Telefon Kunde: „Ich habe die Tabletten angesehen, die sie mir gegeben haben. Sie haben in der Mitte eine Rille zum brechen – jetzt, wenn sie sagen ‚2 Tabletten täglich‘, heisst das dann 2 halbe Tabletten oder 2 ganze Tabletten?“
zu lesen einmal täglich
Pharmamas Blog 
nä, Pharmama, das ist jetzt aber nicht wahr, od’r?
War das vor oder nach dem ersten Joint?
Und wie sieht Euer Tresen jetzt aus – und wie Dein Gebiss? :-)
Ich wünsch‘ Dir einen schönen Tag.
Liebe Grüße aus Frankfurt am Main
Hajo
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So eine Frage wie von dem Kunden läuft in der Apotheke als „völlig berechtigte Nachfrage“, mindestens aber als „normale Kundenanfrage“, über die man sich nicht sonderlich wundert.
Ganz von der Hand zu weisen ist diese Frage nämlich nicht. Manche Ärzte verschreiben aus Kostengründen die höhere Wirkstärke, dann aber z.B. nur 3 mal 1/2 Tbl. der 100 mg- statt 3 mal 1 Tbl. der 50 mg-Dosierung. Das kann Kunden schon verwirren.
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ja, Mr. Gaunt, ist mir schon klar, aber schreibt der Arzt nicht klar und deutlich den Wirkstoffgehalt in sein Rezept?
.. und hat man als Patient nicht auch so eine – na schreiben wir mal – moralische Verpflichtung, dem Arzt zuzuhören bzw. – wenn man’s sich partout nicht merken kann – sich die Medikamentierung aufschreiben zu lassen?
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Das stimmt theoretisch schon, aber manche Ärzte wechseln fröhlich die Stärke, ohne dem Patienten das zu erklären. Dann steht halt statt 3×1 3×1/2 auf dem Rezept und die Apotheke darf es ausbügeln.
Viele Patienten fragen auch ihren Arzt nicht aus unterschiedlichen Gründen (Sprachprobleme, Angst dumm zu erscheinen), auch wenn sie etwas nicht verstanden haben. Wenn der Arzt kurz angebunden ist, trauen sie sich nicht ihn weiter zu „belästigen“, das Wartezimmer ist ja so voll. Traurig aber wahr.
Wenige schauen auf das Rezept was der Arzt verschrieben hat und legen in der Apotheke ein Rezept vor, auf das der Arzt „weniger Rauchen“ oder „mehr Sport treiben“ geschrieben hat (war eine Zeit lang mal in bei den Ärzten).
Die Apotheke kann hier viel helfen, da ist manchmal die Hemmschwelle kleiner. Man glaubt das als Außenstehender nicht so sehr, aber viele Ältere oder nicht so intelligente Mitbürger brauchen Hilfe mit ihren Medikamenten.
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oh weh. da macht sich jemand zuuu viele gedanken!
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2 Tabletten täglich heisst selbstverständlich 66,666% von 2 Tabletten. Aber nur an Tagen mit Temperaturen über 20 Grad. Ist es kälter, müssen aus Gründen der Wirksamkeit 69,55% pro Tablette genommen werden. Es sei denn, es regnet – dann bitte 2 Tabletten in der Mitte durchbrechen und die vier Hälften nehmen.
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naja, aber wo doch die rille schon mal da ist…
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Ja, immer diese schwierigen Entscheidungen. Unbelievable.
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Na ist doch klar, zwei dreiviertel Tabletten! Dabei ist es wichtig, die Halbierung bei Vollmond vorzunehmen und die Tabletten jeweils von den am weitesten entfernten Stellen aus dem Blister zu drücken.
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Lass mich raten, ein Mann?
Aus der entspannten Situation des Bürodrehstuhls mag das ja sehr lustig klingen, aber es sollten alle hier aus eigener Erfahrung die Situation kennen, in einer unangenehmen und/oder Krankheitssituation plötzlich den Kontrollverlust zu spüren und in völlige Unsicherheit zu fallen. Und dann, weil man niemanden und nichts mehr traut, am wenigsten sich selbst, lieber _alles_ hinterfragt. Aus der Angst, jetzt irgendetwas falsches zu tun.
Sprich: Diese Nachfrage hätte glatt von mir sein können, aber ich leite sowas dann doch mit einem „Auf die Gefahr hin, dass Sie mich jetzt für bekloppt halten…“ ein. Auch wenn ihn die falsche Anwendung vermutlich nicht umbringen wird, ist sicher auch der Pharmama einmal zuviel gefragt lieber als einmal zu wenig.
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Natürlich ist es mir auch lieber, wenn einmal zu viel nachgefragt wird, als im Zweifel zu viel eingenommen.
Aber lustig finde ich das trotzdem.
Und: Ja, daFux, das war ein Mann :-)
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