenn das alte Dauerrezept ausläuft. In Notfällen sind die Apotheker aber für sie da, wenn ihnen die Medikamente noch vor dem Arzttermin ausgehen. Das gilt vor allem für ihre Stammapotheke!

Danke vielmals!

8 Kommentare zu „Dann klappts auch mit dem Apotheker …

  1. 16. Bitte zügeln sie ihre kriminellen Energien, die in ihnen schlummern, wenn sie vorhaben für ihr verschriebenes Beloc Zok „was anderes Schönes“ zu bekommen. Damit verlangen sie vom Apotheker, sich strafbar zu machen, indem er Medikamente mit der Krankenkasse abrechnet, die er gar nicht abgegeben hat.

    Sowas gibt es immer noch, man mags kaum glauben. Da kommen die Leute ganz dreist in die Apotheke und wollen Kosmetik für den Wert des verschriebenen Medikamentes haben und beschimpfen einen noch, „man solle sich nicht so anstellen“, wenn man sich weigert.

    17. Halten sie einen gebührlichen Abstand zu den Kunden ein, die gerade beraten werden. In jeder Bank ist das gang und gäbe, nur in der Apotheke wird die Privatsphäre der anderen Kunden oftmals nicht beachtet.

    Bei uns stehen viele Kunden so eng beisammen, als ob sie zusammen gehören würden und wundern sich dann, daß sie nicht bedient werden.

    Danke für die amüsante Kunden-Knigge, die man fast eins zu eins auf deutsche Apotheken Kunden übertragen kann.

    Liebe Grüße
    Nicole

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  2. Das sind 15 gute Verhaltensweisen, die ich auch in der Arztpraxis begrüssen würde. Bei uns kommt noch das Kassieren der 10 Euro dazu, was sehr nerven- und zeitaufreibend ist.

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  3. aaalso mit mir und *meinem* apotheker klappts ganz ordentlich….nur hat seine frau glaubs amigs nicht so freude enn er mich sieht und alles stehen und liegen lässt nur um mich zu bedienen:-))

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  4. @bluetime: die Frau vom Apotheker arbeitet auch in der Apotheke? Interessant. Aber ich würde auch bei meinem Mann nicht den ganzen Tag in der Werkstatt stehen wollen. Nö, nö.

    @Nicole: also DAS hat bei mir noch niemand versucht; Kosmetik statt der verschriebenen Medikamente zu bekommen. Gelegentlich will jemand etwas anderes, als verschrieben wurde. Da versuche ich dann (am besten gemeinsam mit dem Arzt) eine Lösung zu finden.

    Das mit dem Zusammenstehen stimmt. Das muss einen ähnlichen Grund haben wie dass immer alle gleichzeitig in die Apotheke kommen. Ein Herdenphänomen oder so.

    @chefarzt: das mit den 10 Euro Praxisgebühr ist doch irgendwo auch eine kleine Versicherung, dass ihr etwas Geld bekommt, wenn der Patient nicht versichert ist oder so?

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    1. Auch wenns Leichenfledderei ist, und schon wieder abgeschafft: Die 10 € gingen 1:1 an die GKV weiter, die Praxen „durften“ die für die KK einsammeln.
      Und Punkt eins habe ich selber auch schon gesehen.

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  5. „Die kleinen Weissen..“ erinnern mich an meine UHU-Zeit auf dem Immere Notfall (Unterassistenzart aka. Mesizinstudent im praktischen Jahr), als ich eine Wochendosette (5 Fächer pro Tag) mit jeweils ca. 2 bis 5 Pillen pro Fach in die Hand gedrückt bekam, als eine bewusstlose Patientin eingeliefert wurde und ich die Medis mit Compendium nach möglichen Wirkstoffen sortieren musste. Als Hilfe gabs ne ältere Mediliste und viel Glück.. So konnten wir alles zusammenpuzzeln. „Die kleinen Weissen“ waren das Marcoumar, dass für die Hirnblutung verantwortlich war :‘-(

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