Ferienbeschrieb Norwegens Postschiffroute

Wir waren die letzten Ferien (Anfang Oktober) auf Postschiffahrt entlang der Küste von Norwegen. Ich habe mir überlegt, eventuell wieder auf Island zu gehen, aber nach dem Tod von Papa kurz nach den letzten Ferien dort, befürchtete ich von Erinnerungen übermannt zu werden. Also etwas neues … und vielleicht trotzdem … Nordlicht. Das ist inzwischen ein running gag in der Familie geworden, weil wir es in 3x Island verpasst haben.

Die Postschiffroute, auch Hurtigruten genannt, sind Schiffe, die entlang der Küste von Norwegen zwischen Bergen und Kirkenes zirkulieren. Ausser den klassischen Postschiffen, gibt es eine neue Reederei auf derselben Route, die nennen das dann Kystruten. Die Havila Schiffe sind sehr neu (Baujahr 2021-2023), fahren umweltfreundlich mit Erdgas und Strom und sind übersichtlich gross. Letzteres war mir noch wichtig, ich hab einen Horror vor Menschenmengen und Massenveranstaltungen und wenn man da 12 Tage praktisch in einem schwimmenden Hotel ist … eben. Unten links übrigens der Grössenvergleich: das Postschiff passt 4-5 mal in das Kreuzfahrtschiff. Rechts das Schiff der Havila unterwegs – es hat dieselbe Grösse wie das Hurtigrutenschiff.

Erster Tag war in Bergen, das eine sehr hübsche Altstadt hat und der kurze Ausflug mit der Zahnradbahn auf den Floyen war toll (typisch schweizerisch, irgendwo auf die Hügel rauf zu müssen).

Das einchecken an Bord funktioniert wie in ein Flugzeug. Man gibt das Gepäck ab, bekommt eine Karte (in dem Fall eine zum umhängen, die einen ausweist, wenn man von Bord geht, Essen bestellt oder etwas im Shop kauft und als Kabinenschlüssel fungiert). An einem weiteren Schalter wählt man seine Essenszeiten aus (dazu später mehr).

Die Kabine ist wie ein kleines Hotelzimmer. Die Aussenkabine hat Platz für 3 Erwachsene (grad so), Fenster, Schrank (der nie für 3x Gepäck reicht), Kühlschrank, Kaffemaschine, WC/Dusche. Sie wird alle 2 Tage geputzt, neue Tücher gibt es, wenn man sie auf den Boden legt (oder vorher, wir hatten sie doppelt). Auf dem Bildschirm kann man Infos zum Tag abrufen, etwas Fernsehen oder auf der Bugkamera die Fahrt beobachten. Am Telefon gibt es eine Einstellung, wenn man sich wegen dem Nordlicht informieren lassen will. Es gibt WLAN – reicht aber nicht für riesigen Datenaustausch, wie manche Spiele von Junior. Unsere Kabine lag direkt neben dem Landgang – aber die Geräusche hielten sich auch beim anlegen Nachts im Rahmen.

Auf dem Schiff hat es noch bessere Kabinen (Suiten), ein paar Innenkabinen, einen Raum für Leute, die nur von Hafen zu Hafen transferieren. Man isst im Havrand Restaurant (oder zwischendurch im Café), trinkt etwas in der Panoramalounge mit Fensterfront am Bug, benutzt den Aussenjacuzzi oder Sauna und Fitnessraum oder geniesst einfach irgendwo die wechselnde Landschaft. Es gibt eine App (Kystruten) auf der man jegliche Info bekommt zu Schiff, wo man sich grad befindet, was man da sehen kann, welche Schiffe man kreuzt, ob Nordlicht möglich ist. Auf dem Bildschirm im Zimmer hat man immer die Info vom Tag (angefahrene Häfen, Touren an dem Tag …) und einmal täglich gibt es eine Infoveranstaltung im Konferenzzimmer an der man teilnehmen kann und etwas über Norwegens Kultur, Sprache und mehr erfährt.

Das Essen an Bord war ein weiterer Grund, Havila zu wählen. Es gibt ausser beim Morgenessen kein Buffet. Beim Morgenessen wählt man das warme Gericht (Pfannkuchen, Rührei etc.) aus dem Menü, den Rest holt man sich. Am Morgenessen hat man keinen festen Tisch, man kommt zwischen 7.30 Uhr bis 10.30 Uhr und bekommt dann einen Tisch zugewiesen. Wasser, Orangensaft und Kaffee sind in der Vollpension inklusive. Wenn man sonst Softdrinks, Cocktails, Wein etc. möchte, wird das auf das Zimmer und die anfangs hinterlegte Kreditkarte aufgeschrieben. Es gibt Getränkepakete, aber nachdem ich das mit den Preisen und was wir meist so trinken verglichen habe, haben wir keines genommen, da es sich nicht lohnt.
Am Mittag hat man eine Menuekarte. Auf der stehen verschiedenste kleine Gerichte – teils solche, die die ganze Reise lang bleiben, teils wechselnd (alle 3 Tage). Man wählt 3 der Gerichte aus und ob man das „Geheimnis des Tages“, das Dessert möchte. Ich fand die Auswahl sehr gut, auch für Vegetarier und glutenfrei, alles angeschrieben.
Abends ist es ähnlich, aus dem wechselnden Menue wählt man hier eine Vorspeise, Hauptspeise und Nachtisch. Dazu bekommt man eine Auswahl an Gemüse separat serviert.
Mit dem System haben sie übrigens 80% weniger Essensabfall als im Vergleich zum Buffet! Und ich finde es wesentlich stressfreier :-)
Man hat einen festen Tisch und Essenszeiten mittags und abends, die man beim einchecken wählt. Wir hatten einen Tisch, den wir mit anderen teilten. Da wir die Reise BKB, also Bergen bis Kirkenes und zurück gemacht haben, haben die gewechselt. Hin hatten wir ein deutsches junges Pärchen am Tisch, zurück ein älteres aus Norwegen, beides nette Gesellschaft.

Es gab vor der Reise gewisse Befürchtungen, dass es langweilig werden könnte. Ich fand das nicht – die Landschaft wechselt, das Wetter wechselt und es ist sehr schön das zu beobachten. Spezielle Punkte werden auch „ausgerufen“ über die Lautsprecher im Gang. An den Häfen an denen man länger bleibt, gibt es Ausflüge, von denen wir einige gebucht und gemacht haben. An den kürzeren konnten wir zuschauen, wie auf- und abgeladen wird, Leute zu- und aussteigen: vor allem im Norden dient das Postschiff als öffentliches Verkehrsmittel, wie die vielen Fähren. Wenn man unterwegs ein Schwesterschiff der Havila oder der Konkurrenz der Hurtigruten trifft, grüssen sich die beiden.

Unsere Ausflüge auf der Fahrt nach Norden: Trondheim mit der historischen Strassenbahn, Schlauchboot Tour zum Saltstraunen und den Seeadlern (bei Bodø), Abendessen beim Vikinger (Von Bord in Stamsund, zurück in Svolvær).

Unsere Ausflüge auf der Fahrt zurück nach Süden: Königskrabben-Expedition mit dem Schlauchboot (in Kirkenes), Frühstück am Nordkap (Honningsvåg bis Hammerfest), Marmorbergwerk Bergatt (Kristiansund bis Molde – den vor allem wegen der Atlantikstrasse, die sie im Herbst/Winter aber nur machen, wenn das Wetter mitmacht).

Die Ausflüge waren alle toll, sehr gut organisiert, beim Schlauchboot am Saltstraunen hatten wir Pech mit dem Wetter, auch gut eingepackt war das eher … herausfordernd mit den Wellen und Eisregen. Das Frühstück am Nordkapp war mehr Busfahren als erwartet, da ist man 4 Stunden unterwegs, aber die tolle Landschaft und das Wetter machten das wert. Unterwegs haben wir alle Jahreszeiten gesehen, sehr herbstlich bunte Bäume, Winterwunderlandschaft im Schnee mit Rentier.

Und unterwegs dann auch das: Nordlicht! Nicht ganz einfach zu finden, es braucht die richtige Jahreszeit, klaren Himmel, Nacht, Sonnenaktivität. Mit der Sonne hatten wir ja Glück, nicht nur sind wir aktuell auf dem Höhepunkt des 11 Jahre Zyklus, während unserer Zeit in Norwegen gab es einen starken Ausbruch (mit Aurora sichtbar bis in die Schweiz). Und am 7. Oktober war es dann soweit:

Es ist nicht ganz einfach zu fotografieren. Das Schiff bewegt sich, man muss eine Zeitlang ruhighalten, trotzdem; die ersten beiden Bilder wurden mit meinem iPhone (13) geschossen. Das letzte Bild stammt vom Schwesterschiff, der Havila Polaris, die uns in genau dem Moment kreuzte. Es wurde in einer Facebookgruppe veröffentlicht – ich hab ihnen dann ein Bild von ihrem Schiff zurück gesendet.

Zum Abschluss noch ein paar Worte was die Gesundheit an Bord betrifft. Sie achten sehr auf Hygiene und bitten einen von Anfang an, sich häufig die Hände zu waschen und die Desinfektionsstellen zu benutzen. Vor dem Essen ist Händewaschen jeweils obligatorisch: am Waschbecken vor dem Restaurant. Wer krank ist, sollte auf dem Zimmer bleiben und kann sich das Essen bringen lassen. Die öffentlichen Räume sind allgemein nicht überfüllt und die Zimmer gut belüftet (das Fenster aber nicht zu öffnen). Es gibt eine Krankenstation (Zimmer), aber keinen Arzt an Bord.
Kreuzfahrtschiffe sind etwas problematisch, was die Ausbreitung von Infektionen betrifft: viel geschlossener Raum, viele Leute, viele Ansteckungsmöglichkeiten. Wir hatten sicher Glück – ich habe vielleicht drei mal Leute husten gehört. Masken waren nicht existent – ausser unseren, die hatten wir auf dem Flugplatz und im Flugplatz an, aber nicht mehr an Bord. Wir sind gesund geblieben – und glücklich wieder zurück.

Tollwut Updates

Wir bekommen in der Apotheke regelmässige Updates von Tropimed über Epidemien oder Krankheitsausbrüche in der Welt, damit wir Reisende in die Gebiete besser beraten können. Das sorgt jeweils für interessanten Lesestoff. Aufgefallen ist mir im Januar-Post den Artikel über Tollwut:

Europäische Region: Importierte Tollwutfälle bei Reisenden:

„Im Jahr 2019 wurden 4 Fälle mit Tollwut bei Reisenden gemeldet, von denen 3 Fälle Anfang Dezember 2019 registriert wurden. Alle Erkrankten sind verstorben: 

Norwegen: 1 Import nach Aufenthalt in Südostasien und Biss durch einen Hund (Meldung 3.5.2019) 

Litauen: 1 Fall in der Daugavpils (Meldung 5.12.2019), Grenze Weissrussland/Litauen. Die Patientin hatte sich vor Symptombeginn in Asien aufgehalten. Der gefundene Virus ist dem in Asien zirkulierenden Rabies-Virus genetisch ähnlich. 

Spanien: 1 Import nach Aufenthalt in Marokko (Meldung 11.12.2019) 

Italien: 1 Fall bei einem immunsupprimierten Patienten mit Hundebiss in Sansibar, Meldung 10.12.2019 (siehe News vom 11.12.2019)

Folgen für Reisende: Die Information über Tollwut und das sofortige (!) Verhalten bei Exposition ist für alle Reisenden wichtig! Eine prä-expositionelle Impfung ist bei Aufenthalt in Tollwut-Endemiegebieten insbesondere empfehlenswert für Reisende mit erhöhtem Individualrisiko wie z. B. Reisen mit Zweirädern, mehrtägige Wanderungen mit/oder Aufenthalt in abgelegenen Gebieten, Langzeitaufenthalte, Arbeiten mit Säugetieren, Höhlenforscher, direkter Kontakt mit Fledermäusen etc.). Kinder (bis 8 Jahre) sollten ebenfalls bevorzugt eine präexpositionelle Tollwutimpfung erhalten, da bei ihnen das Risiko einer Tollwutexposition höher und gefährlicher (häufiger im Kopfbereich) ist und von den Eltern unbemerkt sein kann.

Wichtig: Bei einer verdächtigen Exposition muss die betroffene Stelle sofort mit Wasser und alkalischer Seife 15 Min. gewaschen, desinfiziert und schnellstmöglich eine Tollwut-PEP angeschlossen werden. Ein zunehmendes Problem ist die fehlende Verfügbarkeit von Immunglobulinen und teilweise auch Tollwutimpfstoffen in Tollwut-Endemiegebieten, was eine präexpositionelle Tollwutimpfung auch ohne offensichtliche Risikofaktoren rechtfertigt, wie es auch der Fall in Sansibar zeigte (Angriff durch aggressiven tollwütigen Hund in einem Touristengebiet, keine Immunoglobulingabe im Rahmen einer Tollwut-PEP). Ref.: ECDC 12.11.2019, NathNAC 17.12.2019.

Über den Reisenden aus Sansibar steht noch mehr:

Ein 44-jähriger Reiserückkehrer ist in Italien an Tollwut verstorben. Er war am 8. September 2019 am Kiwengwa Beach im Nordosten von Sansibar von einem Hund in den Arm gebissen worden und hatte unmittelbar vor Ort eine postexpositionelle Tollwut-Prophylaxe (Wundbehandlung und aktiver Immunisierung, jedoch ohne Gabe von Tollwut-Immunglobulinen) erhalten. Einen Monat später wurde er mit Tollwut-Symptomen in Italien hospitalisiert. Der Betroffene hatte aufgrund einer Autoimmunerkrankung eine Therapie mit Kortikosteroiden eingenommen, was angeblich bis Symptombeginn unbeachtet blieb. 

Folgen für Reisende:  Tollwut ist in Sansibar endemisch. Dieser tragische Fall zeigt u. a. verschiedene Probleme auf: 

1. Die fehlende Gabe von Immunglobulinen nach Tollwut-Exposition, möglicherweise aufgrund von fehlender Verfügbarkeit vor Ort, welches ein häufiges Problem in vielen bereisten Ländern darstellt und weshalb viele Experten eine präexpositionelle Tollwutimpfung vor Reise empfehlen. 

2. Die fehlende Anamnese bezüglich eventueller Immunsuppression. 

3. Die Möglichkeit einer unzureichenden Wirksamkeit einer aktiven Immunisierung im Rahmen einer Immunsuppression. Unklar ist, ob bei dem Reisenden eine Antikörperkontrolle nach PEP durchgeführt wurde, die nach der 4. Dosis (Tag 21) empfohlen wird.“

Der Fall erinnert mich zu sehr an meinen eigenen – als ich 2018 in Thailand in einem Touristengebiet (Khao Sok Nationalpark) von einem Hund gebissen wurde hat man bei mir auch nur die aktive Immunisierung gemacht. Ich weiss nicht, ob sie dachten, dass das schon reicht (Biss am Bein, nicht übermässig verdächtiger Hund) oder ob sie einfach keine passive Immunisierung hatten. Dann ist es ein „Wettrennen“ zwischen dem Immunsystem, das durch die Impfung aktiviert wird und Antikörper bildet und dem durch den Biss in den Körper gelangten Virus. Wenn sich das Virus zum Kopf/Hirn hocharbeiten kann und man anfängt Symptome zu zeigen wie bei dem Fall in Sansibar ist es vorbei. Tollwut ist immer noch zu fast 100% tödlich – sieht man auch an den Fällen oben: „Alle Erkrankten sind verstorben“. Bei dem Herrn in Sansibar kam dazu, dass bei ihm das wegen der Autoimmunerkrankung eingenommene Cortison das Immunsystem unterdrückt hat, wodurch bei ihm nicht (genügend / schnell) die Antikörper gebildet wurden. Sehr beunruhigend (für mich) ist auch das mit der „Antikörperkontrolle nach PEP“ – die wurde nämlich auch bei mir (dann wieder in der Schweiz) nicht durchgeführt und nicht mal erwähnt beim Arztbesuch. Ich vermute, dass mein Arzt das (wie ich auch) einfach nicht gewusst hat, dass man das machen sollte? Jedenfalls – ich habs überstanden. Ich bin froh kein Teil der Statistik oben geworden zu sein. Und jetzt, wo der Tollwut-Impfstoff wieder etwas besser lieferbar ist, sollte ich versuchen meine beiden Männer impfen zu lassen. Vorbeugen ist nämlich immer besser.

Blog im Ferienmodus

Bin dann mal ein paar Tage weg. Vielleicht gibt es ein paar Bilder (siehe auch Instagram), ansonsten wird das eher ruhig.

Die letzten Tage musste ich mir die Ferien noch verdienen. Halbkrank und mehr-arbeitend bin ich froh, dass wir morgen fliegen. Ich hoffe auch, dass sich das mit Pakistan und Indien wieder beruhigt – nicht nur wegen den Flugrouten :-(

Was macht ein Blogger in Hamburg?

Letztes Jahr Berlin, dieses Jahr Hamburg. Nur um ein paar Leute zu treffen, die auch im Internet schreiben. Weshalb macht man das, mag man sich fragen? Weil es selbst für jemand so introvertierten wie mich kaum etwas besseres gibt, als sich mit sympatischen Leuten auszutauschen, mit denen man Gemeinsamkeiten hat – in dem Fall sehr spezifische. Das sind alles Leute aus dem Gesundheitssystem, die (hauptsächlich anonym) bloggen.

Deshalb gibt’s hier auch keine Bilder der Mitblogger – aber ich kann Euch versichern: alles ganz reale und tolle und engagierte Leute!

Und die Stadt ist schön – Vor dem offiziellen DocCheck Anlass trafen wir (das PTAchen, Tobi, 5Fora und der Kinderdok sowie meine Wenigkeit) uns schon für einen privaten Stadtrundgang. Das war super – trotz „Shietwetter“. Unterwegs gabelten wir noch s’gramselet auf – womit ich nicht mehr die einzige Schweizerin in der Truppe bin.

Um 15 Uhr folgte der Offizielle Teil mit Blick auf die Elbphilharmonie. Mit dabei da noch Christopher und Mira. Da ging es dann um die richtige Überschrift – Ich hoffe, ich hab’s getroffen, Maria. Tobias Sambale gab Profitipps für Haltung, Pflege und Ernährung von Trollen (da gibt es mehr als nur das Fütterungsverbot), der Kinderdok referierte über Dranbleiben und Durchhalten – 13 Jahr Blog Geschichte und ich erzählte etwas über den Weg vom Blog zum Buch.

Wir hätten problemlos noch weitermachen können – auf dem Programm stand auch noch unser gemeinsames Projekt (darüber später einmal mehr), aber das Nachtessen war gebucht. Bei feinem italienischen Essen und Wein ging es unterhaltsam weiter – bis das Restaurant auf einmal leer war. Vor lauter Austausch fiel das keinem so wirklich auf. Der Stoff zum reden reicht jedenfalls noch für ein paar Bloggertreffen aus.

Danke jedenfalls an alle: es war so schön!

Das war mein 2018

Die Zeit zwischen den Jahren ist immer auch Rück- und Ausblick-Zeit. Eine Gelegenheit inne zu halten und Fazit zu ziehen. 2018 war … ein interessantes Jahr. Es ist viel passiert, es war gut, es war schlecht, es hatte von allem ein bisschen. Nicht alles bekommt man hier auf dem Blog mit – aber so einiges vielleicht doch.

Ich bin 45 Jahre alt geworden. Jaja, Alt, ich weiss – und über das Alter redet man ja nicht. Also will ich nix mehr darüber hören.

Vor 25 Jahren hatte ich die Matura – und dieses Jahr deshalb ein Treffen der ehemaligen Schüler von damals.

Vor 20 Jahren habe ich das Diplom als Apothekerin gemacht – und dieses Jahr haben wir das in einem grossen Treffen gefeiert.

Vor 15 Jahren habe ich die Verwaltung der Apotheke übernommen.

Vor 13 Jahren haben Kuschelbär und ich geheiratet. Aber ein unglückliches Jahr war 2018 deshalb nicht :-)

Vor 12 Jahren bin ich Mama geworden. Damit gehört „Junior“ jetzt auch schon zu den Grossen. Nix mehr Kleinkind und auch nix mehr mit vielen Vergünstigungen (zum Beispiel in den Ferien). Momentan ist alles dran wie sein weiterer schulischer Weg aussieht – Effektiv zeigt sich im Januar wie die Lehrer entschieden haben. Viel Mitspracherecht hat man da nicht.

Vor 10 Jahren habe ich angefangen als Pharmama zu bloggen.

Vor 5 Jahren ist ein Buch von mir bei einem Verlag veröffentlicht worden. „Haben Sie diese Pille auch in grün?“ – Inzwischen in der 4. Auflage (!). Darauf bin ich immer noch stolz, auch wenn man an manchen Kritiken sehen kann, dass das manche als Patientenbashing ansehen … als was es wirklich nicht gedacht ist.

Und dieses Jahr selber? In der Apotheke läuft es. Und wie. Die Arbeitsbelastung hat zugenommen – in einem Mass, dass es sich auch durch Teilzeitarbeit kaum mehr kompensieren lässt, oder anders gesagt: ich bin danach häufig so kaputt, dass ich kaum mehr etwas daneben machen kann. Das Bloggen leidet etwas darunter (habt ihr sicher gemerkt). Für die Familie ist das auch nicht so toll. Fazit ist: wir brauchen mehr Personal in der Apotheke. Dieses Jahr sollte sich das (damit) etwas beruhigen. Hoffe ich. Neben mehr Patienten haben wir ausserdem mehr Kompetenzen erhalten, oder anders gesagt: wir bieten mehr Dienstleistungen an in der Apotheke. Das bedingt natürlich auch wieder, dass man sich weiterbildet. Regelmässig. Wer denkt, er sei nach Schule und Uni fertig mit lernen, denkt falsch (und sollte auf gar keinen Fall Apotheker werden).

Januar 2018 hatte ich ein Bloggertreffen mit anderen „Medizin-Bloggern“ in Berlin. Das erste grosse – und es war toll. SO toll, dass wir das 2019 wiederholen – in Hamburg.

Neben dem Blog habe ich auch vermehrt Artikel für Zeitschriften geschrieben: Erst ein Artikel, dann als Offizinicus (Kolumne) im OTX-World. Zur Weiterbildung und Unterhaltung wieder im Bulletin der Astreaapotheke. Für Pharmapro habe ich ausserdem Artikel geschrieben rund um HR (Personalmanagement). Und für die Jubiläumszeitschrift der Pharmasuisse (des schweizer Apothekerverbandes) durfte ich ebenfalls einen Artikel beitragen.

Zwei Mal durften wir Ferien machen. Einmal in Thailand Badeferien und die in Südafrika konnte man hier verfolgen. Ferien sind toll – und die Zeit, die ich mit der Familie und (weit) weg von Apotheke richtig geniesse. Auch wenn ich im Frühling einen ziemlichen Schreck hatte mit dem Hundebiss und den anschliessenden Tollwutimpfungen. Ich lebe noch – und habe es wegen Tollwutimpfmangel trotzdem noch immer nicht geschafft, den Rest der Familie vorimpfen zu lassen, damit sie das im Falle nicht durchmachen müssen.

Es ist also einiges passiert und ich habe einiges gemacht – und trotzdem… das Gefühl, dass das Jahr richtiggehend vorübergerannt ist. Wir haben schon 2019. Irgendwie … fasse ich das noch nicht richtig.

Ich gehe mit Elan ins neue Jahr. Ich möchte jeden Tag nutzen können, mehr Augenmerk auf Familie und das Jetzt legen. Mich weniger stressen (lassen).

Es wird weitergehen hier … nur vielleicht etwas … langsamer.