Mitlesende Verwandte und Götti / Gotten müssen diesen Post auslassen – zumindest bis nach Weihnachten, denn das ist dieses Jahr unser Weihnachtsgeschenk. Aponette hat mir letztes Jahr die Idee gegeben, das einmal auszuprobieren.
Für (weihnachtlich-exotischen) Orangensenf braucht man:
- 150 g Senfkörner gelb, ganz (Sinapis alba semen tota) – gibts in der Apotheke
- 50 g Senfkörner braun, ganz (Sinapis nigra semen tota) – gibts in der Apotheke
- 5 g Koriander Körner ganz (Coriandri fructus electus) – gibts in der Apotheke
- 300 ml Essig
- 3 Orangen bio (unbehandelt, weil man die Schale und den Saft braucht)
- 75 g Zucker
- 1 Stück Ingwer ca. 5cm
- 4 TL Salz
Geräte: Reibraffel für die Orangenschale, Küchenwaage, Topf zum einkochen, Löffel zum mischen und etwas zum mahlen der Körner: eine Kaffemühle oder ein Thermomix oder so etwas wie zum Smoothie machen geht auch – auch wenn die die Körner nicht ganz so fein hinbekommen. Das macht in meinen Augen sowieso nichts, auch körniger Senf schmeckt!
Ausserdem: Gefässe um den Senf abzufüllen. Einmachgläser (nicht allzu grosse) oder derartiges. Obige Menge gibt etwa 3 Gläser zu 90ml Senf.
Die Zubereitung ist dann einfach:
Von den 3 Orangen die Schale fein reiben (möglichst ohne das weisse darunter), mit dem Zucker und dem Salz mischen. Ein Stück Ingwer dazureiben – wer es nicht so scharf möchte, nimmt weniger.
Den Saft der Orangen etwas einkochen und abkühlen lassen. Mit dem Essig vermischen.
Die Körner abwiegen: weisser (gelber) und brauner (schwarzer) Senf und den Koriander. Im Mixer unter portionenweiser Zugabe und immer wieder abstellen so fein mahlen, wie man den Senf haben will. Vorsicht: wenn man die sehr schnellen Mixer zu lange laufen lässt, wird das ziemlich warm und die Senföle in den Senfkörnern mögen das nicht – einerseits verliert der Senf so an Geschmack, andererseits auch an Schärfe.
In einer grösseren Schüssel die Orangenschalenmischung mit den gemahlenen Senfkörnern mischen (Löffel reicht dazu) und die Essig-Orangensaft-Flüssigkeit unterrühren. Das wird anfangs etwas flüssig, aber es saugt das schön auf.
Man kann das über Nacht offen stehen lassen – Fermentation und Oxidation sorgen für mehr Senfschärfe … oder gleich abfüllen, wie wir:
Der Senf ist sehr fein und wird mit etwas stehen noch fast besser.
Haltbarkeit: angebrochen im Kühlschrank – 3 bis 4 Monate.
Ich denke nicht, dass er so lange „hält“, das Zeug ist fein und unser erstes selbstgemachtes Glas Senf ist schon weggegessen …