Tablette gefunden

Ein der Stimme nach älterer Mann telefoniert mit mir um eine Tablette zum identifizieren.

Mann: „Sie ist klein, rund und weiss und hat keine Bruchrille und keine Markierung sonst.“

Pharmama: „Hmm. Woher haben sie die denn?“

Es könnte alles sein – aber, vielleicht ist es etwas, das er einmal bekommen hat und jetzt hat er sie wieder gefunden. Es gibt aber noch ein paar … nicht so nette Erklärungen, warum jemand eine Pille identifiziert haben will. Dazu noch via Telefon …

Mann: „Ich habe sie im Garten gefunden. Ich will wissen, was das ist!“

Ui.

Pharmama: „Ich kann es ihnen nicht sagen. Es gibt eine Menge kleiner weisser Tabletten ….“

Und denke: und ehrlich, wenn Sie die im Garten gefunden haben – was kümmert Sie das? Werfen Sie sie weg! Sie wollen die nicht etwa schlucken, oder?

18 Kommentare zu „Tablette gefunden

  1. Vielleicht versuchte der Mann rauszubekommen, ob irgendwelche Familienmitglieder Drogen im Garten herumliegen lassen?

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  2. Hm, also vor allem, wenn ich weiß, dass sie nciht von mir sind, wüsste ich schon gerne als ersten Schritt, was für Medikamente bei mir im Garten liegen, um vielleicht im nächsten rauszubekommen, WARUM sie da liegen.

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    1. Und was hilft dir dabei zu wissen „warum“ wenn Du weisst, ob das jetzt Aspirin oder Torasem oder Tramadol sind?

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      1. Wenig. Mir hilft aber zu wissen, ob das etwas ist, was missbraucht werden kann und evtl. schwarz gehandelt wird. Dann ggf. auch einfach über die Aussage der Apotheke „Vielleicht bringen Sie das besser mal bei uns vorbei.“.
        Vielleicht hat er auch jugendliche Enkel. Da ist die Linie zwischen Aufdeckung von Missbrauch und einer Krankheit, die die Eltern vielleicht nicht an die Großeltern weitergeben wollen natürlich schmal. Trotzdem überwiegt da meiner Ansicht nach das Informationsinteresse an einem konkreten Tablettenfund über irgendwelche völlig hypothetischen Geschichten.
        Ich weiß ja nicht, ob wie der Garten des Herren liegt. (Grenzt vielleicht an einen Park? Oder es war im Vorgarten?)

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    1. möglich – nur hat er nichts von Haustier erwähnt – und Tabletten finde ich jetzt unideal für einen Garten. Etwas flüssiges …

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      1. Das würde zumindest erklären warum sie im Garten rumliegt. Könntest du als Apothekerin eigentlich irgendeine Analyse machen, was für eine Tablette das ist wenn du sie hast? Oder kann man das nicht mehr feststellen?

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          1. Also wir hatten da eine „überschaubare“ Liste von schlappen 100 Wirkstoffen, in denen wir nach den 7 oder 8 im Gemisch gestochert haben im fraglichen Semester…
            Bei obiger Tablette kann ja alles mögliche drin sein – vielleicht ist es auch eine Düngemittel-Tablette für Orchideen?!

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  3. Warum schluckt er sie nicht?

    Eine ganze Reihe angehende Pathologen und Toxikologen wären froh um Anschauungsmaterial…

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  4. Bevor ich den älteren Mann vorab verteufeln würde, würde ich ihm als Apotheker anbieten, dass er die Tablette doch einfach mal in der Apotheke vorbeibringen solle. Anschließend würde ich das Ding mit der Feinwaage wiegen und mit einer Schieblehre vermessen und auf http://www.gelbe-liste.de/gelb… die entsprechenden Daten eingeben (DocCheck-Passwort notwendig; dieses bekommen nur Heilberufler).
    Je nach Ergebnis kann man ja immer noch entscheiden, was man dem älteren Herrn erzählt.

    Ich erinnere mich da selbst an die aufgeregte Mutter eines ca. 14jährigen Mädels, die mir da mal eine „Tablette“ vorbeigebracht hat, die sie bei ihrer Tochter gefunden hatte. Sie hatte den Verdacht, dass ihre Tochter vielleicht Drogen nehmen könnte. Das Dragée (SIC!) lies sich über die IDENTA ganz zweifelsfrei als „die Pille“ identifizieren. Der Mutter hatte ich die Auskunft gegeben, dass es sich definitiv nicht um Ecstasy oder eine andere illegale Droge handeln würde, darauf habe sie mein Wort. Falls sie wissen möchte, um was es sich handelt, war mein Tipp, die Tochter doch einfach persönlich darauf anzusprechen. Ich halte das für den diplomatischen Mittelweg.

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    1. Absolut korrekt das mit dem vorbeibringen und messen und nachschauen – aber er fand das dann zu viel Aufwand. Ob ich ihm nicht gleich sagen könne, um was es sich handelt? :-)
      Ausgezeichnete Reaktion mit dem Pillchen :-)

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  5. So etwas ist mir auch einmal passiert: beim Blumengießen im Zimmer meines erwachsenen Sohnes passierte ein Malheur. Beim Aufwischen fand ich eine hellblaue Tablette, die im Bücherregal eingeklemmt war. Mir wurde ganz schlecht. Natürlich fielen mir sofort Situationen ein, wo mein Sohn eigenartig reagiert, zu viel oder zu wenig geschlafen hatte, mal rote Augen in der Früh… Dass er wahnsinnig viel lernt und vor Prüfungen immer schon nervös war spielte keine Rolle. Den ganzen Tag rang ich mit mir, bis ich ihn anrief und ihm von meinem Fund erzählte. Seine Reaktion: „keine Ahnung, kann nichts Schlimmes sein. Schlucks halt und erzähl mir wie es war“ Habe ich natürlich nicht gemacht!
    Als er am Wochenende heim kam, haben wir das böse Stück gemeinsam zertrümmert und „analysiert“. Es war ein uraltes Smarty, das schon an Leuchtkraft eingebüßt hatte, aber es roch noch nach Schokolade.
    Hab ich mich gefreut, auch wenn er ein bisschen grummelig war, dass ich ihm misstraut hatte….
    Gabi

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