Dosette – eine gute Möglichkeit die Einnahmetreue der Medikamente zu verbessern. Vor allem ältere Patienten, die mehrere Medikamente über den Tag verteilt nehmen müssen profitieren davon.
In der Schweiz ist es so, dass ich als Apotheke ab 3 (regelmässigen) Medikamenten pro Woche die Arbeit des Dosett-füllens auch der Krankenkasse verrechnen kann. Es braucht dazu aber ein Rezept vom Arzt.
Was aber bringt es, wenn ich das Dosett sorgfältig jede Woche richte, die Medikamente in die Abteilungen mit morgens, mittags, abends (und manchmal noch nachts) fülle – und ich dann mitbekomme, dass sie mittags um 1 Uhr vorbeikommen – weil sie erst jetzt gerade aufgestanden sind und jetzt etwas essen gehen. Ich weiss noch nicht einmal, ob ich das noch „Morgenessen“ nennen soll.
Und warum sie vorbeikommen? Weil sie vergessen haben, die Medikamente mitzunehmen und ich ihnen einen Tag rasch richten soll, damit sie nicht nach Hause müssen.
Ja – finde ich heraus, das ist ihr normaler Rhythmus – sie stehen nie „so früh“ auf (lies: vor 11 Uhr)
Da stellt sich natürlich die Frage, wie sie die Medikamente nehmen.
Will ich das wirklich wissen? – Muss ich, ja.
Also: Die Morgendosis vor dem Essen (also um etwa 1 Uhr), die Mittagsdosis so um die 4 Uhr – zum Tee, die Abenddosis um etwa 9 Uhr – nachts muss sie zum Glück nichts nehmen.
Raaaah!
Ich denke, wir müssen da mal ein ernsteres Gespräch haben, ob man da nicht etwas vereinfachen (und verbessern) könnte.
Wenn das ihr Rhythmus ist – ist das dann so schlimm?
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Kommt sehr auf die Medikamente an. Bei Schmerzmittel (z.B.) sollte man einen bestimmten (Mindest-)Abstand einhalten. Der ist bei der Art Einnahme nicht mehr gegeben.
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Dann sollte man vielleicht lieber nach dem Abstand gehen, statt anzunehmen, dass alle Leute einen Norm-Tagesablauf leben.
Andererseits hätte sie auch mal was sagen können, als sie das Problem bemerkt hat.
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Wow, was für ein Service… Zu einer lang vergangenen Zeit, als ich mal mehrere Medikamente nehmen musste (und das inklusive Ein- bzw. Ausschleichen) hatte ich auch so ein Ding, musste es aber komplett und immer selbst füllen. Da können die Leut einfach so bei dir vorbei kommen und du gibst ihnen eine Tagesdosis aus? Mal abgesehen von dem merkwürdigen Rhythmus geht das doch über die bereits ausgegebenen Medikamente hinaus, oder holen sie sich die Dosetts regelmäßig gefüllt ab, anstelle der Originalverpackungen?
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Die Dosette werden regelmässig für die Kundin gerichtet – eine Woche im voraus. Sie bekommt so die Medikamente für die ganze Woche mit – das mit der Tagesdosis war eine Ausnahme.
Die Originalpackungen der Medikamente haben wir bei uns in der Apotheke – sonst könnten wir die Dosette ja nicht füllen.
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Dieses Rhythmusproblem kenne ich von meiner Großmutter.
Aufstehen gegen 11 Uhr, „Frühstück“ um 12 Uhr usw. Erschwerend hinzu kam dann noch, dass die Morgenmedikamente die Anzahl 10 überstiegen und man ein schweres Tablettenschluckproblem hatte (jetzt weiß ich, wo ich das her hab) und dementsprechend sich die Einnahme der Tabletten auch noch bis zu 3 Stunden hinziehen konnte.
Wir haben keine Lösung gefunden, selbst als meine Großmutter in die Pflegeeinrichtung musste, zog sich die Einnahme hin (immerhin nur noch eine Stunde) und ein Rhythmus kam immerhin zu Stande.
Es war schlicht nicht möglich, ihr zu vermitteln, dass Einnahmezeitpunkt und Wirkung der Medikamente in einem direkten Zusammenhang stehen.
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10 Medikamente sind sehr viel, selbst für jemand, der älter und einige Krankheiten hat. Habt Ihr die gesamte Zusammenstellung schon mal überprüfen lassen, in der Apotheke oder beim Hausarzt?
Oftmals ist es so, dass manche Ärzte nicht voneinander wissen und dann ähnliche Medikamente verschreiben, oder sogar gleiche unter anderem Namen. Als Laie kann man da nicht durchsteigen. Möglicherweise kann man da etwas reduzieren oder auf Kombimedikamente umsteigen?
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