Kein Antikörpertest empfohlen bei …

Willkommen im neuen Jahr. Wir machen weiter, wo wir aufgehört haben: bei (steil) steigenden Infektions-Zahlen wegen Omicron. Wie viele das aktuell sind, wissen wir nicht, weil über die Festtage kaum getestet wird und wenn die Daten nicht weitergegeben. Unser BAG ist auch in die Kurzferien. Ausser einer Verkürzung der Quarantänezeit von 10 auf 7 Tage (damit die Arbeitnehmer wieder rascher weiter machen können – wichtig grad vor allem im Gesundheitssystem) gab es auch keine Änderungen oder gar neuen Massnahmen.

Am 31.12. habe ich noch gearbeitet – am Montag 3.1. ging es weiter. Eigentlich finde ich, wir haben erstaunlich wenig Selbsttests verkauft (ja, wir haben wieder welche), aber heute geht es ja weiter mit den Antikörpertests. Der Aufwand, den die für die Apotheke bedeuten, rentiert nicht wirklich. In letzter Zeit mussten wir auch ein paar Testwillige ablehnen.

Gründe für die Ablehnung:

  • akute Symptome. Nicht nur weil zu früh für den Nachweis von Antikörpern (falls es Covid ist) – mit Beschwerden wie Husten, Fieber, Schnupfen, Gliederschmerzen und ähnlichem sollten Sie nicht hierher kommen (falls es Covid ist!)!
  • mögliche Ansteckung zu wenig lange her: Wenn die mögliche Covid-Infektion erst sehr kürzlich war (weniger als 30 Tage her) dann warten Sie noch ein bisschen. Der Körper braucht Zeit zum produzieren der Antikörper.
  • Quarantäne. Wenn Sie in Quarantäne sein sollten (da Kontaktperson), dann bitte bleiben Sie in Quarantäne. Der Test kann verschoben werden. Wenn Sie trotzdem kommen gefährden Sie mich (und alle unterwegs).
  • keine Maske an. Ehrlich? Jetzt noch? Aber das ist meine Apotheke und unsere Vorschriften sind klar: es gilt Maskenpflicht in Innenräumen (allgemein) und wenn ich in einem nicht so voluminösen, nicht so gut belüfteten Beratungsraum während mindestens 15 Minuten mit Ihnen sitze, dann bestehe ich auf Maske. Wenn das ihnen gar nicht geht, dann werde ich auch gar nicht testen.
  • Kinder, speziell kleine Kinder. In den Apotheken wird offiziell ab 16 Jahren auf Antikörper getestet. Jüngere sind zwar nicht verboten … offizell kann da nur der Kanton Vorgaben machen, aber unter 12 Jahren finde ich es nicht empfehlenswert. Das war die Überraschung, als bei einem Doppeltermin die Eltern mit zwei Kindern (2 Jahre und 6 Jahre) aufgetaucht sind und die getestet haben wollten. So kleine will ich nicht testen / stechen, die wissen ja gar nicht wofür, dann macht das (etwas) weh und dann haben sie eine lebenslangen Aversion gegenüber weissen Kitteln und/oder Apotheken. Und wofür? Nur für das Interesse der Eltern ob sie schon Covid hatten? Oder spekulieren sie auf das Zertifikat, das dann nur 90 Tage gültig ist und dann wiederholt werden muss? Oder weil Kinder, die genesen sind aktuell nicht geimpft werden? (unter 5 Jahren sowieso nicht). Dann … als unter 12 jährige müssten sie offiziell immer noch keine Masken tragen, aber für die Situation in der Apotheke gilt: ohne Maske teste ich nicht (siehe oben) – übertragen können nämlich Kinder das Virus gleich wie Erwachsene.
    Als Lösung: es gibt Labors die auch Kinder testen … aber grundsätzlich würde ich den nächsten mit dem Wunsch dafür zum Kinderarzt schicken.

Keine Ablehnung, aber vielleicht ein „Cave“: das Zertifikat, das man mit einem positiven Antikörpertest bekommt, gilt für den 2G Nachweis. Das bedeutet, man gilt als „Genesen“ und kommt in die entsprechenden Lokalitäten. Es gilt nicht als „Testzertifikat“ für den 2G+ Nachweis. Dort muss man weiterhin zusätzlich einen Test haben für einen Zutritt. Zum Beispiel in Clubs und Bars oder auch beim Schwimmtraining – wo keine Maske getragen werden kann. Der Grund ist, dass mit dem Antikörpertest nicht gezeigt werden kann, ob die Infektion weniger als 4 Monate her ist. Die Infektion muss mit PCR Test nachgewiesen werden – also geht (rechtzeitig) bei Symptomen testen!

Ich gehe übrigens morgen Boostern, zusammen mit Familie. (Danke Flo!) – danach bin ich auch selber wieder offiziell 2G+ tauglich. Ein 2G+ Zertifikat erhalten nämlich auch Personen, deren Impfung oder Covid-Erkrankung weniger als vier Monate zurück liegen.

Antikörpertest / Genesenenzertifikat Updates

4 Wochen Antikörpertests für das „Schweizer Genesenen Zertifikat“. Wie zu erwarten hat das Angebot des Bundes, dass auf einen positiven Antikörpertest in der Schweiz ein Genesenenzertifikat* ausgestellt werden kann (*Kleingedrucktes: für 3 Monate, nur in der Schweiz gültig) für eine riesige Nachfrage in der Apotheke gesorgt. An die 150 Tests haben wir gestemmt – neben dem normalen Apothekenbetrieb (dem neuen „normal“) und den parallel dazu noch laufenden Grippeimpfungen und FSME-Impfungen. Es ist anstrengend.

Was für Leute zieht das Testangebot an?

Es zieht viele an, die wir noch nie in der Apotheke gesehen haben. Die meisten ungeimpft und in der Hoffnung, so einfach zu einem Ausweg aus „2G“ zu kommen – auch wenn sie den selber bezahlen müssen (und es kein Schutz vor einer weiteren Infektion mit dem Corinavirus ist). Ein paar machen das wirklich nur „auf Verdacht“, andere, weil sie ziemlich sicher sind, zum Beispiel da der Partner das hatte und sie zwar vielleicht mit in Quarantäne waren, aber nicht PCR testen gegangen sind, trotz Symptomen.

Ich frage neben den Vorabklärungen zum Test gelegentlich, weshalb sie den Antikörper-Test machen und ob sie eine Ahnung haben, wie lange eine mögliche Infektion her ist – unter anderem auch, weil ich sie darauf aufmerksam machen will, dass die Antikörper nach einer Infektion abnehmen. Bis 5 Monate danach kann eine Infektion so in 99% der Fälle nachgewiesen werden. Danach nehmen die Antikörper ab. Leute, die also zu Beginn der Pandemie (bei uns im März 2020) infiziert waren, bekommen also kaum ein Zertifikat. Hatte man es nur leicht, ist die Antikörper-Bildung auch nicht so hoch und hält nicht so lange. Also kann es gut möglich sein, dass der Patient vor ein paar Monaten einen AK-Test gemacht hat, der damals noch positiv war, es jetzt aber nicht mehr ist.

Ausser dem Wunsch nach einem Zertifikat gibt es noch weitere Gründe für den Antikörpertest. Da war die Frau, die im Ausland gegen Covid geimpft wurde. 3 x sogar – allerdings mit einem in der Schweiz nicht zugelassenen Impfstoff (Sputnik), weshalb sie keinen Status als Geimpft hat – und so zumindest ein Genesenenzertifikat bekommt. Antikörper dürften sich ziemlich sicher nachweisen lassen.

Ein paar Erkenntnisse aus dem Prozess:

Ich nehme im Normalfall keinen Einblick in die Testresultate der Patienten. Wir nehmen in der Apotheke das Blut ab, nehmen die Patientendaten auf, schicken Daten und Probe ins Labor und die Patienten bekommen dann das Resultat. Bei Fragen kann ich Einblick nehmen beim Labor – aber nur, wenn der Patient uns bei der Datenaufnahme dazu die Einwilligung gegeben hat (Dokumentiert mit Kreuzchen am richtigen Ort und Unterschrift). Inzwischen rate ich den Patienten dazu, das Kreuz dort auch wirklich zu machen, denn ein paar Nachfragen hatten wir schon – und bei manchen musste ich dann sagen, dass sie das mit dem Labor selber klären müssen, denn ich komme nicht in ihre Unterlagen rein.

Zwischen Blutentnahme und Testergebnis dauert es (maximal) 4 Tage, bis das Ergebnis kommt. Das kommunizieren wir so. Weder ich noch Patient kann das forcieren. Trotzdem rufen einige Leute am 3. Tag an und fragen, weshalb das Resultat noch nicht da ist. Das Labor ist wirklich zuverlässig und die Resultate meist wenige Stunden nach Eingang da. Nur 3 Fälle, wo das nicht der Fall war: Einmal war die email-Adresse falsch angegeben; ein Teströhrchen ist unterwegs trotz aller Vorsicht ausgelaufen und es war nicht mehr genug Blut drin zum testen; und bei einem Patienten hat die Verknüpfung von Probe mit den Patientendaten nicht geklappt, da war zwar ein Resultat vorhanden, aber es konnte niemandem zugeordnet werden. All das liess sich lösen (einmal mit einer erneuten Blutentnahme) und die Patienten haben ihr Resultat bekommen.

Aber die meisten Rückfragen deswegen haben wir von Leuten, die mit dem Testergebnis nicht zufrieden sind. Meist, weil der Test negativ ausgefallen ist. Nachdem anfangs noch nicht klar war ab welchem Testergebnis das Zertifikat ausgestellt wird – da war es einfach von der Genauigkeit des Labors abhängig, ab wann die Antikörper nachweisen konnten – heisst es inzwischen, dass Resultate ab 1 BAU/ml (Binding Antibody Unit pro Milliliter) als positiv gelten und ein Zertifikat geben. Die Nachweisgrenze liegt bei 0.4 respektive 0.8 BAU/ml. Das ist enorm niedrig. Es handelt sich dabei um die Gesamt-Antikörper, nicht nur um die „neutralisierenden Antikörper“ (NAb).

Was es für einen Antikörpertiter bräuchte für einen Impfschutz oder für den Schutz vor einer Reinfektion ist zurzeit noch nicht definiert. Nach der Studie hier „betrug die Schutzwirkung bei 13-141 BAU/ml nur 12%, aber 89,3% bei 141-1700 BAU/ml und 100% über 1700 BAU/ml.“ Von daher finde ich ein Zertifikat, das praktisch beim Entdecken von Antikörpern ausgestellt wird wirklich als Geschenk der Politik an die Impfunwilligen. Es ist wirklich KEIN Garant, dass sich die Leute nicht gleich wieder mit Covid anstecken können!

So sieht das Testergebnis des Labors aus (Beispiel). Das ist meines, ich habe einen Abklärungstest machen lassen (da ich ja geimpft bin):

Falls ich noch Zweifel an der Covid-Infektion gehabt hätte (zum Beispiel, dass der Selbsttest falsch positiv war), ist das jetzt der Beweis.

SARS-CoV-2-S1-RDB-AK = Antikörper gegen das Spike Protein (in der Hülle) des Coronavirus. Die Antikörper werden nach Impfung UND nach Infektion gebildet. Ergebnis über 250 BAU/ml, also deutlich positiv. Es wäre interessant zu wissen, WIE hoch, aber da wir keine Aussage machen können und dürfen, ab wann noch ein Schutz vorhanden ist, es wieder eine neue Variante gibt und wir sowieso weiter aufpassen müssen … ist das akademisch.

SARS-CoV-2-N-AK = Antikörper gegen das Nukleosid-Protein (im Inneren des Virus). Diese Antikörper werden nur nach einer Infektion gebildet (Bei der Impfung wird ja nur die „Information“ für die Spike Proteine übermittelt). Hier ist mein Nachweis der Infektion.

Nervpunkte

Eine der Anfragen, die wir hatten, war nach einem negativen Test, bei welchem der Patient unbedingt einen Abklärungstest wollte, obwohl er nicht geimpft war. Auf seinem Testresultat ist nur der obere Test (S-AK) abgebildet, mit einem Ergebnis von unter 0.4 BAU/ml. Der Patient wollte genau wissen, wie hoch (oder besser niedrig?) das Ergebnis jetzt genau sei. Mehr als „zwischen 0.0 und 0.4 und damit nicht nachweisbar“ konnte ich ihm auch nicht sagen. Und ehrlich: WOZU???
Ausserdem wollte er wissen, weshalb da kein Ergebnis für die N-AK auf dem Test sei – immerhin habe er mehr bezahlt für den Abklärungstest. Ja – wenn gar keine Antikörper gegen das Spike-Protein nachgewiesen werden können … dann macht man auch den zweiten Test nicht mehr auf die Nukleosid-Antikörper, weil man auch da NICHTS FINDEN WIRD.

Ansonsten haben mich nur diejenigen geärgert, die es nicht schaffen, mit einer anständigen Maske zum Test zu kommen. Nasenpimmel allenthalben, wirklich dreckige Stoffmasken und mindestens einer, dem ich zwei Mal sagen musste, dass er hier im Beratungsraum, wo wir den Test machen unbedingt seine Maske anhaben muss, da ich sonst den Test nicht mache. Das ist ein kleiner, nicht gut belüfteter Raum. Meine Maske schützt ihn und seine schützt mich – deshalb: anziehen! Oder …!

Interessant auch, dass wir schon ein paar hatten, die Angst vor Nadeln oder Blut haben. Falls das der Fall ist: bitte gerne vorher sagen! Wir machen das sowieso im Sitzen, aber man kann das auch machen mit komplett geschlossenen Augen der getesteten Person. Wir nehmen uns auch gerne mehr Zeit für diejenigen … besser aber, man weiss das vorher, als dass sie unerwartet beim Pieksen „abliegen“.

Wir machen die Antikörpertests ausschliesslich auf Termin – das funktioniert wunderbar, mit Terminvergabe im Internet (oder halt bei uns via Telefon, dann tragen wir es dort ein). Die Patienten geben die Telefonnummer an und werden benachrichtigt beim Buchen und kurz vor dem Termin selber. Wir nehmen keine, die einfach in der Apotheke einlaufen und wir rechnen dazwischen genug Zeit ein. Wenn wir nur das machen würden, könnten wir 4 x so viele Tests machen, aber … eben, wir haben noch mehr als genug anderes zu erledigen. Anderes, was zu unseren Hauptaufgaben zählt. Von daher kratzt es mich nicht, wenn ein Termin abgesagt wird (dann wird er für andere frei) oder selbst wenn jemand einfach nicht kommt. Und wenn jemand mehr als 15 Minuten zu spät zum verabredeten Termin kommt – dann heisst es: bitte neu anmelden. Oder ohne Termin zum Labor gehen, das ohne Voranmeldung testet. Da steht man momentan halt einfach mehrere Stunden an.
Interessant finde ich bei den Abmeldungen immer die Begründung. „Früherer Termin gefunden“, „konnte woanders testen“, „bin in Quarantäne“ (Danke, dass sie nicht kommen), „war impfen“ (Bester Grund ever!) und „schlechte Bewertung durch den Kollegen“ (da war wohl jemand mit dem Testergebnis nicht zufrieden?)

Diese Woche in der Apotheke

Die Woche in der Apotheke war geprägt von Corona (nicht dem Bier).

Seit dem 16. November kann man bei positivem Antikörpertest ein Genesenen-Zertifikat erhalten (kleingedruckt: *gültig für 3 Monate, nur in der Schweiz). Wir bieten die AK-Tests ja seit März (April?) diesen Jahres an, aber *jetzt* sind wir ausgebucht. Wir machen im Halbstundentakt Tests – ohne Mithilfe im Vorbereiten durch die Pharmaassistentinnen, die eine Ausbildung dafür gemacht haben (und vor allem Donna, die entdeckt hat, dass sie Freude am Blutentnehmen hat), wäre das kaum machbar. Auch so bleibt vieles anderes im Hintergrund momentan liegen. Da es kalt draussen ist und wir Blut aus der Fingerbeere verwenden, wärmen wir die Hände vor. Handwärmer (die Klickdinger) eignen sich dafür, das Problem ist das regenerieren: wir haben keine Kochplatte in der Apotheke und in der Mikrowelle geht es nicht. Also mit dem Wasserkocher. Oder man nimmt gleich das Wasser in einer Schüssel zum Hände drin baden. Dank Thermoskanne muss ich ach nicht jedesmal wieder Wasser erhitzen vorher.
Es ist übrigens sehr interessant, welche Leute das Angebot anzieht. Ungeimpfte hauptsächlich (natürlich). Bisher hatte ich eine (1), die geimpft war und nicht ein Zertifikat wollte, sondern nur „mal sehen, wie hoch ihre Antikörper noch sind nach der Impfung“. Das zeigt es zwar an (das heisst, es gibt ein Ergebnis nicht nur pos/neg sondern auch wie hoch die AK sind, allerdings kann man daraus (leider) nicht zwingend auf den Impfschutz schliessen.
Als neues Angebot gibt es (natürlich) Reibereien. So hat die Stelle im Bund, die für die Ausstellung der Zertifikate verantwortlich ist ein Problem, weshalb die Zertifikate vorläufig nicht ausgestellt werden konnten. Das hat sich Freitag dann erledigt.
Dafür gibt es für Montag schon die nächste Änderung: Leute, die nur ihren Antikörpertiter nach Impfung kontrollieren wollen, sollen kein (Genesenen)Zertifikat (mehr) ausgestellt bekommen.

Genervt hat mich das Werbe-Email meines ehemaligen Chefs der Apotheke – er hatte schon immer Schwurbel-Tendenzen, gehört zu einer Sekte, macht auf Nahrungsergänzungsmittel und arbeitet mittlerweile voll damit im Eigenvertrieb und nicht mehr in der Offizin. Wir bekommen seine Werbemails und seit Covid ist er leider endgültig abgedriftet. Schon vor ein paar Monaten hat er in einem seiner mails neben Werbung von „Badeperlen mit Lithium“ (zum einnehmen!) und Immunsystemboosterpacks für ein paar hundert Franken gegen Covid, den Leuten geraten Ivermectin per mail aus Indien kommen zu lassen (darüber nachher mehr). Im neusten Werbemail beschreibt er nun die Antikörpertests als Möglichkeit, dem „Impfzwang“ zu entgehen. Wir haben keinen Impfzwang. … langsam muss ich sagen „leider“.

Ivermectin wird auch in der Schweiz zum Thema. Das Mittel gegen Parasiten wird in gewissen Kreisen als Wundermittel gegen Covid gepuscht, das nur deshalb von der Pharmaindustrie nicht eingesetzt wird, weil man damit kein Geld verdienen kann (gibt es schon lange, da ist der Patentschutz abgelaufen). In Indien hätten sie damit gute Erfahrungen gemacht (die Zahlen damit stammen allerdings aus vor-der-Welle-dort-Zeiten). Das Mittel wurde in der Zwischenzeit aber tatsächlich auf die Wirksamkeit gegen Covid überprüft, eine Nutzen-Risiko-Abschätzung gemacht und hat keine Empfehlung dafür erhalten (man könnte auch sagen, es ist wirkungslos). Deshalb wird es dafür auch nicht eingesetzt in Spitälern oder verschrieben von Ärzten. Gegen Würmer (bei Tieren) und starke Krätze (beim Menschen) wird es weiterhin eingesetzt … vorausgesetzt, es ist noch erhältlich. In den USA und jetzt auch Europa (Österreich) ist es oft ausverkauft und manche sind dazu übergegangen, dass es nur noch an Leute mit Foto von sich und Tier (Pferd meist) abgegeben wird.

Deshalb bin ich auch etwas irritiert, als ich dieses Rezept erhalte:

Das ist für Mittel mit Ivermectin, „grosse Packung“ ist jetzt nicht wirklich definiert (und hört sich für mich nach Wunschrezept an) und die Dosierung ist … nicht das, was ein Arzt schreiben würde, wenn es wirklich gegen Krätze eingesetzt werden soll. Das Rezept ist ausserdem ein paar Wochen alt.
Ich informiere den Patienten, dass ich das Mittel aus dem Ausland besorgen muss – in der Schweiz sind keine Tabletten mit Ivermectin im Handel. Dass das ein paar Tage dauern wird (kein Problem, meint er, das sei auch nur für den „Fall“). Dass er das selber wird zahlen müssen (leichtes Gegrummel: „Aber ich habe ein Rezept!). Ja, der Arzt *kann* das auf ein Rezept schreiben, das heisst nicht, dass die Krankenkasse das bezahlt … noch dass sie es zahlen sollte. Ausländisches Medikament und Off-label-use.
Dass er das wirklich gegen Covid nehmen will, weiss ich, weil ich ihn gefragt habe: „Sie wissen aber, dass das nicht wirkt bei Covid?“ – Darauf er: „Das sagen Sie!“ Ich: „Ja, ich und die Wissenschaftler, die das angeschaut haben.“
Ich kläre ab. Es ist erhältlich – eine Packung mit 8 Tabletten kostet ihn etwa 150 Franken. 3 Packungen sind aufgeschrieben. Nein, billig ist anders.
Da will er das Rezept wieder … er versucht es selber in Deutschland einzulösen.

Samstag hatten wir noch ein „Highlight“ – vielleicht sollte ich sagen „Lowlight“ aber das Wort gibt es glaub‘ nicht. Die Frau steuert in der Apotheke direkt den Drogistenlehrling an und fragt ihn: „Impfen sie hier gegen Grippe?“
Er: „Ja.“
Sie: „Draussen ist ein Obdachloser, würden sie ihn gratis impfen?“
Er (nachdem er mich angefragt und ich ihm negativen Bescheid gegeben habe): „Nein, zumindest der Impfstoff müsste bezahlt werden.“
Fängt sie an laut zu werden: „Aber dem Mann gehts schlecht! Er ist absolut krank … Sie sind Schuld, wenn er jetzt deswegen stirbt!“

Umm, Nein. Erstens Mal: Ich darf niemanden impfen, der nicht „gesund“ ist. Ich impfe niemanden, der sich am Impftag schlecht fühlt. Eine Grippeimpfung (überhaupt so ziemlich alle Impfungen) ist keine Krankheitsbehandlung, sondern eine Prophylaxe, eine Vorbeugung.
Sie hat tatsächlich nach der Grippeimpfung gefragt (gegen Covid impfen wir bei uns nicht) und sie hat nicht angeboten die etwa 20 Franken selber zu bezahlen oder etwas anderes zu nehmen – für was immer „krank“ er sein sollte.
Der Lehrling hat ihr dann angeboten, wenn es dem Mann so schlecht geht, einen Krankenwagen zu holen. Wollte sie natürlich auch nicht, noch ihn an eine Stelle bringen, die ihm vielleicht helfen könnte.

Leute gibt’s. Viele uninformierte und Fake news aufliegenden Leute.

Antikörpertests – Update

Weil seit dem Bundesratsbeschluss am 3.11. (dass auch mit einem positiven Antikörpertest Zertifikate ausgestellt werden können) bei uns in der Apotheke die Anmeldungen für die Antikörpertests für Covid grad exponentiell ansteigen: hier ein Update zu den Antikörpertests und was sie bringen.

Wer soll / kann einen Antikörpertest Coronavirus machen? Der Test ist für alle Personen geeignet, die wissen möchten, ob sie sich in den letzten Monaten mit dem neuen Coronavirus (Sars-CoV-2) angesteckt haben und nun Antikörper gebildet haben. pharmaSuisse empfiehlt die Durchführung ab einem Alter von 16 Jahren. Gerade wer typische Krankheitssymptome bemerkt hat oder in Kontakt mit einer infizierten Person stand, erhält bei einem positivem Resultat Gewissheit, ob eine Ansteckung stattgefunden hat und Antikörper gegen das Coronavirus gebildet wurden.

Wer erhält ein Zertifikat – und was bringt es? Bei einem positivem Befund wird ab dem 16.11.21 ein Zertifikat ausgestellt, welches ab Testdatum 90 Tage gültig sein wird, dies aber nur in der Schweiz. Es kommen hierfür nur Tests in Frage, die ab dem 16.11. gemacht werden. Zertifikate werden nicht rückwirkend ausgestellt. Nach 90 Tagen (bzw. bei Bedarf jederzeit) kann ein neuer Test gemacht werden. Das Zertifikat kann direkt in die Covid-Cert-App geladen werden (falls vorhanden) und man bekommt einen Nachweis zum Ausdrucken per mail. Das Zertifikat kann zum Nachweis, dass man Genesen ist verwendet werden.

Wann kann man den Antikörpertest Coronaviurs machen? Der Test kann frühestens 3 Wochen nach Auftreten von akuten Symptomen gemäss BAG-Beprobungskriterien oder 30 Tage nach Kontakt mit einer infizierten Person durchgeführt werden.

Wann kann man den Antikörpertest nicht machen? Wenn man akut Symptome hat! Oder es zu wenig lange her ist seit einer möglichen Infektion. Auch zu überlegen: Wenn es (viel) länger als 6 Monate her ist kann es sein, dass der Test nicht mehr angibt.

Was weist der Antikörpertest Coronavirus nach? Ziel ist eine aussagekräftigere Testung, auch bei Personen ohne typische Covid-19-Symptome (niedrige Vortestwahrscheinlichkeit). Er beinhaltet folgende Schritte mit dem Kapillarblut: Schritt 1: Bestimmung der Gesamtimmunglobuline gegen das Nucleocapsid-Protein (Elecsys®, ECLIA-Test). Schritt 2 (bei positivem oder unklarem Resultat): Bestimmung selektiver Antikörper gegen das Spike-Protein (Euroimmun, ELISA-Test); zuerst Test auf IgG, falls negativ Test auf IgA (IgG kann negativ sein, obwohl eine IgA-Immunantwort nachweisbar ist). Also mit weniger Fachausdrücken: Man testet erst allgemein ob Antikörper auf ein Kapselprotein das das Coronavirus hat vorhanden sind. Falls das so ist (oder das Resultat unklar ist), werden spezifische Antikörper gegen das Spike-Protein der Virushülle mittels noch genauerem Test gesucht, erst die IgG (langanhaltende) und falls die negativ sind auch noch auf igA. Das Ergebnis ist zu 99% zuverlässig! Inzwischen kann man auch unterscheiden, ob die Antikörper auf die Impfung oder auf die Infektion gebildet wurden.

Was bedeutet ein positives oder negatives Resultat? Ein positives Resultat eines Antikörpertests Coronavirus bedeutet, dass in der Vergangenheit eine Infektion mit SARS-CoV-2 stattgefunden hat und das Immunsystem spezifische Antikörper dagegen gebildet hat, die im Blut gemessen werden können. Ein negatives Resultat bedeutet nicht unbedingt, dass kein Kontakt mit dem Virus stattgefunden hat. Besonders bei Ansteckungen ohne Symptome sind oftmals bereits nach wenigen Monaten keine Antikörper mehr nachweisbar. Weitere Informationen zu den Resultaten findet man im «Informationsblatt für Kunden». In beiden Fällen ist eine künftige Ansteckung nicht ausgeschlossen und die Schutzmassnahmen wie z.B. Händehygiene und Abstand halten müssen unbedingt weiterhin befolgt werden.

Wie lange nach einer vermuteten Infektion oder Kontakt mit positiver Person macht der Test Sinn? Angegeben wird nur ein Minimalabstand nach vermuteter Infektion, aber sonst wird keine konkrete Zeitphase angegeben, weil das wissenschaftlich noch nicht geklärt ist. Man rechnet momentan mit etwa 3-5 Monaten, wobei gewisse Studien auch eine längere Nachweisfrist belegen konnten. Aber wenn man (wie bei mir) vor über 6 Monaten eine Phase hatte, wo ein PCR Test in der Zeit negativ gewesen ist, macht der Test wenig Sinn.

Was kostet der Test? Oder gibt es den auch gratis? Auch weiterhin wird der Antikörpertest von der Krankenkasse nicht übernommen. Die Kosten trägt die getestete Person selber. Der Bestätigungstest (Kontrolle ob Antikörper vorhanden, egal ob auf Impfung oder auf durchgemachte Krankheit) kostet 81 Franken. Inklusive Ausstellung des Zertifikates. Ein Abklärungstest (der unterscheidet ob Antikörper gebildet wurden auf die Impfung oder die Krankheit) kostet 89 Franken. Die Impfung gibt es übrigens gratis.

Wie geht der Test in der Apotheke? Testende Apotheken in der Schweiz finden sich auf der Seite https://www.ihre-apotheke.ch/de/2113/Corona-Tests.htm. Achtung: Unbedingt den richtigen Test aussuchen: Die Antikörpertests (auf der Seite sind alle aufgeführt). Für die Antikörpertests braucht es meist keine Voranmeldung. Gegen Wochenende sind sie eher schlecht machbar (wegen dem nötigen zeitnahen Postversand der Proben). Im Beratungsraum wird erst ein Triagefragebogen ausgefüllt und der Patient informiert. Es braucht die Krankenkassenkarte (zum Nachweis der Identität und eingeben in die Verbindungsapp zum Labor) und ein Smartphone (um den Bestätigungscode des Labors per SMS zu empfangen). Die Personendaten werden aufgenommen – mit der email an die das Resultat geschickt wird. Die Blutentnahme erfolgt am Finger. Für den Test braucht es 250 microliter, was etwa 5-10 Tropfen Blut entspricht. Inzwischen kann ich das mit einmal stechen, aber das ist schon einiges mehr als ein Blutzuckertest benötigt. Das Probenröhrchen wird mit den Patientendaten gekoppelt. In der Apotheke wird der Test bezahlt. Das Proberöhrchen wird bis zum Versand im Kühlschrank gelagert. Etwa 4 Tage nach dem Test erhält man das Ergebnis via E-Mail mit einem Link auf ein gesichertes Internetportal. Darauf ist das Resultat während 30 Tagen via personalisiertem Link und Freischaltcode per SMS einsehbar. Die Apotheke hat übrigens keine Einsicht auf das Ergebnis – ausser die Testperson gibt das ausdrücklich für sie frei. Deshalb weiss ich auch bei denen, die wir getestet haben nicht, wie das Ergebnis war.

Das Zertifikat nach einem Antikörper-Test ist ein Entgegenkommen an die (noch) nicht Geimpften. Bisher galt man nur als „Genesen“ wenn man einen positiven PCR Test vorweisen konnte. Alle, die nur einen Antigentest oder gar Selbst-Test hatten können sich den Status nun offiziell machen. Wenn man nun aber durch ein negatives Testresultat enttäuscht wird, sollte dies doch auch ein Argument für eine Covid-Impfung sein.

Ganz wichtig: Aufgrund eines positiven Antikörpertests kann keine Aussage über Schutzdauer und Immunität gemacht werden! Hier spielen zuviele Faktoren eine Rolle, dass weder Behörden noch Wissenschaft Aussagen hierzu machen können/wollen. So wurde seitens BAG auch verzichtet, einen bestimmten Antikörpertiter als Cut-off für ein Zertifikat zu definieren. Der Antikörpertest ist explizit nicht dazu vorgesehen, einen Entscheid für oder gegen eine Auffrischimpfung zu beeinflussen. Hierzu sollen einzig die Empfehlungen des BAG und der EKIF beigezogen werden.

Antikörpertest auf Covid aus der Apotheke

Die 20 Minuten hat vor ein paar Tagen getitelt: „Millionen sind schon genesen: Politik will mit gratis Antikörper-Tests schneller lockern“ … und ich finde das, naja, nicht ganz treffend. Man vermutet zwar, dass schon einige mehr Covid durchgemacht haben, als bekannt ist, aber die im Artikel angegebene Zahl von 1/3 der Bevölkerung empfinde ich als zu hoch. Dann schreiben sie, dass laut BAG „möglich ist, dass diese Tests Antikörper anzeigen, obwohl keine vorhanden sind. Die getesteten Personen wiegen sich dann in falscher Sicherheit.“ und dass die Politik (wie die SVP) darauf drängt, dass Antikörpertests mehr (und gratis) eingesetzt werden, damit schneller Lockerungen möglich sind. Darin ist einiges nicht ganz zutreffend.

Als Apotheke, die Anktikörpertests auf Covid anbietet, möchte ich hier einen Überblick über die aktuelle Situation mit den Antikörpertetst geben.

Wer soll / kann einene Antikörpertest Coronavirus machen? Der Test ist für alle Personen geeignet, die wissen möchten, ob sie sich in den letzten Monaten mit dem neuen Coronavirus (Sars-CoV-2) angesteckt haben und nun Antikörper gebildet haben. pharmaSuisse empfiehlt die Durchführung ab einem Alter von 16 Jahren. Gerade wer typische Krankheitssymptome bemerkt hat oder in Kontakt mit einer infizierten Person stand, erhält bei einem positivem Resultat Gewissheit, ob eine Ansteckung stattgefunden hat und Antikörper gegen das Coronavirus gebildet wurden.

Wann kann man den Antikörpertest Coronaviurs machen? Der Test kann frühestens 3 Wochen nach Auftreten von akuten Symptomen gemäss BAG-Beprobungskriterien oder 30 Tage nach Kontakt mit einer infizierten Person durchgeführt werden.

Wann kann man den Antikörpertest nicht machen? Wenn man akut Symptome hat! Oder es zu wenig lange her ist seit einer möglichen Infektion.

Weshalb ein Antikörpertest in der Apotheke? Es werden im Internet Testkits angeboten, wo die Blutentnahme durch einen selber zu Hause erfolgt und das Blut dann an ein Labor eingeschickt wird. Das Ergebnis bekommt man 7-10 Tage danach. Beim Antikörpertest in der Apotheke erfolgt die Blutentnahme durch eine Fachperson, der Versand gesichert und der Test in einem von Swissmedic bewilligten Labor in einem speziell entwickelten mehrstufigen Verfahren. Dies gewährleistet ein aussagekräftiges Ergebnis auch bei Personen ohne typische Covid-19-Symptome (niedrige Vortestwahrscheinlichkeit). Als Patient erhält man das Ergebnis schnell: nach etwa 4 Tagen direkt vom Labor. Zusätzlich zum Resultat (positiv/negativ) enthält der Befund eine Angabe der Wahrscheinlichkeit, mit der ein positives Resultat eine vergangene COVID-19-Infektion anzeigt resp. mit der nicht nachweisbare Antikörper eine solche ausschliessen. Die Datenverarbeitung erfolgt nach den Vorgaben der Gesetzgebung Elektronisches Patientendossier (EPDG) und den kantonalen Datenschutzgesetzen.

Was weist der Antikörpertest Coronavirus nach? Ziel ist eine aussagekräftigere Testung, auch bei Personen ohne typische Covid-19-Symptome (niedrige Vortestwahrscheinlichkeit). Er beinhaltet folgende Schritte mit dem Kapillarblut: Schritt 1: Bestimmung der Gesamtimmunglobuline gegen das Nucleocapsid-Protein (Elecsys®, ECLIA-Test). Schritt 2 (bei positivem oder unklarem Resultat): Bestimmung selektiver Antikörper gegen das Spike-Protein (Euroimmun, ELISA-Test); zuerst Test auf IgG, falls negativ Test auf IgA (IgG kann negativ sein, obwohl eine IgA-Immunantwort nachweisbar ist). Also mit weniger Fachausdrücken: Man testet erst allgemein ob Antikörper auf ein Kapselprotein das das Coronavirus hat vorhanden sind. Falls das so ist (oder das Resultat unklar ist), werden spezifische Antikörper gegen das Spike-Protein der Virushülle mittels noch genauerem Test gesucht, erst die IgG (langanhaltende) und falls die negativ sind auch noch auf igA. Das Ergebnis ist zu 99% zuverlässig! Testresultate können für die Statistik anonymisiert und gesammelt durchs Labor an das BAG gemeldet werden.

Was bedeutet ein positives oder negatives Resultat? Ein positives Resultat eines Antikörpertests Coronavirus bedeutet, dass in der Vergangenheit eine Infektion mit SARS-CoV-2 stattgefunden hat und das Immunsystem spezifische Antikörper dagegen gebildet hat, die im Blut gemessen werden können. Ein negatives Resultat bedeutet nicht unbedingt, dass kein Kontakt mit dem Virus stattgefunden hat. Besonders bei Ansteckungen ohne Symptome sind oftmals bereits nach wenigen Monaten keine Antikörper mehr nachweisbar. Weitere Informationen zu den Resultaten findet man im «Informationsblatt für Kunden». In beiden Fällen ist eine künftige Ansteckung nicht ausgeschlossen und die Schutzmassnahmen wie z.B. Händehygiene und Abstand halten müssen unbedingt weiterhin befolgt werden.

Kann man damit auch testen, ob die Impfung angeschlagen hat / genug Antikörper gebildet wurden? Der aktuelle Test macht das nicht. Die Antikörper auf die man testet, werden als Reaktion auf die Erkrankung gebildet – die Antikörper, die man als Reaktion auf die Impfung bildet sind anders. Der Test könnte in Zukunft aber adaptiert werden, dass er das auch anzeigen kann.

Wie lange nach einer vermuteten Infektion oder Kontakt mit positiver Person macht der Test Sinn? Angegeben wird nur ein Minimalabstand nach vermuteter Infektion, aber sonst wird keine konkrete Zeitphase angegeben, weil das wissenschaftlich noch nicht geklärt ist. Man rechnet momentan mit etwa 3-5 Monaten, wobei gewisse Studien auch eine längere Nachweisfrist belegen konnten. Aber wenn man (wie bei mir) vor über 6 Monaten so eine Phase hatte, wo ein PCR Test in der Zeit auch noch negativ gewesen war, macht der Test wenig Sinn.

Was kostet der Test? Oder gibt es den auch gratis? Da der Antikörpertest von der BAG als „falsche Sicherheit“ angesehen wird, wird er von der Krankenkasse nicht übernommen. Die Kosten trägt die getestete Person selber. Im Internet gibt es Angebote von um die 100 Franken pro Test, in den Apotheken kostet der Test um die 75 Franken.

Wie geht der Test in der Apotheke? Testende Apotheken in der Schweiz finden sich auf der Seite https://www.ihre-apotheke.ch/de/2113/Corona-Tests.htm. Achtung: Unbedingt den richtigen Test aussuchen: Die Antikörpertests (auf der Seite sind alle aufgeführt). Für die Antikörpertests braucht es meist keine Voranmeldung. Gegen Wochenende sind sie eher schlecht machbar (wegen dem nötigen zeitnahen Postversand der Proben). Im Beratungsraum wird erst ein Triagefragebogen ausgefüllt und der Patient informiert. Es braucht die Krankenkassenkarte (zum Nachweis der Identität und eingeben in die Verbindungsapp zum Labor) und ein Smartphone (um den Bestätigungscode des Labors per SMS zu empfangen). Die Personendaten werden aufgenommen – mit der email an die das Resultat geschickt wird. Die Blutentnahme erfolgt am Finger. Für den Test braucht es 250 microliter, was etwa 5-10 Tropfen Blut entspricht. Inzwischen kann ich das mit einmal stechen, aber das ist schon einiges mehr als ein Blutzuckertest benötigt. Das Probenröhrchen wird mit den Patientendaten gekoppelt. In der Apotheke wird der Test bezahlt. Das Proberöhrchen wird bis zum Versand im Kühlschrank gelagert. Etwa 4 Tage nach dem Test erhält man das Ergebnis via E-Mail mit einem Link auf ein gesichertes Internetportal. Darauf ist das Resultat während 30 Tagen via personalisiertem Link und Freischaltcode per SMS einsehbar. Die Apotheke hat übrigens keine Einsicht auf das Ergebnis – ausser die Testperson gibt das ausdrücklich für sie frei. Deshalb weiss ich auch bei denen, die wir getestet haben nicht, wie das Ergebnis war – und offenbar wurden auch alle Fragen dabei beantwortet.

Habt ihr schon einen Antikörpertest gemacht und: war das Ergebnis wie erwartet?

Ich habe ihn aus Interesse gemacht (und zum üben), da ich letztes Jahr im April eine Phase hatte, die Covid hätte sein können. Der PCR Test damals fiel negativ aus. Der Antikörpertest jetzt war auch negativ – möglicherweise ist es aber auch zu lange her gewesen. Man sieht: auch so ein Test ist nicht der Schluss der Weisheit. Eine gewisse Unsicherheit bleibt.