Man hört oft nur, was man will

Die Frau hat 2 Starterpackungen der elektronischen Zigaretten bestellt.

Die Dinger sind knapp 100 Franken pro Packung. Bezahlt hat sie noch nicht beim bestellen – obwohl wir das im Normalfall verlangen – die Zahlungsmoral ist nicht gut und ewig zurückgeben können wir die Sachen auch nicht (5 Tage haben wir Zeit, danach kostet das so viel, dass es sich meist nicht mehr lohnt).

Darauf hingewiesen, dass sie es noch nicht bezahlt hat, reagiert sie erst erstaunt.

„Ich denke, ich habe das bezahlt?“

„Laut dem Bestellzettel nicht. Haben sie denn einen Kassabon?“

„Uh, nein. Na dann.“

Zückt dann doch den Geldbeutel.

„Wieviel kostet es?“

„196 Franken.“

„Waaas? Die Frau gestern hat mir gesagt, das kostet um die 17 Franken pro Pack!“

„Das wäre nur die Nachfüllpackung. Die Starterpacks kosten je 98.“

„Dann will ich das nicht.“

Und dann kann ich das wieder zurücksenden.

Ich bin sicher (!) man hat ihr gestern gesagt, was die Dinger kosten – und auch was die Nachfüllpackungen kosten. Und welche sie denn genau bestellen will. Aber manchmal hören die Leute nur das, was sie hören wollen.

Dasselbe, wenn man sagt: „Ich habe es nicht hier, aber ich kann es bestellen.“

… und die Person dann nur sagt: "Okay." und einfach geht – nur um am nächsten Tag wiederzukommen. Idealerweise bei einer anderen Kollegin, die ihn dann bedient.

„Haben Sie mir das?“

„Nein, das haben wir nicht an Lager – haben Sie es bestellt?“

„Ja.“

„Abholzettel?“

„Ich habe keinen bekommen.“

Nein. Weil Sie nicht gesagt haben, dass sie das bestellt haben wollen.

Und ich nicht gesagt habe, dass ich es bestelle – nur, dass ich es ‚kann’.

Kommunikation ist schwierig.

Das oben passiert einem einmal, danach ist man dreifach deutlich mit: „Ich kann es für sie bestellen – auf welchen Namen soll ich das reservieren?“ den Abholzettel in die Hand drückt … und dann nach Möglichkeit gleich zahlen lässt.

12 Kommentare zu „Man hört oft nur, was man will

  1. Auch als Kunde bevorzuge ich bezahlen vor bestellen. So habe ich nämlich den Druck das bestellte Ding auch wirklich abzuholen (auf der Gegenseit habe sie den Druck das DIng auch wirklich zu bestellen). Und wenn ich es dann abholen gehe, ist es dann auch schneller nur noch Name sagen/Abholzettel geben, Ware in Empfang nehmen und wieder abdüsen. Adieu nicht vergessen.

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  2. Genau so halte ich das grundsätzlich auch!
    Unter anderem, weil ich mich Alzi ja nun schon lang genug kenne… und analog zu dem netten alten Mann (mit der Ladenschluss-Geschichte neulich) will ich auch keiner von den Leuten sein, die mich selbst schon einige Male sehr genervt haben. :-)

    Gerade in Apotheken mit viel Stammkundschaft sieht die Abholablage manchmal aus wie ein Messizimmer, weil die Herrschaften nach Gusto kommen – oft erst Wochen später irgendwannmal. Oder jemanden schicken, der keine Ahnung hat, was er eigentlich holen soll. Aber DU hast gefälligst schon Gewehr bei Fuß zu stehen und das Zeug mit Schleifchen und Pröbchen rüberzuschieben. (Nicht übertrieben!)

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  3. Also ich habe ja als Händler kein Problem mit „Wa(h)re(s) gegen Bares“, und insofern ist die Kreditierung einer Bestellung kein Problem. Ich mache es dann aber im Schnitt so, dass ich auf die Abhol-Nummer „nicht bezahlt (xx,yy€) draufschreibe, um so jeglicher Diskussion ala „Sie hatten aber nur die Hälfte gesagt!“ mit den Worten „Schauen Sie – hier steht auf dem Zettel der genaue Betrag…“ den Wind aus den Segeln nehmen zu können.
    Aber ich habe auch nichts gegen Vorkasse. So vermindert sich das Risiko einer „Fehlbestellung“, und bei Nachlieferung muss man auch nicht an der Haustür mit dem Wechselgeld klimpern. Das ist eine Erleichterung für alle Beteiligten.

    @Stöber: Wochen geht ja noch. Ich habe einzelne Artikel auch monatelang im Abhol-Fach auf Halde zu liegen. Und richtig lustig wird es, wenn dann die „verlohrene Abholnummer“ 1 Jahr später „wiedergefunden“ wird, und der Abholer dann voller Ärger in der Apotheke steht, „weil ich hier ja noch was bekomme!“ Deswegen werden Abholungen ohne (ausgegebene) Abhol-Nummer in der Zwischenzeit mit Unterschrift des Abholenden in einem Buch dokumentiert…

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  4. Ich zahle auch lieber gleich bei der Bestellung. Dann geht es hinterher schneller. Und günstiger wird es später ja auch nicht. :D Manchmal kann ich aus zeitlichen Gründen nicht dann zur Abholung erscheinen, dann komm ich spätestens am Folgetag. Bestelle Medikamente ja nicht aus Langeweile. (meine Meinung)

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  5. Also ICH zahle in meiner Apotheke ja nie…
    Weder beim Bestellen, noch beim Abholen… O:-)

    Aber am Anfang des neuen Monats kommt eine schöne, übersichtliche Rechnung auf einem weißen DIN A4 Blatt. Und ein paar Tage später wird der dortig aufgeführte Rechnungsbetrag sauber und ohne Fehlbetrag von meinem Konto eingezogen. :-D

    Mein Mann macht das übrigens genauso. ;-)

    Ist einfach viel angenehmer für alle Beteiligten und wesentlich übersichtlicher fürs Finanzamt.

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    1. Und ist (um das auch zu sagen) Goodwill der Apotheke, die das (zum Eigenschutz) sicher nicht bei jedem macht.

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      1. Sicher richtig.
        Die Kundenkarte ist mit einem Vertrag verbunden, den werden sie wahrscheinlich wirklich nicht jedem anbieten. Aber ich finde es so echt praktisch.

        Reingehen, freundlich grüßen, Rezept abgeben/Wunsch äußern, Medis/Abholzettel nehmen, freundlich grüßen, rausgehen – fertig.

        Und wenn ich mal nicht selber hingehen kann und auch niemand da ist der für mich gehen könnte – so wie im Moment (mistige Erkältung mit Kreislaufproblemen und allem drum und dran :-( ) – nehmen sie die Bestellung per Telefon an und bringen mir abends ein nettes Tütchen vorbei.

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  6. Pharmama,
    mal eine Frage aus Interesse: wie sicher sind die in der Schweiz verkauften E-Zigaretten bzw die dazugehörigen Nikotinpackungen? Gibt es Warnhinweise auf den Schweizer Verpackungen?
    ich frage, weil ein Kind in Jerusalem einer Vergiftung durch E-Zigarettennikotin erlegen ist. (http://www.jpost.com/Breaking-

    Der Artikel in der Jerusalem Post ist sehr kurz, aber andere Beiträge zu dem Vorfall haben erwähnt, dass es das erste Kind eines jungen ultra-orthodoxen Paares war.

    (Ultra-orthodoxie ist insofern evtl von Relevanz weil die Frummen keine regulären Schulen besuchen sondern Religionsschulen, die kaum sakuläre Fächer unterrichten; das wollen die Freidemokraten in der hetzigen israelischen Regierung ändern. Aber mit einem nahezu ausschließlich religiösen Hintergrund ist es vermutlich schwerer die gefahren einiger Chemikalien abzuschätzen und ich weiß nicht, ob die Nikotinpakete in israel mit Warnhinweisen kommen und wenn ja, wie die aussehen)

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      1. Danke.
        In Großbritannien werden E-Zigaretten zum Teil sehr massiv durch Stände mit Verkäufern direkt in Einkaufszentren beworben. Nach kurzen suchen im Internet scheinen Nikotinpatronen dort über britische Webseiten problemlos erhältlich zu sein.

        Wann ist ein Produkt in der Schweiz ein „Heilmittel“? Heilmittel müssen in Großbritannien geprüft werden, bevor sie zugelassen werden, da es aber kein Problem zu sein scheint, Nikotinbehälter/patronen in GB zu verkaufen, scheinen die Patronen in GB nicht als Heilmittel zu gelten. (Generell habe ich sowieso den Eindruck, dass manche Dinge in der Schweiz sehr viel strenger geregelt zu sein scheinen als bsplw in GB)

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