Einmal Wasserglas

Kunde in der Apotheke zu meiner liebenswerten Pharmaassistentin (PA): „Ich hätte gerne Wasserglas.“

PA: „Ein Glas Wasser? Ich kann ihnen eines bringen …“

Kunde: „Nein, kein Wasser. Wasserglas.“

PA: „Sie wollen nur ein Glas?“

Kunde: „Nein, ich glaube wir haben da ein Missverständnis. Ich möchte Wasser-glas.“

PA: „?? Ich versteh’s nicht ?“

 

Ich habe zugehört – und geschmunzelt. Zeit zum eingreifen.

Pharmama: „Ich glaub schon. Sie möchten … wie heisst das noch? Natron-Silikat oder so? Eine chemische Substanz?“

Kunde (erleichtert): „Genau!“

Für wen’s interessiert: Wasserglas bei Wikipedia. Was genau er damit gemacht hat? Irgendetwas abdichten meinte er.

 

22 Kommentare zu „Einmal Wasserglas

  1. falls der kunde Jünger war könnt’s auch sein das er damit Zündshnüre „Abdichten“ (wasserfest machen) wollte, dafür wird es nämlich gerne in der Pyroszene verwendet.

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  2. dank der Segnungen (?) der Klebstoff-Industrie kennt das heutzutage kaum noch jemand (ausser ein paar Dinos)
    und Eier legt man heutzutage auch anders ein ;-)
    aber schön ist die Erinnerung.

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      1. Oh, Pharmoma (ihres Zeichens ehemalige Drogistin) meldet gerade, dass sie das an ihre Lehrlingszeit erinnert. Damals hatten sie Wasserglas im Fass vorrätig – und häufig, kurz vor Feierabend wurde das verlangt und sie musste das abfüllen.
        Ich habe schon erwähnt, das das klebrig ist?

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  3. Ich hätte genau wie Ihre PA reagiert. Wasserglas war mir bis gerade völlig unbekannt. Wieder was dazugelernt und vergessen werde ich das jetzt garantiert nicht mehr

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  4. Bei uns in der Apotheke hat das mal jemand gekauft, um damit seine fertiggestellten Puzzles zu bestreichen und sie danach an der Wand (quasi als Gemälde) aufhängen zu können.

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  5. braucht man auch für einige Experimente in den Chemie-Baukästen für Kinder. (Gibts die eigentlich noch…?) Unsere Stamm-Apothekerin hat es mir 1977 besorgt! :-) Liquer Natrinii Silici

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    1. Chemiebaukästen gibt es immer noch. Leider sind die heutigen Chemiebaukästen massiv entschärft und es fallen viele schöne Experimente weg. Auch die Versorgung mit Auffüll-Chemikalien ist schlecht.
      Das bekannteste Experiment mit Wasserglas ist wahrscheinlich der „Chemische Garten“. Auch wenn die Chemie dahinter eher simpel ist, doch auf jeden Fall sehr schön anzuschauen.

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  6. Hat bei mir mal einer geordert, um die „Gewebedichtung“ seines Kamins wieder anzukleben. Der Vorteil ist, dass ausgehärtetes Wasserglas quasi zu „Glas“ wird, und damit gegenüber anderen „Klebstoffen“ quasi hitzeresistent ist.

    Die etwas längere Abbindezeit berücksichtigt, kann man mit Wasserglas auch wunderbar Glas und Keramiik kleben. Aber meistens macht sich Sekundenkleber einfach besser und schneller…

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  7. Meine Opa nannte das Flüssigglas und hat damit Holz behandelt um es Feuerfest zu machen. Später bekam ich Reste von ihm um Wetterbeständige Plakate aufzuhängen.

    Schein als könnte es für alles mögliche verwendet werden, da es laut Google auch zum abdichten von Lecks in AKWs benutzt wird.

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  8. Am kreativsten finde ich die Anwendung zum Unbrauchbarmachen von Motoren (zwecks Verschrottung) durch Austausch des Motoröls durch Wasserglaslösung bei laufendem Motor.

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    1. Will man damit Militärtechnik entmilitarisieren? Oder was will man da bezwecken? Ich meine, was in den Tank kippen ist auffällig genug, aber das Öl bei laufendem Motor zu wechseln / nachzuschütten ist doch schon an und für sich ein verdächtiger Vorgang….

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      1. Laut Wikipedia war das in den USA bei deren „Abwrackprämie“ für Altautos vorgeschrieben um die Fahrzeuge nachweislich unbrauchbar zu machen…ein nicht unerheblicher Anteil der deutschen abwrackprämierten Autos ist nämlich im Ostblock oder Afrika gelandet.

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  9. ach weisst Du, Kai, dazu braucht nicht einmal der Motor zu laufen, denn das Zeug verstopft jeden Abfluss, auch den eines Tanks
    .. und der Motor bleibt heil (obwohl’s nicht danach aussieht ;-)

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