Die Haltung der Bundesregierung zur Pille Danach.

Ich find’s einfach tragisch, dass sie das mit dem richtig Beraten den Apothekern nicht zuzutrauen scheinen. Eine Schande.

28 Kommentare zu „Die Haltung der Bundesregierung zur Pille Danach.

  1. Ich bin Apotheker und ich finde es gut so. Wir hatten vor ein paar Wochen eine Fortbildung zu dem Thema. Und ich muss sagen, dass ich 90% alle Frauen zum Frauenarzt schicken würde, wenn ich ein korrektes Beratungsgespräch führen würde.

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      1. Warum ich die Frauen zum Arzt schicken musste, oder warum brunokiste nach der Weiterbildung die meisten zum Arzt schicken müsste?
        Also ich aus verschiedenen Gründen:
        einmal war es zu spät für die Pille danach ohne Rezept.
        zweimal wegen anderer Medikation und Wechselwirkungen.
        einmal wegen Eileiterschwangerschaft in der Vorgeschichte.
        und ein paar habe ich empfohlen auch nach der Einnahme noch zum Frauenarzt zu gehen – weil sie schon lange nicht mehr waren / noch nie waren / noch anderes abgeklärt werden sollte.
        Aber, wie gesagt, das waren wirklich nicht viel.

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  2. So irrational wie das Pille-danach-Thema gehandhabt wird, glaube ich, dass wir eher die Cannabis-Legalisierung bekommen, als eine rezeptfreie Pille danach.

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  3. Ich finde es gut das die PD nicht freigegeben wird. Eigentlich soll man da ja eine bestehende Schwangerschaft vorher ausschließen … wenn ich den Apothekennotdienst in Deutschland in Anspruch nehme, dann kommuniziere ich mit dem Apotheker durch eine kleine Durchreiche … wie da ein Urintest funktionieren soll ist mir absolut schleierhaft.

    Ich würde da eher einfach ALLE Krankenhäuser, egal ob konfessionell oder nicht, einnorden das die Ärzte das bei Bedarf zu verschreiben haben und gut ist.

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    1. Wir schliessen eine vorher bestehende Schwangerschaft auch aus. Im Beratungsgespräch (obligatorisch vor einer Abgabe) wird das abgeklärt – im Zweifel kann man einen Schwangerschaftstest machen. Im Allerschlimmsten Fall macht die Pille danach (bei uns die Norlevo) aber auch bei einer tatsächlich bestehenden Schwangerschaft nicht gross Probleme. Die wird dadurch nicht abgebrochen und auch nicht beeinträchtigt. Trotzdem will man natürlich einen Hormonschub in der Zeit für das Kind vermeiden.
      Also das finde ich kein Argument dagegen.
      Und die Krankenhäuser haben auch so schon genug zu tun im Notfall.

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    2. Da eine bestehende Schwangerschaft durch die PD nicht beendet wird, ist ein Schwangerschaftstest ja nicht unbedingt nötig. Und gerade auf dem Land ist es mitunter recht schwierig, gerade für junge Mädchen ein KKH auf die Schnelle zu erreichen.

      Besser schnell eine Apotheke aufgesucht, als später Abtreibung vorgenommen.

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    1. … ah ja. Ich wollte noch anmerken wegen der häufig geäusserten Bedenken, dass das dann missbraucht wird als normale Verhütung: es gibt einzelne, die das tatsächlich *häufiger* holen kommen – aber das sind wirklich einzelne und seltene Ausnahmefälle. Die weite Mehrheit braucht das vernünftig. Die weite Mehrheit *ist* auch vernünftig und bleibt das auch bei einer Gesetzesänderung wie zum Beispiel der Freigabe der Pille danach.

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  4. Also wenn ich mitkriege, dass selbst Ärzte nichts abklären sondern das Rezept einfach rausgeben… Hoffentlich nur Einzelfälle, aber das können wir besser!

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    1. Ja . wie war das noch mit dem Arzt, der nicht auf die weitere Verhütung hingewiesen hat? Wechselwirkung von Ulipristal mit der normalen Pille und keine zusätzliche (nicht-hormonelle) Verhütung nach der Einnahme der Pille danach. Autsch.

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  5. Also ich persönlich finde das argument „dass wird dann als verhütungsmethode missbraucht“ total schwachsinnig. Vlt. gibt es wirklich wenige die das häufiger benutzen würden, aber als dauerlösung ist es einfach zu teuer. Meine freundin war vor kurzem in der situation sich die pille danach verschreiben lassen zu müssen und sie war echt geschockt von dem preis XD und als nebeninfo sie hat mit kondom verhütet, aber die dinger halten auch nicht wirklich. Kenne niemanden der schon mal damit verhütet hat und dem das noch nie geplatzt ist, aber das ist ja ein anderes thema…

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    1. „und als nebeninfo sie hat mit kondom verhütet, aber die dinger halten auch nicht wirklich. Kenne niemanden der schon mal damit verhütet hat und dem das noch nie geplatzt ist, aber das ist ja ein anderes thema…“

      True that. Ist mir/uns auch schon passiert.

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    2. „Kenne niemanden der schon mal damit verhütet hat und dem das noch nie geplatzt ist, aber das ist ja ein anderes thema…“

      Du solltest mich dringend kennenlernen. (Vierstellige Anzahl Kondome genutzt, keine Materialdefekte, eins ist mal runtergerutscht (glücklicherweise vor dem Samenerguss bemerkt), keine unerwünschten Schwangerschaften.) Oder A, B, B, C, E, M oder L aus meinem Bekanntenkreis mit ähnlichen Erfahrungen.

      Für eine sichere Anwendung von Kondomen benötigt man die Dinger in der passenden Grösse und etwas Übung.

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      1. Ich würde eher behaupten: Glück gehabt. Gerissene Kondome können überall mal passieren, vielleicht ist es dann das 10.000.

        Spielt aber im Grunde für die Diskussion auch keine Rolle. Warum Frauen die Pille danach brauchen, sollte für die Gabe eigentlich irrelevant sein.

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        1. „Warum Frauen die Pille danach brauchen, sollte für die Gabe eigentlich irrelevant sein.“
          Ja und Nein. Es sollte kein Kriterium sein, die Gabe abzulehnen, aber wir fragen trotzdem danach, weil da auch gelegentlich Fehler bei der Anwendung der Verhütungsmittel klar(er) werden und auch weil wir eventuell noch etwas zu sexuell übertragbaren Krankheiten erwähnen müssen …

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          1. Das stimmt durchaus. Ich meinte auch eher der Bewertung und der politischen Ansicht wegen.
            Natürlich sollte man Aufklärungsarbeit leisten, wenn es zu fehlerhafter Anwendung kommt. Das stimmt.

            Nur, wenn ich hier und vor allem anderswo lese, dass die Leute behaupten, es käme bei korrekter Anwendung und informierten Personen nie zu einem Moment an dem man nicht doch die Pille danach braucht… dann denke ich mir, dass es für diese Leute überhaupt keine Rolle spielen sollte.
            In der Apotheke zu fragen wiederum ist, wenn ich es mir so überlege, sicherlich richtig. Aber hier bewegen wir uns dann auch in einem angemessenen Rahmen oder geiferndes Publikum, das mit dem Finger auf das „Opfer“ zeigt und sagt: „Haha, die ist zu blöd zum Verhüten.“ Und leider gibt es ja auch heute noch Leute, die sagen, dass derjenige, der Sex hat, auch das Risiko einer Schwangerschaft tragen MUSS:

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      2. Ich gehöre dann auch wohl zu den Glücklichen, denn mir ist auch noch nie ein Malheur mit dem Verhüterli passiert ;-), nicht mal, als ich es mir gewünscht hatte (das war, bevor mein Mann sich dazu entschieden hatte, nun doch Kinder zu wollen) ;-)

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  6. Also ich musste die Pille danach wegen eines geplatzten Kondoms schon mal nehmen (ich wohne in Deutschland)und mein „Beratungsgespräch“ beim Frauenarzt bestand aus einem Vortrag darüber, dass Kondome sich zu Verhütung nicht eignen und finsteren Blicken des Arztes. Das hätte ich in jeder Apotheke auch haben können und nach meinen bisherigen Erfahrungen mit Apothekern wäre ich sehr viel freundlicher und umfassender beraten worden. Mal ganz davon abgesehen, dass ich durch die halbe Stadt gurken musste und die nächste Apotheke ums Eck gewesen wäre.

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    1. Kondome eignen sich nicht zum Verhüten??!? Was war das denn für ein Arzt?
      Was empfiehlt er denn stattdessen? Vor allem im Hinblick auf sexuell übertragene Krankheiten und so?
      (Enthaltsamkeit?)

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      1. Vermutlich sagte er dies, weil der Pearlindex von Kondomen mit 2-12 so hoch ist, dass die Wahrscheinlichkeit einer SS sehr gross ist. Vorallem, wenn frau Jahre lang nur damit verhütet und bei Pannen keine PD nimmt.
        Gegen Krankheiten oder gekoppelt mit einer zweiten (unsicheren) Verhütungsmethode sind Kondome meiner Meinung nach gut geeignet.

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  7. Er meinte (glaube ich) tatsächlich was Lea gesagt hat. Allerdings hat er mir den Satz so an den Kopf geworfen ohne mich zu kennen und ohne nach den Umständen zu fragen, das fand ich schon etwas hart. Für mich war die ganze Sache extrem Demütigend und ich hatte das Gefühl mich rechtfertigen zu müssen. Nicht gerade „beratend“ wie ich finde.

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