Aber mein Arzt hat gesagt …

Kundin, mit der es immer wieder Diskussionen gibt, wegen ihrem übermässigen Beruhigungsmittelgerbrauch:„Mein Arzt hat ‚gesagt’, ich kann mehr (Temesta) holen kommen, wenn ich brauche!“

Pharmama: „Nun, Ihr letztes Rezept war ein einmaliges Rezept, auf das er auch noch speziell NR (nicht repetieren) geschrieben hat – Also, bis er uns das ‚sagt’, bekommen sie nicht noch eine Packung.“

Oh und bevor Sie auf die Idee kommen: Nein, es reicht nicht, wenn er uns von einer unbekannten Handynummer anruft um das zu ‚sagen’. Ich brauche ein Rezept.

Ein wirkliches Problem

… hatte wohl die Person, die meine Suchergebnisse an einem Tag „so“ aussehen liess:

prontolaxProntolax ist ein (heftigeres) Abführmittel mit dem Wirkstoff Bisacodyl, das wie das Original Dulcolax – gerne und häufig verlangt wird von Leuten, die davon abhängig sind.

Das ist ein echtes Problem, dessen Ursache recht vielschichtig ist. Wie wird man von einem Abführmittel abhängig? Grob gesagt: indem man es nicht so einsetzt, wie es gedacht ist.

Gedacht ist es zur kurzfristigen Behandlung von Verstopfung – also wenn man mehrere Tage (oder definitionsgemäss weniger als 3 x die Woche) auf die Toilette kann. Die Ursachen so einer Verstopfung können vielfältig sein. Hauptursache sind Ernährungsumstellung, zu wenig Ballaststoffe, zu wenig Bewegung, Flüssigkeitsmangel … manchmal ist es auch „selbstgemacht“, wenn man (absichtlich) den Stuhl zurückhält – zum Beispiel, weil es schon schmerzhaft war weil er verhärtet war.

Tatsächlich gebraucht wird es für Verstopfung … die aber durchaus auch nur „gedacht“ sein kann: „Ich konnte gestern nicht auf die Toilette. Ich gehe sonst immer täglich!“ … Einnahme des Mittels führt aber zu einer ziemlich kompletten Leerung des Darms – und dann kann es ein paar Tage dauern, bis der wieder aufgefüllt ist und man wieder Stuhldrang hat. Mit der Konsequenz, dass eine Menge Leute dann denken: „Ich bin schon wieder verstopft. Ich muss noch einmal (weiter) das Mittel nehmen.“ Und so kommt man in einen Teufelskreis. Dazu kann der Darm mit der Dauereinnahme träger werden. Man muss noch mehr nehmen, dass es wirkt.

Darum weisen wir bei der Abgabe auch darauf hin. Siehe auch der Post: Liebe Bisacodyl-abhängige Kundin …

Natürlich sagt die Vertreterin, die das Mittel in der Apotheke vorstellt, wie ungefährlich der Wirkstoff ist. Dass auch Daueranwendung (bei der vorgegebenen Dosierung) gar kein Problem sei. Und dass das Mittel nicht Abhängig macht.

„Ja *lach ich* (etwas zynisch)- der Wirkstoff selber kann ja nichts dafür, dass er missbraucht wird. Aber abhängig werden die Leute trotzdem.“ Wegen ihren falschen Vorstellungen, dem nicht „bestimmungsgemässen Gebrauch“ – und dem sich daraus entwickelnden Teufelskreis.

Und dann sollten wir auch diejenigen nicht vergessen, die Bisacodyl (und Verwandte) nur nehmen, weil sie das Abführmittel als Mittel zum Gewichtsverlust ansehen. Dabei handelt es sich hauptsächlich um junge Frauen, die dann genau die gleichen Probleme bekommen, wie die älteren (Frauen und Männer), die das ursprünglich wirklich gegen Verstopfung genommen haben.

Ganz so ohne gesundheitliche Folgen ist die Langanwendung (und natürlich Dosis-steigerung) von Abführmitteln auch nicht. Lange Zeit kann das relativ gut gehen, das heisst, man merkt nichts. Aber man verliert mit dem flüssigen Stuhl und den Mitteln auch Elektrolyte (Salze, die man für die Körperfunktionen braucht). Zu wenig Kalium beeinträchtigt die Herzfunktion, zu wenig Natrium führt zu einer Gegenregulation, das Aldosteron steigt, das führt zu Bluthochdruck, Muskelkrämpfen und Schmerzen, Kopfschmerzen, Nervenlähmungen, Sehproblemen etc.

Wie kommt man davon wieder los? Die Antwort ist: mit Schwierigkeiten. Man muss umsteigen auf (erst sehr hohe Dosen) osmotisch wirksame Abführmittel (Bittersalz, auch Mittel wie Transipeg) eventuell zusätzlich mechanische Abführmittel (welche mit Glycerin oder CO2) und eventuell sogar Lactulose. Dazu Änderung der Umstände wie die Essgewohnheiten, mehr Bewegung. Und dann monatelanges langsames Abbauen der Abführmittel. – mehr dazu auf dem Pflegewiki: Laxantienabusus

Hustensirup-Hoch

Davon habe ich schon ein paar Mal geschrieben. Das letzte Mal hier: Hustensirup-Missbrauch.

Jetzt veröffentlicht 20Minuten einen Artikel: High mit Hustensirup … und er ist für mich keine wirkliche Überraschung. Bei uns hat das Problem arg nachgelassen, seit ich beim Makatussin durchgegriffen habe, was die Abgabe (oder besser hier die Nicht-Abgabe) angeht. Gelegentlich versucht es mal wieder ein Jugendlicher am Freitag Abend, ob sich was geändert hat, aber das war es.

Dass auch andere Apotheken als nur wir das restriktiver handhaben, habe ich auch am Telefonanruf letztens gemerkt … ein ganz schlauer dachte wohl, er spart sich den Weg die verschiedenen Apotheken abzuklappern und fragt erst Mal telefonisch an, ob wir das an Lager haben.

Makatussin ist tatsächlich das am meisten missbrauchte Mittel hier … wahrscheinlich eben wegen solchen Drink-Rezepten wie im Artikel erwähnt. In Amerika war das der Promethazin with Codeine von der Firma Actavis – in Szenekreisen „Purple Drank“ genannt wegen seiner violetten Farbe. War, nicht ist – denn (ui) die Firma hat da reagiert und das jetzt tatsächlich ausser Handel genommen. So berichtet zum Beispiel the angry pharmacist in Purpocalypse.

codeinsiruppurple

Nun, sie werden einen Ersatz dafür finden, den sie dann missbrauchen können. Eine gute Idee ist das auch bei Hustensäften nicht. Gerade die Kombination mit Alkohol dürfte zu Atemdämpfung und vermehrt Problemen im Zentralnervensystem (lies: Hirn) führen – Folgeschäden sind zu erwarten.

Das Ganze ist übrigens kein Problem nur von Amerika und der Schweiz – das gibt’s auch in Patong, Thailand. Ganz in der Nähe von wo ich gerade war. Da wurde Ende letztes Jahr eine Apotheke überprüft, die ungewöhnlich viel Hustensirup an Jugendliche verkauft haben soll. Und tatsächlich: in der Apotheke fanden sich über 500 Flaschen Sirup und allein während der Überprüfung von etwa 90 Minuten wurde der etwa 10 x von Jugendlichen verlangt.

Ein echter Verkaufsrenner. Das sollte auch zeigen, dass der Apotheker, der da eine Abgabe verweigert, das nicht aus Bösartigkeit macht und ganz sicher nicht, weil er etwas davon hat (ganz sicher keine Einnahmen ….) sondern, weil er / sie ein Gewissen hat und ihm / ihr etwas an der Gesundheit des Kunden liegt.

Daran sollten die Leute, die hier „das geht den Apotheker doch gar nichts an“ und „der soll mir das einfach geben, das ist nur mein Problem“ schreien auch mal denken …

11 Berühmte Medikamenten-Opfer

marilyn

Marilyn Monroe

† 5. Augst 1962

Medikamente: Pentobarbital und Chloralhydrat (Schlafmittel)

Sex Symbol und Schauspielerin Norma Jeane Mortenson wurde mit 36 Jahren in ihrem Haus in Los Angeles am frühen Morgen des 5. August tot aufgefunden. Der Toxikologische Bericht zeigte hohe Dosen von 2 Schlafmitteln in ihrem Blut: Pentobarbital und Chloralhydrat. Wahrscheinlich war es Selbstmord, aber eine Menge Leute glauben es war eine unbeabsichtigte Überdosierung oder gar Mord.

jimh

Jim Hendrix

† 18. September 1970

Medikamente: Secobarbital (Schlafmittel)

Der einflussreiche Amerikanische Gitarrist, 27 wurde tot im Londoner Hotelzimmer seiner Freundin aufgefunden – andere Berichte sprechen davon, dass er erst auf dem Weg ins Spital in der Ambulanz gestorben ist. Die Todesursache laut Bericht der Polizei: Ersticken am eigenen Erbrochenem nachdem er zuviel Schlafmittel eingenommen hat: die 18fache der empfohlenen Dosierung von Vesparax – einem Kombinationsmittel, das es inzwischen nicht mehr gibt. Die Tabletten gehörten Hendrix’s Freundin, mit der er die Nacht verbracht hat. Wahrscheinlich war es eine unbeabsichtigte Überdosierung, andere denken, es war Selbstmord.

brucel

Bruce Lee

† 20. Juli 1973

Medikament: Equagesic – ein kombiniertes Schmerzmittel

Der ikonische Kampfsport-Künstler und Filmemacher starb in Hong Kong im Alter von 32 an einer Hirnschwellung. Verursacht wurde sie durch eine (wahrscheinlich allergische) Reaktion auf das rezeptpflichtige Schmerzmittel Equagesic, welches Aspirin mit einem Muskelrelaxans (Meprobamat) kombinierte. Er bekam die Tablette von einer befreundeten Schauspielerin, als er sich über Kopfschmerzen beklagte. Er hatte früher im selben Jahr bereits eine Episode mit einer Hirnschwellung, die Ursache dort konnte jedoch nicht ermittelt werden. Auch diskutiert wird, ob Cannabis dabei eine Rolle gespielt hat.

howardh

Howard Hughes

† 5. April 1976

Medikamente: Codein (Schmerzmittel), Phenacetin (Schmerzmittel a.H.)

Der Businessmagnat und Flugpionier starb mit 70 an Bord eines Flugzeuges auf dem Weg ins Spital. Weil er aufgrund seiner Eigenheiten und wahrscheinlich seines Medikamentengebrauchs fast unerkenntlich war (abgemagert, mit sehr langen Fingernägeln und Haaren, da er am Ende jegliche Berührung durch andere scheute) musste er durch seine Fingerabdrücke identifiziert werden. Die Autopsie gab Nierenversagen als Todesursache an. Ausserdem hatte er sehr hohe Codeinwerte im Blut – das er sich wegen seiner Schmerzen direkt in die Muskeln spritzte, wobei gelegentlich Nadeln abbrachen. Das Phenacetin – auch ein Schmerzmittel – könnte für seine Nierenprobleme verantwortlich gewesen sein.

elvisp

Elvis Presley

† 16. August 1977

Medikamente: gleich 14 verschieden, darunter Codein und Methoqualon (Schmerz- und Beruhigungsmittel)

Die offizielle Todesursache des Königs des Rock’n Roll (42) war Herzrhythmusstörung – aber es ist allgemein angenommen, dass die Medikamente zu seinen Herzproblemen zumindest beigetragen haben. Obwohl anfänglich der Gerichtsmediziner in Aussagen vor der Presse Medikamente als Todesursache ausgeschlossen hat, wurde später gefunden, dass dem Sänger zwischen 5000 bis 10’000 Tabletten allein in den 8 Monaten vor seinem Tod verschrieben wurden. Schon vorher hatte er Probleme mit Überdosierung von Demerol und anderem. Sein Arzt Dr. George C. Nichopoulos erklärte später die Einstellung von Presley gegenüber rezeptpflichtigen Medikamenten: „Er hatte das Gefühl, dass er, indem er (Pillen) von einem Arzt bekam, kein gewöhnlicher Drogensüchtiger war, der irgendetwas von der Strasse einnahm.“

Keithm

Keith Moon

† 7. September 1978

Medikamente: Clomethiazole (Beruhigungsmittel)

Der „the who“ Drummer starb in der Wohnung eines Freundes in London mit 32 an einer wahrscheinlich unbeabsichtigten Überdosierung von Clomethiazol, einem Medikament, das er gebraucht hat, um seine Entzugssymptome zu dämpfen – er war dabei etwas gegen seinen Alkoholismus zu tun. Aber das Beruhigungsmittel ist (ironischerweise) selber stark abhängig machend und bei der Untersuchung wurde die 10fache der empfohlenen täglichen Dosis in seinem Blut gefunden. Tatsächlich hat er 32 Tabletten aufs Mal genommen – die maximale Tagesdosis sind 3.

Margaux Hemingway, 1976, I.V.

Margaux Hemingway

† 1. Juli 1996

Medikament: Phenobarbital (Beruhigungsmittel und Antiepileptikum)

Die 42 jährige Schauspielerin und Model wurde in ihrem Santa Monica Apartment in Kalifornien gefunden. Gestorben an einer Überdosis Phenobarbital. Ein Selbstmord nur einen Tag vor dem 35jährigen Jahrestag des Selbstmordes ihres Grossvaters Ernest Hemingway.

Chrisp

Chris Penn

† 24. Januar 2006

Medikament: Promethazin (Anthihistamin) und Codein (Hustenmittel)

Schauspieler Chris Penn (40), Bruder von Sean Penn wurde tot in seinem Heim in Santa Monica, Kalifornien gefunden. Gestorben ist er an Cardiomyopathie (einer Herzkrankheit) wahrscheinlich verschlimmert durch das Codein und Promethazin das er genommen hat. Übergewicht und ein vergrössertes Herz spielte dabei auch eine Rolle genauso wie ein übermässiger Medikamentengebrauch in der Vergangenheit.

annas

Anna Nicole Smith

† 8. Februar 2007

Medikamente: Elf Medikamente darunter Chloralhydrat (Schlafmittel) und verschiedenste Beruhigungsmittel: Clonazepam, Lorazepam, Oxazepam, Diazepam

Das umstrittene Modell war 39 als man sie tot in einem Hotel in Florida fand. Nach der Autopsie befand man, dass die Todesursache versehentliche Vergiftung durch die Kombination verschiedener Medikamente war – obwohl das Chloralhydrat spezifisch als die toxische Dosis aufgeführt wurde. Nur 5 Monate vor ihrem Tot starb ihr 20jähriger Sohn Daniel an der Kombination der Medikamente Sertralin (Antidepressivum), Escitalopram (Antidepressivum) und Methadon (Schmerzmittel und Ersatz).

Bemerkenswert ist noch, dass obwohl alle Medikamente vom selben Arzt (Dr. Eroshevich) verschrieben worden waren, waren sie nicht alle für Anna Nicole Smith. 8 der 11 Medikamente wurden für ihren damaligen Partner Howard K. Stern verschrieben, 1 für Alex Katz (ein Kollege) und eines für die Ärztin selber, die auch eine Freundin von Frau Smith war.

heathl

Heath Ledger

† 6. Februar 2008

Medikamente: sechs verschiedene: Schmerzmittel Oxycodon und Hydrocodon, Schlafmittel Temazepam und Beruhigungsmittel Diazepam, Alprazolam und Doxylamin und Topamax, ein Antiepileptikum

Der bekannte australische Schauspieler und Regisseur starb unerwartet im Alter von 28 in seinem Apartment in New York. Bei der Untersuchung wurde gefunden, dass es sich wahrscheinlich um eine unbeabsichtigte Überdosierung handelte verursacht durch den Missbrauch von verschiedensten rezeptpflichtigen Medikamenten. Wo er die Medikamente her hatte konnte nicht eruiert werden. Wahrscheinlich nicht von „seinen“ Ärzten.

michaelj

Michael Jackson

† 25. Juni 2009

Medikamente: Benzodiazepine, Propofol (Anästhetikum)

Der bekannte Sänger starb in seinem Bett in einem gemieteten Haus in Los Angeles an Herzversagen nach Medikamentengabe, die er wegen seinen Schlafproblemen bekam. Sein behandelnder persönlicher Arzt wurde wegen Totschlag angeklagt. Propofol ist ein Mittel, das vor Operationen zum betäuben gegeben wird und ist nicht als normales Schlafmittel in Gebrauch.

Nicht in meiner Liste sind diejenigen, die wegen Alkohol und illegaler Drogen gestorben sind. Ansonsten gäbe es noch einige mehr. Quelle:

Ziemlich gut sichtbar an der Liste ist (meiner Meinung nach), dass man die Medikamente wirklich missbrauchen muss, damit derart drastisches passiert. Trotzdem sind einige der erwähnten Wirkstoffe nicht mehr im Handel – weil man auf der Suche nach „sichereren“ Sachen ist. Aber im Endeffekt ist es egal, ob es legale oder illegale Drogen sind. Überdosierung aka „zuviel nehmen“ ist bei allem schlecht.

http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_drug-related_deaths

Bin ich Amoralisch?

Mittel-alter Mann (Nein, nicht Mann aus dem Mittelalter, nur: in mittlerem Alter) in der Apotheke an einem langsamen Mittwoch-Nachmittag: „Verkaufen Sie auch Spritzen und Nadeln?“

Pharmama: „Ja, was brauchen sie denn?“

Mann (überlegt): „2 Milliliter Spritzen und rosa Nadeln.“

Pharmama: „Habe ich. Wieviele?“

Mann (zwiefelnd): „Je … Zwanzig?“

Ich zeige sie ihm. Er kauft sie.

Nach dem Kauf, bevor er geht, zögert er, dann: „Kann ich Sie was fragen?“

Pharmama: „Natürlich?“

Mann: „Ich war gerade in der Stadt-Apotheke. Die wollten mir die Spritzen und Nadeln nicht geben. Ich habe ein Rezept dort – der Apotheker könnte also wissen wofür es ist, trotzdem wollte er sie mir nicht geben. Als ich ihn gefragt habe, wieso, meinte er, er wüsste ja nicht, für was ich das brauchen würde. Ich könnte das ja auch für Drogen brauchen und das würde er nicht unterstützen.“

Pharmama: „Ja?“ (WO bleibt die Frage?)

Mann: „Aber Sie verkaufen sie mir, ohne zu fragen.“

Pharmama: „Ja.“

Mann: „Wieso machen Sie das und er nicht?“

Pharmama: „Ich habe früher in einer Apotheke gearbeitet, die ziemlich im Drogenmilieu gelegen ist. Und von daher bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass es das kleinere Übel ist, wenn ich Spritzen und Nadeln verkaufe – dann stecken sich die Drogensüchtigen wenigstens nicht mit irgendetwas an, oder bekommen Abszesse, weil sie das Zeug wiederverwenden. Also … Ja, ich verkaufe es auch, wenn ich den Verdacht habe, dass es für Drogen verwendet wird.“

Mann: „Denken Sie dass ich es dafür brauche?“

Pharmama: „Sie? … Ich glaube nicht. Aber, wie gesagt, das ist für mich auch nicht ausschlaggebend. Aber – es gibt natürlich auch Apotheker, die es nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren wollen, sozusagen Missbrauch zu unterstützen.“

Mann: „Ah.“

Irgendwo finde ich das auch etwas … Zwittermässig. Wir verkaufen ja auch Flash Packs – und das ist ganz eindeutig für den Drogengebrauch. Geben das die Apotheken denn auch nicht ab? Oder gilt das nur für einzelne Spritzen und Nadeln?

Übrigens: der nett fragende Herr brauchte das Material wirklich nicht für Drogen. Rosa Nadeln wären auch .. etwas riesig dafür. Braune oder Orange werden da eher verlangt. Er brauchte es um eine definierte Menge Flüssigkeit zum Inhalieren aus Ampullen zu entnehmen.