Stammpatienten kommen häufig an den selben Tagen – und wenn man nicht grad 150% arbeitet – oder anders gesagt: zu den gesamten Öffnungszeiten anwesend ist, kann es durchaus sein, dass es einzelne gibt, die man immer hat und andere, die man praktisch nie sieht oder bedient.
Das weiss auch Donna, die in letzter Zeit wieder mehr arbeitet (wegen Krankheitsfall für Sabine). Trotzdem:
Donna: „Ich bin nicht sicher, ob er mich beleidigen wollte?“
meint sie zu mir.
Ich: „Wer? Herr Stamm? Weshalb denn?“
Donna: „Als ich ihn bedienen wollte, hat er mich echt misstrauisch angeschaut und nur gesagt: ‚Sind Sie neu hier? Sie kenne ich gar nicht.‚ und ich so: ‚Ich sie auch nicht, aber kann ich Ihnen helfen?“
Herr Stamm : „Das weiss ich nicht, ob sie das können. Es geht um ein Rezept.“
Donna: „Dann habe ich ihn normal bedient und am Schluss meinte er: ‘Das ging ja ganz gut, wie lange sind Sie denn hier?“
Donna: „Da hab ich ihm gesagt: Oh – so 15 Jahre werden es inzwischen sein.“
Da meinte er nur: „Echt jetzt?“ Und zum Abschluss noch: „Ich habe Sie noch nie hier gesehen!“
Ich denke, der glaubt ihr nicht.
Hehe… die Stammkunden… ganz besonders süß sind diejenigen, die nur zu „ihrer Apothekerin“ wollen, und dann furchtbar enttäuscht sind, daß sie heute nicht da ist, weil in Urlaub/krank/mal auf Fortbildung lächel. Hier mußte ich dann immer lächeln, wenn diese Kunden das nächste Mal erzählt haben, sie hatten letztens eine andere Apothekerin, die war aber auch nett kicher.
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Ich kenne es nach gut 30 Jahren in der gleichen Filiale eher so, dass KundInnen fragen „waren Sie krank/verreist“? Ich habe Sie so lange nicht mehr gesehen“. Meist ist es so, dass sie immer am gleichen Wochentag kommen, ich aber im Lauf der Jahr(zehnt)e immer mal wieder an anderen Wochentagen gearbeitet habe.
So kann es gut sein, dass jemand vom Team Stammkunden kennt, die andere noch nie gesehen haben.
Donna kann ich empfehlen zu antworten „Oh, da müssen wir uns immer verpasst haben, schade – aber schön, dass wir uns jetzt kennengelernt haben!“
(Nicht empfehlenswert: „Ach, SIE sind Herr Stamm. Endlich lerne ich Sie kennen, ich habe schon viel von Ihnen gehört“ ;-))
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Naja, sich in 15 Jahren nicht zu begegnen (oder doch und man kann sich nicht daran erinnern?) ist schon ein kleines Kunststück.
Ich glaube aber auch, dass solche Begegnungen wie oben passieren, weil man als Laie eben denkt, dass ungefähr 95% eurer Arbeit hinter dem Tresen passiert. Dass da noch Logistik und Büroarbeit und Labor etc. dazukommen, das ist einem gar nicht so bewusst, wenn man nicht gerade einen Apothekenblog liest. ;)
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Diese Kommentare kennt wohl jeder von uns. Besonders erfreut bin ich davon, wenn ich fast tagtäglich in der Apotheke stehe – außer eben an einem Tag in der Woche, und dann hören darf, daß es doch schön ist, daß ich auch mal wieder da wäre…..
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