Allergie-Notfall – Jetzt!

20.6.2009

Mann kommt in die Apotheke: „Haben Sie mir etwas gegen Allergien?“

Pharmama: „Sicher. Ist es für sie selbst?“

Mann: „Ja. Ich bin hochallergisch gegen Selleriesalz … und ich weiss, ich sollte nicht auswärts essen, … aber ich habe gefragt, ob es welches drin hat, also dachte ich es wäre ok….“

Pharmama (denkt: Oh je): „Sie haben also im Restaurant gegessen und jetzt fangen sie an Beschwerden zu haben?“ (Irgendwie sieht er wirklich röter aus als am Anfang des Gespräches.)

Mann: „Ja. Mir wird so heiss und alles fängt an zu beissen.“

Pharmama: Bekommen sie normalerweise auch Atemprobleme?“

Mann: „Ja.“

Pharmama:Moment!“ Ich reisse das Allergienotfallset aus der Schublade und gebe ihm die 2 Tabletten Cetirizin und 2 Tabletten Prednison 50mg mit einem Glas Wasser.

Er schluckt sie,

Pharmama: „Und jetzt gehen sie auf direktem Weg in den Notfall, ja? Soll ich Ihnen jemanden mitschicken oder ein Taxi holen?“

Mann: „Nein, ich habe meine Frau angerufen, sie wartet draussen. .. Das letzte Mal war es nicht so schlimm. Ich weiss ich sollte nicht auswärts Essen .. aber es sah so gut aus…“

….

Ja, man glaubt gar nicht, wo überall Sellerie drin sein kann. Wobei -eine Allergie gegen Sellerie ist eher selten.

Nur 8 Lebensmittel sind verantwortlich für 90% aller Lebensmittel-allergien. Das sind: Milch, Eier, Erdnüsse, Baumnüsse (Wallnuss, Cashew etc), Fisch, Muscheln, Soya und Weizen.

Wahre Lebensmittelallergien bewirken eine Immunantwort im Körper, die unterschiedlich ist von „einfachen“ Lebensmittelunverträglichkeiten (wie Laktoseintoleranz). Es wird geschätzt, dass nur etwa 2-5% der Bevölkerung eine Lebensmittel-allergie hat.

Die meisten Lebensmittelallergien beginnen während den ersten 2 Lebensjahren. Viele wachsen aber später wieder daraus hinaus, v..a. bei Allergien auf Milch und Soya. Andere werden mit der Zeit immer schlimmer – so wie beim Herrn oben.

Bewertungen bewerten

Ab und zu schaue ich in die Google-Bewertungen unserer Apotheke – und wenn ich da schon dran bin, schaue ich mir gerne auch die Bewertungen anderer Apotheken an.
Ich gebe zu, dass ich dabei auch die Bewertungen „bewerte“ – gerade die schlechten Bewertungen sind interessant und aufschlussreich. Ich schaue mir an, was da als schlecht angesehen wurde. Ob so etwas bei uns auch vorkommen könnte. Ob die schlechte Bewertung gerechtfertigt ist. Ob es einen Grund für den offenbar nicht erfüllten Kundenwunsch gibt. So manches liegt einfach an der falschen Erwartungshaltung des Kunden / Patienten.
Am meisten reklamiert: Einstellung der Mitarbeiter, Preisgestaltung, Wartezeiten, Lieferschwierigkeiten.

„Wollte einen Hustensirup der Kategorie C (nicht rezeptpflichtig) beziehen. Die Apothekerin überheblich, schnippisch, völlig inkompetent, liess mich als potentieller Kunde kaum zu Wort kommen. Erklärte der Dame dass mir mein Arzt bei dem ich seit langem in Behandlung bin dieses Medikament seit Jahren mit einem anderen gibt und es nie irgendwelche Nebenwirkungen gab. Die Apothekerin stellte sich über eine studierte Medizinerin …“
Gedanken: Apotheker in der Schweiz sind studierte Medizinalpersonen. Wir stellen uns nicht über, aber neben die Ärzte als andere studierte Medizinalberufe. Hustensirup Kategorie C ist hier entweder Codein oder Dextrometorphan … und wenn „seit Jahren“ in Behandlung, finde ich das etwas … abklärungswürdig. Also kein Wunder, wurde da nachgefragt. Empfindlich, irgendwer?

Die Bedienung ist schlecht, sie lassen einen grundlos warten. Das muss unbedingt verbessert werden auch wenn Sie zu dritt im Laden sind. Wenn man etwas kaufen will das nicht teuer ist wirken alle deprimiert und lustlos auch versuchen bei nicht Kassen Zahler immer das teurere Produkt zu verkaufen, obwohl ein Generika verlangt wird.“
Hmm, ja. Warten ist unangenehm – aber wie „grundlos“ das war, ist vielleicht nicht immer so beurteilbar. Wenn ein Generikum verlangt wird, dann sollte man allerdings auch ohne Diskussion ein Generikum verkaufen – sofern vorhanden (Lager, Lieferbar, Existierend).

„Grausamer Service. Wollte bestimmte Medikamente kaufen, die die Apotheke nicht hatte (ist ja okay). Der Hauptapotheker hat mich vollgelabert und am Ende musste ich für eine Beratung zahlen, obwohl ich danach nicht gefragt habe, seine Meinung mich überhaupt nicht interessierte und ich wurde vorher überhaupt nicht darüber informiert, dass sein Erzählen eine kostenpflichtige Beratung ist.
Peinlich!“

Für die Beratung bezahlen? Kommt eigentlich nur vor, wenn ausführlichere Abklärungen (und Dokumentation) vor der Abgabe eines ursprünglich rezeptpflichtigen Medikamentes gemacht werden müssen. Dann sollte man den Kunden / Patienten allerdings darüber aufklären, was man vorhat und dass das zusätzlich kostet.

„Sie gaben uns einen XXX-Impfstoff, sagten uns aber nicht, wir sollten ihn im Kühlschrank aufbewahren. Das Baby hat daraufhin schlecht reagiert, aber zum Glück kein ernstes Problem. Ich bin mir sicher, dass die Informationen irgendwo auf der Schachtel waren, aber wir dachten nicht daran, sie zu lesen, da der Impfstoff von einem Arzt verabreicht wird. Wir haben ihn erst eine Woche nach der Abholung in der Apotheke dorthin gebracht. Sie hätten uns diese sehr grundlegenden und äußerst wichtigen Informationen geben sollen, als sie gekauft wurden.“
Ja, das hätten sie sollen. Aber … hat man denn gar keine Eigenverantwortung mehr?

„habe ich die Erfahrung gemacht, dass diese Apotheke permanent zu geringe Vorräte aufweist und regelmässig Lieferschwierigkeiten geltend macht (jede und jeder Mitarbeiter dort fügt zu geringe Bestände als Begründung an). Zudem sind die Wartefristen bis zur Bedienung eine Zumutung. So auch heute Morgen wieder.“
Ja Mist. Aber: Wir haben seit Jahren überall zunehmend Lieferschwierigkeiten bei Medikamenten, von dem her ist die Erklärung nicht so unglaubwürdig. Zu geringe Bestände … ich wüsste ja gerne, von was. Reden wir hier von freiverkäuflichen Sachen wie schnelldrehenden Schmerzmitteln, oder von rezeptpflichtigen Mitteln, die auch selten gebraucht werden?

„Das Langzeitrezept meines Sohnes (ist auf seine Medikamente angewiesen) wurde nicht ‚gefunden‘, obwohl es längst verlängert wurde (habe es danach gleich beim Arzt nachgefragt). Ich hatte mehr auf meiner Liste, bin aber gleich wieder gegangen.“
Man verliert sehr selten Rezepte in der Apotheke. Meist ist das eines dieser Probleme: Das neue Dauerrezept wurde vom Arzt zwar ausgestellt, ist aber noch nicht bis in die Apotheke gekommen. Das Dauerrezept wurde mit einem falschen Datum eingegeben (Ablaufdatum nicht nächstes Jahr, sondern dieses Jahr … wie das Ausstelldatum). Das sind Probleme, die sich mit etwas Geduld schnell lösen lassen.

„Hatte das Rezept für ein harmloses Progesteronpräparat, das ich aufgrund einer Schwangerschaft schon seit zwei Monaten nehme und mir andere Apotheken ausnahmsweise auch ohne Rezept ausgegeben haben, auf dem Handy. Leider war mein Akku leer und es war Samstag kurz vor Ladenschluss. Der Apotheker wollte mir das Präparat partout nicht herausgeben, auch nachdem ich die Dringlichkeit betont habe. Auch habe versichert, ich hätte im Auto ein Ladekabel und könne das Rezept in 10min per E-Mail weiterleiten. Er blieb hart, was für mich unangenehme Folgen hatte. Ich verstehe, dass es Richtlinien gibt, aber die Art und Weise, wie ich kaum angehört und abgewimmelt wurde, empfand ich als sehr, sehr unangenehm.“
Hmmhmm. Also weil andere Apotheken da schon Ausnahmen gemacht haben, hast du jetzt die Erwartungshaltung, dass das überall und vor allem jederzeit gehen muss, sonst ist das eine schlechte Apotheke? Vom Problem, dass nur Originalrezepte akzeptiert werden sollen (und Bilder auf dem Handy gehören da wie emails vom Patienten NICHT dazu) fang ich gar nicht erst an. Wenn das Medikamen so wichtig für dich ist: schau, dass du ein gültiges Rezept hast, geh es früh genug besorgen, oder zahl halt mehr, wenn du in die Notfallapotheke gehst, die auch Samstag Nacht und Sonntag offen hat.

„Sorry Samstag Abend 25 Personen in der Apotheke und es geht im Schnecken Tempo vorwärts…Auch Kunden ohne Rezept die ihr Produkt schon haben stehen an zum zahlen… nichts mit Spontan noch Augentropfen kaufen..sorry ich habe 35Min. Gewartet nur zum Zahlen…. dass geht gar nicht.“
Arme Apotheke – keiner der Angestellten kam an dem Samstag rechtzeitig in den Feierabend und musste sich noch von so Kunden stressen lassen.

„ich bin gerade 5 Tage nach der Hüften OP. Nach der Untersuchung beim Arzt bin ich zu Apotheke um empfohlenes Medikament zu holen. Die Apothekerin schaute in Ihren Computer uns sagte ich brauche dafür ein Rezept. Hat auch empfohlen dass ich per Telefon Rezept bestelle und weiter per Mail schicken lasse. Was ich auch getan habe. Es hat insgesamt über 30 min gedauert…. dann kam das Rezept ….. und die Apothekerin sagte mir dann….. ES IST SEIT MONATEN NICHT LIFERBAR !!!!! Mit meinem operierten Bein musste mir noch anhören, dass die Dame mich falsch verstanden hat !!!!! Sie hat ein Rezept verlangt aber hatte das Medikament nicht auf Lager…. da muss man sich wirklich fragen…. gehts noch !!!!! da fehlen die Worte“
Au weh – da ist ja einiges schiefgelaufen! Aber auch hier wieder das Problem der Nicht-Lieferbarkeit. Finde da allerdings auch den Arzt seltsam, der ein offenbar rezeptpflichtiges Medikament empfiehlt, ohne ein Rezept auszustellen … passt, dass er auch nicht weiss, dass das seit ewig nicht lieferbar ist. Ich würde in der Apotheke aber alles dran setzen, einen Ersatz zu suchen und zu empfehlen, der an Lager ist und das dann abgeben.

„Wir haben von einem Krankenhaus in Italien ein Rezept für einen Augentropfen für unseren dreijährigen alten Jungen mit einer Infektion erhalten. Leider haben wir die Flasche zwei Tage nach dem Zyklus verloren und da es spät am Abend war, ging mein Mann in die Apotheke, um den Tropfen zu holen. Sie werden nicht den 7Eur-Wert an Augentropfen mit italienischem Rezept geben und hätten lieber, dass die 3-Jährigen den Zyklus verpassen und leiden. Wenn diese Apotheke im Herzen von XXX nicht in der Lage ist, einen milden Augentropfen mit einem Rezept aus einem anderen Land zu unterstützen, kann es sein, dass sie an einen weniger öffentlichen Ort umziehen sollte.“
Ich hab Fragen. Viele. War das Rezept noch vorhanden? Gab es dieselben Tropfen hier überhaupt? Was heisst „mild“ hier? War der Preis ein Problem, weil es dann selber bezahlt werden musste? In einem solchen Notfall, würde wahrscheinlich jede Schweizer Apotheke ein ausländisches Rezept akzeptieren und die Augentropfen (so hier vorhanden) abgeben – gegen Bezahlung. Kein Rezept, kein Nachweis, was das für Tropfen waren und ein so kleines Kind würde eine Weiterweisung zum Arzt zur Folge haben.

„Ebenfalls hatten sie absolut normale Produkte für eine Apotheke (Fleckenbenzin) nicht an Lager. Werde diese Apotheke in Zukunft meiden.“
Naja – Fleckenbenzin sehe ich jetzt eher als Drogerieprodukt an – und heute braucht man das auch immer seltener. Aber ok – komm zu uns, wir haben das noch. Ich fürchte nur, dass, falls irgendwann mal etwas anderes fehlt, das auch eine schlechte Bewertung gibt?

„Unprofessionelles Personal. Ich habe mich sehr geärgert, denn gestern wurden für mich 6 Packungen eines Medikamentes bestellt und heute erhielt ich nur eine Packung davon. Zudem bezahlt man die hohen Gebühren für Medikamenten-check und Bezug-check. Das Doppelte also, als der Preis einer Packung. Auch dies wurde mir nicht mitgeteilt als ich gestern per Anruf vorbestellt habe. Ich hoffe, dass Apotheken wie diese bald keine Kunden mehr haben.“
Hmmm – dass da Checks berechnet wurden, deutet darauf hin, dass das ein rezeptpflichtiges Medikament war, das ganz von der Grundversicherung übernommen werden würde. Offenbar ein sehr günstiges. Dann wurde es selbst bezahlt. Möglicherweise etwas missbrauch-gefährdetes wie starke Schlaf- und Beruhigungsmittel? Gut, man sollte vielleicht den Patienten informieren, allerdings wissen wir nicht, wie die Bestellung genau ablief. Wenn das ein Anruf war a la: „Hier Name, ich bestelle 6 Packungen XXX, kommme morgen mit Rezept, tschüss“ – hat man kaum die Chance dafür.

„wurde aufgrund meiner koprolalie schlicht und einfach nicht behandelt. obwohl ich mit entsprechendem arzneirezept unterwegs war“
Ich musste Koprolalie googeln: „Als Koprolalie bezeichnet man den wiederholten, zwanghaften Gebrauch von vulgären Begriffen, zumeist aus der Verdauungsregion. Mitunter kann dies pathologisch sein, wie z.B. beim Tourette-Syndrom.“ OOOoookay. :-) Aber da die Indikation normalerweise nicht auf dem Rezept steht und die Medikamente dafür auch für anderes eingesetzt werden … interessiert es mich jetzt doch „was genau“ da gesagt wurde? ScheissApothekeArschlöcheralleMistplatzLecktmichdoch…?

Freunde haben extremst schlechte Erfahrung gemacht bezüglich Frechheit, Arroganz und Diskriminierunh. Deshalb liebe Leute, der Kunde, der sein Geld bei Euch lässt, ist IMMER KÖNIG! So funktioniert, das, und nicht anders!!! Geht gar nicht“
Du gibst also die Rezension für Freunde ab, nicht für dich? Ungeachtet, was da passiert ist – „der Kunde ist König“ ist eine Erfindung von Marketingspezialisten. Natürlich versucht man den Kundenwünschen zu entsprechen und natürlich ist man dabei als Dienstleister freundlich und hilfsbereit, ABER der Kunde kann auch im Unrecht sein, Unrealistisches oder ungesetzliches oder ungesundes verlangen. Nein, dann muss ich dem nicht entsprechen.

„Arrogant, frech, unsympathisch, profitgeil:Bin mit klarem Kaufinteresse in die Apotheke, aber die Verkäuferin (glaube: Frau XXX) war nicht gerade sehr kompetent beratend. Als ich gefragt habe, ob die Preise gleich zum Detailhandel seien und etwas am googlen war, meinte Sie unfreundlich & direkt: „Ich werde Sie bei klarer Kaufabsicht nur noch beraten, aber jetzt habe ich keine Zeit, denn es stehen zwei andere Kunden hinter ihnen.““
Wie lange bist du denn da gestanden und hast Preisvergleiche mit dem Online-Verkäufern verlangt? Es würde zwar ziemlich lange dauern, aber wenn ich das Gefühl hätte, die Person vor mir hat so gar nicht vor, etwas zu kaufen und der Laden ist voll von Leuten (die etwas brauchen), dann … hätte ich vielleicht ähnlich reagiert.

„Ich bin schockiert, wenn ich könnte würde ich Null Sterne geben. Für Dafalgan und Brufen, welche beide nicht rezeptpflichtig sind, wurden mir 11.90 verrechnet. Zum Vergleich, die Medis kosteten 14.30. Auf Nachfrage hiess es, dass diese Gebühren immer berechnet werden. Meine Recherche hat ergeben, dass so eine Kontrolle gemacht wird bei Unklarheiten/ Fragen der Kundin oder für einen Check um zu schauen ob es Interaktionen gibt oder bei komplizierten Rezepten wo Rücksprache mit dem verordneten Arzt gemacht werden muss. Dann wurde mir noch ein Betrag verrechnet für Ergänzung meiner Krankenakte… Echt jetzt? Für 5 Minuten Arbeit? So muss sich keiner der Bürger wundern, warum unsere Kosten immer mehr und mehr ansteigen!!“
Seufz. Dafalgan 1g und Brufen (alle) sind Liste B, also rezeptpflichtig. Klar – die WIrkstoffe gibt es auch in nicht-rezeptpflichtig und frei verkäuflich … dann zahlen sie es aber sowieso selber und ich muss nichts dokumentieren, weniger kontrollieren etc. Die Checks gibt es seit 20 Jahren und entlöhnen unsere gesamte Arbeit bei den Rezepten. Dass ihr Rezept jetzt einfach war und nur 5 Minuten gebraucht hat, macht da keinen Unterschied. Und nein, die Checks sind nicht der Grund für die steigenden Prämien – tatsächlich hat das System seit Einführung Milliarden eingespart (vorher war die Arbeit in den Medikamentenpreisen enthalten).

„Vor 3 Tagen habe ich dort ein Medikament gekauft. Heute wurde klar, dass die Indikation nicht mehr besteht und ich wollte die Packung ungeöffnet und unbeschädigt zurück geben. Die Rücknahme wurde verweigert. JEDE andere Apotheke nimmt Medikamente in OVP zurück. Speziell in diesem Fall gab es keinerlei Grund die Packung nicht anzunehmen. Das Medikament ist ewig haltbar ohne besondere Lagerungsbedingungen.“
Jein. Wir sollen grosszügig sein, allerdings gibt es Lagerbedingungen für Medikamente, auch wenn „bei Raumtemperatur“ zwischen 8-25 Grad ist und das nicht überschritten wurde (was wir nicht nachweisen können), darf das Medikament nicht einfach so zurückgenommen und auf gar keinen Fall einfach so weiter gebraucht werden. Häufig machen wir das trotzdem, aber es gibt Ausnahmen (Spezialbestellungen, Kühlprodukte…). Dass Jede Apotheke Medikamente zurücknimmt, stimmt sicher nicht.

„Ich war immer zufrieden mit allem (Personal, Auswahl, Beratung etc.). Doch als ich mir dieses mal den Beleg zu Hause anschaute, bemerkte ich, dass mir CHF 4.30 für „Medikamenten-Check“ verrechnet wurden. Nach einer Internetrecherche, fand ich heraus, dass Apotheken dies für Beratungen zu Nebenwirkungen, Dosierung etc. bei rezeptpflichtigen Medikamenten dürfen.
Jedoch brauchte ich keine Beratung und wurde auch nicht danach gefragt. Ich war direkt vor Apothekbesuch beim Arzt, der mir bereits alles erklärte. Alles in allem war ich nicht mal 5 Minuten in der Apotheke. Mir wurde nicht einmal mitgeteilt, dass es nun solche Gebühren gibt.“

Seufz. Die Checks sind seit über 20 Jahren (seit Einführung der LOA) die Entlöhnung unserer Arbeit bei der Abgabe rezeptpflichtiger Medikamente, die von der Grundversicherung übernommen werden (und nur bei denen). Es ist keine „Beratungsgebühr“ und eigentlich sind es 2 Checks – von denen der eine bei selbstzahlenden Patienten oft nicht verlangt wird, da sie uns da einen Teil der Arbeit abnehmen, wenn sie es der Krankenkasse einschicken und nicht wir das machen müssen.

„Ich ging heute zu Bahnhof Apotheke und der Ansatz von der Apotheker Dame war sehr arrogant und diskriminativen. Sie wollte nicht anerkennen, und meine medizinische ID-Karte akzeptieren und gab nicht die Drogen, die ich für meine Behandlung. Ich bin ein Arzt, und ich konnte meine Medikamente überall auf der Welt so weit seit 20 Jahren als sehr daran interessiert Reisende bis heute haben. Ich bedaure es sehr, diesen Ansatz.“
Oh nein. Aber wir müssen in der Apotheke medizinische Ausweise aus dem Ausland, die wir kaum verifizieren können, tatsächlich nicht anerkennen. Das ist dann im Falle von rezeptpflichtigen Medikamenten eine „normale“ Abgabe „ohne Rezept“, die wir machen können, aber nicht müssen. Das heisst, es wird abgeklärt, ob die Abgabe angezeigt ist – und wenn ich hier „Drogen“ lese, dann denke ich, dass es sich hier bei der Behandlung nicht um Blutdruck-medikamente gehandelt hat.

„Ich finde diese Apotheke und die Mitarbeiter einfach schrecklich! Null Ahnung von Privatsphäre. Man wird in vollem Laden gefragt wofür man dieses Medikament nehmen muss da die Dosierung ungewöhnlich sei. Das geht niemandem was an, schon gar nicht einer Pharma Assistentin welche kaum Deutsch kann. Der Herr Doktor wird schon wissen wieso er so eine Dosierung verordnet! Frechheit!“
Das „voller Laden“ ist natürlich unangenehm – allerdings sind Nachfragen bei ungewöhnlicher Dosierung für mich ein Zeichen einer sich kümmernden und guten Apotheke. Und doch, wir müssen das wissen – bei der Abgabe kontrolliert man: „richtiger Patient, richtiges Medikament, richtige Dosierung …“. Auch „der Herr Doktor“ macht Fehler. Keine Frechheit.

Unverbesserlich

Die ältere Frau Dürr will bei uns Medikamente holen kommen. Dazu hat sie eine ganze Liste vorbereitet, was sie gerne hätte. Alles rezeptpflichtige natürlich. Und sie hat kein Rezept mehr …

Jetzt ist es so, dass ich die Frau Dürr kenne – vor etwas über einem Jahr habe ich wegen ihr und den Medikamenten, die sie wollte, den Arzt angerufen, den sie als Hausarzt angegeben hat. Sie war noch nie bei uns uns mit einem Rezept und darum habe ich ihr nicht einfach einen Vorbezug gemacht (wie bei einer Stammkundin). Damals hat der Arzt gesagt: „Zuerst will ich sie sehen. Frau Dürr war seit über 2 Jahren nicht mehr bei mir und bevor ich sie nicht gesehen habe, verschreibe ich nichts!“

So etwas bleibt mir im Gedächtnis. Genauso wie der Vorfall, als sie vor etwa einem Monat total dehydriert in der Drogerie zusammenfiel und ich die Sanität rufen liess – da blieb ihr nichts anderes übrig als einen Arzt zu sehen – im Notfall nämlich.

Also war sie im Spital, wo man sie wieder aufgebaut hat, gründlich untersucht und sie dann mit einem Rezept und Spitexhilfe entlassen hat. Die Medikamente auf Rezept hat sie geholt – und dann noch einmal dasselbe etwas später. Das zweite Mal war reiner Goodwill von mir. Es ist ja so, dass die Spitäler meist kleine Packungen aufschreiben und dem Patienten sagen, er soll nachher zum Hausarzt gehen, der die Behandlung weiterführt. Jetzt hat sie das letzte Mal von mir nochmals je eine kleine Packung bekommen – ich darf auf einem Rezept in begründeten Ausnahmefällen die Medikamente einmal wiederholen.

Aber jetzt ist fertig – ich habe sie bei der Originalabgabe und bei der Repetition darauf hingewiesen, dass sie zum Arzt gehen muss, wenn sie mehr braucht. Darum bekommt sie jetzt keine mehr von mir. Da hilft alles „Aber ich brauche sie!“ und „sie sind schuld, wenn… „ nichts.

– Nein, Frau Dürr, offenbar sind sie immer noch nicht bei einem Arzt gewesen.

Das ist ein Arztbesuch, das ist keine Besteigung des Mount Everest! Was ist daran so schwierig? Ich helfe auch dabei. Denn als ich sie nochmals nach ihrem Arzt frage, nennt sie mir den gleichen wie früher – der hat aber inzwischen aufgehört – trotzdem frage ich bei dessen Nachfolger an. Der hat sie allerdings noch nie gesehen und verschreibt auch nichts, bis sie einmal dort gewesen ist …

Ein paar Tage danach bekomme ich ein Fax von der Spitex. Sie bräuchten Medikamente für die Frau Dürr. Ich rufe zurück und erkläre der Spitexfrau am Telefon, warum sie, bis ich ein neues Rezept habe, keine mehr von mir bekommen kann. Und dass der Arzt ihr kein Rezept ausstellt, bis er sie gesehen hat.

„Aber sie hatte einen Arzttermin heute!“ sagt die Frau von der Spitex – da tönt es aus dem Hintergrund: „Ja, aber sie hat sich geweigert zu gehen!“

Eben.

Die Digitalisierung im Schweizer Gesundheitssystem

Grosser Titel – wahrscheinlich weniger Inhalt, als ihr vermutlich erwartet.

Das fängt schon an mit der elektronischen Übermittlung der Rezepte. Wir reden hier noch nicht mal vom E-Rezept wie in Deutschland. In der Schweiz gibt es noch kein gemeinsam geregeltes System. Das bedeutet: Die Ärzte senden die Rezepte per e-mail. Und wenn sie das an die Apotheke machen, dann ist das eine Verbindung zwischen zwei HIN-gesicherten Adressen und einigermassen sicher. Leider senden viele Ärzte die Rezepte an die Patienten. Das ist dann nicht nur ein Sicherheitsproblem, sondern auch eine Steilvorlage für manche, da Missbrauch zu betreiben. Es ist ja dann einfach, da mehrfach Ausdrucke in Farbe zu machen – ein Grund mehr für uns in der Apotheke, diese Rezepte nicht anzuerkennen, vor allem wenn es sich um missbrauchsgefährdete Medikamente handelt. Hier habe ich darüber geschrieben. Seit 2020 hat sich da kaum was geändert.

Der Apothekerverein und die Verbindung Schweizerischer Ärzte (FMH) arbeiten gemeinsam an einem E-Rezept, das via QR Code auf dem Rezept (oder dann auf dem Smartphone des Patienten?) dann in jeder Apotheke eingelöst werden kann, wobei die Gültigkeit überprüft wird. Aktuell ist das schweizweit bei etwa 530 Apotheken möglich (von 1800) – immer noch im Rahmen eines erweiterten Pilotprojektes. Ich habe gefunden, dass wir in der Apotheke die QR-Codes auch einlesen können. Eine richtige Validierung macht es aber nicht – und ich muss, auch wenn es mir da praktisch die verschriebenen Medikamente importiert in unser Computersystem noch sehr viel von Hand ändern oder ergänzen: Generika Austausch, oder wenn etwas nicht lieferbar ist … und die Dosierungen übernimmt es auch nur sehr eingeschränkt. Ausserdem kann ich ein und dasselbe Rezept mehrmals abrufen. Das E-Rezept soll später mit dem

Bei der elektronischen Gesundheitskarte / dem elektronischen Patientendossier (EPD) sind wir einen Schritt weiter. Einen kleinen. Inzwischen gibt es das und man kann als Patient ein EDP für sich eröffnen. https://www.patientendossier.ch/privatpersonen/epd-eroeffnen. Das ist freiwillig und kostenlos für die Patienten. Sie bringt einem aber wenig – das gilt sowohl für die Patienten selber, als auch für Institutionen wie Spitäler, Ärzte, Apotheken. Von der Hoffnung und den Versprechungen, dass darauf Gesundheitsdaten gespeichert und abgerufen werden können wie Untersuchungsergebnisse des Labors, Medikamente und Dosierungen, Allergien etc. und dass der Zugang für in die Behandlung involvierte Parteien einfach und mit bestehenden Plattformen kompatibel sein würde ist … wenig übrig. Die Ursachen dafür sind sicher vielfältig. Der Fokus des EPDs ist aktuell auf den Patienten, so dass diese Zugang zu ihren Gesundheitsdaten erhalten und diese verwalten können. Die Probleme sind Sicherheitsbedenken, 7 verschiedene Anbieter (manche nur regional), Inkompatibilität mit bestehenden Systemen, komplizierte Prozesse, es ist unvergüteter Mehraufwand für diejenigen, die Daten eingeben können, es ist ausser für stationäre Institutionen (Kliniken) nicht obligatorisch – und auch da haben es noch sehr viele nicht. Das EPD ist heute nicht als «Kommunikationswerkzeug» zwischen den Gesundheitsdienstleister konzipiert, es macht für Dienstleister im Gesundheitswesen vor allem Mehraufwand mit kaum Zusatznutzen – und das ist schade.

Der schmale Grat zwischen Sparsamkeit und Geiz

… wurde bei dieser Geschichte für mich ziemlich eindeutig überschritten.

Es kommt in die Apotheke eine jüngere Frau mit ihrem Freund. Er -offensichtlich aus Nordafrika- kann kein Deutsch sondern nur etwas Englisch und Französisch, so dass sie übersetzt.

Sein Problem ist, dass er eine Entzündung am Nagelrand hat, das, was wir einen Umlauf oder Panaritium nennen. Es ist rot, entzündet und offenbar klopft es schon, meist ein schlechtes Zeichen. Ein Umlauf ist sehr unangenehm, ausserdem sind die Bakterien, die ihn verursachen recht hartnäckig. Man muss versuchen sie und den Eiter, in den sie sich einkapseln herauszubekommen. Das macht man im Normalfall mittels einer Zugsalbe. Eine dicke, schwarze Salbe, die man auf der Entzündung lässt und die dem Eiter den Weg nach aussen öffnet und die Stelle desinfiziert. Das funktioniert gut mit Sprissen, die man nicht anders herausbekommt und auch mit Fremdkörpern wie dem Eiter. Die Salbe kostet etwa 13 Franken.

„Zuviel“, sagt die Frau (offensichtlich muss sie bezahlen, da er kein Geld hat). „Was gibt es sonst noch?“

Ok, da wäre noch die Möglichkeit den Finger in warmer, verdünnter Käslikraut Lösung mit Kamillenextrakt zu baden. Das ist aufwändiger: mehrmals täglich für je 10 Minuten, das hat denselben Effekt wie die Zugsalbe. Preis etwa 8 Franken.

„Ok, gibt es da noch etwas günstigeres?“

Kurzes Überlegen von mir: „Sie können die Lösung zum Fingerbaden auch selbst mit Käslikraut Tee herstellen, das ist dann aber nicht mehr desinfizierend“. Preis für 1 Packung Malven-Tee 3.70 Franken.

„Ok, kann ich auch nur 1 Teebeutel haben?“

Ummmm …. Nein.

Die Frau wirft mir einen wütenden Blick zu, dann fasst sie ihren Freund am Arm und stürmt mit ihm im Schlepptau aus der Apotheke.

Sie lässt mich staunend zurück: soviel – oder sowenig- ist ihr Freund ihr also wert!

Und das nachdem ich ihr am Anfang noch erklärt habe, dass ihr Freund Gefahr läuft eine ernsthafte Infektion zu bekommen, wenn sie nichts macht. Im schlimmsten Fall eine Blutvergiftung, jedenfalls wird er Antibiotika brauchen und eventuell muss man sogar den Finger aufschneiden, um an den Infektionsherd heranzukommen. Das wird sicher teurer.

Irgendwie bin ich immer noch ganz baff, wenn ich daran zurückdenke.

Geiz ist geil? Ich denke nicht.

Unlogisches Gesundheitssystem (Edition Schweiz)

Die Krankenkasse ist keine Kasse, in die man einzahlt, um etwas zurück zu bekommen, sondern eine Versicherung. Versicherungen sollten für einen da sein, wenn man in Nöte gerät und etwas nicht selber bezahlen kann – was zugegeben mit den heutigen teils teuren Behandlungsmethoden (Operationen) und Medikamenten (Virenmedikamente, Krebstherapien) bald mal möglich ist. Aber heute sieht die man die (obligatorische) Versicherung anders. Man muss monatlich Prämien zahlen – und erwartet Gegenleistungen! Viele Sachen können direkt der Krankenkasse in Rechnung gestellt werden (durch die Ärzte, Spitäler, Apotheke) und werden übernommen – wenn die Franchise erreicht ist. Eigentlich sehr viel, aber dann gibt es Ausnahmen: Sachen, die nicht bezahlt werden. Und Sachen, die übernommen werden, bei denen das … vielleicht nicht so viel Sinn macht.

Damit etwas von der Grundversicherung übernommen wird, muss „Wirtschaftlichkeit und Wirkung“ gegeben sein … Ausser es handelt sich um homöopathische oder anthroposophische Produkte, dann nicht. Es wird trotzdem weiter übernommen von der Krankenkasse, auch wenn es 2009 nach der Abstimmung zur Übernahme der Komplementärmedizin geheissen hat, da müssen Studien nachgeliefert werden. Bisher ist da nix passiert.

Der Zahnarzt, seine Behandlungen und Vorsorgen, sowie durch den Zahnarzt verschriebene Medikamente werden nicht übernommen, auch wenn man heute weiss, dass schlechte Zähne üble Auswirkungen auf die Gesundheit haben können. Das gilt auch für Antibiotika, die man bei Herzproblemen verschrieben bekommt, um Sepsis (ausgehend von der Zahnbehandlung) zu vermeiden.

Wenn du eine Brille oder Kontaktlinsen zum Sehen brauchst, ist das der Kasse auch grösstenteils egal. Sehen zu können ist nicht so wichtig. Alle 2 Jahre zahlen sie ein bisschen was dran. An eventuellen Operationen zur Verbesserung der Sehkraft vielleicht anteilsweise etwas, oder nach Kostenübernahmegesuch des Arztes.

Wenn Du als Frau nicht grad Kinder möchtest, bist du auch auf dich alleine gestellt. Die Pille oder die Pille danach zum Verhüten ist finanziell deine Verantwortung … wie das Kind danach ja auch. Schwangerschaftsuntersuchungen werden bezahlt, die meisten Vitamine dafür und in der Stillzeit aber höchstens aus der Zusatzversicherung – die du früh genug abschliessen solltest.

Wenn du als Mann ein Potenzmittel brauchen solltest, ist das auch ein Lifestyle-Medi, das du selber berappen darfst. Die Kondome auch, aber wenn du eine PrEP eine „Prä-Expositions-Prophylaxe“ gegen die sexuell übertragbare Krankheit HIV verschrieben bekommen kannst (im Wert von ein paar hundert Franken): das wird übernommen! Kann ich daraus Schlussfolgern, dass die Krankenkassen jeglichen ungeschützten Geschlechtsverkehr unterstützen?

Dazu passend die Kinderwunschbehandlungen: die werden zum Teil übernommen. Das heisst Untersuchungen und Hormonhehandlungen während 12 Monaten (wenn unter 40 Jahre alt), Inseminationsversuche bis 3 Zyklen … wenn es dann nicht geklappt hat, berappt man in Zukunft selber dafür. Künstliche Befruchtungen werden gar nicht übernommen.

Malariamittel für die Reise werden nicht übernommen: das ist Prophylaxe. Prophylaxe wird hier nicht übernommen (wieso?), die Kasse würde aber eine Behandlung bezahlen – obwohl auch hier eine gefährliche Krankheit günstiger vorher verhindert werden könnte.

Neue, teure, gehypte und rezeptpflichtige Mittel zum Abnehmen werden übernommen. Vorher war die Anwendung off-label und viele Diabetiker mussten darum bangen, ihr Medikament das so miss-braucht wurde überhaupt zu bekommen. Jetzt wurde extra eine Spritze mit demselben Inhaltsstoff zum Abnehmen zugelassen … die Liefersituation hat sich allerdings immer noch nicht beruhigt. Wo wohl der Wirkstoff jetzt hingeht? Könnte es sein, dass die Firma halt mehr dran verdient?

Einlagen und Pants (Windeln) für Erwachsene werden bezahlt (unter Voraussetzungen), Windeln für Babies gar nicht.

Damit wären wir bei den Limitationen – Mittel, bei denen die Krankenkasse nur unter bestimmten Voraussetzungen bezahlt. Darüber habe ich hier geschrieben.

NaCl Lösung für Babies: die isotonischen Lösungen zum reinigen von Nase, Haut und Wunden werden von der Grundversicherung nicht übernommen, die Zusatzversicherung übernimmt ein Teil. Ich sehe immer wieder Kinderarztrezepte mit dem Wunsch und Zusatz: „etwas, das übernommen wird“. Tut mir leid: gibt es nicht.

Impfen in der Apotheke (gegen was auch immer) wird von der Krankenkasse nicht übernommen – das steht immer noch nicht im Leistungskatalog, nur bei den Ärzten. Die Wirkung ist bei beiden gleich gut … und die Apotheken sind eigentlich besser erreichbar dafür.

Die Medikamentenpauschalen (eigentlich die Entlöhnung unserer Arbeit in der Apotheke) sind für alle Medikamente gleich hoch – sie werden sowieso nur draufgeschlagen, wenn das Mittel rezeptpflichtig (Liste B) und von der Grundversicherung übernommen wird. Total egal ist, wie teuer das Medikament ist, egal wie gefährlich das Mittel sein kann und egal wie hoch der Aufwand beim Beschaffen oder der Abgabe ist. Gut – das wird mit dem neuen Vertrag zwischen Krankenkassen und Apotheken demnächst ändern …. auf die Erklärungen dazu freue ich mich allerdings gar nicht.

Man sieht – wirkliche Logik steht da nicht dahinter. Das waren (und sind) Entscheidungen, die getroffen wurden und so umgesetzt werden müssen.