Nicht nur bei uns … eher unangenehme Begegnungen mit Körperflüssigkeiten in der Apotheke

aktueller Ausruf eines Apothekers auf Facebook:

So langsam verliere ich den Glauben an die Menschheit:
 Kunde kommt rein, knallt mir nen benutzten! Silikon-Katheter auf den Tisch und fragt: „Welche Firma ist das? Ich soll das fragen damit der Arzt das aufschreiben kann“

Ich kann gar nicht beschreiben welche Sinneseindrücke da gerade durch meinen Kopf gingen. Das Ding war tropfnass und hat gestunken wie ein benutztes Katzenklo….

Gabs bei euch auch schon solche „Vorfälle“?

und er ist nicht alleine wie man an den folgenden Kommentaren (auch von Facebook) sieht:

Blutverschmierte Messgeräte oder schmierige Hämorrhoidensalben-Tuben gehören ja fast schon zum Alltag….

Bei uns kam früher mal ein älterer Herr zur Anprobe von Inkontinenzvorlagen…..

Wir hatten mal benutztes pessar auf dem hv….

In einem Gebiß aufm Trensen hing noch die halbe Leberkässemmel……

„Können sie mal schauen, ob das Läuse sind?“

  • Ja, der ist klassisch. Das kennen fast alle:

Das hatte ich im notdienst! Die waren in einer tupperdose und waren vorher mehre Stunden im tiefkühler! Adulte quitschfiedele und sehr bewegliche Läuse. Die Dose habe ich nicht geöffnet. Erschreckend fand ich den Vorsatz mit der Planung und dem einfrieren. ….

Hatte schon mehrere Varianten. Tupperdosen auf Tesa aufgeklebt oder live auf dem Kopf. Auch Kompressionsstrümpfe anmessen würde man gerne öfters mit Gasmaske und Schutzkleidung.

Auch unschön:

„Ich habe da was am Sack, der ist feuerrot, wollen Sie mal sehen?“ so ein älterer Herr, so daß die Mitarbeiterin sagte: „Den bediehn ich nicht mehr!“

und nicht ganz alleine:

Den Fall „Ich hab da was am Sack“ hatte ich auch schon. Der junge Mann hat sich dann vor der Notdienstklappe untenrum komplett entblößt. Die ältere Dame hinter ihm hats nicht gestört

herr kommt rein und legt benutzte tena pants auf den hv-tisch, „welche größe ist das?“

Ich hatte einen der mit nasser Hose rein kam und Zahnreinigungstabletten wollte. Als er ging war eine Pfütze vor dem HV.

Abgesehen davon bin ich jedes Mal erstaunt, wie ungeniert sich die Leute in der Apotheke ausziehen, um irgendwelche ekligen Ausschlaege zu zeigen. Wozu haben wir denn ein Beratungszimmer einrichten muessen? Ausserdem: wenn ich Spass an sowas haette, waer ich Arzt geworden

Wir hatten mal einen benutzten Irrigator der zurück kam, weil er angeblich nicht dicht war.

Om- wir hatten Jumbo-kondome, sterile Gefäße für eine Spermaprobe und wieviel ml Wasser in den Irrigator soll, weil Microlax den Darm nicht so frei macht für Analsex so genau möchte ich es nicht wissen!!! 

Spontan…so von gaaanz früher…da gab es Gummiringe, damit die Prothese hält…ich fragte…welche Größe?…und die Oma packte das Gebiss auf den Tresen und meinte…na gucken Sie selbst….

Herr Apotheker, ich hätte gerne neue Windelhosen. Sorte weiß ich nicht, aber waren sie, hier, gucken Sie mal. Ich das ist meine letzte, die muss ich schon seit gestern tragen… 😧

„Mir sind alle Kondome zu klein. Sie haben doch sicher so ein Beratungszimmer, dann kann ich es Ihnen mal zeigen“ : HALLOOO das ist ein Beratungszimmer, und kein Separee oder gar ein Dark Room…

Ach und noch länger her, gut 20 Jahre (da war ich noch jung und knackig und nicht nur die Gelenke..), wollte sich ein Typ mit Bodybuilderfigur von mir den Blutdruck messen lassen. Als ich vom Gerät aufschaute, bemerkte ich, dass der mit seiner anderen Hand selbst gerade beschäftigt war. Zum K.tzen…

Verschmalztes,stinkendes Hörgerät wird auf den Hv-Tisch gelegt,können sie mal bitte die Batterie rausnehmen und eine neue reintun?

und ein weiterer Fall:ich komme so schlecht an meine Fussnägel,könnten sie mir die schneiden?

Im Rahmen einer Darmkrebs-Früherkennungs-Kampagne hat eine Kundin es angeblich nicht geschafft, die Stuhlprobe auf den Teststreifen aufzutragen. Sie hat meiner Kollegin eine Plastiktüte mit gesammelten Exkrementen vorbeigebracht….

Eine ältere Dame hat mir einen Becher unter die Nase gehalten mit der Frage:“Was meinen Sie, sieht das gut aus?“ „Das“ war das gesammelte grün-gelbe Sputum der letzten Tage..

Vor Jahren wurde mir ein 10 Liter Eimer ohne Deckel auf den HV Tisch gestellt. Gefüllt bis oben mit PIPI . „Ich sollte über das Wochenende Urin sammeln ….. “ Ich habe ihr dann gezeigt das sie das im Rinnstein vernichten kann. Bäbä sag ich da nur.

Ich sag’s mal so: langweilig ist es grundsätzlich nie in der Apotheke. Das oben sind allerdings „Highlights“ (oder sollte ich schreiben Lowlights) die man noch seinen Enkeln erzählt. Kennt Ihr das auch?

28 Kommentare zu „Nicht nur bei uns … eher unangenehme Begegnungen mit Körperflüssigkeiten in der Apotheke

  1. Da erinnere ich mich spontan an die nicht mehr ganz taufrische Dame mit Minirock, die mit unglaublicher Geschwindigkeit den Rock lupfte um mir den Ausschlag an ihrer…. (naja Sie können es sich vorstellen, oder?!) zu zeigen.
    Dagegen sind freigelegte, wunde Brustwarzen fast schon angenehm :-)
    Bei uns in der Apo gibt es so den running Gag, dass die Erste der Hämoriden gezeigt werden in Frührente gehen darf ;-)

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    1. Oh – das hätte ich demnach schon fast. Ich hätte nur „Ja“ sagen müssen auf die Frage „Wenn ich ihnen etwas zeige, können sie mir dann sagen, ob das Hämorrhoiden sind?“

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      1. Zweites trifft zu, aber nicht bezogen auf das Thema hier. Es ist allgemein. Mich wundert einfach nichts mehr, wenn Mensch Bullshit rauslässt und/oder sich daneben benimmt, worum es dabei auch geht. Es ist eine Abgeklärtheit. Daraus Trübsinnigkeit zu schliessen, wäre aber völlig falsch.

        Gruss
        Thomas

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  2. Wow, da war ich ja noch richtig gut dran, als ich als Ärztin im Dienst nachts um halb drei ein Jüngelchen behandeln durfte: „Mich juckt’s am Arsc*!“
    Mit vor Müdigkeit verquollenen Augen hätte ich ihm doch glatt fast Finalgon draufgeschmiert… ;) ;) ;)

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    1. Und was war es dann? Einfach nur nicht ordentlich geputzt den Popo? Dann hätte Finalgon den Juckreiz doch klasse beseitigt. Oder zumindest nicht mehr merkbar gemacht. ;-)

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      1. So ähnlich… Er hatte auf einmaliges (wahrscheinlich nicht richtig geputzt) Jucken alle möglichen Sälbchen daheim aufgetragen, die er so gefunden hatte. Naja, feuchter Hintern juckt nun mal. Habe ihm empfohlen, sich zu waschen – mit Seife! – danach gut trockenzutupfen und für den Fall, dass es immer noch jucken sollte, ein Tübchen Fenestil mitgegeben, das er, wenn, dann DÜNN auftragen sollte. Die Haut war völlig reizlos an der Stelle, und auch die Hafenrundfahrt war ohne Befund.
        Das Jüngelchen schaute dann noch auf das Photo auf meinem Namensschild und meinte, so mit einem Blick auf mein verquollenes nachts-um-halb-drei-wegen-Juckreiz-am-Arsc*-aus-dem-Bett-gerufen-Gesicht: „Das Photo ist wohl schon älter?“
        Ich knurrte nur:“Das Photo ist drei Monate alt!“ (Ich hatte gerade erst dort angefangen). Da wurde er dann tatsächlich etwas blass und meinte nur: „Oh!“
        :)

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  3. Uahhh… da verliert man wirklich den Glauben an die Menschheit. Ekelhaft, ob solche Leute der Kassiererin im Supermarkt auch den Kaugummi auf der Zunge entgegenrecken würden, weil sie genau den gerne wieder hätten?

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  4. Ich musste während der Ausbildung immer die Urinproben (nach Entnahme der Messprobe) von unseren Methadonpatienten ins Klo schütten. Einmal ist beim Öffnen des Papierdeckels eine Probe sozusagen „explodiert“. Ich war so ziemlich überall nass. 😷😷😷😷

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  5. Ein beliebtes Spiel ist es auch Urinproben in (ausgespülten!?) 0,2l Sektflaschen in der Praxis abzugeben. Wenn der/die Patient/in das dann der neuen Kollegin in die Hand drückt und sagt: „Das ist für sie“, kann es schon mal vorkommen dass besagte neue Kollegin nicht mitbekommt dass es sich auf ihre Tätigkeit als „Labormaus“ bezieht, die Flasche als nette Geste ansieht und sie in den Kühlschrank stellt. Zum Glück klärte sich das Missverständnis auf als später die telefonische Nachfrage nach dem Ergebnis der Urinprobe kam.

    Ich muss wohl nicht erwähnen dass der Kühlschrank eine umgehende Komplettreinigung mit Desinfektionsmittel bekam, oder!?

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  6. Und betreffend Kunde hatte ich einmal einen jungen Mann mit einem Küchentuch um die Hand. Er packte seine Hand aus und zeigte mir, dass sein Daumen so ziemlich abgetrent war. Er fragte mich, ob ich da was machen könne…. 😨
    (Naja, hätte es ja mal mit Steristrips probieren können 😂😂)

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    1. Und das tun wir zum Glück ja auch nicht. Aber mal ehrlich: Euren Job will ich manchmal auf gar keinen Fall haben, denn bei uns sind sie in ein paar Minuten wieder draussen … und ihr habt da je nachdem länger das „Vergnügen“.

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  7. Das ist ja ganz schlimm, was ich da lese. Als Kunde kriegt man so etwas ja eher nicht mit (Gott sei Dank). Ihr Apotheker tut mir da wirklich leid.
    Ich frage mich nur, ob solche Leute einfach nicht mitdenken, wenn sie solche ekligen Sachen machen oder ob es ihnen schlichtweg egal ist.
    LG Gabi

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    1. Ich denke da gibt es diese und jene.
      Ich verstehe es ja: Manchmal lässt sich etwas nicht wirklich vermeiden – wahrscheinlich mussten schon ein paar auch von den Lesern an eher unpraktischen Orten erbrechen. Aber in anderen Fällen … ah … nö.

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    1. Das gibt’s ja nicht – ein Apothekenblog, das mir bisher entgangen ist. Das darfst Du natürlich gerne verlinken … und kommt bei nächster Gelegenheit auf meine Patientenliste!

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  8. Wahrscheinlich wegen meiner nicht so langen Zeit in der Apotheke bin ich einigermassen verschont geblieben von unschönen Ansichten. Außer den quasi obligatorischen kleineren Ausschlägen mit der meist erfolgreichenVermeidungsstrategie „Bitte beschreiben Sie es doch“ oder dem „Neinneinneinkannichmirgutvorstellen“ wenn mich die niedliche 16-jährige anstrahlt und „Hab da ’nen Piercing am Bauchnabel ist total vereitert sollich ma zeigen?“ sagt.
    Lowlight war dann allerdings das auf dringenden Wunsch des Kunden anzulegende Bruchband (ja, dazu muss man die Hose ausziehen) der nicht so unbedingt gut roch. Warum zum Teufel erklärt der Arzt das nicht?
    Interessanterweise legt man trotz langjähriger Altenheimerfahrung mit vielen weiss Gott nicht schönen Erfahrungen mit diversesten Körperausscheidungen das Schaudern vor dem Ausschlag des Kunden nicht ab. In der Altenpflege ist das normal und 50x die Nacht Vorlagen wechseln gar kein Thema, aber so ein Kundenausschlag in der Apotheke ist dann doch irgendwie uuäääh.

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  9. „Sind das Läuse?“ haben wir hier auch des öfteren und vermeintlichen Fußpilz hab ich mir auch schon einige Male ansehen dürfen.
    Mein absolutes Lowlight war der Kunde, dem ich mitten in der Apotheke die Maße für sein Kondom-Urinal bestimmen sollte.

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