Kunde: „Ich möchte diese Packung Vitamintabletten umtauschen, das Verfalldatum ist zu kurz.“
Apothekerin, nimmt die Büchse in die Hand, stutzt, schüttelt sie und sagt: „Die ist ja fast leer!“.
Kunde: „Ja, aber man hat mir am Telefon gesagt, ich könnte die Packung umtauschen, wenn das Verfalldatum zu kurz ist.“
Apothekerin „Schon, aber nicht nachdem sie dreiviertel der Packung schon eingenommen haben!“
….
Kundin: „Ich habe zu Weihnachten eine Geschenkpackung von Lauder bekommen von einer Freundin, die es in Paris gekauft hat. Jetzt gefällt mir aber der Duft nicht. Kann ich es bei Ihnen umtauschen?“
Drogistin: „Äh, nein, das geht nicht.“
Kundin: „Aber warum nicht? Sie haben doch auch Lauder?“
Drogistin: „Ja, aber erstens haben weder sie noch ihre Freundin das bei uns gekauft … und dann ist es erst noch etwas, was wir gar nicht hatten.“
Kundin: „Das ist aber nicht sehr kundenfreundlich!“
Dreht sich um und geht.
Meint die Drogistin noch „Nun ja, genau genommen sie ist ja auch keine Kundin von uns.“
….
Es ist im übrigen nicht üblich, dass wir Medikamente zurücknehmen oder umtauschen. Das hat gesetzliche Gründe: Medikamente müssen unter bestimmten Bedingungen gelagert werden (Temperatur zwischen 18-25 Grad, Raumfeuchtigkeit zwischen 35 und 65% oder es sind sogar Kühlprodukte) und nachdem das Medikament die Apotheke verlassen hat, ist es nicht mehr gesichert, dass diese Bedingungen eingehalten werden.
In der Praxis tauschen wir aber in manchen Fällen trotzdem Medikamente um oder nehmen sie zurück, aber das hat Grenzen. Kommt der Kunde z.B. nach über einem Monat zurück, kann ich das nicht mehr machen. Kühlprodukte kann ich gar nicht retournehmen – ausser zum entsorgen, weil die Kühlkette ziemlich sicher unterbrochen wurde.
Kein Problem machen mir Umtäusche wegen Produktionsfehlern (ja, das kommt vor, wie erst gestern mit der Tebodont Mundwasser, das einfach nicht zu öffnen war, ausser mit der Zange, aber dann kam der spezielle Kopf mit) – oder wenn das Verfalldatum wirklich mal zu kurz ist.
erst gestern mit der Tebodont Mundwasser, das einfach nicht zu öffnen war, ausser mit der Zange, aber dann kam der spezielle Kopf mit
Da gab es in Deutschland mal eine Zeit lang einen speziellen „Sport“… Tilidin- und Tramadol-Tropfen auf Rezept geholt, dann umgetauscht wegen „Flasche geht nicht auf“. Apotheker gibt neue Flasche, schickt die alte zum Hersteller. Der analysiert das Problem und stellt fest: a) Der Deckel der alten Flasche war geöffnet und wurde unter Zuhilfenhame von Sekundenkleber wieder zugeschraubt. b) In der Flasche ist (erstaunlicher Weise) nur (noch) Leitungswasser. Ein Schelm, wer Arges dabei denkt…
Diese Praxis hat übrigens dazu geführt, dass meine Großhändler prinzipiell keine Flüssigkeiten mehr zurück kaufen…
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