Und alles für die Katz‘

Artikel von 2009:  Inzwischen dürfte es bekannt sein, dass man Tiermedikamente auch in der Apotheke kaufen kann – zumindest die Liste C und abwärts. Es gibt sogar Apotheken, die sich auf Tiermedizin spezialisiert haben.

In gewohnter Apothekermanier bemüht man sich natürlich auch hier um die korrekte Anwendung und Dosierung.

Manchmal kommt es dabei aber auch zu Missverständnissen.

Kunde: „Hallo, ich brauche Fenistil, es ist für eine Katze.“

Apotheker: „Ok, wie viel wiegt die Katze denn?“

Er holt die Unterlagen heraus, um die Dosierung für die Katze zu berechnen.

Kunde: „Äh, ich weiss nicht …. vielleicht 5 kg? Warum müssen sie das wissen?“

Apotheker:  Damit ich die korrekte Dosierung berechnen kann. … Also … geben sie der Katze so und soviel –“

Kunde (unterbricht): „Entschuldigung … aber warum sollte ich der Katze die Medizin geben?“

Apotheker:  „…um die allergische Reaktion der Katze zu stoppen?“

Kunde: „Aber …. ich bin es der allergisch ist auf die Katze …“

….

Übrigens: man sollte nicht einfach Medikamente, die für den Menschen bestimmt sind dem Haustier geben. Die haben nämlich einen anderen Stoffwechsel als wir und was wir gut vertragen kann für sie schädlich bis tödlich sein: darum immer beim Tierarzt nachfragen!

Anwendung und Wirkung gehen zusammen

Die Apotheker kennen sich besser mit den Medikamenten aus als die Ärzte. Ich sag das nicht nur so. Ich meine das auch. Die Ärzte kennen die Medikamente, die sie häufig verschreiben meist recht gut … mit den neueren kann das allerdings anders sein. Ich verstehe auch jeden Arzt, der nicht sofort die neuen Medikamente verschreibt …  nach der Markteinführung sind die praktisch noch in der erweiterten Testphase – mit vermehrter Anwendung an vielen Personen treten doch gelegentlich noch Dinge auf, die man vorher nicht gesehen hat. Mit ein Grund, Nebenwirkungen zurückzumelden und für den Arzt, der sicher gehen will auf bewährtes zurückzugreifen.

Seit ein paar Jahren ist Bilaxten im Handel, ein rezeptpflichtiges Medikament gegen Allergien. Wir geben das inzwischen gelegentlich in der Apotheke ab, genug, dass ich es auch an Lager habe. Diese Saison sehe ich einen starken Anstieg in den Verschreibungen.

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So bin ich also nicht wirklich überrascht, als ich spätabends ein Rezept dafür bekomme. Auf dem Rezept stehen noch andere dazu passende Medikamente: Nasonex (Nasenspray mit Cortison bei Allergien), Livostin Augentropfen (bei Allergien) und eben Bilaxten.

Als der Patient (jung, männlich) das Bilaxten sieht, fragt er: „Darf ich die Packungsbeilage anschauen?“

Da bin ich ja nicht ganz so Fan davon  – aus verschiedenen Gründen. Nach „Ich hab die Packungsbeilage gelesen …“ kam noch nie etwas gutes … und sie verdammt schwer wieder richtig zusammenzufalten.

Aber: „Sicher.“ Ich gebe in der Zwischenzeit die Medikamente im Computer ein.“

Er war noch nie bei uns – er scheint auch jetzt vor allem deshalb da zu sein, weil seine Apotheke schon zu hat. Aber er ist ausgerüstet (mit Krankenkassenkarte) und fragt mich freundlich etwas über das Medikament aus. Den Beipackzettel faltet er wieder zusammen, als er merkt, ich weiss, wovon ich spreche.

Mann: „Das ist gegen Allergien, richtig? Das ist neu für mich.“

Pharmama: „Ja, das ist ein neueres Medikament gegen Allergien. Es ist etwas speziell in der Anwendung … das schreibe ich Ihnen auf die Dosierungsetikette …“

Mann (misstrauisch): „Wie … speziell?“

Pharmama: „Nun, Sie müssen es nüchtern nehmen. Das bedeutet entweder eine Stunde vor dem Essen oder zwei Stunden nach dem Essen.“

Mann: „Aber auch eine täglich, wie die Telfastin: die hatte ich bisher?“

Pharmama: „Ja. Nur eben: nüchtern.“

(Einschub: Ich weiss, wirklich „nüchtern“ wäre nach 8 Stunden nicht Essen, aber für die Medikamenteneinnahme stimmt das so. Bei diesem Medikament ist das speziell wichtig, da sonst die Aufnahme in den Körper ausgesprochen schlecht ist. Nicht mal mit Fruchtsaft soll man das nehmen).

Mann: „Kann ich die auch bei Bedarf nehmen?“

Pharmama: „Nun – mit der Einnahme wird das etwas schwierig. Für was sollen Sie sie denn nehmen?“

Mann: „Bei Nahrungsmittelallergie. Manchmal bekomme ich, wenn ich etwas gegessen habe im Hals so ein Kratzen …“

Pharmama: „Uh – das wird schwierig, wenn Sie die erst 2 Stunden danach nehmen dürfen …“

Mann (überlegt): „Oh.  … Ja. … Ich glaube ich bleibe bei den Telfastin, da habe ich noch ein Dauer-Rezept in der anderen Apotheke.“

Er will die Telfastin auch weiter gegen den Heuschnupfen nehmen, den er offensichtlich auch hat und nicht auf das (neuere, teurere) Bilaxten dafür wechseln.

Okay für mich.

Nur eine Frage konnte ich dem Patienten nicht beantworten: Weshalb der Arzt ihm denn das Bilaxten aufgeschrieben hat statt wieder das Telfastin? Höchstens, dass ihm das mit dem „nüchtern“ nicht bewusst war.

Adrenalin-Pen Rückruf

Diejenigen, die es betrifft, werden das schon länger mitbekommen haben: Für die Adrenalin Pens gab es einen grossen Rückruf:

epipen

Bild: compendium.ch,

Die Firma MEDA Pharma GmbH zieht die Chargen von Epipen und Epipen junior, Injektionslösung vorsorglich bis auf Stufe Patient vom Markt zurück. Aufgrund eines Problems bei der Herstellung des Pens besteht ein Risiko, dass ein für dessen Auslösung kritisches Bauteil deformiert ist und deshalb nicht korrekt funktioniert. Betroffene Chargen: Epipen: 5FA665J und 5ED824M und 6FA293D sowie Epipen junior 5ED824AD

Der Rückruf kam, nachdem weltweit 2 Patienten reklamiert haben, dass sich der Pen nicht auslösen liess bei der Anwendung. Das ist natürlich ziemlich gravierend bei etwas, das in einem akuten Notfall wie einem anaphylaktischen Schock eingesetzt wird, auch wenn weitere Tests keine Probleme gezeigt haben. Deshalb wird nicht nur der Verkauf gesperrt, sondern auch diejenigen informiert, die ihn (vielleicht) bekommen haben: die Patienten.

Das funktioniert bei uns in der Schweiz so, dass wir Apotheken den Rückruf sowohl auf der swissmedic-Seite finden, als auch direkt informiert werden, in diesem Fall von Hersteller und Grossisten. In der Apotheke können wir dank unserer Dossierführung alle betroffenen Patienten anschreiben und vom Rückruf informieren. Diese bringen dann den Epi-Pen in die Apotheke und bekommen dafür einen neuen als gratis-Austausch. Wir sammeln die zurückgebrachten Epi-Pen und bekommen sie dann von der Firma ersetzt. Die Patienten sollen den Epi-Pen aber behalten, bis wir ihnen einen direkt austauschen können: einen vielleicht nicht korrekt funktionierenden Injektionspen zu haben ist besser als keinen zu haben.

Der Rückruf galt übrigens nicht nur in der Schweiz, sondern weltweit, auch in Deutschland (Dort heissen die Pens Fastject). Nur dass das dort nicht ganz so einfach funktioniert. Wenn ich das richtig mitbekommen habe, erfahren das die Patienten dort nur aus den Medien, dass es einen Rückruf gibt – Dossiers über die Abgabe dürfen die Apotheken ja nicht grundsätzlich führen. Und wenn der Patient einen neuen Adrenalin-Pen will, dann muss er dafür erst beim Arzt ein neues Rezept dafür holen. Begründung: die Adrenalin-Pens sind rezeptpflichtig und dann kann der Arzt grad schauen, ob sie wirklich noch gebraucht werden ….

Find ich jetzt nicht so prickelnd.

Ist mein Kind Allergie-gefährdet?

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Das im Bild ist Junior, nachdem er von der Schule nach Hause geschickt worden ist, weil er auf einmal diesen roten, leicht erhabenen und stark juckenden Ausschlag entwickelt hat.

Zum Glück war ich zu Hause – nach dem ersten erschreckten Blick (denn so etwas habe ich bei ihm noch nie gesehen) habe ich ihm Fenistil gegeben und ihn erst mal unter die Dusche gestellt und ihm etwas neues angezogen.

Das ging dann erstaunlich schnell weg, hinterliess mich aber mit der Frage, was das wohl war?

Da Junior gegen die Kinderkrankheiten geimpft ist konnte ich das schon mal ziemlich ausschliessen. Allergie wäre eine Möglichkeit, oder nur eine akute Urtikaria – auf Deutsch Nesselsucht.

Allergie fand ich aber unwahrscheinlich in seinem Fall. Lasst mich erläutern, weshalb.

Eine Allergie nennt man es, wenn das Immunsystem unverhältnismässig (anders) auf etwas reagiert, mit dem man Kontakt hat: sei das durch Essen, Trinken, einatmen, einnehmen, spritzen oder gestochen werden. Dann bekommt man auf einmal, auch wenn man das vorher nicht hatte eine Reaktion wie Jucken, brennende Augen, laufende Nase, Durchfall, Hautreaktionen etc. Bei erneutem Kontakt kommt es wieder zur selben Reaktion.

Man kann zwar jederzeit allergisch werden – und heute nehmen Allergien stark zu – aber man weiss auch, dass Allergien einen genetischen Faktor haben … das bedeutet, wenn die Eltern eine Allergie haben, dann besteht auch ein erhöhtes Risiko, dass die Kinder das haben. Bei uns sind wir tatsächlich allergie-frei … bis auf eine Wespenstichallergie von meinem Kuschelbär. Das Fenistil habe ich eigentlich nur zu Hause, weil ich das in der Reiseapotheke gerne dabei habe – nur für den Fall, dass. Dann … habe ich auch 6 Monate gestillt, auch damit Junior die besten Voraussetzungen hat nichts zu bekommen – und bis jetzt war das auch so.

Meine Vermutung zu dem (einmaligen) Fall ist also: keine Allergie, sondern Urticaria, ausgelöst durch … was? Ich verdächtige entweder schlecht gewaschene Peperoni, die er als Znüni dabei hatte oder das neue T-Shirt, das neu und offenbar noch nicht vor dem Tragen gewaschen wurde. Vielleicht war es auch einfach Schulstress.

Jedenfalls bin ich froh, wenn er nicht allergisch ist. Weltweit sind Allergien im kommen. Heuschnupfen haben schon 12% (mehr in Industrieländern?). Astma 10%, Kontaktallergien (wie Nickel..) 9%, Nahrungsmittelallergien 5%, Neurodermitis 4% und gegen Insektengift sind 4% allergisch (Quelle: Statista 2016).

Schon bei Säuglingen sind zwischen 20-30% der Kinder von Allergien betroffen.

Wer wissen will, wie das Risiko beim eigenen Kind ist, kann das anhand des Allergie-Tools von Aptamil rasch abschätzen. Das besteht aus wenigen, einfachen Fragen zu Allergien in der Familie.

Bei uns kam erwartungsgemäss das:

Es besteht ein geringes Allergierisiko

Sie müssen keine besonderen Ernährungsmassnahmen ergreifen, um Ihr Kind vor Allergien zu schützen. Muttermilch ist und bleibt auch bei geringem Allergierisiko die beste Ernährung für Ihr Kind.

Aber auch wenn das Risiko da als erhöht oder hoch angezeigt wird. Das ist kein Grund zum Verzweifeln.

Als Eltern kann man vorbeugend etwas tun, um das Risiko des Kindes eine Allergie zu bekommen zu senken.

Dazu gehört eine ausgewogene, gesunde Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit und dass man nach Möglichkeit stillt, mindestens 6 Monate. Ist das nicht möglich, dann sollte man anhand des Risikos statt einer normalen Babymilch eine HA Milch auswählen.

Eine HA Milch ist eine „hypo-allergene“ Milch. In ihr wurden die Milchproteine zerkleinert, so dass sie vom Organismus des Babies nicht mehr als so fremd erkannt werden. Dadurch helfen sie das Risiko von Allergien zu verkleinern.

Aptamil hat neben den normalen Babymilchen auch diese im Angebot:

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Es gibt sie als Anfangsmilchen: Aptamil HA Pre und HA1. Als Folgemilch für allergiegefährdete Säuglinge im Zusammenhang mit Beikost: Aptamil HA 2 ab 6 Monaten, Aptamil HA 3 ab 9 Monaten.

Speziell fand ich noch dies: Die hypoallergenen Milchprodukte von Aptamil enthalten eine Mischung von GOS und FOS (Galactooligosacchariden und Fructo-Oligosacchariden). Anhand verschiedener Studien wurde nachgewiesen, dass Kinder mit einer allergischen Veranlagung, die mit einer GOS/FOS angereicherten hypoallergenen Milch ernährt werden, zweimal weniger Gefahr laufen, an einem Ekzem zu erkranken als Kinder, die mit einer normalen HA-Milch ernährt werden.

Nach Einführen der Beikost (zwischen Beginn des 5. und Ende des 7. Monats) ist eine Weiterführung der HA-Milchen nicht nötig. Wichtig ist, dass die Beikost schrittweise eingeführt wird (etwa 1 neues Nahrungsmittel pro Woche) und reine Kuhmilch sollte man erst nach etwa 1 Jahr geben. Letzteres gilt übrigens auch für nicht-allergiegefährdete Babies.

Ich bin froh, dass es unserem gut geht – und hoffe, dass möglichst viele von dem hier profitieren können.

I partnered with the brand to write this article but every word is mine

Verweigerte Epi-Pen Abgabe und der Tod eines Mädchens durch eine Erdnussallergie

Tragisch: in Dublin in Irland stirbt ein 14jähriges Mädchen an einer Erdnuss-Allergie

… und die Medien klagen einen Apotheker an, dass er daran schuld sei. So wie hier:

http://www.dailymail.co.uk/news/article-2527512/Teenager-14-dies-street-allergic-reaction-peanuts-Chinese-buffet-pharmacy-refused-life-saving-adrenaline-injection-didnt-prescription.html oder hier:

http://www.independent.ie/irish-news/mothers-agony-as-teenage-girl-dies-from-peanut-allergy-on-city-street-29854519.html

Was ist passiert?

Die 14 jährige Emma Sloan ging mit Mutter und 2 Schwestern aus essen. Es ist der 20. Dezember, Vorweihnachtszeit und die Mutter hat sie in ein chinesisches „All you can eat“ Restaurant eingeladen.

Emma hat eine starke Erdnussallergie und sie erwischt im Restaurant – obwohl sie nach Aussage der Mutter sonst immer sehr vorsichtig war, was Essen anging – eine Satay Sauce.

Die besteht aus Erdnüssen – und die war auch so angeschrieben: „Contains nuts“.

Als Emma ziemlich bald danach anfängt Atemprobleme zu bekommen, rennt die Familie auf der Suche nach Hilfe aus dem Restaurant und auf die Strasse. Denn den Epi-Pen, den Emma eigentlich hätte, hat sie zuhause vergessen.

Die Mutter findet eine nahe Apotheke und verlangt vom Apotheker einen Epi-Pen gegen die allergische Reaktion.

Und der Apotheker gibt ihr keinen: „Ich darf Ihnen das nicht ohne Rezept geben. Gehen Sie mit ihr in den Notfall!“

Die Mutter hat das dann versucht und sich mit ihrer Tochter auf den Weg ins nahe Spital gemacht. Aber Emma ist kollabiert und noch auf dem Trottoir verstorben.

Jetzt wird die Sache untersucht.

Wie die Medien darüber berichten ist in meinen Augen allerdings sehr … unfair gegenüber dem Apotheker. Ihm wird praktisch die Schuld am Tod von Emma alleine angelastet.

 

Erdnussallergien sind häufig und sie können sehr schwer sein. In Amerika sind sie deshalb sogar dazu übergegangen Erdnussprodukte total aus Schulen zu verbannen.

Aber wer als Allergiker auswärts essen geht, weiss (oder sollte wissen), dass er aufpassen muss. Und fragen muss. Und lesen.

Gerade asiatische Restaurants kochen noch gerne mit Nüssen. Das ist alles andere als ungewöhnlich. Und Satay … ja. Mir wäre das auch ohne Schild klar, dass das Erdnusssauce ist.

Als so schwerer Allergiker sollte man zwingend (!) sein Notfallset und den Epi-Pen dabei haben. Immer! Und wenn sie als Teenager dazu noch nicht verantwortungsbewusst genug ist: die Mutter hätte auch einen dabei haben sollen.

Statt bei den ersten Anzeichen von Problemen (und Atemprobleme sind ernste Zeichen!) die Sanität zu rufen, rennt die Familie auf die Strasse. Wieso?

Selbst wenn die Familie Panik hatte – wenn sie das im Restaurant erwähnt hätten mit der Erdnussallergie und den Atemproblemen – das Restaurant hätte da auch reagieren können.

Die Mutter geht offenbar alleine in die Apotheke um dort panisch nach einem Epi-Pen zu fragen.

Der Apotheker darf vom irischen Gesetz her den Epi-Pen nur gegen Rezept herausgeben. Das ist in Deutschland genau so.

In der Schweiz könnte man noch sn eine Notfall-Abgabe denken. Aber – dafür müsste der Apotheker die Patientin direkt sehen. Ich bezweifle, dass hier (oder auch dort) ein Apotheker den Epi-Pen NICHT anwenden würde, wenn er eine nach Atem ringende, rote und schwitzende Frau mit bekannter Erdnussallergie und Allergenkontakt vor sich hat.

Aber … wenn nicht? Wenn nur jemand vor ihm steht, der sagt, dass … ?

Es ist dort wie hier ja so, dass der Apotheker von Gesetz wegen die Apotheke während der Öffnungszeit nicht verlassen darf – er kann also auch nicht einfach auf die Strasse rennen.

So ein Epi-pen (kostet ja auch nicht nichts) einfach einer wildfremden Frau auf Verlangen in die Hand zu drücken? Die Apotheke ist eine 24Stunden Apotheke und liegt in einem Viertel mit offener Drogenszene …

Doch nicht ganz so einfach und klar, die Sache, oder?

Die Lösung hier wäre aber auch für den Apotheker gewesen: sofort die Ambulanz kommen zu lassen.

Und die Mutter hätte die Tochter wenn schon besser in die Apotheke bringen sollen, statt sie irgendwo draussen zu lassen – auch wenn die eine erwachsene Schwester bei ihr war.

Stattdessen macht sich die Mutter mit den Töchtern weiter auf den Weg ins Spital.

Und die Tochter stirbt auf dem Gehweg. Trotz der Bemühungen eines Arztes und der dann doch noch aufgebotenen Sanität.

Ich bin sicher, dass der Apotheker sich die übelsten Vorwürfe macht. Und: Ja, es wäre gut gewesen, hätte er ihn abgegeben – auch wenn selbst dann nicht sicher ist, dass sie überlebt hätte.

Aber: Ist sie wirklich wegen unterlassener Hilfeleistung gestorben? Oder doch eher wegen von Anfang an schlecht getroffenen Entscheidungen?

Der Mutter hilft die Diskussion nicht mehr – ausser vielleicht ihr eigenes Gewissen zu beruhigen.

Was meint ihr dazu?

Kein Problem

Kundin in der Apotheke:

"Bitte geben sie mir ein Schmerzmittel ohne Penicillin drin, Da bin ich hochgradig allergisch drauf !"

Das könnte ich nicht mal, wenn ich wollte … Penicillin ist ein Antibiotikum und hat eine spezielle Struktur. Kreuzallergien gibt es nur mit Sachen mit ähnlicher Struktur – also andere Antibiotika wie zum Beispiel Cephalosporin oder Amoxicillin. Theoretisch noch gegen einige (Schimmel-)Pilze. Aber: keine andere Medikamente und also auch keine Schmerzmittel.

Kein Problem.