Die grössten … Tabletten

(Edition Schweiz) Hier die Hitparade der aktuell grössten Tabletten – anhand der Info aus dem Kompendium. – Bilder auch von dort. Danke an bayernchris für die Idee!

Ausgenommen wurden Vaginaltabletten, Brausetabletten und Zäpfchen sowie Toffees, Kautabletten und Schmelzfilme und auch die dispergierbaren Tabletten – die sind in Wasser aufschwemmbar.

Es sind nicht alle Tabletten, die es im Handel gibt darin abgebildet, also erhebe ich keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Speziell bei den Multivitaminpräparaten und Nahrungsergänzungsmitteln gibt es noch grosse „Bomber“. Die führen hier auch die Liste an

Voltaflex Plus 23mm, 1438mg (Nahrungsergänzungsmittel)

voltaflex

Biorganic Geri 23mm, 1699mg (Nahrungsergänzungsmittel)

biorganic

Dann kommen die Medikamente:

Amoxicillin Sandoz Filmtabl 1000 mg 23mm, 1359mg und Amoxi Mepha Lactabs 1000 mg 23mm, 1345mg (Antibiotikum)

amoxicillin

Calcium Phosphatbinder Bichsel 1000mg 23mm, 1348mg

caphosphbind

Atorvastatin Axapharm 80mg 23mm lang 1257mg schwer und Atorvastatin Mepha Lactabs 80 mg 23 mm, 1235 mg und Atorvastatin Spirig HC Filmtabl 80 mg 23mm. 1230mg (Mittel gg. hohes Cholesterin)

atorvastatin

Levetiracetam Desitin 1000mg, 23 mm, 1268mg (Antiepileptikum: das Original Keppra hat nur 19mm Länge)

levatiracetam

Mit 22mm Länge gibt es einige. Die Länge ist aber nur ein Teil der Grösse, die Tabletten sind entsprechend dem Gewicht auch teils breiter. Hier nach dem Gewicht geordnet:

Janumet XR Ret 100/1000mg  22mm, 1694mg (Antidiabetikum)

janumetxr

Janumet XR Ret 50/1000mg 22mm, 1595mg (Antidiabetikum)

janumetxr2

Effavirenz Mepha 600mg 22mm, 1553mg (Antivirales Medikament)

Effavirenz

Valaciclovir Mepha  1000mg, 22mm 1498mg und Valaciclovir Streuli 1000mg 22mm, 1425mg und Valacyclovir Actavis 1000mg 22mm, 1425mg (Antivirales Medikament)

valacyclovir

CoAmoxicillin Sandoz 1g 22mm, 1480mg und Aziclav 1g, 22mm, 1475mg und Co-Amoxicillin Axapharm 1000mg 22mm, 1483mg und Co-Amoxicillin Actavis 1000mg 22mm, 1474mg und Augmentin 1g, 22mm, 1475mg, (Antibiotikum)

Levetiracetam Mepha Teva 1000mg, 22mm 1337mg (Antiepileptikum)

Vipdomet 12.5/1000mg 22mm, 1350mg (Antidiabetikum)

Cip Eco 750mg und Ciprofloxacin Sandoz eco, 22mm, 1284mg und Ciproxin 750 22mm, 1146mg (Antibiotikum)

Quetiapin Actavis XR 400mg 22mm, 1277mg (Antiepileptikum)

Cefuroxim Sandoz 500mg 22mm, 1264mg (Antibiotikum)

Paracetamol Mepha 1000mg 22mm, 1175mg, Paracetamol Actavis 100mg, 22mm, 1170mg (Schmerzmittel – die Dafalgan 1g sind „nur“ 20mm lang und 1071mg schwer)

Gevilon Uno 900mg, 22mm, 1157mg (Mittel gg. hohes Cholesterin)

Gabapentin Mepha 800mg 22mm, 1124mg (Antiepileptikum)

Rimstar 150/75/400/275  22mm, 1193mg (Antibiotikum)

Voltaflex 22mm, 1145mg (Nahrungsergänzungsmittel)

Rimactan 600mg, 22mm, 1104mg (Antitbiotikum)

…danach geht es abwärts mit der Länge.

Ich dachte ja die Metformin Tabletten wären hier oben auf der Liste, das sind so ziemlich die grössten, die ich in Dosette bisher abfüllen musste. Tatsächlich kommen die aber noch weiter unten: Metfin 1000mg: 21mm, 1320mg und Metformin mepha 1000, 19mm, 1085mg und Metformin Streuli 1000mg, 22mm 1090mg (Antidiabetikum).

Eine Tablette hat eine gewisse Grösse auch abhängig vom Wirkstoff, der drin ist. Es gibt potente Wirkstoffe, von denen wenige milligramm genügen, bei anderen braucht es 400, 500 oder gar 1 gramm Wirkstoff … und der hat natürlich auch ein gewisses Volumen, was sich dann in der Tablettengrösse niederschlägt. Füll- Binde-, Gleit-, Quell- und Sprengstoffe (letzteres, damit die Tablette auch schnell zerfällt) tragen auch zur Grösse bei.

Ich denke niemand nimmt wirklich gerne Tabletten und umso besser, wenn sie klein sind. Bei manchen geht das einfach nicht so …und wer die oben schlucken muss (mal abgesehen von den Nahrungsergänzungsmitteln) macht das nicht aus Vergnügen. Man sieht hier übrigens einige Rillen – die sind aber meist nicht gedacht um die Tabletten zur geringeren Dosierung zu teilen sondern höchstens zum zerkleinern vor der Einnahme. Viele von denen sind auch so sehr schlecht zu zerkleinern … wer das einmal mit einer Dafalgan 1g gemacht hat, weiss wovon ich schreibe.

22 Kommentare zu „Die grössten … Tabletten

  1. Teilweise ist da echt viel Füllmaterial drin. Bis 50% des wirkstoffgewichts verstehe ich ja, aber teilweise sind das ja 200%. Ist das wirklich nötig? Jeder, der mal versucht hat Patienten mit solchen Tabletten zu füttern, flucht darüber.

    Gefällt 1 Person

        1. Ob sich ein Pulver (oder Granulat) gut oder schlecht zu Tabletten verpressen lässt, ist von dessen physikalisch-chemischen Eigenschaften abhängig:

          Von den „Fliesseigenschften“ zum Beispiel – wenn das Pulver nicht richtig fliesst (Schüttgut-Eigenschaften) also klumpt, so kann die Verteilung in die Formen nicht richtig funktionieren und die Dosierungsgenauigkeit Probleme machen oder die Formen etc. verkleben. Hier helfen Schmierstoffe oder eine Granulierung.
          Weiter gibt es manchmal Probleme mit der Entmischung – auch da kann eine Granulierung als Zwischenschritt helfen, jedoch ist dies mit mehr Hilfststoffen verbunden.

          Manchmal lässt sich ein Wirkstoff nicht direkt tablettieren; das Pulver „hält“ die Tablette zum Beispiel nicht zuverlässig zusammen (zu geringe Festigkeit) und würde zerbröseln. Da braucht es dann grössere Mengen Hilfststoff (Bindemittel) um dieses Problem zu beheben.

          Weiter kann die Wirkung beeinflusst werden durch verschiedene Freisetzungen: Spreng- und Quellmittel für schnellere Auflösung. Oder Matrix-Tabletten zur Retardierung.

          Es gibt bestimmt noch mehr dazu – Wikipedia weiss da einiges! ;-)

          Sicher ist: die Hersteller machen die Tabletten nicht so gross um uns zu quälen – auch wenn uns das manchmal so vorkommt! ;-)

          Like

  2. Bei der „Biorganic Geri“ ist es doch auch bestimmt kein Zufall, dass die wie eine Kartoffel aussieht… „Ich nehm jetzt Tabletten aber ganz natürliche…“ :D

    (Multivitaminpräparate sind ja eh auch eher umstritten.)

    Like

  3. Und Cyclosporinkapseln? Die sind riesig! Ich musste notgedrungen deswegen die ekelhafte Ciclo-Lösung trinken. Die zumindest hat einen Award für das ekelhafteste Medikament verdient.

    Like

    1. Dass flüssige AM zum Teil sehr unangenehm sind, weiß ich auch aus eigener Erfahrung. Ich musste als (leidlich kleines) Kind ein Antibiotikum nehmen, man hat extra noch einen Saft rausgesucht (im Sozialismus nur hinterm OP-Tisch zu finden)… und ich fand das Zeug abscheulich. Seit dem schlucke ich alle festen AM in allen Größen, im Zweifel auch Brausetabletten… :D

      Eine Möglichkeit wäre bei Ciclosporin (die 100er Weichkapseln [1A-Pharma] sind mit 23,1×9,3mm und 1475mg wirklich nicht die kleinsten) auf eine niedrigere Dosierung und dafür mehr zu gehen. Also statt „100mg 1×1“ dann „25mg 1×4“; bei Ciclosporin sollte das gehen. Das Problem wird wahrscheinlich werden, dass dann die Arztpraxen nörgeln werden (in dem Fall betreffend des Budges) – weil das in den Tagestherapiekosten eben teurer wird, und sowas können die KrankenKassen GAR NICHT leiden…

      Like

  4. Ich werfe mal hier „Piracetam 1200mg Tabletten“ verschiedener Hersteller in in den Ring, die sind größentechnisch auch nicht zu verachten.

    Des weiteren möchte ich aber zu bedenken geben, dass die extreme Länge einiger Tabletten auf die elypsoide Form zurück geht, damit sich im Gegenzug die Breite verringert. Würde man solche Tabletten rund gestalten, wäre der Durchmesser zwar etwas kleiner als die (gleichvolumige elyptische) Länge, dafür wäre sie aber von der Breite halt breiter (also = Durchmesser), was wahrscheinlich zu noch größeren Schluckproblemen führen würde.

    Like

      1. Das kleiste Volumen bezogen auf die Oberfläche bietet – in unsrerer Raumzeit – derzeit immer noch die Kugel. Blöd nur, dass Kugeln
        1) schlecht zu pressen sind (unterschiedliche Gründe, u.a. kraftvektor bedinget und formwerkzeugbedingte)
        2) schlecht zu schlucken sind – zumindest größere
        3) sich schlecht auflösen (kleinste Oberfläche)
        4) schlecht zu lagern sind (kullern weg, nicht stapelbar)
        5) viel Packungsvolumen brauchen
        6) sich schlecht mit Bruchkerben und anderen „Verzieherungen“ versehen lassen.
        Mir fallen pharmazeutisch in Kugelform eigentlich nur (kleine) Weichkapseln [z.B. „Espumisan Perlen“, als Ex-DDR-Produkt in der Schweiz wahrscheinlich eher unbekannt) und (rezepturmäßig hergestellte) Vaginalglobuli ein. Ein schneller Blick in eine (recht alte) Gelbe Liste zeigte mir noch „Tussamag (Weich)Kapseln“ und „Nitrangin Isis 0,8mg (Weich-Zerbeiß-)Kapseln“. Wobei letztere schon seit Jahren nicht mehr lieferbar und seit spätestens 01/2013 auch ausgelistet sind…

        Like

    1. Oh, davon kann ich ein Liedchen singen… In meinen letzten Ferien in Spanien hatte ich einen sehr starken Reizhusten; zu Hause pflege ich dann für ein Paar Tage Codein zu nehmen. Da dies in Spanien ohne Rezept nicht zu kriegen war, versuchte ich es mit Dextrometorphan. Dies war jedoch nur als Lutschtabletten erhältlich; also habe ich die gekauft. Die waren aber so bitter, dass ich mich fast übergeben hätte und so entschloss ich mich, die Lutschtabletten halt ganz zu schlucken! Die waren rund und ca. 2cm im Durchmesser – ich kam mir vor wie ein Drogenkurier beim „herunterwürgen“! Aber immerhin konnte ich so schlafen… Trotzdem: würde ich keinem Kunden empfehlen!! :-(

      Like

  5. „Die grössten … Tabletten“
    liebe Pharmama, was hast Du Dir bei den drei pünktchen gedacht?
    Honi soit qui mal y pense :-D

    Like

  6. Ich weiß nicht, wie groß Diacomit 500mg Kapseln sind, aber ich fand sie enorm groß – besonders für ein (damals) 5jähriges Kind. Wir sind deshalb bei je 2 x 250mg geblieben. Die haben die „übliche“ Größe – ähnlich wie Orfiril 150 mg und Levetiracetam 750 mg (wobei wir letztere zum besseren Schlucken teilen). Außerdem sind die kleineren Kapseln so „schön“ pink ;-) die 500er die langweilig weiß.

    Like

  7. Es gibt aber auch das Gegenteil. Vor etlichen Jahren musste ich einmal ein Antibiotika nehmen. Die Tabletten waren recht klein, das war nicht das Problem. Nur zerfielen sie bereits beim ersten Zungenkontakt, da sie auch nicht dragiert waren. Das wäre alles noch erträglich gewesen, hätten sie nicht gleichzeitig unfassbar bitter geschmeckt. Es war jedesmal eine Tortur, sie zu nehmen, da es mich äußerste Überwindung kostete, sie nicht sofort mitsamt noch vorhandenem Mageninhalt wieder hinauszubefördern. Und ich war ja eh schon krank.

    Ich schrieb dem Hersteller eine nette Email und bekam Kontakt zum medizinischen Leiter der dortigen Entwicklungsabteilung. Danach folgte eine sehr ausführliche und auch für mich als Laien veständliche Erläuterung zu den Schwierigkeiten einer optimalen Tablettenherstellung. Fazit: Den Pressdruck bei der Herstellung konnte man physikalisch bedingt nicht noch weiter erhöhen. Eine Dragierung würde eine neue Zulassung bedingen, deren Kosten schlicht unbezahlbar seien. Ich gehe davon aus, dass die Aussagen stimmten, auch wenn ich das natürlich nicht nachkontrollieren kann. Jedenfalls habe ich seitdem deutlich mehr Verständnis für ausgefallene Tablettenformen und -größen.

    Like

      1. Doxy geht doch noch. Ich tippe da eher auf Cefixim, Ciprofloxacin oder Cefuroxim. Alle ziemlich bitter, und Cipro z.B in der 100mg-uro-Variante auch recht klein als Tablette. Clindamycin wäre auch möglich, aber die 150mg-Variante ist extrem selten und ab 300mg werden dir Kapseln bzw. Tabletten schon grösser.

        Erinnert mich ans Studium, wo ich mich über deckelnde Tabletten die Krätze gärgert habe, um dann zum Schraubenschlüssel zu greifen, und via Exenter-Änderung an der Presse den Presdruck zu verändern…

        Like

Hinterlasse eine Antwort zu dassteph Antwort abbrechen

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..