Durgol dental

In der Drogerie verlangt der ältere Kunde „Eine kleine Flasche Durgol.“

Als er sieht, dass es die nur in Halb-Liter-Flaschen gibt, will er sie nicht: „Das ist viel zu viel. Ich brauche nur ganz wenig.“

Fragt die Drogistin: „Für was brauchen Sie es denn?“

Kunde: „Für das Gebiss – mein Zahnarzt hat mir das empfohlen.“

….

Im ersten Moment schwankt unsere Drogistin zwischen entsetzt und erstaunt. Durgol ist ein Mittel zum entkalken – zum Beispiel von Kafeemaschinen, Duschköpfen, Pfannen etc. … vom Gebiss, den 3. Zähnen steht aber nichts drauf.

Auf der anderen Seite … das Zeug ist einigermassen sanft und kann für Keramik und Metall eingesetzt werden, also … warum nicht, wenn man es hinterher wieder sehr gut mit Wasser abspült? Nachträgliches Googeln zeigt dann, dass es inzwischen wirklich Zahnärzte gibt, die das bei Kalkflecken auf den 3. Zähnen empfehlen – anstelle von Essigwasser.

Na denn … das wäre vielleicht ein neues Produkt: „Durgol dental“ – in kleinen Flaschen.

Im Doppelpack günstiger

Der Kunde kommt mit 2 einzelnen Packungen Zahnpasta zur Kasse.

Es sind zwei gleiche Tuben, also weise ich ihn auf die Doppelpackung hin – die einiges günstiger ist.

Er reagiert genervt: Das hier ist das, was ich will! Versuchen sie nicht mich zu etwas anderem zu überreden!“

Ok, dann halt nicht.

Aber es ist wirklich günstiger … und auch nichts anderes, denn wir kaufen auch nur die Doppelpackungen ein und nehmen sie auseinander, falls jemand nur eine einzelne Tube will.

Zahnpasta: bitte nicht schlucken

Eine Frau ruft an, Verzweiflung in der Stimme und hat ein paar Fragen betreffend … Zahnpasta.

Sie sagt: Mein Sohn hat etwas Zahnpasta geschluckt und ich habe auf der Tube gelesen, dass man es nicht schlucken soll!“

Apotheker: „Wie alt ist ihr Sohn denn?“

Frau: „43.“ (!)

Apotheker: „Und wie viel  Zahnpasta ist es gewesen?“

Frau: „Etwa die Menge die man so zum Zähneputzen braucht.“

Der Apotheker: „Ah, das ist wirklich kein Problem.“

Sie liess sich kaum beruhigen.

Nein, man sollte Zahnpasta nicht jedesmal runterschlucken, oder grosse Mengen davon essen – das ist keine gute Idee weil das Fluorid zwar auf den Zähnen gut ist, aber nicht für den Körper sonst… Aber einmal – und als Erwachsener? Nee.

Indikator

aus Amerika:

Kundin: „Tag. Ich möchte diese Zahnbürste retournieren.“

Drogistin: „Haben sie einen Kassabon?“

Kundin: „Nein. Ich denke sie funktioniert nicht.“

Drogistin: „Wie hat es denn nicht funktioniert?“

Kundin: „Nun, da stand auf der Packung sie hätte Indikator Borsten, aber als ich darauf gepinkelt habe, haben sie die Farbe nicht gewechselt. Wie soll das denn Anzeigen, ob ich schwanger bin oder nicht?“

Drogistin: Äähh, .. die Indikator-Borsten zeigen an, ob man die Zahnbürste ersetzen muss, nicht ob sie schwanger sind.“

Kundin schaut drein wie ein Schaf und geht.


Zähne, Zahnen, Zähneputzen

Junior hat inzwischen 10 Zähne und es brechen jetzt die beiden oberen Eckzähne durch. Über das Zahnen findet sich im Internet ja verschiedenes. Das geht von Horrorgeschichten von Nächtelang schreienden Kindern mit roten Backen, Fieber, dauersabbernd und mit Nebenerscheinungen wie Hautausschlägen und Durchfall – bis zu solchen, die sagen, dass das Zähnekriegen gar keine Probleme macht – die Eltern sollten einfach nicht so ein Theater darum machen.

Nach 10 Zähnen kann ich dazu folgendes sagen:

„Durchbrechen“ ist nicht wirklich der richtige Ausdruck, weil es trotz allem ein eher langsamer, stetiger Prozesss ist. Man fühlt den Zahn schon lange vorher unter dem Zahnfleisch, dann sieht man oft an einer Stelle, wie das Zahnfleisch immer heller wird, dann schiebt sich der Zahn heraus, wie ein Eisberg aus dem Meer. Erstaunlicherweise ist das Zahnfleisch dabei kaum entzündet und da blutet auch nichts.

Mit den Schneidezähnen hatte Junior kaum Probleme – ausser dass wir ständig die Halstücher wechseln mussten, weil sie wieder platschnass waren vom sabbern (und das fing schon Wochen vorher an). Er bekam sie aber recht spät, nämlich erst mit fast 10 Monaten.

Dabei hatte ich als gute PharMama vorgesorgt: Bernsteinkette von Juniors Gotte, Osa Zahnkügelchen (Homöopathie), Mundisal Gel und Fieberzäpfchen – sie blieben alle in der Schublade.

Dann kamen die Backenzähne – und mit ihnen der Einsatz aller obiger Mittel. Junior schrie auf einmal abends wie am Spiess und hatte auch Fieber. Es dauerte eine Weile, bis ich herausfand wieso (ist noch gut, wenn Junior den Mund beim Schreien so weit öffnet, dass man den neuen Backenzahn auch sieht…).

Er schlief dann bei uns im Bett. Die Alternative wäre gewesen, dass wir alle halbe Stunde nach ihm hätten schauen müssen. Osa Zahnkügelchen helfen wirklich. Das Mundisal Gel (mit Lidocain) ist nur begrenzt einsetzbar, weil es, kaum aufgetragen schon wieder abgelutscht ist (das Zeug ist süss) und allzu oft kann man das nicht geben. Die 2 Nächte wo es ganz schlimm war, habe ich Junior dann auch ein Schmerzzäpfchen gegeben, danach hat er gut geschlafen.

Aber nicht jeder reagiert gleich. Princessa, Juniors Cousine reagiert wie er bei den Backenzähnen schon bei den Schneidezähnchen so. Aber vielleicht hat sie bei den nächsten weniger Probleme – und wie ich gehört habe, helfen ihr die Osanit Kügelchen ganz gut.

Das letzte Thema heute ist Zähneputzen. Das ist schon ab dem ersten Zahn wichtig, auch wenn es „nur“ die Milchzähne sind. Die müssen auch ein paar Jahre halten – und wenn man bis zu den richtigen Zähnen nicht gelernt hat, dass Putzen wichtig ist, lernt man es nachher nicht mehr.

Zum Anfangen braucht es eine möglichst kleine Zahnbürste, Kinderzahngel (mit reduziertem Fluorid) und viel Geduld. Es ist bei Junior nicht so gewesen, dass er sich gewehrt hätte gegen das Putzen, vielmehr ist es ein Kampf zwischen „Ich will jetzt putzen“ und „ich will jetzt die Zahnpasta abschlecken“. Gut ist, wenn man ihn mit laufendem Wasserhahn ablenkt, während man schrubbt.

Dazu fällt mir noch die folgende Begebenheit in der Apotheke ein:

Familie (Mutter mit Kopftuch, kleiner Sohn im Kinderwagen, Vater radebrechend Deutsch) kommt in die Apotheke: Sagt der Vater: „Ich brauche etwas für mein Kind. Zähne werden gelb. Da gibt es doch was zum aufpinseln.“

Ein Blick auf das Kind zeigt, dass es viel zu klein ist für solche Weissmacher mit Wasserstoffperoxid.

Also sage ich ihm „Da gibt es nur eins: Zähne putzen mit Zahnbürste und Zahnpasta. Haben Sie es ihm das schon beigebracht?“

Vater: „Nein, und ich will jetzt bitte diese Lösung haben“…

Sorry, Nein. Manchmal gibt es einfach keinen schnellen Weg.