
Oben seht ihr das Ergebnis der Abstimmung. 10 Tage habe ich Zeit gelassen, 189 haben abgestimmt. Man sieht eine ziemlich schöne Verteilungskurve. Die meisten würden gerne mindestens 8, maximal 10 Stunden arbeiten, danach nimmt es wieder ab. Weniger als 6 Stunden und mehr als 12 Stunden wollen die wenigsten arbeiten (ausser den maximal 7 Stunden – ist das, weil das eine so unschön ungerade Zahl ist?). Im Durchschnitt ist Apotheker*in also bereit bis 9.5 Stunden zu arbeiten. Am Stück. Ohne offizielle Pause. Das heisst, eine Pause zum Essen findet in der Apotheke während der Öffnungszeit statt. Maximal hat man die Möglichkeit sich zurückzuziehen dafür, meistens wird man aber dennoch unterbrochen werden, gelegentlich mehrfacht.
Trotzdem ist gut ersichtlich, dass auch längere Arbeitszeiten toleriert werden– sie haben ja auch den Vorteil, dass man so schneller „auf seine Stunden“ kommt. Das gilt vor allem für die jüngere Generation – es wäre interessant die Abstimmung mit einer grösseren Anzahl Teilnehmer und der zusätzlichen Frage nach dem Alter zu wiederholen.
Dann habe ich noch gefragt, ob es einen Unterschied macht, wenn die Pause nur halb bezahlt würde. Also von 1 Stunde „Pausenzeit“ werden 30 Minuten an die Arbeitszeit angerechnet.

Sehr erfreulich für die Arbeitgeber, dass es da keinen Riesen-Unterschied macht. Die Abstimmung fiel zugunsten einem Ja aus – 52 % würden in dem Fall der nur halb bezahlten Pause weniger arbeiten wollen. 43% wäre es egal. Von den restlichen 5% (Anderes) wurde in den Kommentaren erwähnt, dass das dann sehr vom sonstigen Arbeitsklima abhängen würde und ob andere „Vergünstigungen“ dazukämen. Dazu gehören Arbeitsplangestaltung, Flexibilität der anderen Mitarbeiter, Teamessen und – Ausflüge etc.
Was in den Kommentaren ebenfalls sichtbar wird: Das lange Arbeiten ist ein „Misstand“, der auch in anderen Gesundheitsberufen vorkommt, namentlich im Spital bei den Ärzten (und anderen).
Ausserdem hat so langes Arbeiten Auswirkungen auf die Aufmerksamkeit. Ich selber merke dass es bei mir nach 8 Stunden plus deutlich abnimmt. Ermüdungserscheinungen führen zu mehr Fehlern. Letztendlich profitieren auch die Patienten von Apothekern (und anderem medizinischen Personal), das nicht zu lange arbeiten muss.
Vielleicht regt diese Abstimmung (so klein sie auch war) doch manchen Arbeitgeber dazu an, mehrere oder andere Schichten anzubieten. Es kann helfen, wenn man jemanden sucht, wenn man da flexibel ist.
Als Assistenzärztin mit der offiziellen 50h-Woche wurde uns letztens neuerdings eine ganze Stunde Mittag abgezogen, schliesslich sei das im Gesetz so vorgeschrieben.
Toll. Dass man regelmässig knapp 20 Minuten sitzen kann und sich was in den Kopf schaufelt, um dann angerufen zu werden und auf Servietten übergaben aufzukribbeln, war dann doch ein Argument genug, dass es wieder geändert wurde. Da wir Badgen müssen, würde wohl jeder noch eine halbe Stunde Zeitung lesen abends oder morgens – einfach nur, um die Zeit bezahlt zu bekommen.
LikeLike