Medikamentennamen – woher kommen die?

Die Firmen müssen erfinderisch sein bei der Namensnennung von Medikamenten und vorsichtig von wegen Patentverletzungen mit ähnlich klingenden.

Einerseits soll das Medikament einen Namen haben, der gut klingt und den man sich nach Möglichkeit auch als Patient merken kann – und dann soll er noch optimalerweise noch einen Hinweis auf die Wirkung geben.

Trotzdem gibt es je länger je mehr ähnlich klingende Namen und bei den Generika ist man praktisch dazu übergegangen, einfach den Inhaltsstoff zu nehmen und den Firmennamen hintendran zu hängen.

Die vielen ähnlichen Namen machen es weder für die Patienten noch die Apotheker oder Ärzte einfach, Überblick über die Mittel zu behalten.

Hier ein paar Beispiele woher Medikamentennamen kommen:

Schmerzmittel: häufig von dolor = Schmerz abgeleitet: Dolocyl, Dolo Spedifen, Voltaren dolo, Panadol, Dolocitran,

oder griechisch Algesie = Schmerz: Algifor. Alcacyl, AlcaC, Novalgin, Dafalgan, Aleve, Tramal,

Beruhigungsmittel: von sedere = beschwichtigen, stillen: Sedasol, Sedonium, Baldrisedon

Schnupfenmittel: von Rhinitis = Schnupfen: Rhinopront, Rinofluimucil, Rhinomer, Rinosedin

Mittel für die Haut: von derma = Haut: Dermophil, Dermacalm, Dermed, Dermovate, Sanadermil

Pilzmittel: myxa = Pilz: Mycolog, Mycostatin, Myconormin,

Tränenersatz Augentropfen: von lacrima =Träne: Lacrinorm, Lacrycon, Lacryvisc

Asthmamittel: von ventus = Wind/Atem: Ventolin, Serevent, Atrovent, Ecovent

Hustenmittel: von tussis = Husten: Demotussol, Tossamin, Tussanil, Makatussin, Nitux,

Blutdruckmittel mit – pressur von Druck: Blopress, Lopressor, Baypress,

Abführmittel: von laxare = erweitern, öffnen, lösen, lockern: Laxasan, Laxoberon, Dulcolax, Prontolax, Agiolax,

Schleimlösende Mittel: von mucus = Schleim: Solmucol, Solmucalm, Muco-X, Fluimucil, Mucofor,

Oder gegen was es wirkt: Migräne Kranit (gegen Migräne), Dermacalm (Haut +calmare= beruhigen), Traumalix, Traumanase (von Trauma = Verletzung), Aknefug, Aknecolor, (gegen Akne)

Oder vom Wirkstoff abgeleitet: Lopimed (von Loperamid), Minocin (Minocyclin), Meto Zerok (Metoprolol), Pantozol (Pantoprazol), Tramal (Tramadol), Zithromax (Azithromycin),

Anhängsel hinter dem Medikamentennamen wie forte, plus weisen auf eine stärkere Dosierung als des Originals hin,

mite oder submite auf eine geringere

retard, long, depot, CR, ER auf eine verlängerte Wirkung

L, N, rapid meist auf einen schnelleren Wirkungseintritt

Diese Liste ist auf keinen Fall vollständig. Aber mehr sprengt hier wohl den Rahmen.

Und Namen wie Xyzal – keine Ahnung, wie man auf das kommt. Vielleicht indem man sich wirklich bemüht alle unmöglichen Konsonanten in ein Wort zu kriegen?? XYZfertig

8 Kommentare zu „Medikamentennamen – woher kommen die?

  1. Was mich (als Krankenschwester) ja immer etwas nervt ist dass die nicht eindeutigere ‚Kürzel‘ auf die Tabletten an sich drucken oder pressen können. Tabletten kontrollieren wird so immer zum Puzzlespielen. (zB. welche dieser drei gleich großen weißen flaschen Tabletten ohne Aufdruck ist jetzt die die der Patient nicht mehr kriegen soll?!

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  2. Wo es grade passt, hätte ich mal ne Frage.
    Ich hatte neulich ein Seminar zum Thema pharmakologische Therapie des Myokardinfarkts, also alle Sorten Gerinnungshemmer. Da wurde auch Abciximab besprochen. Alles was ich davon behalten habe, ist nur, dass „mab“ für „monoclonal anti-body“ steht. Das „ixi“ hatte aber auch eine Bedeutung, nur das sehr kreative „Abc“ war wirklich frei wählbar. Weißt du vielleicht, wofür das „ixi“ steht?

    Grüße

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