Ist es … oder ist es nicht?

Letzthin ein Kommentar: Noch hast du Glück, dass du … dir noch keine Trolle eingefangen hast und es auch in den Kommentaren erstaunlich gesittet zugeht.

Das ist wahr. Ich habe sehr, sehr nette Kommentatoren, die auch hier die allgemeinen Umgangsformen nicht vergessen, selbst wenn sie nicht einer Meinung sind – mit mir oder anderen. Aber ganz ohne komme auch ich hier nicht davon. Und ja: Ich erlaube mir zu moderieren, wenn es mir wirklich zu weit geht.

Was mir dann nach dem letzten Löschen das eingebracht hat:

Schade, dass du mit konstruktiver Kritik nicht umgehen kannst. Das finde ich wirklich schade!

Ich bezweifle, dass Sie das ‚wirklich schade‘ findet. Weshalb? Weil ihre „konstruktive Kritik“ etwas seltsam ausfällt.

Wikipedia erklärt:

Unter Kritik versteht man die Beurteilung eines Gegenstandes oder einer Handlung anhand von Maßstäben.

Und der Duden sagt zu konstruktiv:

sachdienlich , zweckdienlich spätlateinisch constructivus, zu lateinisch construere, ↑ konstruieren aufbauend, den sinnvollen Aufbau fördernd, entwickelnd

Demnach ist eine konstruktive Kritik eine höfliche und sachliche Bewertung mit Verbesserungsvorschlägen.

Soweit so gut. Nun zur Erläuterung ein paar der Kommentare, die mir aufgestossen sind (manche noch auf dem Blog, andere entfernt, nicht alle auf mich selber bezogen).

So schlecht kann die Apothekerbezahlung nicht sein, wenn die Gäste schon für fünfzig Euro Geschenke mitkriegen.

Hui. Was das denn hier? Mir ist mal nicht als Einziger ein Beitrag sauer aufgestoßen? Huiuiui

Naja. So sind Blogs halt: umsonst. Das ist ja gerade das Prinzip. Wenn Pharmama Geld für ihre Beiträge will, soll sie ne Paywall einbauen. Dann kann sie das Geraffel selber kaufen

Es freut mich für dich, wenn deine Familie räumlich nicht zerrissen ist, aber das man sich heute nicht vorstellen kann, dass Eltern und Nachkommen zu weit auseinander wohnen für “Post abholen”, halte ich für gestellt.

Wenn du deinen Mann ankackst, weil er dir bei etwas so vorhersehbarem wie PMS nur die falsche Schoki mitbringt, die du problemlos (auch schon Wochen vorher zur Not) selbst besorgen könntest, hoffe ich sehr für ihn, dass du dir am Schniblo-Tag so richtig was einfallen lässt für ihn oder er alternativ irgendwann seine Familienjuwelen zurück kriegt und dich zum Teufel jagt.

“Mimimi, wir werden im Fernsehen einfach nicht realistisch genug dargestellt”. Ja, sorry, geht allen anderen auch so.

Das muss dann bei Pharmama wohl die Azubine übernehmen. Die ist da nach Pharmamas Schilderungen in anderen Posts ja die Einzige, die den Kunden einfach nur als Kunden sieht und nicht als König, dem man nicht die Meinung geigen darf, weil dann könnte der ja vielleicht wegbleiben und anderen erzählen, wie doof die bei Pharmama zu ihm waren blabla.

Ja – alle „aus dem Zusammenhang gerissen“. Aber ich denke, man bekommt den Grundtenor gut mit.

Das geht für mich schon in Richtung Troll. Zur Wiederholung: Definition laut Wikipedia:

Als Troll bezeichnet man im Netzjargon eine Person, welche Kommunikation im Internet fortwährend und auf destruktive Weise dadurch behindert, dass sie Beiträge verfasst, die sich auf die Provokation anderer Gesprächsteilnehmer beschränken und keinen sachbezogenen und konstruktiven Beitrag zur Diskussion enthalten, mit der Motivation, eine Reaktion der anderen Teilnehmer zu erreichen.

… also: ich habe hier zwar öfter mal sachbezogene Reaktion, oder zumindest bezogen auf Posts oder andere Kommentare … aber kaum konstruktiv. Oder vielleicht sehe ich das falsch? Was meint ihr? Stimmt hier ab:

(Nur eine Antwort möglich.)

Oh – keine Sorge, die kommt zurück. gesperrt oder nicht. Ist sie schon 2x in einer neuen „Inkarnation“. Es scheint einfach zu interessant zu sein.

18 Kommentare zu „Ist es … oder ist es nicht?

  1. Absichtliches Trollen sieht GANZ anders aus. Dagegen sind diese Kommentare Bauchpinselei ;)
    Unter „konstruktiver Kritik“ verstehe ich sachliche und am besten begründete Kritik. Verbesserungsvorschläge gehören nicht dazu, die sind Bonus.
    Die Beiträge sind m.M.n. überwiegend inhaltsbezogen. Viele Leute überlegen sich die Formulierung nicht gut oder schreiben, während sie ärgerlich sind – was immer eine schlechte Idee ist -, aber wenn das die „schlimmsten“ Kommentare sind, die du bekommst, kannst du dich wirklich glücklich schätzen :)

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  2. wenn sich schon jemand mit Deinem (möglichen) PMS auseinandersetzt – die Person muss sonst ja gar nix zu tun haben… ;-)

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  3. Ich würde auch sagen, kein „echter“ Troll, sondern eher jemand, der die Tür zur guten Kinderstube nicht weit genug aufgekriegt hat…

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  4. erfahrungsgemäss – und ich habe da im letzten jahr eine menge sehr interessanter erfahrungen auf fb gemacht – ist das sehr wohl trollen um der reaktion willen. kaum löscht man sowas nicht, steigern sich diese personen immer weiter hinein bis zu einem ausmass, das wirklich jegliche grenzen übersteigt.

    jetzt lese ich hier schon so unendlich lange, und habe auch oft genug kommentiert: die beiträge, die pharmama eingestellt wurden, waren immer sachlich, informativ, oft lustig, und haben sicherlich vielen lesern unbekannte perspektiven des berufshintergrundes aufgezeigt. ich kann mich beim besten willen nicht an einen einzigen beitrag oder auch nur beigeschmack erinnern, der da diskutabel gewesen wäre.

    dass kunden und dienstleister verschiedene blickwinkel haben, liegt in der natur der sache. man kann erklären, fragen, klarstellen, abgrenzen, informieren, ergänzen, aber die angeführten kommentare sind nix als provokativ, und das nutzt gar niemandem.

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  5. Die Hälfte der Beispiele muss man unter ‚unanständig bis frech‘ einordnen, die andere Hälfte unter ‚harmlos bis berechtigt‘.
    Aber eine Frage: Weshalb zensuriert Pharmama eigentlich überhaupt so arg und überlässt die Beurteilung von solchen Kommentaren nicht den Lesern (ausser natürlich bei Drohungen und anderen Aufrufen zu kriminellem Handeln)? Das fänd ich transparent, offen, ehrlich und stark!

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    1. arg zensuriert? Die Kommentare oben findest Du (bis auf einen) immer noch im Original auf dem Blog. Tatsächlich musste ich in 6 Jahren erst 3 Leute sperren und vielleicht 20 Kommentare löschen. Der Rest macht Kismet. Finde ich jetzt nicht arg.

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    2. Weil sowas zu Flamewars in den Kommentaren führt, das muss man nicht unbedingt haben. Es ist eine Sache, vom Blogbetreiber verwarnt oder verbannt zu werden, aber wenn andere „Dahergelaufene“ meinen, jemanden zurechtweisen zu müssen wird der Vielleichttroll das sicher nicht einfach akzeptieren, und schon hast du 70% der Kommentare völlig unsachbezogene Streiterei.

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  6. liebe Pharmama,
    ich bin davon überzeugt, dass Du mit konstruktiver (!) Kritik umgehen kannst, aber das, was da so manchmal zu lesen ist (ich gebe zu, ich gehe auch manchmal „fremd“ und lese andere Blogs ;-) ), ist derart daneben, dass ich’s nicht mehr verstehe.
    Es ist DEIN Blog und Du bist das „Gesetz“!
    Abgesehen davon, lese ich Deine Berichte und die allermeisten Kommentare gern und mit Vergnügen.
    Mach‘ weiter so!
    Liebe Grüsse
    Hajo

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      1. na ja, ich hab‘ das ja auch nicht so ernst gemeint, desshalb das Gesetz in “ “ ;-)
        nur Trolle muss man nicht wirklich haben (oder magst Du Mäuse im Haus, nur weil sie das „Haus-“ davor haben?)

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  7. Ich verabschiede mich vom Blog.
    Fand ihn lange lange wirklich nett, aber zuletzt wirk es grad viel nach Bestätigung holen, nachdem ein paar Leute kritisiert haben. Die oben geposteten Kommentare sind primär dämlich aber man muss ja nicht aufs selbe Niveau sinken indem man sie veröffentlicht.
    Irgendwie ist mir leider am Blog was abhanden gekommen. Die natürliche sympathische Frische trifft es wohl ganz gut.
    vielen dank für viele tollw Beiträge :-)

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  8. Ah, okay. Dass du moderieren und sperren musst, bekommt man so ja als Leser nicht mit. Schade eigentlich. :-(

    Ich lese hier gerne mit, und zwar nicht nur deine Postings, sondern eben auch die Kommentare, da ja auch da noch so manch informatives, ergänzendes, interessantes und lustiges zu finden ist.

    Ich finde es immer sehr schade, dass wenn Blogs (zu) populär werden, die Kommentare meist früher oder später vor die Hunde gehen, und es sogar zu Kleinkriegen mit dem Blog-Schreiber oder häufiger noch mit anderen Kommentatoren kommt.

    Oder Leute meinen, sich in der Kommentarfunktion ausleben zu müssen, anstatt sich die Aufmerksamkeit, die sie wohl benötigen, auf ihren eigenen Blogs/Faceboook-Accounts oder wo auch immer abzuholen. (Die sind dann aber wohl nicht populär genug, und ihnen ist das Publikum zu klein.)

    Bin mal gespannt, wie sich das hier in Zukunft entwickelt. Ich drücke dir die Daumen, dass es mit dem Moderieren moderat (Pun intended ;-)) bleibt.

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  9. Nur gut das ich bisher keine solchen Entgleisungen bei mir im Blögchen hatte, mit Kritik ,besonders mit konstruktiver Kritik kann und muss man sich auseinandersetzen können, leider sind aber immer wenig fähig oder bereit dazu, Verbal Diarrhö die als Kritik oder Meinung verkauft wird ist es nicht wert sich damit näher zu befassen, ich habe auch nach 13 Monaten mit einem MMORPG aufgehört, weil immer weniger Kritik oder Hilfe sondern nur noch Beleidigungen und Trollen von anderen Mitspielern angesagt waren, irgendwann war ich es einfach leid.

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  10. Zum Trolling erstmal ein einleitendes Musik-Musical der AVByte-Brothers: https://www.youtube.com/watch?v=_nS-QeM2ne8 :)

    Die Kommentare, die Du da oben zitiert hast, würde ich z.T. einfach als „Unverschämtheiten“ (stell Dir z.B. vor, Dir würde jemand den ersten Kommentar in deiner Apotheke um die Ohren hauen), aber z.T. auch als grobe, direkte Meinungen einordnen.

    Wenn man mit jemanden kommunizieren kann, ohne ihm direkt gegenüber zu sitzen, dann kann man leicht das emotionale, menschliche ausklammern, weswegen auch solche Kommentare grob und rau wirken und sind. Die Grenze zu zu Beleidigungen und „Trolling“ ist dann schnell überschritten.

    Das ist aber kein Produkt des Internets oder des Bloggings. Das gab es schon früher. Albert Einstein nannte solche Leute „reptile“ und ihr geblubber „hogwash“. Denn die Leute haben auch Anfang des 20. Jahrhunderts ganz „nette“ Texte in Form von Briefen und Veröffentlichungen (in wissenschaftlichen Fachzeitschriften!) geschrieben, z.B. adressiert an Madam Curie. Albert Einstein hat ihr darauf hin einen Brief geschrieben: http://einsteinpapers.press.princeton.edu/vol8-trans/34 :)

    Wie man mit solchen Kommentaren umgeht, muss jeder für sich entscheiden. Wenn Du 100 Leuten den PMS-Kommentar-aus-einem-anderen-Blog (ich weiß woher, aber ich erzähl nix! räusper) von oben zeigst, dann wirst Du 100 verschiedene Einschätzungen darüber bekommen – je nach Geschlecht, sozialen Stand, Laune, etc.

    Aber: Dein Blog, deine Platform, deine Regeln. Selbst wenn Du gar keine Kommentare (mehr) zulassen würdest, dann müsste man damit leben (können).

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  11. Waren die zitierten Kommentare alle von dem gleichen Schreiber? Der letzte Satz klang so.
    Ansonsten: Schreibe so wie es Dir gefällt, es ist Dein Blog! Ich kommentiere zwar meistens nicht, aber ich lese Deine Erzählungen gern! Und anhand des Grundtenors der üblichen Kommentare, nehme ich an, kann man ablesen, daß es den meisten Lesern auch gefällt. Wie schon oft geschrieben wurde: wer’s nicht mag, muß es ja nicht lesen.
    Den Vergleich mit einem Gastgeber finde ich schön. Demnach wäre ein Troll jemand, der einen anderen (uneingeladen) immer wieder besucht, nur um sagen zu können, wie doof er denjenigen findet… oder?
    Liebe Grüße von JeNe

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